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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.09.2023

Bewegender Roman

Das Cottage über dem Meer
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„...Warum brach sie nach so vielen Jahren in seine Welt ein? Und trübte das neue Leben, das er sich weit entfernt von seinen Wurzeln im Mittleren Westen aufgebaut hat? Und ließ die Erinnerung an den Tag, ...

„...Warum brach sie nach so vielen Jahren in seine Welt ein? Und trübte das neue Leben, das er sich weit entfernt von seinen Wurzeln im Mittleren Westen aufgebaut hat? Und ließ die Erinnerung an den Tag, an dem seine Welt in Trümmer zerfallen war, wieder erwachen?...“

Diese Fragen stellt sich Jack Colby, als plötzlich Christi Reece in dem beschaulichen Küstenstädtchen Hope Harbor vor ihm steht. Elf Jahre ist es her, dass sie sich zuletzt gesehen hatten.
Die Autorin hat einen bewegenden Roman geschrieben. Das Buch hat mich schnell in seinen Bann gezogen. Der Schriftstil ist ausgereift. Er bringt die komplexen Beziehungen der Protagonisten präzise auf den Punkt.
Jack ist Polizist und seit kurzem auch Bestsellerautor. Von einem Leben als Schriftsteller hatte er früher schon geträumt.
Christi ist eine Tochter aus reichem Haus. Ihr Vater hat ihr stets alle Wünsche von den Augen abgelesen. Doch nach dessen Tod ist viel passiert. Sie war nach Hope Harbor gekommen, weil sie dringend einen Kredit braucht. Der einzige, an den sie sich wenden kann, ist Jack. Sie weiß von seinem Erfolg als Schriftteller.
Erst nach und nach erfahre ich, was vor elf Jahren zwischen Jack und Christi passiert ist. Wird Jack Christi je verzeihen können? Und glaubt er, dass sie sich wirklich geändert hat? Christi ist nicht nur durch ein tiefes Tal gegangen. Sie hat die Schattenseiten des Lebens kennegelernt.
Christi wollte den Ort schnell wieder verlassen. Dann aber bekommt sie Arbeit und Wohnung angeboten. Also bleibt sie. Die Einheimischen gehen freundlich mit ihr um. Jack aber bleibt distanziert.
Im Ort allerdings gibt es Probleme. Die Touristen bleiben aus, seit es in einiger Entfernung zu größeren Bränden kam.

„..Es wäre wirklich schade, wenn ein Geschäft schließen müsste. Das bekäme in dieser Kleinsr´tadt, die wir alle lieben, jeder zu spüren...“

Auf einer Versammlung der Geschäftsleute kommt Christi, die von ihrer Chefin dorthin delegiert worden war, eine Idee. Noch ist sie nicht ausgereift. Doch sie könnte die Lösung sein.
Unerwartet wird Jack mit einem weiteren Ereignis seiner Vergangenheit konfrontiert. Das stellt sein Leben ganz schön auf den Kopf.
Mir gefallen die weisen Sprüche, die ab und an im Buch auftauchen.

„...Zufälle sind nichts als kleine Wunder, bei denen Gott beschließt, anonym zu bleiben...“

Die Geschichte ist sehr komplex. Viele Bewohner der kleinen Stadt werden in das Geschehen mit einbezogen. Nicht nur Jack hat damit zu kämpfen, ob er vergeben kann. Beth hat das gleiche Problem. Doch es gibt einen im Ort, bei den ab und an die Fäden zusammen laufen. Es sind kleine Gesten, mit dem er versucht, kaputten Beziehungen neues Leben einzuhauchen. Das ist der Maler und Taco – Koch Charlie. Dessen sprüche sind legendär.

„...Wir können zwar vielleicht nicht jedermanns Probleme lösen, aber wir können jedem, dem wir begegnen, einen Moment der Freude breiten...“

Außerdem taucht immer dann, wenn eine Situation verzwickt ist, ein Möwenpärchen auf.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es zeigt, wie sich Menschen ändern können. Christi beweist das nicht mit Worten, sondern mit Taten. Das überzeugt Jack.

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Veröffentlicht am 10.09.2023

Spannend bis zur letzten Seite

Die einzige Hoffnung
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„...Blitze zuckten wie weißglühende Strahlen über den Himmel, schlugen auf der Insel ein oder entluden sich über den tosenden Atlantik. Donner grollte ununterbrochen...“

Und bei diesen Wetter ist Cade, ...

„...Blitze zuckten wie weißglühende Strahlen über den Himmel, schlugen auf der Insel ein oder entluden sich über den tosenden Atlantik. Donner grollte ununterbrochen...“

Und bei diesen Wetter ist Cade, Polizeichef von Cape Refuge mit dem Auto unterwegs, als ihn ein Mann vors Fahrzeug läuft. Im Krankenhaus stellt man fest, dass der zuvor angeschossen uwrde.
Die Autorin hat einen fesselnden Krimi geschrieben. Die Geschichte hat mich sofort in ihren Bann gezogen. Der Schriftstil sorgt für den extrem hohen Spannungsbogen.
Am nächsten Morgen ist Cade plötzlich verschwunden. Nur sein Auto steht noch auf einen Parkplatz. Zuletzt wurde er mit einer Frau gesehen.

„...Wir brauchen ein Bild von ihr. Wir müssen es denjenigen zeigen, die die Frau gestern gesehen haben...“

Es ist Blair, die die richtige Idee hat. Das nutzt ihr aber wenig, denn keiner glaubt ihr, dass diese Frau für die Entführung von Cade verantwortlich ist. Im Gegensatz zu den Leuten auf der Insel weiß ich als Leser bald, was geschehen ist.
Was mich erschüttert, ist das Verhalten vieler Personen. Es erstaunt mich, was sie ihrem Polizeichef alles zutrauen. Keiner glaubt, dass er in Gefahr ist. Dabei ist Cade insbesondere durch seine starken Glauben, den er auch lebt, bekannt. Das passt nicht zu einer Pflichtverletzung.
Während das Leben fast normal läuft, lässt sich Blair nicht von ihrer Idee abbringen. Sie ahnt, dass sie sich mit ihrem Verhalten in Gefahr bringt, wenn sie das Haus der Frau observiert. Im Gegensatz zu Cade und ihrer Schwester Morgan hat sie aber mit dem Glauben nichts am Hut. Dazu haben nicht zuletzt erschütternde Ereignisse in ihrer Vergangenheit beigetragen. Doch durch Cades Verschwinden wird sie nachdenklich.
Für die Polizei gibt es allerdings noch weitere Probleme. Seit kurzem werden in verschiedenen Orten neugeborene Babys entführt. Es trifft auch eine Frau, die bei Morgan untergekommen ist. Morgan führt ein Haus, in der zeitweise Personen leben dürfen, die mit Hilfe des christlichen Glaubens ihr Leben wieder in den Griff bekommen wollen.
Die Geschichte ist sehr abwechslungsreich. Die Protagonisten werden gut charakterisiert. Die örtlichen Probleme werden schnell auf en Punkt gebracht.
Am Ende bleibt keine Frage offen.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es verknüpft eine spannende Handlung mit christlichen Werten.

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  • Handlung
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Veröffentlicht am 09.09.2023

Wo ist Dora?

Die Passage nach Maskat
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„...Sie lassen sich von Dora scheiden. Sie verzichten auf Ihre Anteile von der Firma. Dann sind Sie ein freier Mann. Wenn Sie jedoch an Bord bleiben, werden Sie es bereuen...“

Theodor Jung aber lässt ...

„...Sie lassen sich von Dora scheiden. Sie verzichten auf Ihre Anteile von der Firma. Dann sind Sie ein freier Mann. Wenn Sie jedoch an Bord bleiben, werden Sie es bereuen...“

Theodor Jung aber lässt sich nicht einschüchtern. Er ist Fotoreporter und wird auf Luxusdampfer Champollion bleiben. Klar werden die kommenden Tage auf engsten Raum mit seinen Schwiegereltern und dem Bruder seiner Frau nicht einfach. Was aber wirklich auf ihn zukommt, hat er nicht.
Der Autor hat einen spannenden Krimi geschrieben. Doch das Buch ist mehr als ein Krimi. Es liest sich wie ein Gesellschaftsroman, der im Jahre1929.
Die Passagiere auf dem Schiff werden gut beschrieben. Die Zusammensetzung ist ein Spiegelbild der Gesellschaft. Neben den Reichen und Schönen gibt es auch Vertreter der Halbwelt. Und die befinden sich nicht nur auf den Decks der weniger begüterten Personen.
Theodors Schwiegervater hat eine Firma, die mit Gewürzen handelt. Sein Prokurist war derjenige, der anfangs die Drohungen gegen Theodor ausgestoßen hat.
Nach wenigen Tagen ist plötzlich Dora verschwunden. Theodor hofft, dass deren Eltern ihm helfen können. Jetzt beginnt ein bizarres Spiel. Aller persönlicher Besitz von Dora ist verschwunden. Es scheint so, als wäre sie nie an Bord gewesen.
Theodor macht sich auf die Suche. Unterstützung bekommt er von der Stewardess Fanny.

„...Verschwundene sind wie Gespenster. Immer, wenn man glaubt, man bekommt sie zu fassen, gleiten sie einem wieder durch die Hände, und es bleibt nichts zurück als Leere...“

Nach und nach stellt sich heraus, dass in den Reihen der Prominenten jeder sein kleines Geheimnis hat. Alles ist auf Schau ausgerichtet. Auch Theodor erfährt ziemlich spät, was sein Schwiegervater mit der Reise wirklich beabsichtigt hat. Gewürzhandel ist nur das äußere Mäntelchen. Es gibt lukrativere Waren.
Vor allem das Gespräch mit einem Vertreter der Berliner Halbwelt öffnet Theodor die Augen.

„...Herr Lichtbildner, bevor Immertreu ein Geschäft macht, ziehen wir Erkundungen ein. Dit is ne Lebensversicherung, verstehnse? Kenne deinen Feind gut und deinen Freund noch besser!...“

Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es hatte einen hohen Spannungsbogen und strotzte vor Überraschungen.

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Veröffentlicht am 09.09.2023

Schöne Kurzgeschichten

Alltagsglücksgeschichten
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„...Männer brauchen einen Zweck und ein Ziel. Sonst machen sie sich Sorgen. Allzu leicht gerät das Bummeln zur vorsorglichen Vorratshaltung...“

Moni lädt ihrem Mann Jannik zum Bummeln ein. Beide landen ...

„...Männer brauchen einen Zweck und ein Ziel. Sonst machen sie sich Sorgen. Allzu leicht gerät das Bummeln zur vorsorglichen Vorratshaltung...“

Moni lädt ihrem Mann Jannik zum Bummeln ein. Beide landen in der Textilabteilung des Kaufhauses. Dieser Gegenwartsgeschichte, die jeder aus seinem eigenen Erleben auf seine Art weitererzählen könnte, geht die biblische Geschichte von den Lilien auf dem Felde voraus.
Damit wären wir schon beim Aufbau des Buches. Jedes der 28 kurzen Kapitel beginnt mit einem Zitat aus der Bibel. Dann wird der Inhalt auf zwei bis vier Seiten ins Heute und Jetzt übertragen. Das gelingt je nach Thema mehr oder weniger gut. Manchmal folgt den auf einer letzten Seite ein Kernwort in kräftigem Orange.
Der Schriftstil lässt sich gut lesen. Er ist vielseitig. Es gibt ernste Abschnitte, aber auch Szenen voller Humor. Ab und an fallen Sätze, die man sich merken sollte.

„...Wenn Vorwürfe laut auf die einprasseln, stehst du im Regen. Das ist blöd. Wenn Vorwürfe stumm auf dich niedergehen, fällt Schnee. Das ist gefährlich...“

Das Zitat stammt aus einer Geschichte, die zeigt, dass auch in heutigen Firma manchmal David gegen Goliath kämpft.
Manche Erzählungen haben ein überraschendes Ende. Leon beobachtet die Passagiere am Bahnhof.

„...Statt mich über die Bahn zu ärgern, gucke ich Menschenzoo. Kostet nix und ist lustig...“

Dabei fallen ihm vier junge Leute auf, um die die anderen sicherheitshalber einen weiten Bogen machen. Da nähern sich zwei ältere Ordensfrauen. Die Jungen zeigen Respekt. Es kommt zu einem intensiven Austausch zwischen beiden Gruppen.
Das Büchlein hat mir sehr gut gefallen. Die Geschichten sind lebensnah und nachvollziehbar.

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Veröffentlicht am 08.09.2023

Spannender Beginn einer Reihe

Eric Holler: Wo ist Lisa?
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„...Hegen Sie die Befürchtung, dass Ihre Frau fremdgeht?...“

Diese Frage stellt der Privatdetektiv Eric Holler an Graf Harald von Hauenstein, als der bei ihm auftaucht. Eric hat ein ungutes Gefühl, übernimmt ...

„...Hegen Sie die Befürchtung, dass Ihre Frau fremdgeht?...“

Diese Frage stellt der Privatdetektiv Eric Holler an Graf Harald von Hauenstein, als der bei ihm auftaucht. Eric hat ein ungutes Gefühl, übernimmt den Fall aber trotzdem. Er nimmt jedoch kein Blatt vor den Mund und sagt dem Grafen deutlich, was er von ihm hält. Der Graf verdient sein Geld mit Pokerspiel, der Titel ist gekauft.
Der Autor hat einen spannenden und ziemlich verzwickten Krimi geschrieben. Es ist der erste Fall einer Reihe. Der Schriftstil gefällt mir sehr gut. Er sorgt für den hohen Spannungsbogen, bedient sich aber auch eines subtilen Humors. Das zeigt sich zum Beispiel in folgendem Zitat:

„...Mehrere der zwielichtigen Gestalten besaßen ein Vorstrafenregister, das eine Klopapierrolle locker ersetzt hätte...“

Bei den Personen handelt es sich vor allem um Kleinkriminelle. Trotzdem oder genau deshalb unterhält der Privatdetektiv im Falle eines Falles Kontakte zu ihnen.
Eric Holler hat schon ein bewegtes Leben hinter sich. Er wird gut charakterisiert. Bleiben wir erst einmal bei den Äußerlichkeiten:

„...Er war fast zwei Meter groß, sehr kräftig gebaut, aber nicht korpulent...“

Bevor Eric Haralds Frau Lisa observieren kann, wird er von ihrem Verschwinden informiert. Harald bestellt ihn zu sich. Als Eric kurz das Zimmer verlässt, findet er anschließend einen Toten. Es sieht so aus, als habe man ihm eine raffinierte Falle gestellt. Wo aber ist Lisa? Wer ist für den Tod von Harald verantwortlich?
Eric durchsucht das Haus. Als er wieder im Wohnzimmer ankommt, ist die Leiche verschwunden.
Jetzt wird die Sache bizarr. Es beginnt ein Verwirrspiel, bei dem sich zeigt, dass vieles nicht so ist, wie es aussieht. Erich hat manch Theorie, die er – leider – nicht mit mir als Leser teilt. Damit bin ich gezwungen, mir eigene Gedanken zu machen. Immer wieder gibt es allerdings neue Überraschungen.
Am Ende zeigt sich, Dass man Tatsache versucht hat, Eric gekonnt auszutricksen. Er aber durchschaut das Spiel.
Der Krimi hat mir sehr gut gefallen. Ich bin gespannt auf die Fortsetzung.

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