Cover-Bild Die Passage nach Maskat
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13,00
inkl. MwSt
  • Verlag: DuMont Buchverlag
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Historisch
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 368
  • Ersterscheinung: 18.07.2023
  • ISBN: 9783832166991
Cay Rademacher

Die Passage nach Maskat

Kriminalroman
Spätsommer 1929, der letzte Sommer der Goldenen Zwanziger. Niemand erkennt die Vorzeichen der Weltwirtschaftskrise. Noch bestimmen Luxus und Frivolität, Jazz und Kokain den Rhythmus des Lebens – auch auf dem Ozeanliner Champollion, der von Marseille aus Richtung Orient in See sticht. Zu den illustren Passagieren gehören eine skandalumwitterte Nackttänzerin aus Berlin und ein mysteriöser römischer Anwalt, eine adelige englische Lady, ein Schläger aus der Unterwelt – und Theodor Jung, Kriegsveteran und Fotoreporter der Berliner Illustrirten. Er soll eine Reportage über die Reise machen. Seine Frau Dora begleitet ihn. Sie entstammt der Hamburger Kaufmannsfamilie Rosterg, die nach Maskat reist, um mit den sagenhaften Gewürzen Arabiens zu handeln. Theodor hofft, dass die abenteuerliche Passage die Leidenschaft in ihrer Ehe neu entfacht. Doch Doras Familie verachtet ihn, und Bertold Lüttgen, der intrigante Prokurist der Firma, hat selbst ein Auge auf die Tochter seines Chefs geworfen. Als Dora nach wenigen Tagen spurlos verschwindet, wird die Reise für Theodor zum Albtraum – denn nicht nur die Rostergs, auch die anderen Passagiere und Besatzungsmitglieder behaupten, Dora nie an Bord gesehen zu haben.

»Die Dialoge funkeln wie die Kristallgläser auf den Tischen der ersten Klasse. Deswegen und dank Cay Rademachers Talent, die Zwanzigerjahre, das Meer und die Atmosphäre auf dem Ozeanliner ›Champollion‹ sinnlich erfahrbar zu machen, ist man so richtig dabei auf der ›Passage nach Maskat‹.«
WELT AM SONNTAG

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Lesejury-Facts

  • Dieses Buch befindet sich bei mabuerele in einem Regal.
  • mabuerele hat dieses Buch gelesen.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.08.2023

Auf der Suche nach der Wahrheit

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Hier gab es für mich gleich zwei Gründe, mich für das Buch zu interessieren, zum einen habe ich fast alle Bücher von Cay Rademacher gelesen, gerne gelesen muss ich sagen, und zum anderen führte mich unser ...

Hier gab es für mich gleich zwei Gründe, mich für das Buch zu interessieren, zum einen habe ich fast alle Bücher von Cay Rademacher gelesen, gerne gelesen muss ich sagen, und zum anderen führte mich unser letzter Urlaub in den Oman und wenn dann Maskat schon im Buchtitel auftaucht, dann spricht es an und weckt Erinnerungen.
Für das Buch spricht auf jeden Fall auch das Cover, sehr ansprechend und mit dem dampfenden Schornstein und dem gut gekleideten jungen Paar an der Reling auf eine Schiffsreise auf einem Luxusdampfer hindeutend.
Im Oktober 1929 geht eine bunte, internationale Gesellschaft an Bord der Champollion und reist quer durch die Meere bis nach Maskat. Da sind Theodor Jung, ein Fotograf aus Berlin mit seiner jungen Frau Dora, Doras gesamte Familie, der Prokurist der Firma, eine englische Apothekerin mit ihrer armenischen Gesellschaftsdame, ein italienischer Rechtsanwalt, eine französische Stewardess und ein amerikanischer Ingenieur. Alles könnte so schön sein – wenn nicht Dora spurlos verschwinden würde. Eine Dame, von der anschließend die allermeisten Mitpassagiere und Seeleute behaupten, dass sie nie auf der Champollion gewesen sei. Theodor Jung ist verzweifelt und weiß von Tag zu Tag weniger, was er glauben soll. Sollte ihm sein täglich eingenommenes Schlafmittel Phantasien von der Anwesenheit seiner Frau vorgegaukelt haben, obwohl sie doch offensichtlich und nachweisbar Telegramme aus Berlin schickt und obwohl nichts in der Kajüte mehr auf ihre Anwesenheit schließen lässt.
Wären da nicht immer wieder ungeklärte Unfälle wie z. B. ein sich lösender Stein in der Wüste, der Jung fast erschlägt, so dass er sich schließlich selbst in Gefahr wähnt, dann hätte er möglicherweise tatsächlich an sich gezweifelt. Doch es gibt Hinweise auf krumme Geschäfte, auf Familienstreitigkeiten, darauf, dass nicht alles so ist wie es scheint. Und so nutzt Theodor Jung die Tage auf dem Schiff, um diesem Geheimnis um seine Frau auf die Spur zu kommen.
Die Zeit an Bord ist sehr anschaulich in atmosphärischer Dichte beschrieben, der Luxus eines Dampfers der 20er Jahre mit viel Platz für die Oberschicht und ganz beengten Verhältnissen für die Reisenden in den billigen Klassen, das opulente Essen, der in Strömen fließende Champagner, aber natürlich auch das heiße Klima im Suezkanal, die stehende Luft, die schweißtreibende Schwüle in den Kabine. Nicht zu vergessen, das ständige Aufeinandertreffen mit den immer gleichen Personen: Man kann sich kaum aus dem Weg gehen und das ist eine Herausforderung, wenn man sich bedroht fühlt.

Die Handlung im Buch entwickelt sich langsam, so wie die Fahrt mit dem Luxusdampfer. Zweifelt Jung anfangs noch an sich selbst, so fügen sich nach und nach Puzzleteile zusammen. Täglich kommen neue Erkenntnisse dazu, aber auch die Einsicht, dass er keinem der Passagiere trauen kann und so entwickelt sich zwischen ihm und der Stewardess, die ebenfalls seit 12 Jahren noch ihrem im 1. Weltkrieg verschollenen Verlobten sucht, ein stilles Einverständnis und eine Komplizenschaft.
Maskat und seine Corniche sind schön beschrieben, das blaue Licht bei Sonnenaufgang, die Burg im Hintergrund, die Dhaus im Hafen. Und hier klärt sich nun auch alles auf, ein nicht erwartetes Ende, klug eingefädelt, wenn auch nicht für alle Beteiligten mit glücklichem Abschluss.
Das Buch ist mit den Krimis um Roger Blanc nicht zu vergleichen, es spielt in einer anderen Zeit zwischen verschiedenen Kontinenten und manchmal hat man das Gefühl, dass an Bord eine gewisse Gesetzlosigkeit herrscht, die die Beteiligten jeweils zu ihrem eigenen Vorteil ausnutzen. Jedenfalls empfand ich das Ende als relativ offen, was mir nicht ganz so gut gefiel.

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Veröffentlicht am 09.09.2023

Wo ist Dora?

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„...Sie lassen sich von Dora scheiden. Sie verzichten auf Ihre Anteile von der Firma. Dann sind Sie ein freier Mann. Wenn Sie jedoch an Bord bleiben, werden Sie es bereuen...“

Theodor Jung aber lässt ...

„...Sie lassen sich von Dora scheiden. Sie verzichten auf Ihre Anteile von der Firma. Dann sind Sie ein freier Mann. Wenn Sie jedoch an Bord bleiben, werden Sie es bereuen...“

Theodor Jung aber lässt sich nicht einschüchtern. Er ist Fotoreporter und wird auf Luxusdampfer Champollion bleiben. Klar werden die kommenden Tage auf engsten Raum mit seinen Schwiegereltern und dem Bruder seiner Frau nicht einfach. Was aber wirklich auf ihn zukommt, hat er nicht.
Der Autor hat einen spannenden Krimi geschrieben. Doch das Buch ist mehr als ein Krimi. Es liest sich wie ein Gesellschaftsroman, der im Jahre1929.
Die Passagiere auf dem Schiff werden gut beschrieben. Die Zusammensetzung ist ein Spiegelbild der Gesellschaft. Neben den Reichen und Schönen gibt es auch Vertreter der Halbwelt. Und die befinden sich nicht nur auf den Decks der weniger begüterten Personen.
Theodors Schwiegervater hat eine Firma, die mit Gewürzen handelt. Sein Prokurist war derjenige, der anfangs die Drohungen gegen Theodor ausgestoßen hat.
Nach wenigen Tagen ist plötzlich Dora verschwunden. Theodor hofft, dass deren Eltern ihm helfen können. Jetzt beginnt ein bizarres Spiel. Aller persönlicher Besitz von Dora ist verschwunden. Es scheint so, als wäre sie nie an Bord gewesen.
Theodor macht sich auf die Suche. Unterstützung bekommt er von der Stewardess Fanny.

„...Verschwundene sind wie Gespenster. Immer, wenn man glaubt, man bekommt sie zu fassen, gleiten sie einem wieder durch die Hände, und es bleibt nichts zurück als Leere...“

Nach und nach stellt sich heraus, dass in den Reihen der Prominenten jeder sein kleines Geheimnis hat. Alles ist auf Schau ausgerichtet. Auch Theodor erfährt ziemlich spät, was sein Schwiegervater mit der Reise wirklich beabsichtigt hat. Gewürzhandel ist nur das äußere Mäntelchen. Es gibt lukrativere Waren.
Vor allem das Gespräch mit einem Vertreter der Berliner Halbwelt öffnet Theodor die Augen.

„...Herr Lichtbildner, bevor Immertreu ein Geschäft macht, ziehen wir Erkundungen ein. Dit is ne Lebensversicherung, verstehnse? Kenne deinen Feind gut und deinen Freund noch besser!...“

Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es hatte einen hohen Spannungsbogen und strotzte vor Überraschungen.

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