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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.08.2024

Abwechslungsreicher historishcer Roman

Die Modeschöpferin von Manhattan
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„...Daisy stammte aus Savannah, tief im Süden. Wie froh war sie, von dort fortgekommen zu sein. Und wie froh war sie, dass heute Montag war...“

Klingt eigenartig, denn die meisten Menschen mögen den Montage ...

„...Daisy stammte aus Savannah, tief im Süden. Wie froh war sie, von dort fortgekommen zu sein. Und wie froh war sie, dass heute Montag war...“

Klingt eigenartig, denn die meisten Menschen mögen den Montage nicht. Daisy aber war sich sicher, dass sie montags keinen Heiratsantrag von Alistair zu erwarten hatte.
Die Autorin hat einen abwechslungsreichen historischen Roman geschrieben. Er spielt im August 1939 in New York. Im Mittelpunkt stehen Valentina Schlee, eine Modeschöpferin, und ihre Assistentin Daisy. Während Valentina wirklich gelebt hat, ist Daisy der Phantasie der Autorin entsprungen.
Der Schriftstil ist locker und leicht und zeigt stellenweise einen feinen Humor, vor allem bei den Gesprächen von Daisy mit ihrer Freundin. Außerdem gibt er das Lebensgefühl in New York dieser Zeit gut wieder. Die Personen werden bestens charakterisiert.

„...Valentina mochte dünn sein wie ein Streichholz und exzentrisch wie ein betrunkener Kolibri, in Modefragen machte ihr niemand etwas vor. Daisy hätte nicht sagen können, was es war, aber Valentina beherrschte den Zauber, aus jeder Frau eine Königin zu machen...“

Es ist nicht so, dass sich die Kundinnen Valentina aussuchen. Valentina bestimmt, wer in ihren Modesalon bedient wird. Daisy wiederum hat ein Gespür dafür, wann sie sich ins Kundengespräch einmischen soll und darf, weil es sonst unangenehm werden könnte.
Dabei hat Daisy auch gerade ein persönliches Problem. Ihre Eltern erwarten, dass sie sich demnächst mit Alistair verlobt, der ebenfalls aus Savannah kommt. Sie aber liebt Christopher, der gesellschaftlich als angehender Journalist nicht in das gehobene gutbürgerliche Leben des Südens passt. Andererseits mag Daisy ihren Job und will gar nicht in den Süden zurück. Doch Familienbande sind stark. Wie wird sie sich entscheiden?
Ab und an gibt es kurze Rückblicke in die Vergangenheit von Valentina. Es gab viele Brüche in ihrem Leben. Wie sieht die Öffentlichkeit Valentina?

„…Was für ein schönes Paar sie doch abgeben mussten. Er ein erfolgreicher Aktienmagnat, sie eine angesehene Modeschöpferin. Das war die neue Zeit, zwei im Scheinwerferlicht...“

Die Geschichte blickt hinter die Fassade. Und dort hat der schöne Schein manch dunkle Flecken.
Im Nachwort trennt die Autorin Fakten von Fiktion.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es zeigt eine interessante Persönlichkeit mit all ihren Stärken, aber auch Schwächen. Ich möchte meine Rezension mit einem Zitat beenden:

„..Es gibt keine hässlichen Frauen. Nur solche, die sich nicht mögen, und wie soll ein anderer etwas verehren, dass man selbst nicht leiden kann?...“

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Veröffentlicht am 23.08.2024

Beeindruckende Graphic Novel

Briefe aus Taipeh
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„...Je härter die Zeiten, desto weniger darf man sich unterkriegen lassen...“

Dieser Satz trifft an vielen Stellen auf das Geschehen zu, das uns der Autor erzählt. Es ist einerseits die Geschichte seiner ...

„...Je härter die Zeiten, desto weniger darf man sich unterkriegen lassen...“

Dieser Satz trifft an vielen Stellen auf das Geschehen zu, das uns der Autor erzählt. Es ist einerseits die Geschichte seiner Vorfahren, andererseits wird aber auch ein dunkles Kapitel chinesischer Geschichte lebendig.
Die Graphic Novell besticht durch die aussagekräftigen Bilder. Zwar sind die Zeichnungen nur in Schwarz-Weiß, nichtsdestotrotz geben sie das Geschehen in allen seine Facetten gekonnt wieder. Es sind eben nicht nur Strichdarstellungen, sondern bis ins Detail fein ausgearbeitete Illustrationen. Dadurch zeigen sie sogar Entwicklungen auf und drücken Dinge aus, die ich mir nie hätte bildlich vorstellen können. Ich denke dabei an die Szenen, wo das Vergessen der Großmutter thematisiert wird.
Die Texte sind schmückendes Beiwerk. Das ist nicht abwertend gemeint, sondern soll ausdrücken, dass sie kurz und prägnant den Bildinhalt auf den Punkt bringen.
Worum geht es nun? Im Prolog erlebe ich die Beerdigungen der älteren Generationen. Die letzte findet 2012 statt. Jetzt ist die Großmutter die Älteste. Die Enkel haben Fragen zur Ehe der Großeltern und bekommen sie auf den folgenden Seiten beantwortet.
Es war der Spätherbst des Jahres 1948, als es in China zur Landreform kam. Der Vater des jetzigen Großvaters war Lehrer und wollte sich aus dem politischen Gegebenheiten heraushalten. Doch man beschuldigte ihn, zur herrschenden Klasse zu gehören. Während er in China blieb, floh sein Bruder nach Taiwan. Für die Familie beginnen harte Zeiten. Mehr möchte ich nicht sagen. Das muss der zukünftige Leser auf sich wirken lassen.
Erst 47 Jahre später kommt der Bruder zu einem Besuch zurück. Mittlerweile hatte sich China geöffnet und erlebte einen wirtschaftlichen Aufschwung – mit allen damit verbundenen Schattenseiten. Er trifft seinen Bruder nicht mehr lebend an. Kurz danach stirbt auch er auf Taiwan und die Verbindung bricht wieder ab.Mir gefällt, dass in den kurzen Texten manche Lebensweisheit enthalten ist.

„...Zieht der Bandit sein Schwert, streckt der Gelehrte seinen Pinsel...“

Das Buch besteht aus zwei Teilen, die sich nur in der Sprache unterscheiden. Der erste Teil erzählt die Geschichte auf Deutsch, dr zweite auf Chinesisch.
Im Nachwort berichtet der Autor, warum er dieses Buch geschrieben hat. Kurze Zeit später waren Gespräche mit der Großmutter aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr möglich.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es erzählt ungeschönt, wie sich das Leben für die Familie in China entwickelt hat.

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Veröffentlicht am 22.08.2024

Anspruchsvolles Rätselbuch

9 von 10 schaffen diese Rätsel nicht - schaffst du sie? - Vol. 3
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„...Warnung: Einige der folgenden Rätsel sind wirklich unfassbar wahnsinnig krass verdammt oberschwer. Das bedeutet, die Wahrscheinlichkeit, dass du versagst, ist hoch. Wagst du es trotzdem?...“

Die Aussage ...

„...Warnung: Einige der folgenden Rätsel sind wirklich unfassbar wahnsinnig krass verdammt oberschwer. Das bedeutet, die Wahrscheinlichkeit, dass du versagst, ist hoch. Wagst du es trotzdem?...“

Die Aussage auf der ersten Seite ist nicht aus der Luft gegriffen. Will man alle Rätsel schaffen, ist schnelles Umdenken, logisches Kombinieren, konzentriertes Lesen und aufmerksames Beobachten notwendig. Es ist ein anspruchsvolles Rätselbuch und wird ab 9 Jahre empfohlen. Allerdings hatte ich als Erwachsene auch meine Freude daran.
Die Sprache ist kindgerecht und stellenweise humorvoll.
Das Buch enthält 30 Rätsel. Jedem ist eine Doppelseite gewidmet. Na gut, das Rätsel steht nur rechts. Auf der linken Seite steht die Lösung des vorherigen Rätsels.
Das Buch ist sehr farbenfroh gestaltet. Zu jedem Rätsel gibt es eine passende Zeichnung,die Häufig ausschlaggebend für die Lösung ist.
Die Rätsel sind sehr unterschiedlich. Meist sind sie mit einer spannenden Geschichte verbunden.
Nehmen wir ein Beispiel:

„...Du bist mit dem Altertumsforscher Indiaca Bones auf Schatzsuche. Aus dem Bergsee zieht er eine schwere, mit Goldmünzen gefüllte Schatztruhe in euer Ruderboot. Sinkt dadurch der Wasserspiegel des Sees, steigt er oder bleibt er gleich?...“

Hier werden physikalische Grundlagen gefordert, bei anderen Aufgaben geht es um Logik oder Mathematik.
Auf den letzten zwei Seiten gibt es kleine Lösungshinweise in Spiegelschrift.
Das Buch hat mich ausgezeichnet unterhalten. Ich würde es mir in jeder Schulbibliothek wünschen.

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Veröffentlicht am 22.08.2024

Spannender Krimi

Tödlicher Duft
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„...Das Ding in dem Bottich war ein Mensch, der auf den Rücken liegend in den Kamelienblüten trieb. Der leblose Mann trug einen hellblauen Anzug mit Einstecktuch…“

Es ist Jean, ein Student, der in der ...

„...Das Ding in dem Bottich war ein Mensch, der auf den Rücken liegend in den Kamelienblüten trieb. Der leblose Mann trug einen hellblauen Anzug mit Einstecktuch…“

Es ist Jean, ein Student, der in der Fabrik zeitweise jobbt, der den Toten findet. Es ist der Parfümeure selbst.
Der Autor hat einen spannenden Krimi geschrieben. Der Schriftstil sorgt für den hohen Spannungsbogen, führt mich aber auch in Welt der Düfte und der Parfüms.
Der Fall landet bei Louis Campanard. Der zieht die Polizeipsychologin Linda hinzu, die gerade schwere Zeiten durchmacht. Überhaupt scheint im Team der Ermittler jeder sein Päckchen zu tragen zu haben.
Linda wird in einen Kurs für angehende Parfümeure eingeschleust und soll sich dort umhören. Währenddessen recherchiert Louis im privaten und beruflichen Umfeld des Toten. Über den gibt es nur Lob.

„...Monsieur Sentir war ein ein Genie, ein Künstler. Und den Wert oder die Berechtigung seiner Kunst kann man mit wissenschaftlichen Methoden unmöglich ermessen...“

Im Brennpunkt der Ermittlungen steht der ärgste Konkurrent des Toten. Der gilt als Exzentriker . Er gehört zu den Dozenten im Kurs.
Im Buch wird der Unterschied zwischen natürlichen und künstlichen Parfüm dargelegt. Außerdem erfahre ich, welchen Einfluss Klimaveränderungen auf die Industrie haben. Auch die Methoden, Pflanzen ihre Düfte zu entlocken, werden beschrieben.

„...Die kalte Entfleurage funktioniert über die Aufnahme der Duftstoffe in geruchsneutralen Fetten. Üblicherweise trägt man diese auf Glasplatten auf und platziert dazwischen die duftenden Grundsubstanzen...“

Damit ist es möglich, kann persönliche Düfte zu kreieren. Duchapin, der Konkurrent des Toten, beherrscht die Methode meisterhaft.
Deutlich wird, wie die Ermittler mit ihren Aufgaben wachsen. Linda gewinnt an Selbstbewusstsein und kämpft aktiv gegen ihre Ängste.
Doch der eigentliche Täter zieht im Hintergrund die Fäden und beobachtet aufmerksam, was geschieht. Das nutzt ihm am Ende aber nicht.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen.




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Veröffentlicht am 21.08.2024

Anna lässt nicht locker

Vino, Mord und Bella Italia! Folge 3: Bittersüßer Honig
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„...Wer Stroh ins Feuer wirft, verbrennt sich die Hand...“

Dieser Spruch aus dem Buch passt für viele der Ereignisse, die geschehen.
Die Autoren haben erneut einen fesselnden Krimi geschrieben. Der Schriftstil ...

„...Wer Stroh ins Feuer wirft, verbrennt sich die Hand...“

Dieser Spruch aus dem Buch passt für viele der Ereignisse, die geschehen.
Die Autoren haben erneut einen fesselnden Krimi geschrieben. Der Schriftstil ist locker und leicht und gibt das lokale Flair sehr gut wieder.
Isabella Franco, die Tochter des Bürgermeisters des kleinen toskanischen Städtchens, stellt am Tag der offenen Imkerei ihren neuen Bienenhonig vor. Dann kommt es zum Eklat.

„...Leider aufgebaut auf Lügen und Vertuschungen. Es ist nicht alles Gold, was glänzt. Und hier stinkt es gewaltig...“

Bei diesen Worten einer Umweltschützerin fliegt gleichzeitig ein Ziegelstein auf die Gläser. Da Anna immer dort ist, wo was los ist, beobachtet sie mit Tameo das Geschehen. Tameos Hund jedenfalls hat der Honig geschmeckt.
Wenige Tage wird die Frau tot gefunden. Dem äußeren Anschein nach starb sie an einer Unzahl von Bienenstichen.
Der Fall landet bei Vico. Doch Anna lässt es sich natürlich nicht nehmen, sich eigene Gedanken zu machen und speziellen Spuren nachzugehen. Dabei hat sie zur Zeit andere Probleme.

„...Sie lächelte wehmütig bei den Gedanken an den schönen Traum, eines Tages in der hügeligen Toscana zu leben, zu kochen und das italienische Lebensgefühl zu genießen...“

Ihr Chef in Hamburg will ihren Urlaub nicht verlängern. Da ihr das Geld für die Renovierung des keinen Häuschens ausgeht, muss sie zurück an ihren Arbeitsplatz.
Vico lässt Isabella verhaften. Sie und die Umweltschützerin kannten sich seit dem Studium. Die Ermittlungen führen damit auch in die Vergangenheit. Doch in der Firma, die den Honig produziert, gibt es ebenfalls Unstimmigkeit. Der cholerische Bürgermeister traut seiner Tochter die Geschäftsführung nicht zu und setzt ihr einen Berater vor die Nase. Und dann tauchen plötzlich Zweifel auf, ob der Honig wirklich Bio ist.
Es bedarf noch eines Auf und Ab, bis die Wahrheit endlich ans Licht kommt. Es steckt mehr dahinter, als es am Anfang schien.
Das Buch hat mir erneut sehr gut gefallen. Es kombiniert geschickt die Ermittlungsarbeit mit humorvollen Szenen.

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