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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.11.2023

Sympathischer Einblick

19.521 Schritte
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Gewohnt sympathisch erzählt Guido aus einem besonderen Tag seines Lebens: er läuft den ganzen Tag durch Berlin und trifft dabei die unterschiedlichsten Menschen. Das geht von anrührend unterhaltsam, wenn ...

Gewohnt sympathisch erzählt Guido aus einem besonderen Tag seines Lebens: er läuft den ganzen Tag durch Berlin und trifft dabei die unterschiedlichsten Menschen. Das geht von anrührend unterhaltsam, wenn er als Quasi-Sohn fast beim Kaffeetrinken adoptiert wird, über skurril, wenn er ewig mit einem fremden Hund (kurzerhand Olivia-Churchill getauft) vor einem Hotel auf die Besitzerin wartet und unglaublich bewegend, wenn er eine Frau am Grab von Rio Reiser trifft.

Die Begegnungen sind gut beobachtet, unterhaltsam geschildert und doch immer geprägt von einer großen Offenheit und Achtsamkeit gegenüber allen Menschen.
Nebenbei gewährt Guido über seine Kindheit, seine Beziehung und viele Umzüge.

Mir hat das Buch sehr viel Vergnügen bereitet, zeigt es doch Guido so, wie wir ihn von Shopping Queen kennen und lieben: mit spitzer Zunge, aber ganz viel Liebe zu den Menschen.

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Veröffentlicht am 20.11.2023

Badewannenspaß für Erwachsene

Badenixe sucht Traumfigur
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Ich habe für euch "Badenixe sucht Traumfigur" von Regina Roschmann und Jacqueline Böhr, nicht nur gelesen, sondern auch direkt ausprobiert.

Tja, was soll ich sagen. Das Buch bietet auf unterhaltsame Art ...

Ich habe für euch "Badenixe sucht Traumfigur" von Regina Roschmann und Jacqueline Böhr, nicht nur gelesen, sondern auch direkt ausprobiert.

Tja, was soll ich sagen. Das Buch bietet auf unterhaltsame Art geschilderte Fitnessübungen für die Badewanne. Die Erklärungen sind einfach und man kann direkt mitmachen. Die Übungen reichen von "Knack den Po" über "Badewannenkuss" bis hin zu "Kopfsprung für Landratten und sind mit Quietschenten nach Schwierigkeitsgrad sortiert.

Auch ich, als bekennender Sportmuffel, bekomme alle Übungen hin, obwohl ich mich die ganze Zeit frage, ob ich mich in der Badewanne nicht lieber erholen will.

Nur bei der Übung "Wilder Wellenreiter" kommt mir mein mangelnder Enthusiasmus zugute: hätte ich sie korrekt ausgeführt, hätte ich möglicherweise das ganze Bad geflutet.

Eine regelmäßige Badewannensportlerin wird wohl doch nicht mehr aus mir. Doch die Badewannenbücher kann ich euch nur ans Herz legen, machen sie doch vor allem sehr viel Spaß 🫶

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Veröffentlicht am 20.11.2023

Unterhaltsame Cozy Crime

Mord zur Teatime - Der goldene Samovar
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Die schottische Bibliothekarin Shona ist auf einer Zeitreisemission in Russland. Leider weiß sie jedoch nicht, in welchem Jahr sie sich befindet, noch was ihr genauer Auftrag ist. Doch mit ihrem breiten ...

Die schottische Bibliothekarin Shona ist auf einer Zeitreisemission in Russland. Leider weiß sie jedoch nicht, in welchem Jahr sie sich befindet, noch was ihr genauer Auftrag ist. Doch mit ihrem breiten Wissen versucht sie das Beste daraus zu machen. Doch bald schon passieren rund um sie herum mysteriöse Morde.

Das Buch ist unglaublich unterhaltsam. Auch wenn mich Shonas Naivität manchmal genervt hat, war es doch irgendwie ein interessanter Wesenszug, dass sie sich selbst als Creme de la Creme und bestgebildete Frau sieht und doch die richtigen Zusammenhänge nicht erkennt.

Da ich einen Hang zu skurrilen Nebenfiguren habe, habe ich vor allem die Prinzessin sehr gefeiert. Wie sie jede noch so skurrile Ausrede von Shona als Lebensart übernimmt, war zu herrlich.

Auch die selbstherrliche Zofe, die strickende Nanny und der viel zu alte und kleine General haben mich sehr erheitert.

Auch wenn es kein spannender Krimi im herkömmlichen Sinne war, habe ich doch mit Shona mitgefiebert, ob sie endlich die Kurve bekommt und alles versteht (uns als Leser war es ja ziemlich schnell klar). Insgesamt kann ich euch das Buch sehr empfehlen, wenn ihr etwas skurrilen cozy Crime mit Humor mögt.

Veröffentlicht am 11.03.2024

Neunzehn etwas farblose Stufen

Neunzehn Stufen
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Während viele von euch das Buch gelesen haben, weil euch die Autorin als Schauspielerin vertraut ist (ich kannte sie vorher tatsächlich nicht), habe ich zu dem Buch gegriffen, weil es genau in mein Leseraster ...

Während viele von euch das Buch gelesen haben, weil euch die Autorin als Schauspielerin vertraut ist (ich kannte sie vorher tatsächlich nicht), habe ich zu dem Buch gegriffen, weil es genau in mein Leseraster passt. Ich lese sehr gern Bücher, die in dieser Zeit spielen und als ich gesehen habe, dass die Autorin auf die Erinnerungen ihrer Oma zurückgegriffen hat, habe ich ein authentisches Zeitdokument in Romanform erwartet.

Das Buch hat meine Erwartungen leider nur zum Teil erfüllen können. Zuerst einmal: es hat sich sehr gut und leicht weglesen lassen. An einigen Stellen aber vielleicht zu leicht für das Thema. Ich möchte den Schmerz der Figuren spüren und die Angst in einer kriegsgebeutelten Stadt, die ständig mit Luftangriffen rechnen muss. Das ist der Autorin leider nicht an jeder Stelle gelungen.

Die Schilderung des Unglücks hat mich sehr interessiert. Bislang hatte ich noch nichts darüber gelesen. Ich habe dann gleich mal gegoogelt und fand es spannend, dass es ein reales Ereignis war, dass die Autorin mit fiktiven Personen erzählt hat. Für mich hätte das Unglück an sich noch mehr Raum im Buch einnehmen können. Hier bleiben die Schilderungen an der ein oder anderen Stelle leider etwas farblos.

Die Figuren waren alle sympathisch, was mich dann aber schon fast gestört hat. Ich mag es ja, skurrile Figuren zu treffen oder welche, die ich so richtig ohne schlechtes Gewissen hassen kann 🤭 Diese kamen leider nur in Nebensätzen vor.

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Veröffentlicht am 03.01.2024

Spannender Krimi mit tollem Setting

Reykjavík
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Das Buch ist ein richtig packender Krimi. Er beginnt 1956, als ein 15 Jahre altes Mädchen von einer kleinen Insel spurlos verschwindet. 30 Jahre später ist es immer noch der bekannteste Kriminalfall Islands ...

Das Buch ist ein richtig packender Krimi. Er beginnt 1956, als ein 15 Jahre altes Mädchen von einer kleinen Insel spurlos verschwindet. 30 Jahre später ist es immer noch der bekannteste Kriminalfall Islands und wird von Journalist Valur noch einmal aufgerollt.

Womit niemand gerechnet hat: Nach 30 Jahren scheint er neue Spuren zu finden und kurz vor der Lösung des Falls zu stehen. Doch die Vergangenheit sollte man vielleicht lieber ruhen lassen, wenn man selbst nicht in Gefahr geraten will.

Ich bin geradezu durch die Seiten geflogen und hatte viel Spaß an diesem Buch. Manche Dinge habe ich kommen sehen, doch gerade mit zwei entscheidenden Dingen konnten mich die Autoren überraschen (nicht wer der Mörder ist, aber immerhin 🤭).

Valur ist mir sehr sympathisch und ich mag seine systematische Herangehensweise an die Hinweise sehr. Und auch die anderen Figuren waren sehr detailreich geschildert. Die atmosphärische Dichte und der ungewöhnliche Handlungsort (eine kleine Insel vor Island und Reykjavik) haben mir ebenfalls sehr gut gefallen. Für alle Krimifans, die ein sich steigerndes Tempo und Bezüge aus der Vergangenheit zu schätzen wissen, gibt es eine klare Leseempfehlung.

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