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magische_farbwelt

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.03.2019

Heiße Liebesspiele

Blutjung verführt | Erotischer Roman
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Zunächst einmal bin ich erschüttert über das Schicksal, welches der Autorin Evi Engler widerfahren ist. Ich freue mich gleichzeitig für sie, dass sie einen Weg gefunden hat, mit ihrer Einschränkung umzugehen. ...

Zunächst einmal bin ich erschüttert über das Schicksal, welches der Autorin Evi Engler widerfahren ist. Ich freue mich gleichzeitig für sie, dass sie einen Weg gefunden hat, mit ihrer Einschränkung umzugehen. Ihr Buch „Blutjung verführt“ ist ein erotischer Roman. Und ja, ich kann Euch sagen, der hat es echt in sich. Ich dachte immer ich bin aufgeschlossen, aber manches Mal habe ich sprichwörtlich mit den Ohren geschlackert und ja, teilweise war ich auch von einigen Geschehnissen etwas angewidert. Ich glaube, für einige Passagen der Erotikgeschichte bin ich etwas zu verklemmt. Mir gefällt der Schreibstil von der Autorin Evi Engler sehr gut. Und ihre Ausdrucksweise ist so sehr klar und fein, dass man sich als Leser in der Geschichte wiederfindet. Teilweise war mir die Nähe der Handelnden zu stark. Es geht um eine junge Schülerin, Helena, die zum ersten Mal Sex in ihrem Leben hat. Und ab da beginnt ihre Reise in eine erotische Welt, voller Leidenschaft, Hingebung und Unterwerfung, die meiner Meinung nach nichts für schwache Nerven ist. Denn es geht ganz schön heiß her, und das auf beinah jeder Seite des Buches. Das muss man mögen, wie gesagt, mir war es an manchen Stellen des Buches zuviel. Aber auf der anderen Seite will ich als Leserin ja auch mal über den Tellerrand hinausschauen.

Veröffentlicht am 08.03.2019

Berührend und aufwühlend

Von Ostpreußen in den Gulag
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Geschichtliche Erzählungen lese ich mit Vorliebe und mit hohem Interesse. Ist es doch nicht zuletzt das vergangene Zeitgeschehen, was unsere Gegenwart und damit auch die Zukunft prägt und weiterhin prägen ...

Geschichtliche Erzählungen lese ich mit Vorliebe und mit hohem Interesse. Ist es doch nicht zuletzt das vergangene Zeitgeschehen, was unsere Gegenwart und damit auch die Zukunft prägt und weiterhin prägen wird. Viele geschichtliche Darstellungen, die ich gelesen habe, handeln vom Zweiten Weltkrieg. Und ja, auch „Von Ostpreußen in den Gulag. Eine Reise auf den Spuren meiner Großmutter“ von Marcel Krueger handelt von dieser schrecklichen Zeitepoche, die das Leben aller auf unserem Erdball verändert hat. Und doch geht die Erzählung vom Autor viel weiter. Und ich muss gestehen, ich war in dieser Hinsicht noch völlig uninformiert. Klar wusste ich, dass es nach dem Zweiten Weltkriege sowjetische Kriegsgefangene gab, um den Wiederaufbau des Landes voranzutreiben. Aber so richtig Gedanken habe ich mir da nie gemacht. Die Kriegsgefangenen waren eher ein Nebensatz, auch in unserem Geschichtsunterricht, zumindest wenn ich in meinen schulischen Erinnerungen nachforsche. Doch der Autor Marcel Krueger zeigt dem Leser, dass dies nicht so war. Und nachdem ich dieses Buch, welches mich sogleich fasziniert und natürlich auch abgeschreckt hat, gelesen habe, weiß ich, dass die unzumutbaren, unmenschlichen Zustände der Gefangenen im Zweiten Weltkrieg – speziell der Konzentrationslager – wahrscheinlich dem der Zustände in den Gulags – der Kriegsgefangenenlager – in nichts nachstanden. Besonders erschütternd ist für mich der Umstand, dass viele der Gefangenen, ob sie nun auf der Seite der SS standen oder nicht, einfach so verhungert sind. Und dennoch musste Akkordarbeit geleistet werden. Marcel Krueger beschreibt in seinem Buch „Von Ostpreußen in den Gulag. Eine Reise auf den Spuren meiner Großmutter“ eben die Reise seiner Großmutter als sowjetische Kriegsgefangene. Und parallel reist er ihr nach, wenn auch viele Jahre später. Er kommt an Orte, wo die Oma scheinbar Station gemacht haben muss, unterhält sich mit Land und Leuten und fühlt sich somit seiner verstorbenen Großmutter noch einmal so richtig nah. Für mich ist die Erzählung berührend und gleichzeitig, wie gesagt, auch abschreckend. Und es zeigt dem Leser auch noch mal eine weitere Sichtweise auf die Gräueltaten der Menschheit.

Veröffentlicht am 27.02.2019

Zeichen der Menschlichkeit

Der Wal und das Ende der Welt
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Ist das Literatur? War es ein fließender Roman? Ist es eine Endzeitstimmung? Ich weiß es nicht so genau. Aber im Grunde spielt das auch keine Rolle. Wichtig für mich ist: Das Buch hat mir jede Menge moralischer ...

Ist das Literatur? War es ein fließender Roman? Ist es eine Endzeitstimmung? Ich weiß es nicht so genau. Aber im Grunde spielt das auch keine Rolle. Wichtig für mich ist: Das Buch hat mir jede Menge moralischer und auch ethischer Aspekte aufgezeigt, für die ich sehr dankbar bin. Der Autor John Ironmonger setzt in seinem Werk „Der Wal und das Ende der Welt“ gekonnt philosophische Gedanken ein, die er in den Begebenheiten und dem Miteinander der Menschen wirken lässt. Solch philosophischen Diskussionen mag ich ja sehr gern. Und dennoch ist „Der Wal und das Ende der Welt“ eine komplett in sich abgeschlossene und auch stimmige Geschichte, die sich flüssig lesen lässt. Auch wenn der eigentliche Protagonist Joe ist, hat mich der ältere Bankier Lew Kaufmann in seiner Nebenrolle sehr beeindruckt. Er wirft Gedanken auf, die so hintergründig sind, dass auch ich immer wieder darüber nachgedacht habe. Und nie gab es eine eindeutige Lösung für manche Fragen. Also unbedingt lesen, wenn man selbst noch an die Menschlichkeit und an gegenseitiges Geben und Nehmen glaubt.

Veröffentlicht am 26.02.2019

Verführt in Indien

Der Maharadscha und ich | Erotischer Roman
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Wenn ich einen erotischen Roman lese, habe ich immer ein klein wenig die Befürchtung, dass das Buch wie ein schlechter Porno werden könnte. Versteht mich nicht falsch, ich weiß, dass Erotikszenen in einem ...

Wenn ich einen erotischen Roman lese, habe ich immer ein klein wenig die Befürchtung, dass das Buch wie ein schlechter Porno werden könnte. Versteht mich nicht falsch, ich weiß, dass Erotikszenen in einem solchen Roman enthalten sein werden, und ich finde das auch zwischendurch mal anregend, ein solches Buch zu lesen, aber es muss für mich eine ausgewogene Mischung sein zwischen Handlung und Liebesszenen. Zugegeben, viel Handlung gab es im erotischen Roman „Der Maharadscha und ich“ von Dorothy Brown nicht. Der Fokus lag hier eher auf den Liebesakten. Ab und zu hat mich das wirklich etwas gestört, das es nur um Sex ging. Aber es ist nun mal ein erotischer Roman. Dabei ziehe ich den Hut vor der Autorin, die ihrer Erotikfantasie beim Schreiben freien Lauf ließ. Denn manche Sexszenen sind sehr anregend, aber manchmal sind sie eben auch zuviel des Guten, zumindest für meinen Geschmack. Was mir sehr gefallen hat, ist wie der Leser die Entwicklung von der zunächst stets mürrischen Sandrine zu einem lebensbejahenden Wesen mitverfolgen kann. Zum Ende des Buches will sie sich nicht mehr verstecken, will sich ausleben, auch mal an sich denken. Und das ist eine gute Botschaft, wie ich finde. Denn beim Sex sollten alle Beteiligten sich wohlfühlen. Und etwas Abwechslung kann da schließlich auf keinen Fall schaden.

Veröffentlicht am 16.02.2019

Eine wundervolle Kulisse

Dünenwinter und Lichterglanz
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Auch wenn jetzt der Frühling etwas näher rückt: Dieses Buch passt meines Erachtens immer. Es ist so schön, vor allen Dingen mag ich die von der Autorin Tanja Janz gewählte Kulisse St. Peter-Ording an der ...

Auch wenn jetzt der Frühling etwas näher rückt: Dieses Buch passt meines Erachtens immer. Es ist so schön, vor allen Dingen mag ich die von der Autorin Tanja Janz gewählte Kulisse St. Peter-Ording an der Nordseeküste. Ich bin ja sowieso ein Fan des rauen Klimas. Und mit jeder Szenenbeschreibung konnte ich mich entspannen und habe die Atmosphäre des Buches richtig genießen können. Die Protagonistin Alida des Romans „Dünenwinter und Lichterglanz“ hat kurz vor dem anstehenden Weihnachtsfest etwas Pech: Erst verliert sie ihren Job, dann stirbt ihre geliebte Omi. Überraschenderweise macht Alida einen Fund im Nachlass ihrer Großmutter und begibt sich auf Spurensuche. So verschlägt es sie an den Küstenort St. Peter-Ording. Nach und nach fügt sich ihr Pech dem Schicksal, sie lernt neue Leute kennen, Alida blüht wieder auf. Der Roman „Dünenwinter und Lichterglanz“ hat mich an einer ganz bestimmten Stelle zum Weinen gebracht, nämlich als Alida der Spur ihrer Großmutter gefolgt ist und die eigentlich große Liebe ihrer Oma kennenlernt. Diese Szene war gleichermaßen so schön und doch so traurig. Und auch andere Personen scheinen in Sachen Liebe wieder aufzublühen. Ein wunderbar romantisch inszenierter Roman, der zeigt, dass man nicht aufgeben sollte, denn irgendwie wird sich alles zum Guten wenden. Und wer weiß, vielleicht erhört der Weihnachtsmann doch unsere geheimsten Wünsche.