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Veröffentlicht am 25.03.2020

Mehr Drama als Thriller

Freefall – Die Wahrheit ist dein Tod
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Free Fall Die Wahrheit ist dein Tod ist ein Roman der Autorin Jessica Barry. Er wird als Thriller eingeordnet, ist in meinen Augen aber eher ein Familiendrama mit einem Spritzer Thriller. Eine junge Frau ...

Free Fall Die Wahrheit ist dein Tod ist ein Roman der Autorin Jessica Barry. Er wird als Thriller eingeordnet, ist in meinen Augen aber eher ein Familiendrama mit einem Spritzer Thriller. Eine junge Frau die nach einem Absturz um ihr Leben läuft und eine Mutter die nicht glauben kann das ihr Tochter nicht mehr lebt und die nach und nach erfährt was ihre Tochter nach dem Abbruch des Kontaktes getan hat. Dabei entdeckt sie mehr als ihr lieb ist und gerät durch ihre Recherche in den Fokus von Allys Verfolgern.

Die Geschichte beginnt mit dem Absturz von Ally und wirft den Leser so direkt ins Geschehen. Erst nach und nach erhellt sich warum Ally direkt nach dem Absturz derartig reagiert wie es beschrieben wird. Eigentlich ist ihr Verhalten erst mal irritierend. Die Erzählperspektive wechselt zwischen Ally und ihrer Mutter Maggie, diese Wechsel sind klar erkennbar. In Allys Abschnitten gibt es immer wieder Rückblicke auf ihr Leben, die nach und nach erklären warum Ally sich in der aktuellen Lage befindet. Das mag für einige Leser irritierend sein, mir gefallen solche Kniffe und für mich war schnell erkennbar wann es um die Gegenwart bzw. Vergangenheit ging.

Maggie sperrt sich gegen den Gedanken das sie ihre Tochter verloren hat und lässt das Geschehen möglichst wenig an sich heran. Eine für mich verständliche Reaktion, wenn man plötzlich einen Menschen verliert, der einem wichtig ist. Relativ schnell erfährt man warum Maggie und Ally seit zwei Jahren keinen Kontakt mehr hatten und dies ist für mich auch plausibel.

Im Laufe der Geschichte gibt es einige unlogische Stellen, aber darüber sehe ich ganz gerne beim Lesen hinweg, ich bin da nicht kleinlich. Der Verfolger von Ally findet nur kurze Erwähnungen und bleibt konturlos und ohne Gesicht. Da hätte die Autorin mehr heraus holen können um die Spannung zu erhöhen.

Die Geschichte selber ist teilweise ein wenig langatmig erzählt und nervenaufreibende Spannung kommt nicht unbedingt auf, mir reichte der Spannungsbogen jedoch aus, um mich nicht zu langweilen und um erfahren zu wollen warum sich Ally in Gefahr gebracht hat. Das Finale des Buches fand ich durchaus überraschend und es ergaben sich daraus auch einige Erkenntnisse hinsichtlich der Ereignisse.

Insgesamt ein Buch das mir gefallen hat und das ich gut lesen konnte. Für Leser die atemlose Spannung lieben ist das Buch eher nichts. Es gibt keine wilden Verfolgungsjagden und auch keine verzweifelten Überlebenskämpfe in der Wildnis.

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Veröffentlicht am 20.03.2020

Der Albtraum beginnt

Bloom
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Bloom Die Apokalypse beginnt in deinem Garten ist ein Jugendroman des Schriftstellers Kenneth Oppel und richtet sich an die Zielgruppe der Leser ab 12 Jahre. Als nach einem starken Regen überraschend schwarzes ...

Bloom Die Apokalypse beginnt in deinem Garten ist ein Jugendroman des Schriftstellers Kenneth Oppel und richtet sich an die Zielgruppe der Leser ab 12 Jahre. Als nach einem starken Regen überraschend schwarzes Gras weltweit auftaucht, beginnt eine ernsthafte Bedrohung der gesamten Welt. Menschen leiden unter starken Allergien und die Ernährung der gesamten Bevölkerung ist bedroht. Lediglich Petra, Anaya und Seth, drei Jugendliche aus einem kleinen kanadischen Ort, profitieren erst einmal von den Veränderungen. Vorher litten sie unter starken Allergien die nun weg sind, dafür verändern sich ihre Körper und die drei müssen erkennen das es Zusammenhänge zwischen dem Regen, den Pflanzen und ihren Veränderungen gibt.

Der Leser wird durch den Prolog direkt in die Ereignisse geworfen, bekommt aber schnell einen Überblick durch die weiteren Kapitel. Erst einmal lernt man die drei Hauptcharaktere Petra, Anaya und Seth kennen mitsamt ihrer Probleme. Gut finde ich dabei die Gedankenwelten der Jugendlichen die schnell erkennen lassen was die Probleme bei ihnen bewirken. Erwachsene Leser sollten dabei im Auge behalten für welche Zielgruppe das Buch geschrieben wurde. Die Sprache finde ich der Zielgruppe angemessen und auch die Formulierungen sind gut gewählt. Die Geschichte selber wird spannend erzählt, wobei es für mich ein paar Längen gab. Zum Schluss hin wird die Geschichte schon ein wenig abstrus, dennoch hat sie mir gefallen. Wobei der Band nicht abgeschlossen ist, sondern mit einen Cliffhanger auf den nächsten Band neugierig macht.

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Veröffentlicht am 20.03.2020

Guter Auftakt

Kati Küppers und der gefallene Kaplan
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Kati Küppers und der gefallene Kaplan ist der Auftakt einer Krimireihe der Autorin Barbara Steuten welche im fiktiven niederrheinischen Dorf Niederbroich spielt. Im Vordergrund steht Kati Küppers, die ...

Kati Küppers und der gefallene Kaplan ist der Auftakt einer Krimireihe der Autorin Barbara Steuten welche im fiktiven niederrheinischen Dorf Niederbroich spielt. Im Vordergrund steht Kati Küppers, die als Küsterin tätig ist. Nachdem der junge Kaplan tot aufgefunden wird, gerät Kati schnell in den Kreis der Tatverdächtigen. Unterstützt von ihrem Enkel Benedikt begibt sie sich auf die Suche nach dem Täter und gerät dabei selber in Gefahr.

Die Geschichte selber ist gut erzählt und kommt nicht blutrünstig daher. Die einzelnen Charaktere gewinnen allmählich Kontur und die Gedankengänge der Protagonisten erhellen das Geschehen. Nach und nach bekommt nicht nur Kati die benötigten Informationen, auch der Leser beginnt langsam zu begreifen wer für die Taten verantwortlich ist. Die Auflösung und das Motiv hinter den Taten fand ich überraschend und gut gelöst. Einziger Kritikpunkt ist der Dialekt von Cilli Wilms, den ich nur schwer verstehen konnte, da wäre eine Übersetzung als Fußnote oder in Klammern hinter dem Text hilfreich gewesen. Insgesamt ein schöner Krimi den ich gerne gelesen habe und der Lust auf weitere Geschichten rund um Kati und Niederbroich macht.

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Veröffentlicht am 10.03.2020

Genervt abgebrochen und quer gelesen

Für immer die Alpen
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Für immer die Alpen ist ein Roman des Autors Benjamin Quaderer, in dem er die Lebensgeschichte von Johann Kaiser erzählt. Dieser wurde zu Staatsfeind Nr. 1 nachdem er gestohlene Kundendaten einer großen ...

Für immer die Alpen ist ein Roman des Autors Benjamin Quaderer, in dem er die Lebensgeschichte von Johann Kaiser erzählt. Dieser wurde zu Staatsfeind Nr. 1 nachdem er gestohlene Kundendaten einer großen Bank verkauft hat. Er lebt im Zeugenschutzprogramm und hätte dank des Verkaufes der Daten ein gutes Auskommen, wenn ihn nicht die Verleumdungen aus seiner Heimat stören würden. Deshalb beschließt Kaiser seine Lebensgeschichte aus seiner Sicht nieder zu schreiben.

Erwartet hatte ich ein interessantes Buch mit einer spannenden Geschichte, bekommen habe ich eine ineinandergeschachtelte langatmige Aufreihung des Lebens von Johann Kaiser in dem er mir mit jeder Seite unsympathischer wird. Als Charakter besteht sein Leben aus Trug, Diebstahl und Lügen. Er ist immer auf der Sinnsuche und dabei recht sprunghaft und reflektiert nicht das es an ihm liegt, das vieles nicht klappt was er sich vorstellt. Vielfach wird die Schuld bei anderen gesucht, nie bei sich selber.

Aufgeteilt ist der Roman in vierzehn Bücher, einer Einleitung und einem Letzten Buch. Die Handlung reicht von 1962-2020 und sie wird aus der Sicht von Johann Kaiser in Ich-Form erzählt. Passagen die sich recht gut und flott lesen lassen wechseln sich ab mit ermüdenden Aufzählungen, geschwärzten protokollarischen Passagen und einer Vielzahl von Fußnoten zu realen und fiktiven Quellen. Insgesamt gibt es 222 Fußnoten die sich zum Teil über mehrere Seiten erstrecken. Wenn man den Roman als Print liest mag das ja noch angehen, aber als ebook mit Fußnoten am Ende des Buches würde das den Lesefluss sehr arg behindern. Durch den wechselhaften Schreibstil wurde mir das Lesen verleidet und da die Handlung an Spannung fehlen lässt, habe ich das Buch zur Hälfte Seite für Seite gelesen und danach nur noch quer gelesen. Das Letzte Buch am Schluss habe ich wieder ganz gelesen, fand den Schluss aber nicht sonderlich gut.

Insgesamt ein Buch das mich enttäuscht hat und meine Erwartungen in keinster Weise erfüllt hat. Wer sich für das Buch interessiert sollte sich erst einmal, wenn möglich, mit einer Leseprobe an das Buch herantasten. Der Autor mag vielleicht versucht haben einen neuen Weg einzuschlagen, konnte mich dabei aber nicht mitnehmen.

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Veröffentlicht am 08.03.2020

Brutale Fortsetzung

1794
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1794 ist der Folgeband von 1793, beide Krimis stammen aus der Feder des Autors Natt och Dag. Wieder kann der Leser Jean Michael Cardell begleiten bei seinen Ermittlungen rund um einen grausamen Mordfall. ...

1794 ist der Folgeband von 1793, beide Krimis stammen aus der Feder des Autors Natt och Dag. Wieder kann der Leser Jean Michael Cardell begleiten bei seinen Ermittlungen rund um einen grausamen Mordfall. Im zur Seite steht Emil Winge, der Bruder des verstorbenen Juristen Cecil Winge mit dem Cardell im Vorband ermittelt hat. Die Geschichte ist wieder in mehreren Strängen angelegt die sich aufeinander zu bewegen und es gibt wieder Zeitsprünge , welche dieses Mal den roten Faden vermissen lassen.

Natt och Dag hält sich dieses Mal lange an einzelnen Strängen fest und mir als Leserin hat sich nicht immer erschlossen warum ich diesen sehr ausführlichen Schilderungen folgen sollte, zumal sie im Endeffekt oft nichts mit dem Mordfall zu tun hatten. Die Leser verfolgen im ersten Abschnitt das Heranwachsen von Erik Drei Rosen und seinen Aufenthalt auf der Karibikinsel Saint-Barthélemy der noch Bedeutung bekommen soll. Das Leben auf der Sklaveninsel und der Umgang mit den Sklaven wird mit großer Brutalität erzählt.

Der eigentliche Mord ereignet sich erst später im Buch und der Täter ist schnell ersichtlich. Die Ermittlungen rücken stark in den Hintergrund, vielmehr stehen die einzelnen Protagonisten, die man ggfs. schon aus 1793 kennt in den Vordergrund. Die einzelnen Entwicklungen werden umrahmt von brutalen und grausamen Szenen, immer wieder fliegen Fäuste, es spritzt Blut und Frauen und Männer werden misshandelt. Das Recht des Einzelnen zählt nichts, der Stärkere setzt sich durch. Das Stockholm Natt och Dags ist ein düsterer Ort an dem Mord, Diebstahl und Misshandlungen das normale Leben sind. Zwischendurch gibt es wenige Passagen in denen es friedlich zugeht und man den Charakteren ihr kleines Glück gönnt. Das Ende des Buches hat mich ratlos zurückgelassen, denn es gibt kein richtiges Ende, das Buch endet abrupt und ohne Auflösung der Situation.

Mein Fazit, wer es härter und brutaler mag in den Schilderungen wird dieses Buch gut finden, wer nicht auf gefühlt jeder 3. Seite das Blut spritzen sehen mag wird sich mit dem Buch nicht wohlfühlen. Die Ermittlungen rund um den Mord sind nur ein kleiner Teil der Geschichte und bilden nur einen Rahmen für die Darstellung der Entwicklung der einzelnen Charaktere und ihrer Schicksale die keine Hoffnung geben.

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