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mari_liest

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.10.2020

Spuren lesen

Spuren lesen
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Die beiden Autorinnen begeben sich auf Spurensuche quasi vor der eigenen Haustüre. Es ist kaum zu glauben, wie vielen Spuren wie tagtäglich über den Weg laufen und sie uns nicht auffallen, weil wir nicht ...

Die beiden Autorinnen begeben sich auf Spurensuche quasi vor der eigenen Haustüre. Es ist kaum zu glauben, wie vielen Spuren wie tagtäglich über den Weg laufen und sie uns nicht auffallen, weil wir nicht darauf achten und auch nicht Bescheid wissen, worauf wir achten könnten.
Erwartet hatte ich ganz etwas anderes. Ein Sachbuch, das ich mir unter den Arm klemmen und mich direkt mit ganz vielen Fotos, gemalten Bildern und Beschreibungen auf die Spurenjagd machen kann.

Meine Meinung:
Das Cover ist toll und genau passend zum Inhalt. Die Illustrationen sind sehr schön. Am Ende des Buches findet man Fußabdrücke und Erklärungen sowie ein Glossar und Empfehlungen zu weiterführender Literatur. Das Foto vom Fuchs mag ich am liebsten.
Man erhält einen Einblick in Dinge, die täglich vor unserer Nase geschehen, die wir aber nicht wahrnehmen. Trotzdem wir tagtäglich in das zu Hause von Tieren einbrechen, es dem Erdboden gleich machen, darauf Häuser bauen.
Es fällt mir schwer hier eine „übliche“ Rezension zu schreiben, da mir die fachliche Expertise fehlt. Dies ist ein Buch für Menschen, die sich aktiv mit der Thematik „Spurensuche“ beschäftigen (möchten). Hätte ich das Buch so in der Buchhandlung in die Hand genommen, ich hätte es mir nicht gekauft.
Ich fand es spannend Infos zu erhalten wie Tannenzapfen angenagt sein können, dass sich sowohl Fuchs als auch Hase zusammen einen Bau teilen können. Dass unendlich viele Tiere auch in Städten leben, was ich gar nicht so glauben konnte. Die Geschichte einer Taubenjagd durch einen Habicht, mitten in der Stadt. Tolle Eindrücke, Erzählungen und wunderschöne Beobachtungen der beiden Autorinnen. Und ich finde es super, dass sie das auf Papier gebracht haben.
Ein Buch für Menschen, die gerne mehr von dem wahrnehmen möchten, was täglich um sie geschieht und die Freude an einer Spurensuche haben.
Von meiner Seite eine Leseempfehlung, auch wenn es für mich vielleicht nicht das optimale Buch war. Für die Aufklärung an uns und das Wecken von möglichen Interessen und Begeistern mit dem Inhalt: 4/5 Sternen!

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Veröffentlicht am 22.10.2020

So hat es begonnen. Genau so-

Die Schönheit der Begegnung
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Frank Berzbach schildert in diesem Buch 32 Variationen wie zwei Menschen sich kennenlernten. Diese 32 Versionen sind verpackt in Kurzgeschichten.

Meine Meinung:
Das Cover des Buches macht mich nicht ...


Frank Berzbach schildert in diesem Buch 32 Variationen wie zwei Menschen sich kennenlernten. Diese 32 Versionen sind verpackt in Kurzgeschichten.

Meine Meinung:
Das Cover des Buches macht mich nicht ganz fröhlich. Es hätte in Bezug auf das Thema etwas hübscher gestalten werden können – wie immer: Geschmacksache.
Nach diesen 32 Varianten haben wir nach wie vor keine Ahnung, wie das Kennenlernen wirklich stattgefunden hat. Was wir aber vielleicht fühlen, ist, dass es schön angefangen haben muss. Man ist beschwingt beim Lesen und denkt selbst darüber nach, wie man jemanden einst kennenlernte. Die Orte des Kennenlernens wechseln in jeder Geschichte und beim Lesen bemerkt man, dass vieles echt sein kann und manches fern von Realismus ist. Dies ist aber nicht nachteilig für den „Flow des Buches“. Und das macht das Buch auch irgendwie zauberhaft. Ich denke, dass in jeder dieser Geschichten ein Funke Wahrheit steckt. Man begleitet die beiden Personen 32 Mal dabei wie sie sich begegnen, sich kennenlernen, annähern, lieben – geistig als auch körperlich. … und das Ende der Geschichte … ist immer das gleiche „So hat es begonnen. Genau so“.
An manchen Stellen schwingt viel Klischee mit und auch sexuelle Phantasien, die man sich vielleicht schwer(er) vorstellen kann. Trotzdem sind es 32 Möglichkeiten sich zu begegnen, kennen und lieben zu lernen.
Ich habe mir Zeit gelassen mit dem Buch, es langsam gelesen und versucht jede Geschichte zu genießen. Schön war’s!
Von meiner Seite 4/5 Sternen und eine liebevolle Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 15.10.2020

Ein Meisterwerk

Jane Eyre. Eine Autobiografie
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Jane Eyre, ist die Hauptfigur dieses erfolgreichen Romans von Charlotte Brontë. Sie wird als Kind Waise und wächst bei einer Tante und deren Familie auf. Dort erlebt wenig Schönes, wird vom Sohn der Tante ...

Jane Eyre, ist die Hauptfigur dieses erfolgreichen Romans von Charlotte Brontë. Sie wird als Kind Waise und wächst bei einer Tante und deren Familie auf. Dort erlebt wenig Schönes, wird vom Sohn der Tante gequält und immer wieder zu Unrecht bestraft. Als die Tante sich nicht mehr zu helfen weiß, weil sie Jane als Böse abstempelt und blind ist für die Schandtaten ihres Sohnes, gibt es für sie nur mehr einen Ausweg. Sie lässt einen Geistlichen kommen, um Jane in die Lowood-Schule für schwierige Kinder zu bringen, die dort für ihre Sünden einstehen müssen. Doch Jane mit ihrem starken Willen bekennt sich nicht zu Sünden, die sie nicht begangen hat. Erbost und ohne Verständnis über das Verhalten des Kindes verfrachtet die Tante sie in das Internat Lowood.

Meine Meinung:
Das Cover ist wunderschön und schlicht.
Ich war durchwegs extrem gefesselt beim Lesen und habe mir daher auch mehr Zeit gelassen mit dem Buch. Ich habe zurückversetzt gefühlt und die Geschichte sehr genossen! Der Schreibstil ist sehr bildlich und an einigen Stellen ausschweifend, was mir persönlich sehr gefällt, da ich ein visueller Typ bin und mir dann alles besser in meinem Kopf ausmalen kann.
Der Plot weist immer wieder Wendungen auf, mit denen man nicht rechnet, was mir mein Lesevergnügen nur verbessert hat. Die Emotionen und Erlebnisse haben mich tief berührt und mitgerissen. Ich habe mitgefiebert und kopfgeschüttelt, gelacht und vieles mehr.
Jane Eyre als Hauptprotagonistin wird als sehr starker Charakter dargestellt, die es nicht immer leicht hatte, auch nicht in ihren Kindertagen. Ihr starker Wille und ihre Werte haben ihr so manches unschönes Erlebnis beschert. Trotzdem lässt sie sich von ihrer Meinung nicht abbringen, nur weil man versucht sie zu unterdrücken. Auch die anderen Charaktere (wie Mr. Rochester, die Ehefrau ihres verstorbenen Onkels, Mrs. Fairfax, Grace Pool) passen in das Gesamtbild. Rochester ist ein sehr eigenwilliger, egoistischer Charakter, was wohl dem Verhalten der Männer damals geschuldet ist. So war diese Zeit nun mal. Die Entwicklung der Personen im Buch ist faszinierend.

Von meiner Seite eine uneingeschränkte Kauf- und Leseempfehlung; auch dieser Klassiker ist großes „Lesekino“ mit sehr guter Übersetzung.
… ein weiteres Jahreshighlight und 5+/5 Sternen!

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Veröffentlicht am 11.10.2020

Spannende, dystopische Welt, die zum Nachdenken anregt - auch von der ethischen Seite

Scythe – Die Hüter des Todes
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Geschichte:
Rowan und Citra leben in einer schönen Welt, in der Armut, Krankheit, Tod und Kriege nicht mehr dazu gehören. Diese Welt scheint perfekt! Doch auch in dieser müssen Menschen sterben, da es ...

Geschichte:
Rowan und Citra leben in einer schönen Welt, in der Armut, Krankheit, Tod und Kriege nicht mehr dazu gehören. Diese Welt scheint perfekt! Doch auch in dieser müssen Menschen sterben, da es sonst zu einer Überbevölkerung kommt. Die Entscheidung über Leben und Tod wird von den Scythe getroffen. Die Scythe sind die Übermacht und sind auserwählt zu töten. Citra und Rowan werden von Scythe Faraday gegen ihren Willen ausgesucht, die Kunst der Scythe zu erlernen. In dieser Zeit entsteht zwischen den beiden eine intensive Verbindung.

Meine Meinung:
Neal Shusterman hat hier eine großartige, fesselnde, dystopische, noch nie dagewesene Welt erschaffen. Die Plottwists haben mich nur so mitgerissen und ich habe das Buch in vier Tagen durchgehört.
Zu Beginn ging es ruhig los, doch start die Entwicklung bald rasant und es folgt reinste Spannung. Die Charaktere sind interessant und gut ausgearbeitet. Citra hatte ein feines Leben. Das von Rowan war eher mehr schmerzlich. Im Zuge der Geschichte die einzelnen Scythe-Charaktere kennenzulernen hat dann die Dramatik der Story nochmals nach oben geschraubt.
Sowohl Citra als auch Rowan haben ihre Probleme mit den Handlungen der Scythe, wachsen aber im Laufe der Geschichte doch irgendwie auch hinein. Im Mittelpunkt stehen nicht nur die zwei Protagonisten, sondern auch die Einzelentscheidungen jedes Scythe, die unterschiedlicher nicht sein können. Die einen „lesen nach (töten)“ aufgrund des Spaßes, die anderen, mitfühlend aufgrund des Auftrages als Scythe. Ich finde die Story genial und doch auch verstörend, da ich mich frage, ob wir Menschen wirklich eines Tages auf solche Mittel zurückgreifen werden müssen – ich vermute aber, dass ich zu dieser Zeit schon vom lieben Gott nachgelesen wurde und mir die Radieschen von unten ansehe.
Von mir gibt es eine glasklare Hör- oder Leseempfehlung und 5/5 Sternen

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Veröffentlicht am 11.10.2020

Howl Saga Part 2

Der Palast im Himmel
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Der junge Abdullah ist in seinen Tagträumen ein Prinz aus einem fernen Land. Im echten Leben jedoch ist er Teppichhändler eines großen Basars. Einmal im Monat besucht ihn seine nervige Familie, die ihn ...

Der junge Abdullah ist in seinen Tagträumen ein Prinz aus einem fernen Land. Im echten Leben jedoch ist er Teppichhändler eines großen Basars. Einmal im Monat besucht ihn seine nervige Familie, die ihn schon längst verheiratet wissen möchte. Eines schönen Tages kommt ein Fremder an Abdullah’s Stand und verkauft ihm einen alten, mitgenommenen Teppich mit außergewöhnlichen Fähigkeiten. Eines Nachts findet sich Abdullah mitten in seinen Tagträumen, in einem wunderschönen Garten und dort trifft er auf die zauberhafte Blume-in-der-Nacht. Er ist sofort verliebt. Bald stellt sich heraus, dass es sich um die Prinzessin handelt. In der nächsten Nacht, als er sie wieder treffen will, muss er beobachten, wie seine Liebste von einem bösen Djinn entführt wird. Der Kampfgeist von Abdullah ist geweckt und seine Mission lautet: Herzensdame retten und wohlbehütet nach Hause bringen. Doch dieses Vorhaben gestaltet sich alles andere als einfach.

Meine Meinung:
Die Gestaltung des Buchcovers finde ich wieder sehr schön und farblich toll. Es passt wunderbar zur Geschichte. Ich war gespannt auf das zweite Buch. Doch die Spannung lag für mich leider nur im Klappentext.
Die Idee zur Geschichte finde ich toll, leider ist die Umsetzung nicht so gut gelungen. Das Buch zieht sich über die ersten zwei Drittel extrem und erst im letzten Drittel wird es an einigen Stellen spannender. Da es eine Trilogie ist, konnte ich bis Seite 180 keinen Zusammenhang herstellen. Erst dann trifft man auch Charaktere aus Band 1, was mir sehr gefiel.
Den Schreibstil fand ich flüssig und verständlich, die Art der Beschreibung fand ich sehr langweilig. Die Geschichte kam mir diesmal „zu gewollt“ daher. Der zweite Band hat mich leider nicht ganz abholen können. Er konnte das Level von Band 1 in keiner Weise halten oder toppen. Ich hoffe, dass sich das im dritten Band wieder bessert.
Was mich stört, ist die mehrfache Verwendung der Wörter „fette Frauen“ und wie das Faible des Mannes für mehr Weiblichkeit eines Frauenkörpers verarbeitet wurde. Das finde ich diskriminierend!
Von meiner Seite 3/5 Sternen.

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