Leichter Sommerroman, dem leider ein bisschen Liebe fehlt
Blind Date mit Möwe"Blind Date mit Möwe" ist an sich ein wirklich schöner, sommerlicher Roman, der an der deutschen Ostsee in Lübeck und Travemünde spielt.
Der leichte Schreibstil lässt sich gut lesen und durch die wechselnden ...
"Blind Date mit Möwe" ist an sich ein wirklich schöner, sommerlicher Roman, der an der deutschen Ostsee in Lübeck und Travemünde spielt.
Der leichte Schreibstil lässt sich gut lesen und durch die wechselnden Perspektiven zwischen den beiden Hauptfiguren Lisa und Jonas hat man auch eine gute Dynamik in der Geschichte.
Doch jetzt kommt das große Aber: Leider kommt das im Titel genannte Blind Date inhaltlich viel zu kurz.
Lisa und Jonas lernen sich über "The Voice of Love", einer Datingplattform, bei der man nur miteinander telefoniert, ohne sich zu sehen. Infos über Beruf und Finanzielles sind bei den Gesprächen tabu.
Diese grundsätzliche Idee fand ich wirklich schön und auch die Gespräche, die Jonas und Lisa bei ihren Dates führen, sind wirklich toll.
Allerdings gerät dies immer mehr in den Hintergrund, da Lisa auf der Naturstation auf dem Priwall arbeitet, die Jonas für sein erstes Architekturprojekt abreißen möchte. So dreht sich dann der überwiegende Teil des Buches nur noch um die Arbeit der beiden bzw. um die Rettung der Naturstation.
Ich kann verstehen, dass der Autorin als Biologin die Erklärungen der Ostsee-Biologie wichtig waren, leider hat sie darüber aber ein wenig den Kern der Geschichte aus den Augen verloren - nämlich das Kennenlernen ihrer beiden Hauptfiguren.
Das Ende der Geschichte ist dann leider auch sehr gehetzt und abgehackt.
Zusammenfassend ein wirklich schöner Roman über Lübeck, Travemünde und die Ostsee mit ihrem Ökosystem - aber halt leider kein wirklicher Liebesroman.