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Veröffentlicht am 19.03.2022

Emotionen, die überwältigen

Flüchtiges Glück
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„Flüchtiges Glück“ ist ein vielschichtiger Roman , der am Ende der Nachwendezeit spielt aber dennoch mehrere Generationen umfasst. Dieser Roman steckt voller Emotionen, denn es geht um Familie, Vertrauen ...

„Flüchtiges Glück“ ist ein vielschichtiger Roman , der am Ende der Nachwendezeit spielt aber dennoch mehrere Generationen umfasst. Dieser Roman steckt voller Emotionen, denn es geht um Familie, Vertrauen und nicht zuletzt um Enttäuschungen: Es geht um das Leben, um das vergangene Leben, ebenso wie um das zukünftige. Ein Buch voller Gegensätze: Licht und Schatten, Vertrauen und Verrat. Familie und Staat.

Die Geschichte von Jola und Raik könnte sich genauso in der ehemaligen DDR zugetragen haben. Beide sind das erste Mal verliebt, ineinander. Doch bevor sich zwischen den beiden mehr als eine zarte Jugendromanze entwickeln kann flieht Jola kurz vor dem Mauerfall mit Ihrer Familie in den Westen. Erst Jahre später treffen sich die beiden in Berlin wieder. Die Liebe entflammt erneut, doch auf schicksalhafte Art und Weise, durch Verrat von Vertrauten werden die beiden getrennt. Erst als Jolas Tochter Milla selber Mutter wird und anfängt nach Ihren eigenen Wurzeln zu suchen wird das ganze Ausmaß der lange zurückliegenden Handlungen einzelner Personen deutlich.

Meistens gehen mir Rezensionen leicht von der Hand. Doch manchmal, so wie im Fall von „Flüchtiges Glück“ schaffe ich es einfach nicht die Gedanken in meinem Kopf zu ordnen. Das passiert immer dann, wenn ein Buch einen tiefen Eindruck bei mir hinterlassen hat. Die Geschichte von Raik und Jola hallt lange in mir nach. Die verlorene Zeit, all die verlorenen Erinnerungen , Emotionen und Geschichten, die es nun nie geben wird. Emotional hat mich die Autorin sehr berührt. Teilweise blieb ich nach dem lesen einzelner Passagen fassungslos und nachdenklich zurück.
Der flüssige Schreibstil harmonierte wunderbar mit der emotionsgeladenen Geschichte . So war es mir als Leser möglich mit vollends in die verschiedenen Konstellationen einzufinden und dem Klang der Zeit zu folgen.

Die Charaktere sind sehr authentisch gezeichnet, ebenso wie die Schauplätze. Egal ob die Chemiearbeiter-Stadt Wolfen im Wandel der Zeit, oder die Bundeshauptstadt Berlin, der Klang der Zeit hallt auf fast jeder Seite nach und man fühlt sich teilweise sehr realistisch in die entsprechende Zeit versetzt. Man spürt den Hauch der Zeit . Ohne zunächst die Biografie der Autorin zu kennen wird einem als Leser schnell klar, dass hier jemand weiß wovon er schreibt. Selbst in Brandenburg geboren , stellte die Autorin 1986 einen Ausreiseantrag und lebt heute selber in Berlin.

Mein Fazit: Ulla Mothes ist mit „flüchtiges Glück“ ein emotionsgeladener Roman über Schuld und Sühne, über Verrat und Vertrauen gelungen, der auf eine einzigartige Weise das Gefühl einer ganzen Generation eingefangen hat .Nachdenklich bleibe ich als Leser zurück und frage mich welchen Blick man wohl auf meine Generation und meine Familien einst werfen wird

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Veröffentlicht am 19.03.2022

Das rockigste und groovigste Bilderbuch ever

Marie Käferchen
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Marie Käferchen ist das rockigste Bilderbuch, welches ich je gesehen habe. Kai Lüftner konnte uns schon mit „Furzipups der Knatterdrachen“ begeistern. Un auch die Illustratorin Wiebke Rauers hat beide ...

Marie Käferchen ist das rockigste Bilderbuch, welches ich je gesehen habe. Kai Lüftner konnte uns schon mit „Furzipups der Knatterdrachen“ begeistern. Un auch die Illustratorin Wiebke Rauers hat beide Bilderbücher farbenfroh und auf eine ganz eindrucksstarke Art und Weise illustriert.

Wie das Cover des Buches schon erahnen lässt handelt es sich bei Marie Käferchen alles andere als um einen normalen , lieben Marienkäfer der friedlich und leise vor sich hinsummt. Marie ist ein echter Rock-Käfer: laut , schrill und bunt dröhnt nicht nur Ihre Stimme durch den Wal , sondern auch die E-Gitarre.

In Reimen und mit ganz viel Wortwitz wird hier die Geschichte des groovigsten Marienkäfers aller Zeiten erzählt. Und was soll ich sagen? Ich mag diese Geschichte einfach. Denn schon bald ist Marie Käferchen mutterseelenallein im Wald , da sie nicht nur Ihrem Papa sondern auch den anderen Waldbewohnern tierisch auf den Keks geht. Doch schon bald naht Verstärkung und ohne allzu viel zu verraten, rockt schon bald der ganze Wald.....

Auf eine wirklich ausgefallene , um nicht zu sagen sehr kreative Art und Weise und mit starken Illustrationen wird hier das Thema Diversität in die Mitte gerückt. Marie ist anders, und als sie wegen Ihrer Andersartigkeit von den Waldbewohnern ausgegrenzt wird bleibt sie sich selbst und Ihren Träumen treu und wird am Ende dafür belohnt.

Ich muss bei dieser Story an Astrid Lindgrens berühmte Worte „Sei frech und wild und wunderbar“ denken, denn genau das transportiert dieses Bilderbuch und vor allem Marie mit Ihrer Einzigartigkeit. Und genau dass ist es doch, was wir unseren Kindern mit auf den Weg geben sollten, oder etwa nicht !?

Das Buch ist farbenfroh und strahlt soviel positive Energie aus, dass Kinder es einfach mögen müssen. Und spätestens bei den rockigen Tattoos, die am Ende des Buches auf die kleinen Zuhörer warten hat Marie das Herz der Kinder im Sturm erobert , würde ich meinen.

Ein starkes Bilderbuch , nicht nur was die Texte und Reimform und die Illustrationen betrifft, sondern auch in der Botschaft die es vermittelt und mit denen das kindliche Selbstbewusstsein auf eine ziemlich rockige Art und Weise gestärkt wird.

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Veröffentlicht am 19.03.2022

Eine tolle Geschichte über Freundschaft, Mut und das "Über sich hinaus wachsen"

Doppel-Galoppel 2. Zwei und das Wassergespenst
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In diesem Monat durften wir den 2. Band aus der Reihe "Doppelgaloppel" lesen. Wir kannten den ersten Band nicht, und dennoch hatten wir keine Probleme in die Geschichte um "Zwei und das Wassergespenst ...

In diesem Monat durften wir den 2. Band aus der Reihe "Doppelgaloppel" lesen. Wir kannten den ersten Band nicht, und dennoch hatten wir keine Probleme in die Geschichte um "Zwei und das Wassergespenst " einzusteigen. Sehr kindgerecht wird hier die Geschichte von Fanndis und Jon erzählt. Deren Opa erzählt Ihnen kurzerhand die Geschichte der zwei Islandponys Kappi und Skopppa , die dem Geschwisterpaar Fanndis und Jon nicht unähnlich sind. Während Fanndis und Jon darüber streiten ob es Gespenster wirklich gibt, begegnen die beiden Ponys in Opas Erzählungen waschechten Gespenstern (oder sind diese am Ende doch nur ein Produkt der eigenen Phantasie?).

Auf eine ganz wunderbare , unterschwellige Art udn Weise wird hier die Geschichte eines Geschwisterpäärchens mit einer Freundschaftsgeschichte zweier Islandponys verknüpft. Dabei geht es um klassische Themen, wie Mut , Freundschaft und das "übersichhinauswachsen". In dem Buch wird es nie langweilig. Die Erzählperspektive wechselt immer wieder zwischen den Geschichten über die Ponys (die der Opa erzählt )und dem Leben des Geschiwsterpärrchens. Die Parallelen die sich hier zwischen Tierkindern und Menschenkindern auftun sind für Erwachsene total frappierend, für die Kinder allerdings eher nicht. Das fand ich wunderbar gelungen an diesem Buch. Die Charaktere der Ponys sind denen der Kinder so ähnlich, und die Szenen die sich abspielen laden immer wieder zum schmunzeln und lachen ein.
Meiner 5 Jährigen Tochter hat das Buch so gut gefallen, dass sie direkt nach weiteren Abenteuern gefragt hat.
Wortwahl und Schriftgröße sind so gut gestaltet, dass ich mir vorstellen kann, dass meine Tochter in 2 bis 3 Jahren das Buch einmal selber zur Hand nehmen und lesen wird.Darauf freue ich mich jetzt schon und bis es soweit ist werde ich ihr die Abenteuer von Kappi und Skoppa vorlesen.

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Veröffentlicht am 16.03.2022

Unglaublich viel zu entdecken, nicht nur für Jungs

Meine ersten großen Fahrzeuge
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Mit diesem Buch über Bagger, Laster, Traktor und Co. lagen wir bei Bella goldrichtig. Ich hatte es eigentlich aus einer Schnäppchen-Laune heraus gekauft und es dann vor einigen Tagen einfach mal aus unserem ...

Mit diesem Buch über Bagger, Laster, Traktor und Co. lagen wir bei Bella goldrichtig. Ich hatte es eigentlich aus einer Schnäppchen-Laune heraus gekauft und es dann vor einigen Tagen einfach mal aus unserem Bücherfundus geholt. Die Altersempfehlung des Verlages sagt ab 18 Monaten – obwohl das mit den Altersangaben ja immer so eine Sache ist. Hier erwies sie sich allerdings als passend.

ch muss ehrlich sagen, dass ich von dem Format des Buches zunächst nicht begeistert gewesen bin. Ich fand es für die Zielgruppe (ab 18 Monate) doch recht groß und unhandlich. Wie so oft habe ich dabei aber unsere Tochter unterschätzt. Von Anfang an am sie mit dem Format des Buches einwandfrei klar, und konnte es problemlos in Ihren Händen halten. Die kleinen Register oberhalb und seitlich der Ränder erleichtern zudem das Blättern der Seiten enorm.

Auf den Doppelseiten ist immer mindestens ein Fahrzeug abgebildet, oft jedoch auch ein zweites Fahrzeug im Hintergrund. Besonders gelungen finden sowohl ich als auch Bella die Kombination mit Tieren, denn auch Tiere sind hier momentan sehr beliebt. Vor allem Hund und Katze tauchen immer wieder auf, und die kleine Katze ist origineller Weise dabei immer eine fleißige Unterstützung: Sie hilft als Feuerwehrmitglied beim löschen des Brandes, trägt die Schaufel auf der Baustelle oder fungiert als Verkehrswacht.

Die Illustrationen sind zwar detailliert, aber dennoch absolut altersgerecht. Seit dem wir das Buch täglich mindestens zweimal anschauen hat Bella zudem eine tierische Freude wenn sie die Fahrzeuge beim spazierengehen auf der Straße entdeckt. Sie gestikuliert dann ganz wild mit den Händen und ein bezauberndes , breites Strahlen erstreckt sich über ihr Gesicht.

Auch der Umfang des Buches konnte uns begeistern. Auf 40 Seiten gibt es jede Menge zu sehen. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist einfach top. Wir können das Buch für kleine Jungs und Mädchen ab 18 Monaten vorbehaltslos empfehlen. Ein schönes Geschenk zum Geburtstag oder einfach mal zwischendurch.

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Veröffentlicht am 16.03.2022

Eine Ode an die Einzigartigkeit des Geschöpfes

Der Sternenmann
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Ein neues Bilderbuch hat Einzug gehalten in unser Kinderzimmer. „Der Sternenmann“ ist ein Bilderbuch von Max von Thun und erinnerte mich nach den ersten Sätzen irgendwie an meine eigene Kindheit und den ...

Ein neues Bilderbuch hat Einzug gehalten in unser Kinderzimmer. „Der Sternenmann“ ist ein Bilderbuch von Max von Thun und erinnerte mich nach den ersten Sätzen irgendwie an meine eigene Kindheit und den Sandmann.

Doch wer ist er eigentlich, dieser Sternenmann, der in einer entfernten Galaxie auf einen winzig kleinen Planeten wohnt? Zusammen mit seinem Hund sorgt er jeden Abend dafür dass jeder einzelne Stern am Himmel seinen Platz findet und leuchtet. Doch eines Abends stellt der Sternenmann fest, dass der kleinste Stern am Himmel fehlt und zusammen mit seinem Hund und seinen Zugtieren machen sich die jungen Leser nun auf die spannende Suche nach ihm. Sandmann, Mondmann und sogar eine Astronautin trifft der Sternenmann bei seiner Suche, doch erst als er früh am Morgen nach einer langen und erfolglosen Suche wieder in seinem Bett liegt, taucht der kleine Stern ganz unverhofft wieder auf.

Auf eine wirklich schöne und kindgerechte Art und Weise wird hier eine Geschichte über das „Anderssein“ und die Indivudalität eines jeden Geschöpfes erzählt. Der kleine Sternenmann findet die passenden Worte um dem kleinen Stern zu zeigen „Auch du bist etwas ganz Besonderes, und wer das nicht anerkennt, tut dies nicht selten aus Neid. Denn wenn wir ehrlich sind, werden unsere Kinder oftmals schon sehr früh ( auf dem Spielplatz oder in der Kindertagesstätte) mit Missgunst und Neid konfrontiert. Nicht selten stehen wir als Eltern hilflos daneben und versuchen unsere Kinder dann zumindest mit einer tröstenden Umarmung zu beruhigen. Doch die Geschichte vom Sternenmann zeigt unseren Kindern, dass es normal ist anders zu sein ( Alles andere wäre ja auch langweilig ). So gibt es kleine Sterne und große, hell leuchtende und dunkle. Und das ist ok so, denn ebenso wie die Sterne sind auch wir Menschen und die Kinder unterschiedlich.

Der Text und auch die Illustrationen sprühen vor Originalität und Phantasie. So wird das Gefährt, mit dem sich der Sternenmann jeden Arbeit auf Reisen begibt von 2 Schafen gezogen, die ganz Stilecht Fliegerhelm und Pilotenbrille tragen. Aber auch die Tatsache, dass es sich bei der Besatzung der Rakete um eine Astronautin und nicht um einen Astronaut handelt , und der Mann im Mond afroamerikansche Wurzeln hat gefällt mir ausgesprochen gut.

Die detailreichen und verspielten Bilder der spanischen Illustratorin Marta Balmaseda passen wunderbar zu den Texten von Max von Thun. Es dürfte die Eltern unter Euch nicht wundern zu erfahren, dass dieses warmherzige , moderne Märchen aus den Liedern entstand, die Max von Thun für seinen Sohn geschrieben hat. Unverkennbar findet man die Liebe eines Vaters für sein Kind zwischen den Zeilen dieses Buches wieder und das macht dieses Buch zu einem besonderen Bilderbuchschatz.

Mich würde es nicht wundern, wenn nun einige der Kinder auf der Erde Nachts zum Himmel schauen und sich Ihren ganz eigenen, individuellen Stern aussuchen der ihnen gefällt.



Unser Fazit:

Max von Thuns Bilderbuch zeigt auf eine einzigartige Weise , mit viel Wärme und Herzblut eines Vaters, dass jedes Geschöpf auf der Welt (ja eigentlich der gesamten Galaxy) einzigartig ist.

Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar.

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