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Der neueste Band von Alice Pantermüllers „Mein Lotta-Leben“ ist ein, mit diesmal nur 43:44 Minuten Laufzeit sehr kurzes, Hörspiel mit vielen Stimmen und Geräuschen. Man kommt ...
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Der neueste Band von Alice Pantermüllers „Mein Lotta-Leben“ ist ein, mit diesmal nur 43:44 Minuten Laufzeit sehr kurzes, Hörspiel mit vielen Stimmen und Geräuschen. Man kommt gut mit, sollte man die anderen Hör-/Bücher nicht kennen (ich kenne fast alle). Die Stimmen von Lotta, deren Eltern, Paul und Rémi klingen relativ normal, Chayenne, Lottas Blödbrüder und die Lämmer-Girls dagegen haben die aus den anderen Hörspielen bekannten, nervigen Quitschestimmen. Lottas Schildkröte Heesters ist verschwunden, ein Hinweis in Pauls Schulreferat lässt Lotta so intensiv nach Heesters suchen, dass die Schule darunter leidet. Die indische Blockflöte wird zur Suche eingesetzt, die Wilden Kaninchen stellen Lottas Wohnung auf den Kopf. Und siehe da, da ist er wieder… warum, wieso, weshalb und vor allem, wo, Heesters weg war, werden wir wohl nie erfahren. Sehr kurzweilige Unterhaltung für zwischendurch mit verschwundenen Tieren und Gegenständen, für die ich 3-3,5 Sterne vergebe. Ich habe das Hörbuch aus der Onleihe geliehen, für eine so kurze Berieselung hätte ich kein Geld ausgegeben (Buch und Hörbuch kosten um die 7€). Ich empfehle, das Hörbuch, gesprochen von Katinka Kultscher, in 1,25-facher Geschwindigkeit zu hören.
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Mir war das Titelbild von Roberta Recchias „Endlich das ganze Leben“ schon mehrmals aufgefallen, ich bin lange drum herum geschlichen, bis ich mir schließlich das Hörbuch zugelegt ...
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Mir war das Titelbild von Roberta Recchias „Endlich das ganze Leben“ schon mehrmals aufgefallen, ich bin lange drum herum geschlichen, bis ich mir schließlich das Hörbuch zugelegt habe. Gesprochen wird das italienische Familiendrama von Tanja Fornaro; ich höre ihre Stimme unheimlich gerne, dennoch empfehle ich, die 12:55 Stunden in 1,25-facher Geschwindigkeit abzuspielen.
Anfangs gibt es ziemlich detaillierte Abschnitte, dann wieder lange Zeitspannen nur grob zusammengefasst. Begonnen wird in den 1980er Jahren, die „Zeit davor“, hier möchte ich nicht spoilern, dann gibt es Rückblicke in Marisas und Stelvios bisheriges Leben, wie alles begann. „Danach“ kommen zwar auch die Empfindungen von Marisa und der übrigen Familie Ansaldo zur Sprache, ein großer Teil betrifft jedoch ihre Nichte Miriam, die an dem Abend, der alles veränderte, dabei war. Ich kann mir vorstellen, dass die ungewöhnliche Bekanntschaft mit Coralina, die Miriam anschließend macht, in den 1980ern ungern gesehen war, weil es einfach „anders“ war, und schon gleich in Italien.
Man versucht, sich beim Hören, in die Eltern reinzuversetzen, die von nichts wissen und völlig überrumpelt wurden; andererseits auch in die Cousine Miriam, die dabei war und nun damit leben muss, was sie gesehen, aber nichts gesagt hat, sondern lieber alles verdrängt. Ein schwieriger, verstörender Part für einen Teenager, der damit sein unbefangenes Leben verliert (da helfen auch die Privilegien nicht). Miriam sucht falsche Hilfe an falscher Stelle, lernt dann Menschen kennen, die ihre eigenen Probleme haben, trotzdem könnte man von Verbundenheit sprechen. Es ist erschreckend, diese Familienträgodie anzuhören, so traurig, wie wenig Betta und auch Miriam ihren Familien vertrauten, sondern einfach versuchten, ihr eigenes Leben zu leben - ohne Rücksicht auf die Eltern. Miriam flüchtet sich in Drogen. Glück im Unglück bringt ihr Leo, der auf eigene Faust die damaligen Täter sucht und das Verfahren neu aufrollen lässt. Das nützt zwar Betta nichts mehr, aber Gerechtigkeit muss sein. Machtmissbrauch der falschen Personen darf nicht ungestraft bleiben. Die Liebe der Eltern hat einmal nicht gereicht, vielleicht klappt es in einem neuen Versuch? Ein Unglück reißt zwei Familien auseinander, aber bringt auch Menschen zusammen, eine neue Familie entsteht. Sehr emotionale Hörstunden, für die man starke Nerven braucht, und von mir 4 Sternen bekommen.
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Ich kenne von Katharina Fuchs bereits das Hörbuch "Der Traum vom Leben", das neue Buch "Das Flüstern des Lebens" liegt schon länger auf meinem Lesestapel. Das Titelbild kann ich ...
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Ich kenne von Katharina Fuchs bereits das Hörbuch "Der Traum vom Leben", das neue Buch "Das Flüstern des Lebens" liegt schon länger auf meinem Lesestapel. Das Titelbild kann ich gar nicht mit der Geschichte in Verbindung bringen, man sieht zwei Menschen von oben, die sich an der Hand halten. Der Hinweis, es handelt sich um eine wahre Geschichte, ist sinnvoll, ich wäre sonst nicht darauf gekommen, dass es keine Fiktion ist. Das Buch hat 480 Seiten und ich habe, obwohl mich die Geschichte interessiert hat, diesmal recht lange zum Lesen gebraucht.
Die Geschichte spielt in München und auf der Kaffeeplantage in Tansania, die die Familie Weiss früher öfters besucht hat. Isabelle, inzwischen 45 Jahre alt, hat die Plantage ihrer Tante Corinna geerbt und verbringt mehrere Monate dort, um sich mit der Umgebung und ihrer neuen Aufgabe vertraut zu machen. Sie erkennt, dass ihr Herz gar nicht so sehr an München und ihrer Familie hängt, sondern an den Menschen in der geerbten, "neuen Heimat". Isabelle war mir sympathisch, man kann manchmal sogar sagen, sie sei egoistisch, aber sie handelt eben nach ihrem Herzen und nicht so, um es allen Menschen recht zu machen. Ihr Mann Christoph ist gefühlt eine Nebenfigur, der für seine Musik lebt und sonst nicht viel mitbekommt, auch nicht, wie es seiner Frau geht. Isas Mutter Doris, 68, Zwillingsschwester der verstorbenen Corinna, hat gesundheitlich einiges auszuhalten und wieder auf die Beine zu kommen. Auch sie lernt, dass man nicht immer am Alten festhalten braucht, sondern auch Neues zulassen darf, egal, ob es Menschen oder Dinge sind. Doris mochte ich ebenfalls, die Seniorin ist stärker, als sie denkt. Moritz, Isas jüngerer Bruder, ist, um es ganz schlicht zu sagen, geldgeil, will am liebsten vom allem das größte Stück haben und nimmt keinerlei Rücksicht auf irgendwen - er ist die Person, die ich in diesem Buch am wenigsten mochte. Hannah ist die große Überraschung, von der keiner etwas wusste und die sich für mich am besten eingelebt und angepasst hat, dabei so reif für ihr Alter erscheint. Schade, ein bisschen Kind sein hätte ihr sicher nicht geschadet. Corinna Waldeck, Inhaberin eines Kaffee-Geschäfts, Besitzerin der Kaffeeplantage, reiche Münchner Unternehmerin war eine Frau mit viele Gesichtern, noch mehr Geheimnissen und hat sogar die eigene Familie an der Nase herumgeführt, überrascht, überrumpelt. Mir haben die Beschreibungen der Farm in Tansania, das Miterleben der Regenzeit dort, die Arbeitsschritte der Kaffeeernte und auch die Lebensbedingungen der Arbeiter gut gefallen, sehr ausführlich beschrieben. München dagegen klingt relativ nüchtern und normal, wie man es als Leser kennt. Aber auch hier gibt es einiges zu Entdecken. Man merkt, dass Familie groß geschrieben wird, in Tansania mehr, als in Deutschland, aber gerade die Weiss'/Waldecks halten, bis auf eine Ausnahme, zusammen. Hier zeigt sich, wie sehr eine Erbschaft nicht nur das zukünftige Leben, sondern auch Menschen selbst verändern kann.
Ich hatte angenehme Lesestunden, konnte mich ganz gut an die Schauplätze versetzen lassen, kann aber manche Handlungen der Beteiligten nicht nachvollziehen. Ich vergebe für "Das Flüstern des Lebens" 4 Sterne mit Leseempfehlung.
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Ich habe in den vergangenen Monaten einige Bücher von Tara Haigh (auch als Tessa Hennig) gelesen und bin bei ihren historischen Romanen immer wieder begeistert, wie „Geschichte“, ...
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Ich habe in den vergangenen Monaten einige Bücher von Tara Haigh (auch als Tessa Hennig) gelesen und bin bei ihren historischen Romanen immer wieder begeistert, wie „Geschichte“, die vermutlich in der Schule, wenn sie denn vermittelt wird, staubtrocken rüberkommt, hier im Buch so nebenbei einfließt, dass man sich einfach „alte Sachen“ merken kann.
Dass Madeira „Blumeninsel“ genannt wird, wusste ich, dass die Insel allerdings auch „der schwimmende Garten des Atlantik“ heißt, habe ich erst hier im Buch, in der Leserunde mit der Autorin, gelernt.
Das Buch beginnt mit einem Prolog, der den Leser mit Fragezeichen zurücklässt und einen immer wieder überlegen lässt, wie und wo ist die Verbindung. Romantisch angehaucht ist der Einstieg, die junge Ärztin Sofie wird praktisch auf die Blumeninsel gelockt, um einen Traumjob in einer tollen neuen deutschen Klinik zu erfüllen, ausgerechnet auf ihrer Wunschstation, der Pneumo! Was sagt man über Träume? Es sind Schäume? Oder gab es da noch was anderes … Am besten selbst lesen, wenn Sofie, Vater Erich in Bremen zurücklassend, die Hauensteins kennenlernt, Vater Fritz, die absolut ungleichen Brüder Richard und Ludwig mitsamt der liebevollen Haushälterin Rosa. Sofie muss erkennen, dass man mit Geld viel bekommen kann, dass nicht jedes Wort zählt, dass Wissen über andere durchaus Macht bedeuten kann, dass man dieses nicht unbedingt falsch einsetzen sollte, um Vorteile zu bekommen. Dass Frauen 1914 einen andere Wert hatten, als Männer, als heute, gerade im Berufsleben. Das Buch wendet sich von der Romanze zum Krimi mit spannenden Stellen, über die ich nichts verraten möchte. Es läuft nicht alles so, wie manche Behörden und Personen sich das vorstellt haben, es fließen Gelder und Informationen an und von unterschiedlichen Stellen. Korruption ist ein Stichwort, Machtgier ein anderes. Es gibt einige Überraschungen, gute und schlechte, im persönlichen Bereich von Sofie, aber auch allgemeine. Doch nun genug über das 428 Seiten starke Buch, das mir unterhaltsame Lesestunden mit überraschenden Wendungen beschert hat. Leseempfehlung mit 4 Sternen für eine Reise auf eine mir fremde Insel in die Zeit kurz vor Beginn des Ersten Weltkriegs, mit wunderschönen Landschaftsbeschreibungen, die den Leser träumen lassen, und einer starken Frau, die an sich und ihr Ziel glaubt und sich nichts vormachen lässt. Zum Schluss hin wurde es mir etwas zu überladen, too much, aber sonst hat es mir gut gefallen.
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Ich kenne von Hape Kerkeling bereits die Bücher „Ich bin dann mal weg“ und „Der Junge muss an die frische Luft“ bzw. deren Verfilmungen und natürlich viele TV-Auftritte und einige ...
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Ich kenne von Hape Kerkeling bereits die Bücher „Ich bin dann mal weg“ und „Der Junge muss an die frische Luft“ bzw. deren Verfilmungen und natürlich viele TV-Auftritte und einige Kinofilme. Ich hatte kürzlich einen Videoclip zum Hörbuch gesehen und mir die Autobiografie daraufhin zugelegt, die im 10:47 Stunden vom Autor selbst gelesen wird. Vorweg: Der Ahnenrückblick der Welt, wer wie mit wem verwandt ist, ist ziemlich lang (etwa 30 Minuten) und trocken. Dass wir vermutlich alle von Urmutter Lucy abstammen, ist bekannt, da hätte mir eine Kurzfassung gereicht, zudem kann ich mir Namen und Geschichtsdaten nicht gut merken. Als Hape von seiner Kindheit/Jugend in den 1970- und 80er Jahren und Familie erzählt, wird es persönlicher, leichter hörbar und die Dialekte, Tonlagen, Stimmen passen einfach. Man merkt, wie am Beispiel der dementen Oma Berta, dass er nicht nur einfach einen Text runterliest, sondern die Erinnerungen beim Lesen erneut durchlebt. Witzig zu hören war der Schüleraustausch nach England - anfangs der Horror eines jeden Schülers, dann vllt doch ein Traum?! Der Hörer erfährt von Bekanntschaften des 20-Jährigen Hapes mit Showgrößen wie Willy Millowitsch, Rudi Carrell und Alfred Biolek. Nicht nur im Showbusiness ist seine queere Ausrichtung so Manchem ein Dorn im Auge (das bekamen auch die Vorfahren im 17. Jahrhundert schon zu spüren). Schade, dass die Menschen damals (und leider auch heute noch) so intolerant sind und andere nicht leben lassen, wie sie möchten.
Im Wechsel zur Historie in den Niederlanden erzählt Hape Privates von seinem Coming Out, dem Verlust seiner ersten großen Liebe Duncan in Holland, die Angst vor Aids und was dies alles mit ihm gemacht hat. Unterhaltsam, nahegehend, teilweise ergreifend, dann wieder spannend zu hören, der Autor nimmt sich gelegentlich selbst auf die Schippe. Es gibt Ausflüge in die niederländische Ahnenlinie und sogar das britische Königshaus findet man in Hapes Familiengeschichte. Ich konnte der ausschweifenden Verwandtschaft ab einem bestimmten Punkt nicht mehr ganz folgen. Insgesamt aufschlussreich, wenn man sich für die Ahnenforschung interessiert, meine Eltern machen das schon seit vielen Jahren, aber sehr viele Zahlen und Namen. Die historische Passagen sind humorvolle Zeitzeugen der Kerkelingschen Ahnenforschung, gemixt mit Geschichtsunterricht.
Es geht um Ahnenforschung und Verbindungen in Hape Kerkelings Familiengeschichte, viele Jahrhunderte zurück - was ist wahr, was ist Fiktion? Meist gute Unterhaltung, allein durch die Stimme des Autors. 3,5-4 Sterne.