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Veröffentlicht am 03.11.2024

Die Goldene Schreibmaschine

Die Goldene Schreibmaschine
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Inhalt siehe Klappentext.
Ich kenne schon andere Bücher von Carsten Henn, nun war ich auf das Kinderbuch "Die Goldene Schreibmaschine" gespannt. Ein sehr schönes Titelbild, man sieht und spürt die Magie ...

Inhalt siehe Klappentext.
Ich kenne schon andere Bücher von Carsten Henn, nun war ich auf das Kinderbuch "Die Goldene Schreibmaschine" gespannt. Ein sehr schönes Titelbild, man sieht und spürt die Magie schon beim Anschauen. Zwar habe ich das ebook gelesen, konnte das gebundene Buch aber nun als Neuanschaffung in unserer Schulbücherei in den Händen halten und gleich einer Schülerin empfehlen.
Emily erscheint mir auf den ersten Blick clever, ziemlich ordnungsliebend, was ja an sich nicht verletzt ist, aber pedantisch wirken könnte. Ob sie Dr. Dresskau wirklich durch ihre Art reizt und nervt, glaube ich nicht, er hat ein persönliches Problem mit ihr und mit Kindern allgemein. Wahrscheinlich mit allen, die nicht so sind, wie er. Frederick ist ein liebenswerter Nerd, den man einfach mögen muss. Bei den ganzen Star Wars-, Star Trek- etc. Hinweisen musste ich schmunzeln, kenne ich alles von meinem Mann. Bei Charly habe ich mich mit dem „Anfreunden“ etwas schwerer getan. Rose ist eine moderne Oma, Opa Martin mag ich noch viel lieber. Er nimmt seine Krankheit ernst, aber lässt sie nicht sein Leben bestimmen.
Das Buch mit seinen 256 Seiten (Printausgabe) liest sich flüssig, im Laufe der Geschehnisse lässt der Bann etwas nach. Schön gemacht ist in jedem Kapitel die kleine schwarze Schreibmaschine, die man sich einfach golden denkt. Was mir fehlte, was ich dem Buch nicht entnehmen konnte, ist: Welches Alter haben Emily und ihre Freunde? Könnte irgendwo zwischen 5. und 9. Klasse liegen. Auf dem Titelbild sieht Emily noch so jung aus.
Ein Satz kommt tatsächlich zwei mal vor: "Es gibt keine zwei gleichen Regenbögen." Findet am besten selbst heraus, wo dieser zu finden ist, indem ihr das Buch selbst lest. Durch wenige Worte kann sich so viel verändern. Die Goldene Schreibmaschine führt nur aus, wann man selbst (in dem Fall Emily) denkt, wünscht, träumt. Leider kann diese Möglichkeit zur Sucht werden, wie man an Dr. Dresskau sieht. Er bekommt nie genug, er will immer mehr mehr mehr. Ein unzufriedener Mann, am meisten mit sich selbst und seine Unzufriedenheit lässt er an anderen aus, missbraucht seine Stellung. Ein unangenehmer Zeitgenosse. Dafür begegnet der Leser vielen bekannten Figuren aus Büchern (und Filmen). Insgesamt hat mir das Buch, gleichermaßen lesenswert für Kinder und Erwachsene, mit ein paar kleinen Hängern, gut gefallen und dafür verdient es 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 01.11.2024

Das Fest - Hörbuch

Das Fest
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Inhalt siehe Klappentext.

Ich habe bisher nichts von Lucy Fricke gelesen oder gehört, mir ist das orange-türkise Titelbild von „Das Fest“ aufgefallen (ich vermute, hier ist der Sprungturm zu sehen?). ...

Inhalt siehe Klappentext.

Ich habe bisher nichts von Lucy Fricke gelesen oder gehört, mir ist das orange-türkise Titelbild von „Das Fest“ aufgefallen (ich vermute, hier ist der Sprungturm zu sehen?). Das Hörbuch, für mich sehr angenehm gesprochen von Bettina Hoppe, ist mit 2:41 Stunden recht kurz, aber ich finde, diese Zeit sollte man sich nehmen und einfach mal zuhören - egal, ob man selbst auf die 50 zugeht oder nicht - und sich ggf. selbst erkennen. Regisseur Jakob wird 50, will nicht feiern, fühlt sich alt, auf dem Abstellgleis, ungeliebt und nicht in Stimmung. Seine beste Freundin Ellen findet das nicht ok und zwingt ihn praktisch mit neu geschenkter Badehose ins Freibad (gute Idee, finde ich, gehe auch gerne täglich schwimmen). Ein dortiges Zusammentreffen mit Ex-Frau Inken und deren Sohn verändert nicht nur den Geburtstag gravierend, sondern auch Jakobs Optik - warum, das müsst ihr selbst hören. Jakob trifft nacheinander noch auf seinen früheren Mitbewohner Georg, der inzwischen ausgewandert ist, auf seine Kindergartenfreundin Nela, auf Freundin Anne mit der Kamera - alles erscheint so zufällig, alles Menschen, die in der Vergangenheit eine wichtige Rolle für und mit Jakob gespielt haben. Ist es wirklich Zufall oder doch pure Absicht? Man weiß es nicht, könnte es erahnen. Man wird nicht jünger, sollte sich nicht mehr so viel Zeit lassen, wenn man Entscheidungen treffen will, soll oder muss, sonst machen das andere für einen (und vielleicht ist die fremde Entscheidung ja richtig?). Ein kurzes, knackiges Hörbuch, wie aus dem wahren Leben gegriffen, ohne Schnörkel und Gedöns. Mir hat „Das Fest“, das es ja dann für Jakob (sein Leben, seine Liebe) doch noch wird, gut gefallen und ich kann es mit 5 Sternen zum Hören empfehlen.

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