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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.03.2024

Vorne hui, hinten ganz okay

Der heimliche Beobachter
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Zum Inhalt:
Auf Einladung von Mako, eines erfolgreichen IT-Chefs, verbringen er, seine Frau, seine Schwester Heather mit Mann und eine Jugendfreundin mit Lebensgefährten ein Wochenende in einer abgelegenen ...

Zum Inhalt:
Auf Einladung von Mako, eines erfolgreichen IT-Chefs, verbringen er, seine Frau, seine Schwester Heather mit Mann und eine Jugendfreundin mit Lebensgefährten ein Wochenende in einer abgelegenen Hütte. Trotz des Komforts und der grandiosen Bewirtung fühlt sich insbesondere Heather bald unwohl. Liegt es am aufkommenden Unwetter? Spätestens mit dem Verschwinden eines Mitglieds der Gesellschaft stellt sich heraus, dass der Sturm nicht das einzige Ungemach ist, was in der wilden Natur auf sie wartet.

Mein Eindruck:
Aus verschiedenen Sichten erhalten wir Einblicke in das Gefühlsleben einiger Personen, bei denen sich der Zusammenhang untereinander erst Stück für Stück und zum Teil sehr spät erschließt. Dass die Autorin Lisa Unger einige mysteriöse Andeutungen und Vorkommnisse aus der Vergangenheit einstreut, sorgt für zusätzliche Spannung. Man rätselt mit - über die Verhältnisse der Personen zueinander, ihre Wünsche und die Geheimnisse, die sie voreinander haben. Dieser Anfang ist wirklich fast perfekt. Leider gelingt Unger dafür der Action-Part nicht ganz so gut. Viele Personen handeln gelinde gesagt unorthodox, einige gekonnt zusammengesponnene Fäden finden überhaupt keine Auflösung. Dass die Charaktere eher eindimensional gestrickt sind, ist ebenfalls nicht unbedingt ein Zeichen von literarischer Stärke. So überzeugt auch das Ende nur in Ansätzen.

Mein Fazit:
Toller Beginn, der sich in blutiger Langeweile auflöst

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 20.03.2024

Magische Drinks

Drei Magier und eine Margarita
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Zum Inhalt:
Tori hat nicht nur rote Haare, sondern auch das dazu passende Temperament. Leider ist vor allen Dingen Letzteres bei ihren Arbeitgebern nicht besonders gefragt, weil es dazu führt, Kunden zu ...

Zum Inhalt:
Tori hat nicht nur rote Haare, sondern auch das dazu passende Temperament. Leider ist vor allen Dingen Letzteres bei ihren Arbeitgebern nicht besonders gefragt, weil es dazu führt, Kunden zu verprellen. Doch dann sieht sich Tori bei der nächsten verzweifelten Suche nach einem Arbeitsplatz plötzlich hinter einer Bar mit seltsamer Kundschaft gegenüber. Magier, Hexen und weitere Personen mit ungewöhnlichen Fähigkeiten, wie sie kurze Zeit später erfährt und dass genau ihre Durchsetzungsfähigkeit gefragt ist. Spätestens dann, als einer ihrer neuen Freunde in große Schwierigkeiten gerät, aus dem ihn nur die geballte Macht der Gilde inklusive eines Menschen helfen kann.

Mein Eindruck:
Ein Wohlfühlbuch mit magischem Touch. In diese Wundertüte hat Annette Marie wirklich alles gepackt, was eine fluffig-leichte Unterhaltung ausmacht: Schöne Menschen, interessante Umgebung, Witz, Spannung und Flirts. Dabei ist die Wundertüte nicht nur perfekt ausbalanciert, sondern hat auch von keiner Zutat ein unbekömmliches Übermaß - alles bleibt entspannt und man macht sich während der Lektüre keine Sorgen. Weder um Herz, noch um Glieder, denn wirkliche Gefahr fühlt man nicht (trotz aller Spannung und Tändelei).
Dieses Buch ist der Anfang einer Reihe und durch einige Andeutungen ist genügend Konfliktpotenzial für die folgenden Bände gegeben. Es gelingt der Autorin, einen würdigen Abschluss abzuliefern; dass man sich auf den Nachfolger trotzdem schon freut, ist ein gutes Zeichen.

Mein Fazit:
Bitte nicht so bald ein Aufruf zur letzten Runde im Pub

Veröffentlicht am 20.03.2024

Ultimative Trennung

Tagebuch einer Wasserleiche aus dem Canale Grande
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Zum Inhalt:
Die Buchhalterin Astrid überrascht ihren Freund und Geschäftspartner in flagranti und fährt Hals über Kopf nach Venedig. Eine Unterkunft findet sie bei einem freundlichen älteren Herrn und ...

Zum Inhalt:
Die Buchhalterin Astrid überrascht ihren Freund und Geschäftspartner in flagranti und fährt Hals über Kopf nach Venedig. Eine Unterkunft findet sie bei einem freundlichen älteren Herrn und seiner Familie. Kurz darauf passieren seltsame Dinge: Wildfremde Menschen verfolgen Astrid und ihr Gastgeber Cesare scheint einige Kleinigkeiten vor ihr zu verbergen. Glücklicherweise wächst der Mensch an seinen Anforderungen, aus der biederen Astrid wird die beherzte Asti und nicht nur Gondoliere müssen sich gut festhalten.

Mein Eindruck:
Zum wiederholten Male erschafft die Königin der Krimödie Tatjana Kruse eine Frauenfigur, die herrlich selbstironisch agiert, aus ihren Fehlern lernt und ihre Umwelt das Fürchten lehrt. Oder zumindest Respekt abverlangt. Die Geschichte in Venedig anzusiedeln, bietet dabei gleich mehrere Vorteile für die Leser: Eine traumhafte Umgebung durch eine schöne Stadt und die kriminelle Verbindung zur allgegenwärtigen Mafia. Hier in allen Schattierungen von abgrundtief böse bis herzallerliebst und sympathisch. Zu dieser göttlichen Mixtur aus süßem Limoncello und bitterem Amaro gibt Kruse noch einen Schuss weibliche List und männlichen Charme und komponiert wieder einmal einen göttlichen Drink zur Anregung der Lachmuskeln mit perfektem Ende in jeder Beziehung.

Mein Fazit:
Unbedingt zu empfehlen. Gerne auch als Urlaubslektüre.

Veröffentlicht am 16.03.2024

Luxus-Retreat mit kleinen Fehlern

Tödliche Oase
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Diese Rezi behandelt das Hörbuch

Zum Inhalt:
Nach einer durchzechten Nacht wacht Zoey mit einem Filmriss auf. Nicht - wie erwartet - in New York, sondern in einem Luxus-Retreat in der Wüste. Ein unbekannter ...

Diese Rezi behandelt das Hörbuch

Zum Inhalt:
Nach einer durchzechten Nacht wacht Zoey mit einem Filmriss auf. Nicht - wie erwartet - in New York, sondern in einem Luxus-Retreat in der Wüste. Ein unbekannter Gönner zahlt für den Aufenthalt, der ihr zu einem besseren Leben ohne Alkohol und Drogen verhelfen soll. Doch dann fallen ihr Unstimmigkeiten auf: Zu wenig Personal, eine seltsame Mail auf dem Account des Leiters. Als jemand stirbt, stellt sich heraus, dass es auch in der Wüste Untiefen geben kann, die gefährlich sind. Für alle Beteiligten.

Mein Eindruck:
Emma Haughton ist ein spannendes Buch gelungen, für das die Sprecherin Katja Sesterhenn Bilder im Kopf der Hörer erzeugt. Zwar ist der Beginn ein bisschen langatmig, doch dann wird es schnell unangenehm. Da Zoey nicht verschwinden kann, ohne sich wirtschaftlich zu ruinieren, muss sie sich auf die Therapie einlassen, - psychedelischer Trip inbegriffen. Man bleibt bei ihrer Figur und gewinnt sie trotz ihrer Eigenheiten lieb, - möglicherweise dem Fakt geschuldet, dass das Buch aus ihrer Sicht geschrieben ist. Und so wird einem immer mulmiger bei dem Gefühl, dass man gefangen ist, man nicht weiß, wem man trauen darf und kann und ob man je wieder nach Hause kommt.
Das Ende ist ein bisschen übertrieben, aber hey - that's America!

Mein Fazit:
Spannende Selbstfindung

Veröffentlicht am 16.03.2024

Immer noch sehr gut, aber...

Achtsam morden durch bewusste Ernährung
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Zum Inhalt:
Björn stellt bei einer Verfolgungsjagd fest, dass er sich nicht mehr wohl mit seinem wohlstandsverwahrlosten Bäuchlein fühlt. Natürlich weiß sein Therapeut Joschka Breitner auch für dieses ...

Zum Inhalt:
Björn stellt bei einer Verfolgungsjagd fest, dass er sich nicht mehr wohl mit seinem wohlstandsverwahrlosten Bäuchlein fühlt. Natürlich weiß sein Therapeut Joschka Breitner auch für dieses Problem einen achtsamen Weg zur Lösung.

Mein Eindruck:
Leider der schwächste Band der Reihe um den auf Achtsamkeit bedachten Anwalt Björn Diemel. Zwar beginnt das Buch rasant im wahrsten Sinne des Wortes, wird aber stellenweise zu sehr zum Ernährungsratgeber. Bei der genutzten Hörbuchfassung (wirklich sehr gut vom Autor selbst gelesen) kann man noch nicht einmal weiterblättern oder querlesen, wenn Joschka die Welt der Nahrungsbausteine erklärt. Sehr, sehr, sehr ausführlich. Glücklicherweise spinnt der Autor seine Geschichte mit dem schon bekannten Personal aus Familie und organisiertem Verbrechen weiter. Das tut er mit sehr geübten Seitenhieben auf die vorherrschende Lage und da bekommt - gemäß dem Heilfastmotto - jeder sein Fett weg: Gendern, Klimawandel, veganes Essen, Nachhaltigkeit... dem Bullshitbingo werden keinerlei politisch korrekte Grenzen gesetzt.
Und das ist eine Wohltat im sonstigen Betroffenheitseinerlei!

Mein Fazit:
Björn darf gerne schlank bleiben, sollte aber für ein nächstes Buch zu seinen Grundkompetenzen zurückfinden