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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.02.2022

Super!

HOME – Haus der bösen Schatten
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Zum Inhalt:
Ihr Vater hat ein Vermögen mit einem Buch darüber gemacht, doch Maggie hat keine Erinnerung an die Vorkommnisse, die sie im Alter von fünf Jahren gemeinsam mit ihrer Familie in einem alten ...

Zum Inhalt:
Ihr Vater hat ein Vermögen mit einem Buch darüber gemacht, doch Maggie hat keine Erinnerung an die Vorkommnisse, die sie im Alter von fünf Jahren gemeinsam mit ihrer Familie in einem alten Gemäuer erlebte. Jetzt ist ihr Vater tot und hat ihr das Haus vererbt. Maggie kehrt - gegen den Rat ihrer Mutter - an die Stätte zurück, die ihr eine glückliche Kindheit und ihren Eltern das Liebesglück raubte.

Mein Eindruck:
Zuerst einmal ist dieses Buch genial aufgebaut: Ein Tag aus dem (fiktiven?) Buch wechselt sich ab mit einem Tag "heute". Dadurch baut sich Stück für Stück Spannung auf, - und zwar auf beiden Ebenen. Die Weigerung der Eltern, über die Vergangenheit zu sprechen, Maggies fehlende Erinnerung, das Geschick des Vaters, so über sein Buch zu reden, dass man - wie seine Tochter - stetig daran zweifelt, was wirklich geschehen sein könnte - all das führt zu der Überlegung, ob man gerade einen Krimi, einen Fantasyroman oder die Dokumentation einer Selbstfindung liest. Die düstere Atmosphäre von Baneberry Hall, seine Geschichte, die übrigen Bewohner des Ortes tragen wunderbar zu einer Gruselstimmung bei, die nicht nur der Protagonistin, sondern auch den Menschen vor dem Buch zu schaffen macht. Sager weiß dabei nicht nur mit Phantasie, sondern auch mit Qualität seiner Beschreibungen zu überzeugen.

Mein Fazit:
Fingernagelkauend bis zum fantastischen Schluss - die nötige Maniküre zahlt man gern

Veröffentlicht am 14.02.2022

Der Countdown läuft

Bis in den Tod hinein
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Zum Inhalt:
In Berlin werden Menschen, die sich nicht an Regeln hatten, auf grausame Weise umgebracht und die Tatorte mit Zahlen versehen - ein tödlicher Countdown liegt in der Luft. Zeitgleich verschwindet ...

Zum Inhalt:
In Berlin werden Menschen, die sich nicht an Regeln hatten, auf grausame Weise umgebracht und die Tatorte mit Zahlen versehen - ein tödlicher Countdown liegt in der Luft. Zeitgleich verschwindet ein Top-Model spurlos. Um dem Ermittler-Team um Severin Bösherz auf die Sprünge zu helfen, wird eine berühmte Profilerin engagiert. Nach kurzem Zaudern lässt sich Severin gerne auf die Mitarbeit ein, denn die Dame hat nicht nur berufliche Qualitäten.

Mein Eindruck:
Dieses Buch spielt auf mehreren Ebenen mit seinen Genießern: Einerseits gibt es Opfer, denen man - wenn auch nicht den Tod - eine Strafe gönnt: Sozialschmarotzer, Autozündler, Schläger. Andererseits entlarvt Kliesch früh den Mörder, - nicht ganz das Richtige für einen wahren Connaisseur harter Krimis. So fühlt man sich hin- und hergerissen von Erwartungshaltung und schlechtem Gewissen, ob man wirklich noch so viele Seiten hören mag - schließlich scheint ja alles klar zu sein. Doch der Schein trügt, der Autor baut ein paar Schikanen in die geradlinige Autobahn und bringt seine Leser/innen immer wieder von der Strecke der Vorhersehbarkeit ab. Das seltene Gefühl, bis zum Schluss im Nebel zu laufen, ist bei einem Thriller das ersehnte Gefühl, - und Kliesch lässt alle im Trockeneis waten. Eine absolute Hörempfehlung für das von Uve Teschner eindringlich gelesene Hörbuch.

Mein Fazit:
So wünscht man sich Spannungsunterhaltung

Veröffentlicht am 30.01.2022

Unerwartet

The Maid
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Zum Inhalt:
Molly arbeitet als Zimmermädchen in einem First-class-Hotel. Obwohl sie von den meisten Gästen übersehen wird, liebt sie ihre Arbeit und das Gefühl, die Zimmer in einen Zustand der Perfektion ...

Zum Inhalt:
Molly arbeitet als Zimmermädchen in einem First-class-Hotel. Obwohl sie von den meisten Gästen übersehen wird, liebt sie ihre Arbeit und das Gefühl, die Zimmer in einen Zustand der Perfektion zu versetzen. Daran hindert sie eines Tages eine Leiche im Bett und schneller als sie einen Feudel schwingen kann, steht sie selbst unter Verdacht.

Mein Eindruck:
Anna Thalbach verleiht Molly eine Stimme - und das mit sehr viel Einfühlungsvermögen. Und auch wenn Thalbach die anderen Charaktere - insbesondere den der männlichen Küchenhilfe - ebenfalls gut spricht, bleibt vor allen Dingen die Hauptperson im Gedächtnis. Die ruhige, bedächtige, fokussierte Art Mollys wird wunderbar getragen und das leicht autistische Wesen erscheint vor dem geistigen Auge der Hörer/innen. Im Gegensatz zu dem, was Klappentext und Untertitel suggerieren, ermittelt Molly nicht im Stile Columbos, sondern lässt sich von ihren Freunden aus der zum Teil selbst gegrabenen Grube helfen. Einerseits grenzenlos naiv fällt sie auf einige Schliche herein, andererseits hilft ihr genau diese Naivität bei eigenen Verfehlungen weiter. Wirkt die Protagonistin so unbedarft, dass man vor Kopfschütteln ein Schleudertrauma bekommen könnte und zieht sich dabei das Geschehen in die Länge, überrascht Nita Prose doch mit manchem Haken, den die Handlung schlägt. Das Finale hat noch einiges für alle wichtigen Personen in petto, einige Kaninchen, die Prose aus dem Hut zieht, hätte sie jedoch lieber im Zylinder gelassen. Trotzdem gefällt die Auflösung und der Schluss ist schön. Denn – wie zitiert Molly – am Ende ist alles gut und wenn es nicht gut ist, ist es nicht das Ende.

Mein Fazit:
Ein Genuss mit Abstrichen

Veröffentlicht am 23.01.2022

Mörderisches Wiedersehen

Der Mann, der zweimal starb (Die Mordclub-Serie 2)
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Zum Inhalt:
Elizabeth - ehemalige Geheimagentin - erhält eine Nachricht eines neuen Bewohners des Altersheims, in dem sie residiert. Diese ist deshalb seltsam, weil sie an der Beseitigung der Leiche des ...

Zum Inhalt:
Elizabeth - ehemalige Geheimagentin - erhält eine Nachricht eines neuen Bewohners des Altersheims, in dem sie residiert. Diese ist deshalb seltsam, weil sie an der Beseitigung der Leiche des Absenders beteiligt war. Als sie den Treffpunkt aufsucht, wird sie von einer Geschichte überrascht, die nur gemeinsam mit dem Donnerstag-Mordclub zu lösen ist.

Mein Eindruck:
Auch wenn das Buch alleine zu lesen ist, bietet es einen besonderen Genuss, wenn man den Vorgänger kennt. Denn nicht nur die vier Hauptpersonen – die Clique des Mordclubs – sind wieder da; auch eine große Anzahl liebgewonnener Nebencharaktere spielen zumeist tragende Rollen im zweiten Fall. Dieses Mal geht es – neben Mord – um Diamanten im Wert von 20 Millionen Pfund, organisierte Kriminalität, den britischen Geheimdienst und Jugendbrutalität. Das klingt im ersten Moment überfrachtet, wird jedoch von Osman in einer Virtuosität zusammengefügt, die vor Humor und Spritzigkeit nur so sprüht. Trotzdem gibt es auch einige sehr ernsthafte Teilstücke und die Story ist gut entwickelt, spannend und – durch die Erzählung in verschiedenen Sichtweisen – immer wieder überraschend. Bis zum Schluss zweifelt man, knobelt man, bangt man.

Mein Fazit:
Die Oldies agieren noch rasanter als im ersten Teil

Veröffentlicht am 21.01.2022

Finale (Er)Lösung

Ende in Sicht
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Zum Inhalt:
Das alte Schlagersternchen Hella ist auf dem Weg in eine Sterbeklinik, als ihr plötzlich Juli auf das Auto fällt: 15, depressiv und am Versuch gescheitert, sich das Leben mit dem Sprung von ...

Zum Inhalt:
Das alte Schlagersternchen Hella ist auf dem Weg in eine Sterbeklinik, als ihr plötzlich Juli auf das Auto fällt: 15, depressiv und am Versuch gescheitert, sich das Leben mit dem Sprung von einer Wildbrücke zu nehmen. Hella fühlt sich fortan verantwortlich und fährt deshalb einen Abstecher über Ulm - angeblich der Wohnort von Julis Mutter. Auf der Reise kommen sich beide nicht nur näher, sondern erfahren viel über die Ängste und Sehnsüchte der jeweils anderen und fragen sich schließlich, ob das Ende zwar in Sicht ist, aber wirklich das Ziel sein sollte.

Mein Eindruck:
Ronja von Rönne liest das Hörbuch selbst, - und tut das wirklich gut. Ihre stimmliche Leistung, den Figuren Leben einzuhauchen (und zwar nicht nur den beiden Frauen, sondern auch männlichen Charakteren), muss sich nicht vor Profi-Sprechern verstecken. Insbesondere Julis Verletzlichkeit weiß von Rönne sehr gut darzustellen, - möglicherweise dem Umstand geschuldet, dass sie – alters- wie auch krankheitsbedingt – dieser näher ist als der 69jährigen Hella. Doch das absolute Pfund der Geschichte ist die Tragikomik, welche die ganze Fahrt der beiden begleitet und die Charaktere, die ihren Weg kreuzen. Wie Hella und Juli mit Herz und Schnauze absurde Situationen meistern und mit jedem Meter näher am örtlichen Ziel doch weiter weg vom ideellen driften, ist grandios beschrieben und treibt einem die ein oder andere Träne ins Gesicht, - manchmal vor lachen, manchmal vor weinen. Glaubwürdig mag dabei nicht alles sein, ans Herz geht es jedoch auf jeden Fall.

Mein Fazit:
Wunderbar berührend, - man möchte, dass die Fahrt nie endet