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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.03.2024

Unerwartet

Das Nachthaus
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Zum Inhalt:
Richards Freund Tom verschwindet spurlos und die örtliche Polizei glaubt nicht die Horrorgeschichte, die Richard erzählt. Als auch der nächste Junge nach einem Besuch nach Richard nicht mehr ...

Zum Inhalt:
Richards Freund Tom verschwindet spurlos und die örtliche Polizei glaubt nicht die Horrorgeschichte, die Richard erzählt. Als auch der nächste Junge nach einem Besuch nach Richard nicht mehr aufzufinden ist, gerät er vollends in Erklärungsnot. Doch vielleicht findet sich Aufklärung im Spiegelwald, denn dort steht eine einsame Villa. Mit einem sehr seltsamen Bewohner.

Mein Eindruck:
David Nathans Stimme ist perfekt für diese Art von Geschichte, die ein Genremix aus Horror und Coming of Age ist und damit ein bisschen Stephen King nacheifert. Das sollte man wissen, bevor man sich als unbedarfter Fan der "normalen" Thriller des Autors an dieses Buch wagt. Es besteht aus drei Teilen, bei denen insbesondere der dritte Teil versucht, die anderen beiden zu erklären. Ein wirklich gelungener Aspekt dabei zeigt sich in der Art und Weise, wie die handelnden Personen in jedem Teil leicht anders gezeichnet werden, bevor die Leser im letzten Abschnitt eine Aufklärung erfahren dürfen. Leider sind einige "Stücke" (in jeder Bedeutung dieses Begriffs) so unappetitlich, dass man vor allen Dingen zu Beginn in Versuchung gerät, das Buch in die Ecke zu pfeffern; das Ende lässt dann vieles, aber nicht alles verzeihen.

Mein Fazit:
Nur die Harten kommen in den Garten

Veröffentlicht am 03.03.2024

Spannend, aber überkonstruiert

Murder in the Family
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Zum Inhalt:
Vor 20 Jahren wurde Luke Ryder, der junge Ehemann von Guys Mutter, ermordet und Guy - inzwischen Regisseur - will die Umstände dieses Verbrechens in einer True-Crime-Serie aufklären. Unterstützt ...

Zum Inhalt:
Vor 20 Jahren wurde Luke Ryder, der junge Ehemann von Guys Mutter, ermordet und Guy - inzwischen Regisseur - will die Umstände dieses Verbrechens in einer True-Crime-Serie aufklären. Unterstützt wird er von unterschiedlichen Experten im Metier der Kriminalverfolgung und einem Team der Produktion.

Mein Eindruck:
Durch die unterschiedliche Art der Medien (Zeitungsberichte, Live-Diskussionen, Mails....) lockert die Autorin ihre Geschichte sehr gut auf. Man fühlt sich der Gruppe zugehörig und ist mittendrin statt nur dabei. Die Steckbriefe zu Beginn stellen das Team vor der Kamera perfekt vor, die übrigen Figuren bleiben im szenischen Hintergrund. Wie sich der Fall bis hin zu Tathergang und Epilog aufbaut, ist Hunter wirklich gelungen, leider wirken einige Verwicklungen später (nach dem ersten großen Cliffhanger) überkonstruiert und deshalb wenig glaubwürdig. Das Ende des Opfers und die verantwortliche Person werden schlüssig hergeleitet und sind - mit der passenden Spürnase - schon vor dem "jetzt kann es ja nur noch .... sein" - Moment zu erkennen.

Mein Fazit:
Gute Unterhaltung - vor und hinter der Kamera

Veröffentlicht am 14.02.2024

Traum oder Albtraum?

No Escape
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Zum Inhalt:
Von ihrem Vater enttäuscht zieht es Lana gemeinsam mit ihrer Freundin Kitty auf die Philippinen. Dort lernen sie die Besatzung einer Yacht kennen und schließen sich der Gruppe an. Gemeinsam ...

Zum Inhalt:
Von ihrem Vater enttäuscht zieht es Lana gemeinsam mit ihrer Freundin Kitty auf die Philippinen. Dort lernen sie die Besatzung einer Yacht kennen und schließen sich der Gruppe an. Gemeinsam segelt man auf der Blue, taucht, schwimmt, schnorchelt und Lana verliebt sich in Danny. Doch nichts währt ewig und als ein Mitglied der Besatzung unauffindbar ist, fragt sich Lana, ob doch nicht alles Gold ist, was so verführerisch im Wasser glitzert.

Mein Eindruck:
Lucy Clarke hält sich immer an ihre Protagonistin Lana, wenn sie in der Gegenwart und in der Vergangenheit die Vorkommnisse auf der Blue und (später) in Neuseeland beschreibt. Dadurch sieht auch der Leser durch die gefärbte Brille und bleibt im Unklaren, ob Lanas Erinnerungen und Empfindungen korrekt sind. Das führt zu Unsicherheit (im positiven Sinn) und Dramatik, wenn auf engem Raum Konflikte auftreten und gegen die Elemente gekämpft wird. Die von der Autorin kreierten Charaktere sind gut beschrieben und mit leichter Hand gezeichnet, - zwar gibt es unterschiedliche Hautfarben und sexuelle Präferenzen, doch das wirkt nicht gezwungen. Inhaltlich wartet Clarke mit einigen echten Überraschungen auf und lediglich der Epilog verhindert die volle Punktwertung, denn die dort beschriebene Niedertracht ist so typisch für die Sicht einer Britin, dass es nervt. Leider.

Mein Fazit:
Sehr gut entwickelt und spannend

Veröffentlicht am 12.02.2024

Schauspieler unter sich

Die Insel des Zorns
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Zum Inhalt:
Ein Filmstar möchte sich mit Mann und Sohn auf seiner griechischen Insel erholen und lädt zwei Freunde dazu. Zusammen mit zwei Angestellten befinden sich also sieben Personen auf der Insel, ...

Zum Inhalt:
Ein Filmstar möchte sich mit Mann und Sohn auf seiner griechischen Insel erholen und lädt zwei Freunde dazu. Zusammen mit zwei Angestellten befinden sich also sieben Personen auf der Insel, - und dann fallen Schüsse und es gibt eine Leiche.

Mein Eindruck:
Michaelides lässt seinen Ich-Erzähler, einen Drehbuchautor, die Geschehnisse schildern und zwar dergestalt, wie man sich eine nette Anekdote bei einem Abendessen unter Freunden vorstellt. Okay, vielleicht nicht nett, aber amüsant. In Maßen. Sozusagen. Denn Eliot - besagter Protagonist - erzählt nicht unbedingt chronologisch und auch nicht ohne Lücken, so dass man ihn gerne einmal schütteln möchte, wenn er wieder einmal abschweift oder grundlegende Einzelheiten vergisst. So wird man als Leser verwirrt, aber auf eine positive Art und Weise, da man immer wieder überlegt, inwieweit man Eliot trauen kann und ob man die restlichen Figuren bedauern, verachten oder anfeuern sollte. Die Idee, die Charaktere im Schauspielmilieu zu verorten und ihnen damit ein gewisses Können im Umgang mit Manipulation und Dramaturgie zu unterstellen, führt zu jeder Menge Spaß am Text und letztendlich der Knobelei, wer zum Schluss wie und für was verantwortlich ist.

Mein Fazit:
Boshaft lustig!

Veröffentlicht am 08.02.2024

Künstlerisch wertvoll

Die Muse
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Zum Inhalt;
Nach mehreren Jahren rollt eine junge Polizistin einen alten Fall um Morde auf, bei denen die Opfer wie Kunstwerke zur Schau gestellt wurden und schafft es, die beiden damals ermittelnden Beamten ...

Zum Inhalt;
Nach mehreren Jahren rollt eine junge Polizistin einen alten Fall um Morde auf, bei denen die Opfer wie Kunstwerke zur Schau gestellt wurden und schafft es, die beiden damals ermittelnden Beamten wieder mit ins Boot zu holen. Leider fühlt sich der Killer bemüßigt, seine Serie fortzusetzen und ist seinen drei Verfolgern immer einen Schritt voraus, bis es ihnen gelingt, seine Freundin zu finden. Diese erklärt ihnen den Grund für die Serie.

Mein Eindruck:
Der Fall ist sehr spannend geschildert, die Grafiken von den nachgestellten Kunstwerken, die vom Verlag in das Buch gestreut werden, sind so gestaltet, wie man sich die Mörderskizzen vorstellt, - alleine dafür gibt es einen dicken Pluspunkt. Absolut gewöhnungsbedürftig ist jedoch der leider immer noch vorhandene Drang vieler Autoren, ihr ermittelndes Personal als zutiefst gebrochene Charaktere darzustellen. Glücklicherweise lockert Cole den Trübsinn mit - wenn auch winzigen - Sprenkeln schwarzen Humors ein wenig auf. Weder in der Vergangenheit, noch im Hier und Jetzt kommt Langeweile auf, obwohl der Täter früh bekannt ist. Cole beherrscht es wirklich gut, die Spannung zu halten; bis hin zu Showdown und Nachlese.

Mein Fazit:
Zwar kein echter Whodunnit, trotzdem überraschend!