Zuckerwatte
FlüchtigZum Inhalt:
Als Maria durch Zufall davon erfährt, dass ihr Mann Herwig nicht nur eine Geliebte hat, sondern diese zusätzlich schwanger ist, packt sie ihre Sachen, hebt das Geld vom Konto ab, kapert Herwigs ...
Zum Inhalt:
Als Maria durch Zufall davon erfährt, dass ihr Mann Herwig nicht nur eine Geliebte hat, sondern diese zusätzlich schwanger ist, packt sie ihre Sachen, hebt das Geld vom Konto ab, kapert Herwigs Auto und fährt los. Auf dem Weg gen Süden trifft sie die Lebenskünstlerin Lisa und gemeinsam landen sie irgendwann in Griechenland, wo Maria endlich das Glück findet…. Oder nicht?
Mein Eindruck:
Caroline Peters liest den Text von Hubert Achleitner mit viel Einfühlungsvermögen, dem passenden Pathos und manches Mal mit dem genau richtigen Maß an kindlichem Staunen. Sie ist damit ein großes Pfund für eine Geschichte, die sich an einigen Stellen sehr zieht. Denn Achleitner beglückt (oder quält) seine Leserschaft mit den kleinsten Details der Lebensläufe seiner Charaktere. Bei den Hauptpersonen wäre das noch gut zu verkraften und leidlich spannend, doch auch die Nebencharaktere werden leider mit ausführlichen Vitae versorgt.
Doch neben diesen Wucherungen stört – und das ist eine sehr persönliche Ansicht – die absolute Egozentrik im Verhalten der Haupt-Personen. Maria und Herwig betrügen sich gegenseitig ohne Gewissensbisse, ein Kuckuckskind wird rücksichtslos einem Mann untergejubelt und die Ich-Erzählerin Lisa hat kein Problem damit, dass sie auf anderer Leute Kosten lebt.
Die Sprache Achleitners ist sehr blumig, detailverliebt und strotzt vor Metaphern. Durch die gute Intonation von Peters kann man sich in den Sätzen an einigen Stellen geradewegs verlieren. Aber es bleibt das Gefühl von Zuckerwatte: Man stopft sich eine Menge in den Mund, bis nur ein ganz kleines Bisschen Süße übrig bleibt, - und dieses ist auch noch flüchtig…
Mein Fazit:
Schön geschrieben, aber zu ausführlich