Profilbild von mellidiezahnfee

mellidiezahnfee

Lesejury Star
online

mellidiezahnfee ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit mellidiezahnfee über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.07.2023

Zahnwichtel und Zahnfeen

Zahnalarm
0

In dem Buch Zahnalarm finden sich zwölf ganz niedliche Geschichten rund um das Thema Zähne.
In diesem Fall finde ich es recht schwierig eine objektive Rezension zu schreiben, da ich als Zahnärztin einen ...

In dem Buch Zahnalarm finden sich zwölf ganz niedliche Geschichten rund um das Thema Zähne.
In diesem Fall finde ich es recht schwierig eine objektive Rezension zu schreiben, da ich als Zahnärztin einen etwas anderen Blick auf diese Geschichten habe. Das Buch ist auf jeden Fall bedarfsorientiert für die Zielgruppe ab 3 Jahren, und die Geschichten sind süß. Ich finde die Idee absolut toll Tierkinder zu beschreiben, da der Niedlichkeitsfaktor auch angsthemmend wirkt. Außerdem ist das ganze Umfeld ebenfalls absolut positiv beschrieben und gezeichnet, sodass Kinder hier eine sehr schöne Vorstellung entwickeln können. Ein wenig unrealistisch hingegen fand ich die Tatsache, dass Blitzi und Willi Hausbesuche machen, es hätte nichts dagegen gesprochen, die Idee der Sprechstunde die zum Ende des Buches aufkommt, gleich von Anfang an umzusetzen. Eine Zahnarztpraxis ist nun mal ein besonderer Raum, genau wie Kinderarzt und Co. Außerdem hätte man das Procedere des Besuches gleich mit thematisieren können, Wartezimmer etc.
Alles ist toll und kindgerecht erklärt und beschreibt , dass man tatsächlich keine Angst haben braucht, wenn mal ein" Zahnalarm "herrscht. Auch die Person der Blitzi so winzig zu machen finde ich prima, auch das nimmt die Angst.
Ein paar Themen haben mir gefehlt, wie z. B., dass Mama Fuchs ebenfalls regelmäßig zur Prophylaxe geht und nicht nur die Zahnfeen, damit die Eltern als Vorbilder mit eingebunden sind. Außerdem hat mir das wichtige Thema gefehlt: Was passiert bei ganz schlimmen Schmerzen oder schlimmen Unfällen. Dies passiert recht häufig und dieses Thema ist auch und gerade bei den Erwachsenen mit großen Unsicherheiten behaftet. Das Unfallthema wird kurz angesprochen, aber da wird nur eine Ecke repariert. Viel häufiger braucht ein Zahn dann doch mal Schlafmittel, weil er komplett abgebrochen ist, oder das Kind extrem kariöse Zähne hat. Da hat die Autorin meiner Meinung nach ein wenig Potenzial verschenkt, das wäre im Tierkinderkontext wunderbar zu erklären gewesen.
Auf jeden Fall werde ich das Buch in meinem Wartezimmer auslegen , es ist nämlich schön und kindgerecht gelungen und erklärt Dinge aus Tierkinder - und Zahnwichtelsicht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.06.2023

Ein neues Leben

Die Geheimnisse der anderen
0

Die Geheimnisse der Anderen erfährt man gerne, um von seinen eigenen Problemen abzulenken....
So lebt Lily ihr Leben als Psychotherapeutin.
Das Buch spielt in einer relativ kleinen Welt, eine ruhige Wohngegend, ...

Die Geheimnisse der Anderen erfährt man gerne, um von seinen eigenen Problemen abzulenken....
So lebt Lily ihr Leben als Psychotherapeutin.
Das Buch spielt in einer relativ kleinen Welt, eine ruhige Wohngegend, kaum mehr als eine Straße am Waldrand und dementsprechend ist die Anzahl der Protagonisten recht überschaubar. Irgendwie sind alle suspekt und das macht dieses Buch sehr spannend. Man grübelt als Leser verzweifelt über den Hintergründen und recht geschickt hat die Autorin noch einige Nebenfiguren eingebaut, die ebenfalls sehr verdächtig sind. So weit, so gut, so spannend..

Leider fand ich das Buch insgesamt ein wenig zu überfrachtet mit Menschen , die etwas zu verbergen haben. Es gibt keinen Protagonisten , an dem man sich als Leser in die Position – oh das ist einer von den Guten, den mag ich – begeben könnte, und deshalb waren mir bedauerlicherweise auch alle vorgestellten Personen herzlich unsympathisch. Bringt natürlich jede Menge Spannung in ein Buch , macht die Hauptcharaktere aber nicht wirklich fassbar und erlebbar als Leser. Die Auflösung empfand ich als absolut schockierend und sie ist der Autorin sehr gut gelungen. Aber auch hier war es mit der zweiten Auflösung um den Serienkiller ein wenig zu viel, beziehungsweise räumlich ein wenig zu nah. Aber gut, dadurch ist das Buch halt durchweg spannend. Auch fand ich, dass einige Charaktere seltsam agiert haben, was im Nachhinein natürlich Sinn ergibt, mir allerdings beim direkten Lesen schon das eine oder andere Fragezeichen auf die Stirn gezaubert hat. Hier hätten eventuell noch detailliertere Rückblenden etwas Klarheit geschaffen. Erzählt wird aus verschieden Perspektiven, in verschiedenen Zeiten um den Mord herum, also quasi fast tagesaktuell, wobei die so sehr verschiedenen Charaktere durch diese Art der Erzählweise nicht so recht zur Geltung kommen. Was eventuell aber auch daran liegt, dass sie mir alle - einheitsbreimäßig – absolut egal – da unsympathisch – waren.


Fazit: Ein toller psychologischer Thriller, der mit recht wenigen Protagonisten auskommt, dafür jedoch ein wenig zu überfrachtet ist. Die Geschichte beruht – ganz entfernt – auf einer wahren Begebenheit, was ich absolut schockierend fand. Gruselfaktor hoch.brrr

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.05.2023

Toller Thriller, allerdings ein wenig dramalastig

Das Böse dahinter
0

Dies war das erste Buch, welches ich von der Autorin gelesen habe. Ein toller Thriller , wenn auch ein wenig dramalastig. Aufbau und Setting sind perfekt und geben dem ganzen Buch durchgängig viel Spannung. ...

Dies war das erste Buch, welches ich von der Autorin gelesen habe. Ein toller Thriller , wenn auch ein wenig dramalastig. Aufbau und Setting sind perfekt und geben dem ganzen Buch durchgängig viel Spannung. Es werden diverse Verdächtige präsentiert, jedoch auch schnell wieder ausgeschlossen. Die Hauptfigur Harriet Foster ist mir persönlich viel zu zerrissen. Alles ergibt Sinn und die Schicksalsschläge, die die Hauptprotagonistin erleben musste, sind wirklich absolut furchtbar, von daher ist alles stimmig. Die Art, wie sie handelt und schlecht mit anderen Personen interagieren kann. Auch ihre Spleens und Panikattacken sind völlig okay, allerdings war es mir in Kombination mit den Nebenprotagonisten dann doch ein wenig zu viel des Guten. Der Konflikt mit ihrem ersten Partner Lonergan, war mir persönlich zu viel, da hätte gleich Vera Li einsteigen können, zumal einige der Personen doch sehr klischeehaft dargestellt sind.
Zudem deucht dem geneigten Thrillerkenner dann schon recht früh, warum Amelia und Bodie als Nebenprotagonisten charakterisiert sind. Hier hätte ich mir sehr viel mehr Rückblenden in deren Vergangenheit vorstellen können, um das Ganze erlebbarer und verstehbarer zu gestalten. So blieben beide , trotz ihrer Wichtigkeit blass und hinter Harriets persönlichem Dilemma weit zurück.
Auch die Psychologin Silva spielt eine Rolle . Sie ist Bodies Therapeutin gewesen und möchte ihm, der Polizei als auch natürlich sich selber weiterhelfen. Diese Rolle ist für mich , in dieser Form nebulös und überflüssig. Da man nichts Genaueres über sie erfährt, spielt sie in der Verdächtigenliga nicht mit, hat aber sonst auch keine so richtig aufklärende Funktion. Erst ganz zum Schluss wird ihre Rolle wichtiger.
Auch hier finden sich einige lose Fäden, wie ich finde. (wie geht es mit ihr weiter ?), zudem ist das Ende recht abrupt, hier fehlen mir noch einige Details zur genaueren Aufklärung des eigentlichen Falles. Auch Bodie hätte einen Epilog verdient, wie ich finde, tragen doch seine Emotionen und Gedanken den Leser zumindest in Richtung einer Fährte. Zudem war mir leider die Diskrepanz zu groß zwischen der wirklich spektakulären Aufklärung und den Sätzen , die darüber geschrieben wurden. Das war mir ein bisschen zu wenig. Da hätte ich mir ein wenig mehr WOW-Effekt gewünscht. Also sprachlich und stilistisch. Und ein wenig mehr Konflikte drumherum. Und ein wenig mehr Traurigkeit und Zerrissenheit seitens Harriet. (Obwohl alles absolut verständlich ist), war es mir zu viel für ein einziges Buch.

Trotz allem: Ein super Thriller mit einem durchweg hohen Spannungsbogen, und einem Ermittlerpaar an das man sich erinnert.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.04.2023

Die Befreiung des verbannten Kindes

Das Trauma in dir
0

Hier bekommt der geneigte Leser einen allumfassenden Überblick über das Thema Traumata und die dazugehörigen Therapien.
Zu Beginn – finde ich – muss man ein wenig durchhalten; sehr viele Erläuterungen ...

Hier bekommt der geneigte Leser einen allumfassenden Überblick über das Thema Traumata und die dazugehörigen Therapien.
Zu Beginn – finde ich – muss man ein wenig durchhalten; sehr viele Erläuterungen und Erklärungen machen diesen Teil ein wenig langatmig und hier kann man selber für sich wenig mitnehmen.
Toll sind die Erklärungen trotzdem. Leicht verständlich und sehr empathisch beschrieben. Und praxisnah.
Was mich ehrlich gesagt erstaunt hat, ist die Tatsache, das selbst Vollprofis in Sachen Psychotherapie, wie eben der Autor, nicht genau wissen, wie alles genau zusammenhängt und man den behandlungsbedürftigen Menschen nur vor die Stirn schauen kann. Und nicht direkt in die Seele.
Insgesamt fand ich dieses Buch sehr ausführlich und umfassend und sowohl für Laien als auch für Fachpersonal geeignet. Ich konnte selbst einiges mitnehmen aus diesem Buch , vor allem die persönlichen Patientenberichte haben mich sehr berührt. Alles in allem war es für mich ein Hauch zu viel an Kriegsveteranen, wobei dies ein großes Thema des Autors ist, und von daher verständlich, dass er so viel darüber schreibt.
Einige Berichte haben mich sowohl getriggert als auch beruhigt. Was mir sehr geholfen hat. Mein inneres Kind ist - Gott sei Dank - behütet und beschützt, es ist allerdings jeden Tag ein Kampf diesen Zustand beizubehalten.
Ich fühlte mich mit diesem Buch sehr verbunden, da ich selber eine Vorgeschichte mein Eigen nenne. Allerdings hat mich meine Lebensgeschichte zu dem Menschen gemacht, der ich heute bin und ich liebe mich genau so.

Fazit: Man braucht etwas Geduld für dieses umfangreiche Buch, aber es lohnt sich. Danke.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
Veröffentlicht am 19.03.2023

psychologische Spannung

Moosgrab
0

Moosgrab von Fredrik Persson Winter hat mich total in den Bann gezogen, da der Autor es schafft eine sehr verstörende und beklemmende Atmosphäre zu beschreiben. Es geht hauptsächlich um vier Protagonisten.
Kristina, ...

Moosgrab von Fredrik Persson Winter hat mich total in den Bann gezogen, da der Autor es schafft eine sehr verstörende und beklemmende Atmosphäre zu beschreiben. Es geht hauptsächlich um vier Protagonisten.
Kristina, Maria, Robert und Erik. Aus deren wechselnder Perspektive wird die ganze Geschichte erzählt, was einerseits dem Spannungsaufbau guttut, andererseits die Figuren auch recht anschaulich von verschiedenen Seiten charakterisiert. Die Geschichte ist ebenso simpel, wie erschütternd und unglaublich. Das gesamte Buch lebt hierbei von den psychischen Problemen der Protagonisten, und den Gefühlen, die diese beim Leser auslösen. Sympathisch ist mir keiner, alle sind dunkel und getrieben. Verzweifelt, und in einem Leben gefangen, dass niemand von ihnen so gewollt hätte.

Actionszenen und Verfolgungsjagden gibt es keine und es gibt auch keinerlei Ermittlungsergebnisse, da sämtliche Schlussfolgerungen von den Protagonisten selber gezogen werden. Zudem merkt man die gegenseitigen Schuldzuweisungen und Manipulationen. Was das Buch recht spannend macht.
Allerdings gab es bei mir durch diesen Aufbau einen faden Beigeschmack. Der Autor gibt den Täter sehr früh zu erkennen, und auch wenn die gegenseitigen Verdächtigungen die Spannung hochhalten, war mir dieser eine Wink zu viel. Zudem wirkte es für mich durch das komplette Fehlen der Ermittlungsbehörden ein wenig unterkonstruiert. Zwei winzige Maßnahmen jener Behörden und der Fall wäre gelöst gewesen. Das Fehlen eben dieser Behörde hat mich sehr stutzig gemacht, einige Fragezeichen hinterlassen, und die Anwesenheit von Ermittlern hätte mich mit dem Ende versöhnt, welches ich viel zu schwammig finde und nicht konsequent genug. Mehr möchte ich nicht sagen, da alles Weitere spoilern würde, allerdings kann ich mit diesem Ende so nicht umgehen. (als Mutter eines 10-jährigen Kindes).

Fazit: Ein Psychothriller, der meisterhafte zwischenmenschliche Spannung bietet, leider jedoch einige kleine Käferchen zwischen den Seiten krabbeln hat , gerade zum Ende hin.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere