Gelungener Thriller
Ich soll nicht lügen(Rezension) Ich soll nicht lügen
Autor: Sarah J. Naughton
Verlag: ulistein
Genre: Psychothriller
Seiten: 380
Preis: 12, 99€
Inhalt:
Es wäre so einfach, alles zu glauben. Doch sie kann es ...
(Rezension) Ich soll nicht lügen
Autor: Sarah J. Naughton
Verlag: ulistein
Genre: Psychothriller
Seiten: 380
Preis: 12, 99€
Inhalt:
Es wäre so einfach, alles zu glauben. Doch sie kann es nicht.
„Er war die Liebe meines Lebens.“
„Warum wusste ich nicht, dass mein Bruder verlobt ist?“
„Er war depressiv und wollte sich umbringen.“
„Mein Bruder hatte keine Depressionen.“
„Er ist einfach gesprungen.“
„Und wenn ihn jemand gestoßen hat?“
„Ich bin die Liebe seines Lebens.“
„Bist du seine Mörderin?“
Mags' Bruder Abe liegt im Koma. Er ist von einer Treppe zwölf Meter in die Tiefe gestürzt. Die Polizei glaubt seiner Verlobten Jody, dass es ein Selbstmordversuch war. Mags glaubt ihr nicht. Sie ist sicher, dass Jody lügt. Aber warum?
Die junge Anwältin Mags hat den Kontakt zu ihrem Bruder vor langer Zeit verloren, doch nun kehrt sie nach London zurück. Denn Abe liegt im Koma, seitdem er von einer Treppe zwölf Meter in die Tiefe gestürzt ist. Seine Verlobte Jody behauptet, es sein ein Selbstmordversuch gewesen. Die Polizei glaubt ihr, doch Mags zweifelt an der Geschichte und beginnt auf eigene Faust zu ermitteln. Schnell wird klar: Jody ist eine pathologische Lügnerin, die sich in die wahnhafte Idee einer Liebesbeziehung mit Abe hineingesteigert hat. Wollte sie ihn womöglich töten, weil er ihre Liebe nicht erwidert hat? Oder ist Jody selbst ein Opfer? Mags' Suche nach der Wahrheit führt sie schließlich zurück in die Vergangenheit – in Jodys, aber auch in die eigene Kindheitsgeschichte...
Meine Meinung:
Alles in allem ein guter Thriller mit einem zufriedenstellenden Ende.
Es fiel mir allerdings zu Anfang schwer, mit der Hauptperson, also Mags, warm zu werden. Wirklich schwer. Sie erschien mir extrem kalt, im Anbetracht der Tatsache, dass ihr Bruder im Koma liegt, wirkte sie völlig unmenschlich auf mich. Sie war viel zu sehr von sich selbst überzeugt, als dass sie auf andere Menschen und ihre Gefühle achten konnte. Zum Glück findet im Verlauf des Buches eine wirklich schöne Charakterentwicklung statt, die Mags in einem anderen Licht dastehen lässt.
Auch der Charakter von Jody birgt einige haarsträubende Geheimnisse, die nach und nach an die Oberfläche kommen und den Leser mit der jungen Frau mitfühlen lassen. Mir persönlich hat ihre Geschichte und ihre Liebe zu Abe, der diese nicht erwidert hat, tief berührt.
Alle Fragen werden nach und nach beantwortet, weshalb mir nichts gefehlt hat. Was mir, neben den undurchsichtigen Charakteren, noch sehr gut gefallen hat, ist Mags' Situation. Sie lebt in Las Vegas, ist gefragte Anwältin und führt ein glamouröses Dasein. Nachdem sie allerdings nach London zurückkehrt, um ihren im Koma liegenden Bruder zu sehen, trifft sie auf eine Welt, die sich in jeglicher Hinsicht von der ihren unterscheidet. Luxus trifft auf Schlichtheit, wenn nicht sogar „Armut“ und all das lässt Mags ihr Leben überdenken – ist sie glücklich mit ihrem Geld und ihrem Erfolg? Fehlen ihr dafür nicht andere, noch viel wichtigere Dinge?
Das finde ich besonders schön an der ganzen Geschichte: Starke Charakterentwicklung und Einsicht.
Ansonsten bleibt die Suche spannend: Mags versucht, herauszufinden, wer für den Sturz ihres Bruders verantwortlich ist, weil sie an den angeblichen Selbstmordversuch nicht glaubt. Dabei kommt es zu einigen überraschenden Geschehnissen, die die „Wahrheit“ umkrempeln, sodass der Leser zu jeder Zeit mitfiebert.
Der Schreibstil war, meiner Meinung nach, nicht übermäßig gut oder fesselnd, aber doch recht flüssig und damit angenehm zu lesen.
Fazit: Ein guter Thriller mit interessantem Ausgang und einer starken Frau im Vordergrund.