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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.04.2017

toll geschrieben

Meine geniale Freundin
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Der Rione - ein trostloser und ärmlicher Vorort von Neapel in den Fünfzigerjahren, nicht dazu angetan, irgend jemandem Perspektiven zu eröffnen. Hier wachsen die Freundinnen Elena und Lila auf. Lila ist ...

Der Rione - ein trostloser und ärmlicher Vorort von Neapel in den Fünfzigerjahren, nicht dazu angetan, irgend jemandem Perspektiven zu eröffnen. Hier wachsen die Freundinnen Elena und Lila auf. Lila ist hochbegabt. Ein Wunderkind. Die ebenfalls begabte Elena versucht verzweifelt, mit der Genialität ihrer Freundin zu konkurrieren.

Ich widmete mich dem Lernen und vielen anderen schwierigen Dingen, die mir fernlagen, nur um mit diesem schrecklichen, strahlenden Mädchen Schritt halten zu können. Strahlend war Lila für mich. Für alle anderen Schüler war sie nur schrecklich.

Den Mädchen wird früh beigebracht, dass das Leben nichts als ein Wettbewerb ist. Lehrer benutzen die intelligenten Schülerinnen, um sich miteinander zu duellieren; andere Schüler rächen sich an den Mädchen für diese hoffnungslos unpädagogischen Maßnahmen. Lila und Elena sind Arbeiterkinder wie sie im Buche stehen, und dazu Mädchen. Obschon die Klassenbesten, haben sie kaum eine Chance. Die hochbegabte Lila scheitert an den finanziellen Hürden und dem Unwillen ihrer Eltern, ihr eine gute Bildung zu ermöglichen, die kluge und fleißige Elena immer wieder an dem gnadenlosen Wettbewerb und an dem unerfüllbaren Anspruch, die Beste sein zu müssen. Aber da ist noch etwas anderes. Die Freundschaft zu der außergewöhnlichen Lila stachelt sie oft zu gigantischen Fleißanstrengungen an, dann nimmt sie ihr plötzlich wieder sämtlichen Wind aus den Segeln - es ist die Geschichte einer unheilvollen Abhängigkeit.

Ich wünschte mir, dass sie neugierig wurde, dass sie wenigstens ein bisschen Anteil an meinem Abenteuer nehmen wollte, dass sie das Gefühl hatte, etwas von mir zu verlieren, so wie ich stets Angst hatte, viel von ihr zu verlieren.

Ein erster Schreck durchfährt die unvoreingenommene Leserin anfangs bei Besehen des altertümlich anmutenden Untertitels im Buchinneren: "Kindheit und frühe Jugend" (das wird doch hoffentlich nicht schon wieder einer von diesen in Mode gekommenen Fortsetzungsromanen sein), eine Seite weiter stößt sie auf eine Erklärung, dass Personen und Handlung erfunden sind, freut sich sodann auf der nächsten Seite über das Faust-Zitat aus dem "Prolog im Himmel", stutzt, als noch eine Seite weiter ein Personenregister auftaucht, als hätte es gerade auch ein "Vorspiel auf dem Theater" gegeben, und stöhnt, als sie entdeckt, dass sich dieses über Seiten fortsetzt. Da sie aber, bevor sie Anlass zum Stöhnen hatte, zunächst brav die Personen der ersten Seite studiert hat, ist ihr bereits aufgefallen, dass eine der Protagonistinnen mit der Autorin den Vornamen teilt, so dass der Anfangsvermerk bereits einen Sinn ergibt und Schlüsse auf das noch zu erforschende Geschehen zulässt. Schlussendlich, in der Hoffnung, dass sie die Fülle der Personen nicht überfluten wird, stürzt sich die Leserin mutig in das Buchstabenmeer. Aber schon auf der ersten Seite des ersten Kapitels gerät sie in einen Gewissenskonflikt: wird sich ihr auf den nächsten Seiten von alleine erschließen, wer Rino ist, oder erwartet die Autorin, dass sie vorne nachschlägt? - Ehrlich gesagt, zu nichts habe ich gerade weniger Lust ... Ich entschließe mich, dem Buch eine echte Chance zu geben und keine Namen nachzuschlagen. Wenn es wirklich ein gutes Buch ist, dann muss es auch ohne das gehen. Und tatsächlich - das Vorhaben gelingt. Ich habe dieses theatralische Personenverzeichnis seitdem keines Blickes mehr gewürdigt und kam trotzdem prima zurecht. Vielleicht wollte die Autorin all den Lesern gleich den Wind aus den Segeln nehmen, die sich immer über eine zu unübersichtliche Personenvielfalt in Romanen beschweren: bitteschön, kein Problem, ihr könnt jederzeit nachschlagen! ... Oder sie wollte, auch dies ein selten angewandter Kniff anspruchsvoller Autoren, allzu unbedarfte Leser von vornherein abschütteln ...

Sprachlich zieht die Erzählung sofort in den Bann. Auch wenn sie sich manchmal wie ein böser Albtraum liest. Es tut oft weh, zu sehen, wie egoistische Gedankengänge und Verhaltensweisen schonungslos offen beschrieben, aber niemals in Frage gestellt werden, fast, als ob sie ganz und gar unschuldig wären.

"Du siehst wirklich gut aus, das ist die Zufriedenheit, die dir die Schule verschafft, das ist die Liebe", sagte Lila, und ich spürte, dass sie in wenig traurig war.

Warum zelebriert das Buch diese Ausweglosigkeit, diesen Fluch, der anscheinend auf jedem sogenannten "Wunderkind" ruht, diesen ständigen egoistischen Vorwurf der normal begabten Umwelt, die sich im Angesicht des Genialen als minderwertig empfindet, weil sie nie gelernt hat, sich selbst zu lieben? Traurig ist es, dass offenbar weder Elena noch Lila auf diesem Gebiet irgendetwas dazulernen. Und schon wieder diese Vergleiche, immer diese Vergleiche! Elena wird höhergestuft als ihre Freundin und freut sich. Sie wird niedriger gestuft und ist verzweifelt. Hat das denn nie ein Ende? Sind wir Menschen wirklich so armselig, dass wir ständig nach dem Punkt suchen, an welchem wir sagen können, ich bin besser, und daraus unser ganzes Selbstwertgefühl ziehen? Oder gelingt es doch einer der beiden Freundinnen, irgendwann aus diesem Teufelskreis auszubrechen?

Es ist ein ehrliches und schonungsloses Buch, die dramatisch unspektakuläre Geschichte einer trostlosen Kindheit und Jugend. Und genial wie ihr Titelbild. Auch wenn mir die Quintessenz dieser Geschichte nicht gefällt. Überhaupt nicht. Trotzdem gebe ich die fünf Sterne. Weil es gar nicht anders geht.

Es gibt also tatsächlich eine Fortsetzung. Das blieb bei dem Hype, der nicht ganz zu unrecht um dieses Buch gemacht wird, nicht verborgen. Nur gut, dass ich das Lesezeichen nicht früher entdeckt habe. Es ist sehr hübsch. Und sehr deplatziert ...

Wer von beiden ist nun eigentlich die geniale Freundin?

Veröffentlicht am 24.04.2017

den christentum von einer ganz neuen seite kennenlernen

Liebe statt Furcht
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Flor Namdan (der Name ist ein Pseudonym) ging in ihrer Heimat Iran durch die Hölle. Auch wenn sie in ihrer Familie immer wieder Geborgenheit und Liebe erlebte, war das Leben für die junge Frau seit der ...

Flor Namdan (der Name ist ein Pseudonym) ging in ihrer Heimat Iran durch die Hölle. Auch wenn sie in ihrer Familie immer wieder Geborgenheit und Liebe erlebte, war das Leben für die junge Frau seit der islamischen Revolution beengend und freudlos, und oft lebensgefährlich.
Sie hatte bereits einen Selbstmordversuch hinter sich, als sie sich eines Tages eine simple Frage stellte.

Wer sind diese Christen eigentlich? Woran glauben die?

Es ist ihre Neugier auf Jesus, die sie in eine christliche Gemeinde führt, in der sie mit offenen Armen empfangen wird und Trost und neuen Lebensmut findet. Sie lernt, zu ihrem neugefundenen Glauben zu stehen, obwohl Konvertiten der Tod droht.

Ich hatte das Gefühl, als würde die betonharte Schale, die mein ganzes Leben umschlossen hielt, die es eng, kalt und dunkel gemacht hatte, plötzlich zerbröckeln und aufbrechen.

Es ist ein zu Herzen gehendes Buch. Man lernt außerdem eine Menge über die Zusammenhänge der Islamischen Revolution unter Ayatollah Chomeini im Jahr 1979. Für mich ist es sehr interessant, die genauen Zusammenhänge der Machtergreifung Chomeinis, die während meiner Kindheit große Aufregung in unseren Medien verursachten und von denen ich als Kind natürlich überhaupt noch nichts verstand, von einer Iranerin erklärt zu bekommen, die das alles hautnah erlebt hat. Auch die tief sitzende und so gut wie ausweglose Feindschaft zwischen Sunniten und Schiiten wird mit einfachen Worten schlüssig erklärt.
Anschaulich beschreibt die Autorin den Kulturschock, den sie erlebte, als sie ihre Tätigkeit in Deutschland begann. Aber sie lässt sich nie entmutigen, auch nicht durch die zermürbende Oberflächlichkeit, die sie teilweise hier erfuhr und die ihr aus ihrem Heimatland fremd war. Flor Namdan ist heute Gemeindepastorin einer christlich-persischen Gemeinde in einer deutschen Großstadt.

Das Schlusskapitel enthält einige wunderschöne und klare Ermutigungen dazu, wie man als Christ mit der Flüchtlingskrise umgehen sollte. Ein wichtiges, starkes Buch. Man lernt das Christentum noch einmal ganz neu, von innen kennen.

Vorsichtig sah ich mich in dem Hof um, aber weit und breit entdeckte ich keine Waschmöglichkeit. Schließlich fragte ich eine ältere Frau, die mir besonders freundlich vorkam: 'Entschuldigung. Ich würde gern in die Kirche, aber ich bin unrein.' Im Islam sind die rituellen Waschungen vor dem Betreten der Moschee äußerst wichtig.
'Ach, kommen Sie nur rein', sagte die Frau lächelnd. 'Gott liebt Sie so, wie Sie sind.'
Oh, dachte ich, diesen Gott will ich kennenlernen.

Veröffentlicht am 24.04.2017

wunderschöne eindrücke

In 60 Buchhandlungen durch Europa
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Vier Wochen lang reiste der passionierte Buchhändler Torsten Woywod durch Europa, besuchte besonders schöne oder ausgefallene Buchhandlungen und erregte so den Neid der gesamten Online-Buch-Community. ...

Vier Wochen lang reiste der passionierte Buchhändler Torsten Woywod durch Europa, besuchte besonders schöne oder ausgefallene Buchhandlungen und erregte so den Neid der gesamten Online-Buch-Community. Die Eindrücke dieser außergewöhnlichen Reise schildert er in diesem Band.

Das Buch ist als Reisebericht aufgezogen. Ich lese sehr gerne Reiseberichte. Was man aber bei einem Reisebuch nicht machen darf, ist, zu schreiben, dass man spontan umgeplant und einen Abstecher ins Baskenland gemacht hat, um dann, als wäre das nichts Besonderes, um der Chronologie willen mit der Beschreibung Marseilles fortzufahren. Empört habe ich das Leseband bei Marseille gelassen und bei Bilbao weitergelesen! Irgendwie ist das sonst nicht ganz echt (außerdem liebe ich die Basken!). Ich finde, ein Autor muss sich schon entscheiden: entweder, er schreibt einen authentischen Reisebericht, oder er hält sich an seine Länderordnung und belässt den Leser in der Illusion, die richtige Reihenfolge vor sich zu haben - denn bei diesem Misch-Ding fühlt man sich als Leser nicht mehr so ganz mitgenommen. Und dann passiert es schon wieder - ich möchte so gerne wie angekündigt mit Torsten Woywod nach Portugal weiterreisen, aber auf der nächsten Seite folgt Madrid. Langsam werden meine Lesezeichen knapp...

Mir fehlen ein bisschen die Bilder. Die Texte sind nicht schlecht geschrieben, aber auf Dauer hätte man schon eine üppigere Illustration mit Beispielen vertragen können; des Autors Vertrauen in des Lesers Kopfkino in allen Ehren, aber ein paar mehr Fotos wären schon fein gewesen. So flüssig und sympathisch Torsten Woywod auch schreibt, bei so wenig Handlung bräuchte man doch ein wenig mehr Visuelles. Es ist durchaus nett, zu lesen, in welcher Farbe die Fensterrahmen einer Buchhandlung gehalten sind und wieviele Veranstaltungen im Jahr in ihr stattfinden, und auch, welches Buch den jungen Buchhandlungsreisenden sehnsüchtig vom Verkaufstresen angelächelt hat, allerdings - sechzig Buchhandlungen lang? ... Aber was habe ich denn erwartet? Nun, auf jeden Fall mehr Bilder. Immer wieder lesen wir von den vielen schönen Fotos, die der Autor schießen durfte, bekommen aber selber davon nur bescheidene Auszüge zu sehen; das ist ein bisschen unfair...!

Aber dann hat man doch Spaß; sehr nette und schön erzählte Anekdoten lockern die anschaulichen Beschreibungen der verschiedenen Buchhandlungen auf. Sprachlich einwandfrei und mit einer ansteckenden Begeisterung beschreibt der Autor Buchhandlung um Buchhandlung und hin und wieder auch mal die eine oder andere Buchhändlerin ... Und einen echten Sympathiepunkt bekommt er von mir für die Erwähnung der Begegnung mit dem Obdachlosen am Queen's Theatre.

Manche Situationsbeschreibungen sind sehr stimmungsvoll. Toll ist zum Beispiel die Atmosphäre bei der Ankunft des Autors in Rumänien beschrieben. Wo der Buchhandlungsführer zum Reisebericht wird, wird er sympathisch, erhellend, angenehm zu lesen.

Eine bittere Pille mischt sich in die Lektüre, wenn man liest, dass drei der besuchten besonders schönen, besonders individuell gestalteten kleinen Buchhandlungen inzwischen leider geschlossen sind. Hoffen wir, dass dieses Buch kein Abgesang auf die kleine schnuckelige Buchhandlung an der Ecke wird.

Die Aufmachung ist sehr schön; das Buch ist handlich und kann so vielleicht tatsächlich vom bibliophil veranlagten Buchhandlungsreisenden als Reiseführer mitgeführt werden. Eine schöne Idee sind die Buchempfehlungen zu dem jeweiligen Land am Ende jedes Kapitels. Ein echter Pluspunkt!

Veröffentlicht am 24.04.2017

ein gelungener roman

Vielleicht morgen
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Emma Lovenstein hat eine absorbierende Liebesbeziehung hinter sich und ist emotional labil. Matthew Shapiro hat vor einem Jahr durch einen Unfall seine Frau verloren und kommt über den Verlust nicht hinweg. ...

Emma Lovenstein hat eine absorbierende Liebesbeziehung hinter sich und ist emotional labil. Matthew Shapiro hat vor einem Jahr durch einen Unfall seine Frau verloren und kommt über den Verlust nicht hinweg. Beide lernen sich durch einen Zufall per E-Mail-Austausch kennen. Es könnte eine ganz normale, nette, kitschige Liebesgeschichte werden, wie es sie zu Hunderttausenden auf dem Markt gibt. Wird es aber nicht. Denn etwas stimmt nicht in dieser Geschichte, so dass sich der Leser am Kopf kratzt und mindestens einmal laut "Hä?" ruft ... Und dann wird es atemberaubend. Und böse.

Die Story spielt mit einer Was-wäre-wenn-Unmöglichkeit und gleichzeitig mit dem ständigen Worst-Case-Szenario. Schwer zu verdauen finde ich, dass die beiden Protagonisten, zumindest anfangs, absolut egoistisch, ja gewissenlos handeln. Wie weit ist man zu gehen bereit, um sein Ziel zu erreichen? Wenn man die Frage nach der Schamgrenze für das eigene Verhalten erst einmal ausklammert, werden einem die Figuren durchaus sympathisch. Ich will das nicht. Ich will nicht, dass mir Figuren sympathisch werden, die sich mit so einer permanenten Gewissenlosigkeit durch die Handlung bewegen. Aber am Ende hat der Autor natürlich genau das geschafft. Das Ende ist fulminant und irgendwie sogar genial.

Alles in allem ein sehr gelungener Roman, auch wenn mir manches zu medizinisch war. Einen leichten Punktabzug gibt es von mir für den heftigen moralischen Knick in der Optik; so was mag ich einfach nicht. Aber ich kann jetzt schon verstehen, warum ich bisher über diesen Autor nur Gutes gehört habe.

Veröffentlicht am 19.04.2017

einfach nur hinreißend

Fisch und fertig
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Was macht Hanna so besonders, dass sie einen sonst eher nicht für seine Krimileidenschaft bekannten (Ausnahmen wie Donna Leon und ihren Commissario Brunetti bestätigen die Regel) selbsternannten König ...

Was macht Hanna so besonders, dass sie einen sonst eher nicht für seine Krimileidenschaft bekannten (Ausnahmen wie Donna Leon und ihren Commissario Brunetti bestätigen die Regel) selbsternannten König locker, leicht und flockig um den Finger wickeln kann und ihm stets und ständig ein Lachen oder Grinsen entlockt? Nun, zum einen mag es an der ostfriesischen Kodderschnauze liegen, die Hanna anschlägt und womit sie auch das ein oder andere Mal selbst bei ihren Freunden aneckt. Zum anderen liegt es an dem schönen unblutigen, aber nicht minder spannenden Plot, den sich die Autorin Ute Haese für ihren neuesten Krimi ausgedacht hat. Wer braucht schon Unmengen an Blut oder Psychoterror, wenn man gestohlene Deko-Leuchttürme, alte Damen, die sich und der Welt zeigen (müssen), dass sie auch im hohen Alter noch einen Sportbootführerschein bestehen und Hacker-Qualitäten entwickeln können, um sich im Umweltschutz zu engagieren, intelligente 12-jährige Jungen und augenzwinkernde und vor Kitsch triefende Passagen aus Liebesschmonzetten (ja, selbst Hanna´s Alter Ego Vivian LaRoche darf sich in „Fisch und fertig“ auslassen) in einem haben kann? Eben, ich nicht ha ha ha.

Ute Haese gelingt es außerdem geschickt, einen eher krimiunerfahrenen Leser wie mich aufs Glatteis zu führen (für Kriminologen sind die – ich geb´s gern zu: im Nachhinein offensichtlichen – Hinweise auf den Täter natürlich sofort zu erkennen g). Ich kann ihr aber deshalb nicht böse sein, sondern sage mir „Wie gut, dass Du kein Private Eye geworden bist – Deine Aufklärungsrate läge bei 0,0 %!“.

Ich kann also wirklich jedem, der auf locker-leichte Krimi-Kost mit Lokal-Kolorit und teils skurill-überzeichneten Nebencharakteren und interessanten Informationen über die beste Brutmethode für Schildkröten oder die Verwendung von Aalblut diabolisch bei dem Gedanken an diese Passage grinst, steht, uneingeschränkt empfehlen: kauft „Fisch und fertig“ von Ute Haese und lasst euch ebenso erobern, begeistern und für ein paar Stunden den grauen Alltag vergessen!!!