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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.06.2024

Radikale Darstellung eines gekippten Gleichgewichts

Mater Terra
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"Mater Terra" Band 1 der Trilogie von Ingo Kohlschein ist ein packender Science-Fiction-Thriller, der den Leser von der ersten bis zur letzten Seite fesselt. Der Roman spielt im Jahr 2095, in einer post-apokalyptischen ...

"Mater Terra" Band 1 der Trilogie von Ingo Kohlschein ist ein packender Science-Fiction-Thriller, der den Leser von der ersten bis zur letzten Seite fesselt. Der Roman spielt im Jahr 2095, in einer post-apokalyptischen Welt, die durch einen verheerenden Krieg, ausgelöst durch den Einsatz von Atombomben, erschüttert wurde. Die Frauen haben die Kontrolle übernommen und sich in einem gemeinsamen Staat namens Gaia in Afrika organisiert, während die Männer auf den Mars verbannt wurden, um dort unter extremen Bedingungen Rohstoffe für Gaia abzubauen.

Der Autor führt uns in eine faszinierende und zugleich erschreckende Welt, in der traditionelle Geschlechterrollen radikal umgekehrt wurden. Der Leser wird immer wieder herausgefordert, seine Sympathien und Antipathien zu überdenken, da jede Figur aus nachvollziehbaren Gründen und aus den gegebenen Umständen heraus schlüssig handelt.

Der Roman greift tiefgründige Themen auf, die gerade in unserer heutigen Zeit relevant sind. Er stellt Fragen über Machtverteilung und Machtmissbrauch sowie den Möglichkeiten der Versöhnung und des Zusammenlebens. Besonders beeindruckend ist die Art und Weise, wie Kohlschein die brutale Gewalt gegen Frauen und die daraus resultierenden gesellschaftlichen Veränderungen thematisiert. Er zeigt auf, wie gesellschaftliche Entwicklungen zu extremen Konsequenzen führen können und stellt die Frage, ob die Männer am Ende ihren eigenen Untergang verdient haben.

Fazit: Mindblowing! Auf Deutsch: Spannendes Szenario gepaart mit wertvollen Gedankenimpulsen!

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Veröffentlicht am 13.06.2024

Mit Lachgarantie

Die fitten Jahre sind vorbei
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Wenn ich über witzige Stellen in einem Buch schmunzeln kann, ist das Buch schon Wert gelesen zu werden. Bei dem vorliegenden Büchlein "Die fitten Jahre sind vorbei" beginnt das Schmunzeln bereits beim ...

Wenn ich über witzige Stellen in einem Buch schmunzeln kann, ist das Buch schon Wert gelesen zu werden. Bei dem vorliegenden Büchlein "Die fitten Jahre sind vorbei" beginnt das Schmunzeln bereits beim Cover und zieht sich dann durch jede der einzelnen Kurzgeschichten hindurch. Unterbrochen wurde mein Schmunzeln nur durch regelmäßiges, herzhaftes Lachen, so dass ich wegen den Tränen in den Augen kurzzeitig nicht weiterlesen konnte. Ein wunderbares Buch, um das Leben und sich selbst mit Humor zu nehmen.

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Veröffentlicht am 09.06.2024

Multiperspektivisch und facettenreich

Die Perserinnen
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Sanam Mahloudji debütiert mit ihrem Roman "Die Perserinnen" und zeichnet darin das vielschichtige Porträt einer iranischen Familie, die vor der Islamischen Revolution 1979 zur Oberschicht des Iran gehörte. ...

Sanam Mahloudji debütiert mit ihrem Roman "Die Perserinnen" und zeichnet darin das vielschichtige Porträt einer iranischen Familie, die vor der Islamischen Revolution 1979 zur Oberschicht des Iran gehörte. Der Roman beleuchtet über einen Zeitraum von fast 80 Jahren hinweg die weiblichen Mitglieder der Familie Valiat und bietet dabei eine faszinierende Perspektive auf deren Leben und Schicksale.

Der Roman beginnt im Weihnachtsurlaub 2004/2005 in Aspen, USA, wo sich die wohlhabende Familie Valiat versammelt hat. Im Mittelpunkt steht Shirin, eine lautstarke und selbstbewusste Frau, die seit über zwanzig Jahren in Amerika lebt. Shirin, die ursprünglich mit ihrer Familie aus dem Iran floh, um der Revolution zu entkommen, hat sich in den USA ein erfolgreiches Unternehmen aufgebaut. Dennoch wird ihr ungestümes Verhalten ihr zum Verhängnis, als sie in einer Bar wegen angeblicher Anbahnung von Prostitution verhaftet wird.

Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, wobei jedes Kapitel von einer anderen Frau der Familie Valiat berichtet wird. Diese multiperspektivische Herangehensweise verleiht dem Roman eine erfrischende Dynamik und ermöglicht es den Lesenden, tief in die individuellen Lebensläufe der Frauen einzutauchen. Besonders gelungen ist dabei die Darstellung der historischen und politischen Hintergründe, die das Leben der Familie prägen.

Shirin ist zweifellos eine polarisierende Figur. Ihre theatralische Art macht sie zu einer anstrengenden, aber zugleich faszinierenden Protagonistin. Trotz ihrer Unzulänglichkeiten gelingt es der Autorin, Shirin als vielschichtige Persönlichkeit darzustellen, deren Verhalten tief in ihrer Vergangenheit verwurzelt ist.

"Die Perserinnen" ist leicht und flüssig zu lesen, was die Lektüre angenehm und unterhaltsam macht. Allerdings könnte dies für einige Leserinnen und Leser zu einfach erscheinen, da die sprachliche Leichtigkeit manchmal auf Kosten der Tiefe geht.

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Veröffentlicht am 05.06.2024

Schritt-für-Schritt raus aus der Komfortzone

Die Kunst des Bittens
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Sabine Hess' Ratgeber "Die Kunst des Bittens" ist eine praktische Anleitung für alle, die um Unterstützung für ihre Herzensprojekte bitten möchten. Hess erklärt, dass es sich dabei nicht nur um Geld, sondern ...

Sabine Hess' Ratgeber "Die Kunst des Bittens" ist eine praktische Anleitung für alle, die um Unterstützung für ihre Herzensprojekte bitten möchten. Hess erklärt, dass es sich dabei nicht nur um Geld, sondern auch um Mitarbeit oder Rat handeln kann.
Durch die klar strukturierte Herangehensweise und die vielen konkreten Schritte, wird es leichter sein eigenes Projekt Schritt-für-Schritt in Angriff zu nehmen. Inhaltlich geht es u. a. darum, eine Vision und gemeinsamen Werte zu definieren, die persönliche Komfortzone zu verlassen, die Vor- und Nachbereitung zu optimieren, Netzwerke aufzubauen. Vor allem ist es eine Arbeit an sich selbst, denn die Eigenschaften Offenheit, richtiges Mindset, Respekt, Empathie, andere begeistern können, Authentizität, Humor und Schlagfertigkeit sind der Schlüssel zum Erfolg.
Besonders hilfreich fand ich auch die stichpunktartige Zusammenfassung nach jedem Kapitel und auch am Ende des Buches.

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Veröffentlicht am 04.06.2024

Die Sprache als Mikrokosmos

Tintenspuren
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Die Autorin Andrea Hahnfeld beschreibt quasi autobiographisch von ihren ersten besonderen Schreibeindrücken aus der Schule, von ihrem Dasein als Schattenkünstlerin und letztlich die Entscheidung zu dem ...

Die Autorin Andrea Hahnfeld beschreibt quasi autobiographisch von ihren ersten besonderen Schreibeindrücken aus der Schule, von ihrem Dasein als Schattenkünstlerin und letztlich die Entscheidung zu dem anspruchsvollen Studium "Biografisches und kreatives Schreiben" mit Masterabschluss. Detailliert und ehrlich werden alle Aspekte des Studiums präsentiert. Die einzelnen Module mit den vorgegebenen Themen werden durch eigene Arbeiten exemplarisch dargestellt. Besonders interessant an dieser ausführlichen Beschreibung sind die begleitende psychologische Betrachtung. Dieser introspektive Ansatz ermöglicht es den Lesern, nicht nur die fachlichen Inhalte, sondern auch die emotionale und persönliche Entwicklung der Autorin nachzuvollziehen. Fazit: "Tintenspuren" ist ein gut strukturiertes Werk, was für alle Hobby-Autor*innen, Sprachliebhaber und kreative Köpfe interessant ist.

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