Frauen an die Macht
Nach einem verheerenden Atomkrieg auf der Erde übernehmen Frauen das Ruder und gründen im verschont gebliebenen Afrika einen neuen globalen Staat, der das männliche Geschlecht prinzipiell ausschließt. ...
Nach einem verheerenden Atomkrieg auf der Erde übernehmen Frauen das Ruder und gründen im verschont gebliebenen Afrika einen neuen globalen Staat, der das männliche Geschlecht prinzipiell ausschließt. Seit 10 Jahren besteht eine Strafkolonie auf dem Mars, in dem die verbliebenen Männer als Sklaven für die Versorgung der Erde mit Rohstoffen schuften müssen. Von einer Station im Orbit aus werden sie in Schach gehalten. Doch es regt sich Widerstand auf dem Mars und auch bei der Tochter einer wichtigen Ministerin auf der Erde. Zwei junge Männer werden ausgewählt und auf eine gut durchdachte und trotzdem nicht ungefährliche Mission auf einem großen Transporter zu Erde geschickt ..
Mit hat die Grundidee des Romans schon gleich gut gefallen. Diese Rollenumkehr ist nicht ganz neu, aber ich habe sie nie so allumfassend und in die Zukunft verschoben gelesen. Es gibt gute Gründe, weshalb ausgerechnet in Afrika eine neue Weltordnung unter weiblicher Führung aufgebaut wird. Letztendlich ist es ein Apartheidregime und die Kolonie auf dem Mars eine Art Township. Der Roman ist im weiteren Verlauf dann deutlich ein Thriller, mit vielen spannungsreichen Elementen und auch dem Kampf von „Gut gegen Böse“. Vor allem für das männliche Geschlecht weist die Geschichte stark dystopische Züge auf. Und auch Anlehnungen an das römische Imperium sind enthalten. Somit ein recht vielschichtiger Roman, der mich auch durch seinen Aufbau und Spannungsbogen überzeugen konnte. Gefallen hat mir der Wechsel auf den zwei bzw. vier Erzählsträngen. Trotz seiner 450 Seiten konnte ich für mich keine Längen feststellen.
Der Stil des Autors ist gut und flüssig zu lesen. Manche Schilderungen hätte ich mir noch wenig detaillierter gewünscht, um noch ein klareres Bild von manchen Örtlichkeiten zu bekommen. Ansonsten gefällt mir der Schreibstil sehr gut.
Apoll und Merkur sowie Athene und Diana würden auch in einem ganz anders gelagerten Roman eine gute Figur machen. Als etwas reiferer Mensch kann ich über ihren jugendlichen Leichtsinn, auch bei der Liebe, mit gewissem Schmunzeln hinwegsehen.
Natürlich könnte man auch hinterfragen, ob der technische Fortschritt in knapp 70 Jahren so weit vorangekommen sein könnte. Doch an der genannten Jahreszahl wollte ich mich nicht aufhängen. Mir ging es um mein Lesevergnügen und das wurde umfassend befriedigt.
Der Schluss des Buches hat mich jedenfalls neugierig auf die Fortsetzung zurückgelassen.
Fazit: sehr unterhaltsamer Roman