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Veröffentlicht am 18.12.2024

Ein starker Debütroman der Autorin!

Ich, Lady Macbeth
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Gruoch wird als kleines Kind von ihrer Grossmutter eine grosse Zukunft prophezeit. Sie wird Königin von Schottland. Jedoch herrschen im 11.Jahrhunderts in Schottland schwere und turbulente Zeiten. Das ...

Gruoch wird als kleines Kind von ihrer Grossmutter eine grosse Zukunft prophezeit. Sie wird Königin von Schottland. Jedoch herrschen im 11.Jahrhunderts in Schottland schwere und turbulente Zeiten. Das Schicksal von Gruoch und Schottlands steht auf einer Kippe. Gruoch versucht alles daran, diese Prophezeiung zu erfüllen. Sie wird kämpfen, um ihre Ehre, für ihre Familie und auch für ihre Liebe. Ein Kampf einer eigensinnigen Frau, die weiss, worin ihr Schicksal liegen soll!
«Ich, Lady Macbeth» ist der Debütroman der Autorin Isabelle Schuler. Während dem Lesen des Buches, wollte ich mich gerne die Meinung von anderen LeserInnen hinzuziehen und habe mir im Voraus ein paar Rezensionen durchgelesen. Ich habe schon ein paar Bücher gelesen, die in einem Erzählstil geschrieben sind, wo die Zeit sehr schnell vergeht und einige Geschehnisse und Charaktere nicht so sehr in den Fokus rücken können, damit man nun die «ganze» Geschichte von einem Charakter herstellen kann. Die meisten handelten sich dann über Frauen in der griechischen Mythologie. Bei Gruoch, der Königin von Schottland, die als Vorbild für die Geschichte Shakespeares rund um Lady Macbeth gilt, ging es um eine «wahre» Geschichte. Natürlich erlaubt sich die Autorin in einigen Fällen künstlerische Freiheit, aber wie sie in ihrem Schlusswort verfasst, hat sie auch vieles recherchiert, was zu vielen wahren Begebenheiten in diesem Buch führt. Man kann über dieses Wort «wahr» diskutieren, aber bei solchen Romanen muss man davon ausgehen, dass einiges der künstlerischen Freiheit oder einer gewissen Logik zu tun hat, vor allem da die Geschichte von Gruoch vor 900 Jahren geschieht und die Zeiten nun einmal sehr turbulent waren und Überlieferungen nun einmal das gängige Kommunikationsmittel waren, um Geschichten zu verbreiten. Um zurück auf den Schreibstil zu kommen: man darf sich nicht zu viel davon erwarten. Es ist kein geschichtliches Werk, welches Fakten runterrasselt, aber es ist auch kein Buch, welches jedes einzelnes Ereignis beleuchtet. Manche Charaktere werden wir nicht so kennenlernen können, wie wir es gerne wünschten, aber zum Glück besteht ja hier der Zusammenhang zur Realität, weshalb man sich auch gerne selbst auf eine spannende Recherche begeben kann.
Mehr «Schwierigkeiten» hatte ich dann mit der Darstellung der Protagonistin. Wer, wie ich, Shakespeares «Macbeth» gelesen hat, weiss das Lady Macbeth eine skrupellose Frau spielt, die alles tut, um an die Macht zu kommen, womit sie das Schicksal von sich und ihrem Mann besiegelt. In «Macbeth» wird sie als Drahtzieherin angesehen. Als ich mir das Buch geholt habe, hätte ich mir gerne noch eine andere Seite von Gruoch («Lady Macbethad») gewünscht. Wir lernen sie als kleines Mädchen kennen, wo sie natürlich noch nicht so besessen darauf war, an die Krone zu kommen. Schnell pflanzt sich jedoch dieser Gedanke in ihren Kopf ein und man merkt schnell, wie verbissen sie dieser Bestimmung entgegensieht. Zwischenzeitlich sehen wir auch andere Aspekte, die ihre Handlungen hervortreiben, wie das Überleben und Beschützen ihrer Familie. Aber dennoch hätte ich mir mehr davon gewünscht. Mehr von Gedanken, die sich nicht um die Krone von Schottland drehen. Dadurch konnte man ihre Beweggründe nicht so gut verstehen und hat sie als unsympathisch angesehen. Natürlich kann dies auch mit der wahren Hintergrundgeschichte zusammenstehen, aber vielleicht hätte man ja hier auch die Geschichte ein wenig «romantisieren» können? Dies hängt vom Geschmack ab, aber mir hätte es von der Geschichte nichts abgetan!
Ich empfand die Geschichte als sehr spannend. Das Buch habe ich in ein paar Tagen durchgelesen und mir an fast keiner Stelle langweilig. Hier kann halt für einige der Schreibstil ein wenig der Makel sein, da dieser halt Momente nicht allzu dramatisch ausschmückt.
Fazit:
Ich bin ein absoluter Schottland-Fan und interessiere mich sehr über die Geschichte dieses Landes! Zudem habe ich «Macbeth» von William Shakespeare in der Schule gelesen, weswegen ich unbedingt noch mehr erfahren wollte. Mir war nicht bewusst, dass es sich um eine wahre Figur handelt, was für mich die Geschichte gleich umso spannender gemacht hat. Für mich ist es ein starkes Debüt von Isabelle Schuler, auch wenn man über die Darstellung der Protagonistin diskutieren kann. Für Geschichtsinteressenten kann ich dieses Buch nur weiterempfehlen!
Bewertung: 3.5 von 5

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Veröffentlicht am 14.12.2024

Wie aus einem Weihnachtsbuch entsprungen!

Manhattan Jingle Bells
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Inhalt
Jeden Tag in einem knallgrünen Elfenkostüm im Einkaufszentrum stehen mit einem Santa Claus, der höchstpersönlich der Grinch ist!? Betty würde alles dafür tun, dass sie für den Monat einen Job hat, ...

Inhalt
Jeden Tag in einem knallgrünen Elfenkostüm im Einkaufszentrum stehen mit einem Santa Claus, der höchstpersönlich der Grinch ist!? Betty würde alles dafür tun, dass sie für den Monat einen Job hat, denn nach wenigen Wochen wurde sie wieder gekündigt. Jedoch ist Santa Claus, alias der unwiderstehliche Chef von Betty, gar nicht mal so unattraktiv. Und flirten die Beiden? Sollten nicht Beziehungen zwischen Angestellten vermieden werden? Entweder braucht es ein Weihnachtswunder um den Grinch noch in einen "richtigen" Weihnachtsmann zu verwandeln oder nur eine attraktive und willensstarke Frau!

Cover
Das Cover passt perfekt zu der Geschichte. Als weisse Silhouette ist New York mit der Freiheitsstatue abgebildet und dennoch strahlt das Cover durch die Schneeflocken und der hellblauen Farbe eine winterliche und weihnachtliche Atmosphäre aus. Dennoch mag ich die Coverdesigns von den anderen Büchern von June lieber.

Schreibstil
Ich habe schon einige Bücher von June Baker gelesen (noch nicht alle, aber ich bin dran! :) Bei ihr wird es auch nicht lange langweilig und es dauert nicht lange und man hält das nächste Buch von ihr in der Hand!). Sie zählt zu meinen Top-Autorinnen. Wunderbarer flüssiger Schreibstil mit Charme, Humor und Leidenschaft. Man merkt einfach wie viel Spass ihr das Schreiben bereitet und dies macht einem gleichzeitig, selbst so viel Freude ihre Bücher zu lesen. Auch dieses Buch habe ich mir gekauft, ohne auf den Klappentext zu schauen, da ich sowieso weiss, dass ich es lieben werde! Ihre Bücher sind nicht nur perfekt zum Zwischendurch lesen, sondern auch um dem Alltag zu entschwinden und ereignisreiche und humorvolle Liebesgeschichten zu erfahren.

Charaktere
Betty war wieder ein anderer Charakter als bei den anderen Büchern von June! Sie war willensstark und unaufhaltsam, wenn sie eine Idee in ihrem Kopf hatte. Das hat mich wirklich sehr beeindruckt und inspiriert! Auch ihr Verhalten gegenüber ihrem Chef war einfach nur zum Schmunzeln. Es hat soooo viel Spass gemacht ihre Schlagabtäusche zu lesen und dennoch zu spüren, das zwischen den Beiden einiges knistert! Auch Josh war in keinster Weise als oberflächlicher Mann dargestellt worden, sondern im Laufe der Geschichte durften wir auch immer mehr von ihm und seiner verletzlichen Seite kennenlernen. Dies hat mir sehr gut gefallen, da es oft in Liebesgeschichten vorkommt, in welchen man nur von der Protagonisten-Seite liest, dass der Mann ("Love-Interest") sehr oberflächlich dargestellt wird. Auch alle weiteren Nebencharaktere haben viel Leben und Freude in das Buch gebracht und waren sehr gut ausgeschrieben.

Handlung
Bei diesem Buch von der Autorin habe ich ein wenig länger gebraucht, um in die Geschichte hinein zu kommen, als bei anderen Büchern. Für mich hat es zu hektisch angefangen und dann leider auch ein wenig zu abrupt aufgehört. Aber alles was dazwischen lag, hat mich einfach gefesselt. Ich habe das Buch trotz Stress im Alltag sehr schnell durchgelesen, da ich immer wieder wissen wollte wie es zum einem weiter geht und zum anderen konnte ich nicht genug von den Beiden bekommen!

Fazit
Ein Buch wie aus einem "kitschigen" Weihnachtsfilm entsprungen. Was ich normalerweise liebe im Fernseher zu sehen, durfte ich nun in längerer Version lesen. Ich konnte mitlachen und mitfühlen. Es war eine schöne weihnachtliche Reise mit Betty und Josh. Ich kann die Bücher von June Baker nur ans Herz legen!

Bewertung: 4.5 von 5

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Veröffentlicht am 11.12.2024

Hygge trifft auf Crumpy-Typ!!

Das kleine Café in Kopenhagen
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Inhalt

Kate bekommt ihren erste grosse Pressereise, wo sie mit sechs Journalisten in das bezaubernde Kopenhagen fahren darf. Es wäre endlich eine Gelegenheit für die Beförderung, auf welche sie schon ...

Inhalt

Kate bekommt ihren erste grosse Pressereise, wo sie mit sechs Journalisten in das bezaubernde Kopenhagen fahren darf. Es wäre endlich eine Gelegenheit für die Beförderung, auf welche sie schon so lange hingearbeitet hat. Wenn es doch nur so einfach sein könnte! Nicht nur das einige Journalisten nicht wissen was Anstand bedeutet, befindet sich auch der unwiderstehliche und attraktive Ben in der Reisegruppe. Die Reise entwickelt sich zu einer Welle mit vielen Hygge- Gefühlen! Kann da daraus auch Liebe erblühen?



Schreibstil

Unwissentlich, das es sich bei den Büchern von Julie Caplin um eine Reihe handelt, durfte ich als Rezensionsexemplar "Das kleine Chalet in der Schweiz" lesen. Entgegen den Charakteren, hat mich damals schon der Schreibstil direkt abgeholt und ich wollte unbedingt mehr Bücher von der Autorin lesen. Dann sind die ersten zwei Bände bei mir eingezogen und dann wurde auch schon mit dem 1. Band angefangen! Es war wieder eine Bereicherung, den Schreibstil von Julie Caplin zu lesen. Mit viel Charme und fliessenden Erzählungen wird man mit den Charakteren und auch mit ihrer Umgebung vertraut gemacht. Man fühlt sich bei ihrem Schreibstil in das Buch mit hineingezogen. Jedoch darf man nicht verleugnen, dass es nicht so aufregend wie ein Fantasy - Buch ist, sondern man an dieses Buch mit Geduld und Liebe für Details herangehen muss.



Charaktere

Kate hat mir als Hauptprotagonistin sehr gut gefallen. Am Anfang fand ich sie noch ein wenig zu mürrisch und aufgeschwatzt, aber im Verlaufe des Buches und vor allem, wo sie und Ben sich näher kommen, entwickelt sie sich in meinen Augen zu einer sehr herzlichen Persönlichkeit. Den Zwist zwischen ihr und Ben fand ich von Anfang an, unglaublich unterhaltsam und hat mich nur noch dazu gezwungen, mehr von den Beiden lesen zu wollen. Ben war ein wirklicher Draufgänger gegenüber zu Kate (am Anfang!). Aber diese Entwicklung zwischen den Beiden zu erleben, war einfach nur traumhaft, sowie auch das Ende! Alle weiteren Charaktere schliesst man sehr schnell ins Herz, vor allem das sie durch die Pressereise allgemein zu einer grossen Familie zusammen wachsen. Ich bin schon gespannt, was uns im zweiten Band über Sophie erfahren werden ;).



Fazit

Wer ein Fan von Hygge und Dänemark ist, sollte sich dieses Buch unbedingt schnappen! Julie Caplin hat einen besonderen Schreibstil, der Einen in das Buch mit hineinzieht. Ich werde Kate und Ben als Paar vermissen, freue mich aber schon mehr über die anderen Charaktere zu erfahren!



Bewertung: 4.5 von 5

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Veröffentlicht am 01.07.2024

Für alle Fans der griechischen Mythologie!

A Thousand Ships – Die Heldinnen von Troja
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Sobald man der griechischen Mythologie über dem Weg läuft, braucht es nicht lange, um auf den Trojanischen Krieg zu stoßen. Viele Helden sind aus diesem Krieg hervorgegangen. Achilles, Odysseus, Hektor, ...

Sobald man der griechischen Mythologie über dem Weg läuft, braucht es nicht lange, um auf den Trojanischen Krieg zu stoßen. Viele Helden sind aus diesem Krieg hervorgegangen. Achilles, Odysseus, Hektor, Paris… Aber was geschah eigentlich mit den Frauen, Töchtern und Schwestern? In dieser Geschichte geht es nicht um den Triumpf und reichen Erfolg der Männer, sondern um das Leid und die Hoffnung der Frauen. In den Geschichten von Hekabe, Kassandra, Polyxena, Iphigenie, Penelope, Oinone und vielen weiteren Frauen werden die Schattenseiten von diesem Erfolg gezeigt und die Frauen bekommen ihre Stimme, welche in den Geschichten oftmals untergeht.

In dieser Buchbewertung möchte ich nicht nur meine Meinung zu diesem Buch äussern, sondern den Frauen auch hier eine leise Stimme geben. Einige Frauengeschichten, die mich sehr begeistert haben, werde ich hier kurz niederschreiben und beleuchten was mich daran fasziniert hat.

Vorab: Das Buch hat mich von Anfang an gefesselt. Die Autorin geht nicht chronologisch vor und man steigt direkt mit dem Untergang der Stadt ein. Und auch wenn man sich immer wieder ein wenig einfinden muss, wo man sich befindet, macht es auch gerade, dass das Geniale der Geschichte aus! Immer wieder springt man von der einen Geschichte zur anderen und dennoch fügt sich bis zum Schluss ein wunderbares Bild zusammen.

Auch der Schreibstil hat sehr gut zum Buch gepasst. Ich brauchte zwar am Anfang ein wenig Zeit, um die vielen Umschreibungen einordnen zu können, aber danach hat es mich einfach nur noch gepackt. Ich werde sicherlich noch mehr Bücher von der Autorin lesen!

Die erste Geschichte, die ich gerne näherbringen möchte, handelt von Iphigenie, die viele auch aus dem verarbeiteten Werk von Johann Wolfgang von Goethe kennen. In „Iphigenie auf Tauris“ lernen wir Iphigenie als eine sehr verantwortungsbewusste, ehrliche, reine und selbstlose Persönlichkeit kennen. In dem Buch von Natalie Haynes wird sie als ein junges Mädchen vorgestellt, was sich ein glückliches Leben an ihrem versprochenen Ehemann Achilles wünscht. Mit dem Vorhaben ihren zukünftigen Ehemann zu ehelichen, reist sie mit ihrer Mutter Klytämnestra zu dem Lager, wo ihr Vater Agamemnon mit seinen Soldaten nach Troja aufbrechen möchte. Jedoch als sie am Lager auftaucht, erwartet sie eine erdrückende Stimmung und niemand von den Soldaten traut sich, ihr in die Augen zu blicken. Als sie am nächsten Morgen ihren König auf einem Altar stehen seht, graust es ihr, was sich ihr erwarten wird. Der König zückt ein Messer und Iphigenie bekommt nur noch mit wie ihre Mutter schreit und sich gegen die Soldaten auflehnt. Iphigenie wurde von ihrem eigenen Vater geopfert. Für bessere Winde nach Troja. Auch wenn nach Überlieferungen und auch nach Goethes Werk Iphigenie weiterlebt (weil sie von Artemis gerettet wird und auf Tauris gebracht wird), finde ich die Arroganz der Feldherrn in dieser Geschichte sehr präsent. Der Vater opfert seine eigene Tochter, damit er in den Krieg ziehen kann. Dieser Absurdität muss man sich erst einmal bewusst werden. Ich finde dieser Teil der Geschichte wird zu oft vergessen, dadurch das es im Goethes Werk kaum beachtet wird. Dadurch geht mir das Schicksal von Iphigenie noch näher!

Oinone, Bergnymphe und Tochter des Flussgottes Kerbes, wird die erste Frau von Paris. Dieser wurde von seinen Eltern, Hekabe und Priamos ausgesetzt, weil seiner Mutter in einem Traum prophezeit wurde, dass ihr Sohn der Untergang Trojas sein wird. Paris wächst bei einem Hirten auf und lernt dort dann die Bergnymphe Oinone kennen. Sie heiraten und bekommen einen gemeinsamen Sohn. Als dann Paris von Zeus gedrängt wird den goldenen Apfel Athene, Aphrodite oder Hera zu geben, die sich darum stritten, versprach Aphrodite ihm die schöne Helena. Oinone verlässt er und lässt sie und ihren Sohn auf dem Hügel zurück, ohne einen Abschied. Erst zehn Jahre später, als das kleine Kind schon zu einem Jugendlichen herangewachsen ist, kommt Paris verwundet zurück nach Hause, und fleht Oinone an ihn gesund zu pflegen. Doch diese ist so verletzt von seinem Verhalten, dass sie ihm keine Hilfe anbietet. In weiteren Überlieferungen bereut sie diese Entscheidung und schmeißt sich dann mit ihm in die Flammen. Ich finde es aber besonders gut, dass dieses Schicksal nicht eingetreten ist im Buch, weil ich finde, Oinone muss sich nicht entschuldigen für ihre Entscheidung und dafür Büße tun, wie sie es in den anderen Überlieferungen tut. Paris hatte dieses Verhalten verdient und Oinone muss nicht als sittlich dargestellt werden und sich auch in die Flammen werfen!

Penelope, die Frau des Helden Odysseus, wird mit ihrem Neugeborenen allein gelassen, als ihr Mann in die Schlacht zieht um Troja. Jedoch kehrt er auch nach den 10 Jahren Krieg nicht wieder zurück. Penelope schreibt ihm in diesem Buch, verzweifelte Briefe, die ihn dazu animieren sollen, wieder zu ihr zurückzukommen. Doch Odysseus möchte weiterhin auf seinen Reisen bleiben. Er trifft auf die Zauberin Circe, bleibt bei ihr und bekommt mit ihr laut Mythos sogar zwei Kinder. Seine Frau dagegen sitzt verzweifelt zu Hause und wartet auf ihren Mann, treuergeben, und er bleibt extra fort und genießt das Leben. Dann landet er bei der Kalypso, die ihn zu ihrem Geliebten macht. Widerwillig bleibt Odysseus und teilt auch hier wieder sein Bett mit ihr. Erst nach sieben Jahren setzt sich Athene dafür ein, dass Odysseus wieder zurück nach Hause kehren kann. Seine Frau, welche seit 20 Jahren auf ihren Mann gewartet hat, kommt die Rettung nah, denn schon mehrere Freier haben es auf sie abgesehen. Hätte sie ihren Mann während dieser Zeit betrogen, wäre es eine Schande gewesen. Bei ihm konnte man drüber hinwegsehen, dass er mit weiteren Frauen Kinder gezeugt hatte.

Nicht nur wegen diesen berührenden Geschichten, sondern auch vom Gesamtkonzept hat mich dieses Buch mitgerissen und inspiriert. Ich würde es jedem ans Herz legen, der griechische Mythologie mag oder sich damit mehr auseinandersetzen möchte. Eines Tages werde ich es auch noch einmal lesen! Für mich war es ein absolutes Jahreshighlight!

Bewertung: 5+++ von 5

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Veröffentlicht am 26.06.2024

Märchenliebhaber aufgepasst!

Märchenhaft-Trilogie (Band 1): Märchenhaft erwählt
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Inhalt
Es war einmal... Mit diesem Satz beginnen die meisten Märchen. Doch in diesem Märchen läuft einiges anders, als man denkt. Maya Shepherd schafft es mit unterschiedlichen Märchen, eine ganz neue ...

Inhalt
Es war einmal... Mit diesem Satz beginnen die meisten Märchen. Doch in diesem Märchen läuft einiges anders, als man denkt. Maya Shepherd schafft es mit unterschiedlichen Märchen, eine ganz neue Geschichte herbei zu zaubern. Den der Prinz Lean wird mit einem Fluch belegt, entweder wird in sein erster Kuss retten oder ins Verderben stürzen lassen. Als er ins heiratsfähige Alter kommt, darf er 12 Mädchen aus dem Lande auswählen. Diese müssen immer wieder Aufgaben erfüllen, damit sie sich als rechtsmäßige Königin erweisen. Doch was spielt die Liebe genau dabei? Und was wird passieren, wenn es keine wahre Liebe Kuss ist, den er bekommt?

Schreibstil
Wie man sich ein Märchen vorstellt, genauso kann man sich auch dieses Buch vorstellen. Wenn man es von weitem betrachtet, ist es ein langes Märchen. Maya Shepherd hat es geschafft dieses Buch wie ein Märchen zu schreiben. Man darf nicht zu viele Beschreibungen erwarten, wie man es in einem Fantasy - Buch erwartet. Sobald man das Buch in die Hand nimmt, sollte man sich auf ein Märchenbuch gefasst machen. An einigen Stellen fand ich es sehr passend, dennoch hätte ich mir manchmal gewünscht, dass es ein "normales" Fantasy-Buch ist mit Märchenadaptionen. So wahr es mir von der Erzählung manchmal zu schnell und übersichtlich. Ich liebe Märchen, aber wenn ich eine Reihe lese, möchte ich die Emotionen spürbar neben mir haben und dies kam ihr nicht wirklich gut rüber.

Charaktere
Der Prinz Lean, worum sich in gewisser Masse die Geschichte dreht hat sein Herz am rechten Fleck. Auch wenn er noch einiges dazu lernen muss und auch nicht wirklich viel Erfahrungen mit Mädchen hat, kann man ihn sehr schnell sympathisieren. Ich benutze halt hier das Wort, weil es leider nicht wirklich mehr war als die Charaktere zu sympathisieren. Sie waren alle sehr nett auf ihre eine oder andere Weise, aber wie auch in den normalen Märchen mag man eine Figur oder man mag sie nicht, aber verbunden fühlt man sich dennoch nicht unbedingt mit ihnen. Auch Heera, die die weibliche Hauptprotagonistin darstellt, konnte nicht ganz bei mir im Herzen landen. Ich verfolge sehr gerne mit ihnen ihr Abenteuer, aber dennoch ist es bei mir kein mitreißendes Herzensgefühl, was aus mir spricht.

Handlung
Es ist ein vielseitiges Buch mit vielen spannenden und interessanten Geschehnissen. Es treten viele Märchenadaptionen auf, die bei einem Märchenliebhaber das Herz höher schlagen lässt. Und ich habe das Buch auch relativ schnell durchgelesen, da es mich so in den Bann gezogen hat. Dennoch fällt es mir im Nachhinein schwer diese Rezension zu schreiben, da es auch wieder so vieles ist, dass ich mich gar nicht mehr wirklich daran erinnern kann. Vielleicht liegt es auch an mir, aber dennoch habe ich auch das Gefühl, dass mich etwas am Buch an sich stört. Nicht desto trotz, bin ich gespannt wie es weitergeht und werde auf jeden Fall den zweiten und dritten Band lesen (bloß wann ist die große Frage).

Fazit
Märchenliebhaber aufgepasst: Ein Buch geschrieben wie ein Märchen, mit ganz vielen Märchenadaptionen!? Das klingt genau richtig! Zwar konnte ich nicht wirklich an die Charaktere und Handlung rankommen, aber dennoch war es interessantes und spannendes, wo ich die Reihe auf jeden Fall weiterlesen werde.

Bewertung: 3.5 von 5

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