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Veröffentlicht am 30.11.2020

Ein Leben außerhalb des Käfigs

Ungezähmt
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Glennon Doyle ist 44 Jahre alt und Mutter zweier Töchter und eines Sohnes. Sie ist mit einer Frau, der Ex-Profifußballerin Abby Wambach, verheiratet und steht offen zu ihrer Sexualität, ihren spirituellen ...

Glennon Doyle ist 44 Jahre alt und Mutter zweier Töchter und eines Sohnes. Sie ist mit einer Frau, der Ex-Profifußballerin Abby Wambach, verheiratet und steht offen zu ihrer Sexualität, ihren spirituellen Ansichten und sonstigen Überzeugungen. Doch das war nicht immer so. 30 Jahre lang war sie stets darauf bedacht, die Erwartungen der anderen zu erfüllen. Sie lebte früher mit ihrem Exmann Craig zusammen, der sie betrog, litt an Bulimie und Depressionen, war alkohol- und drogensüchtig. Am Ende aber ist es ihr gelungen, sich aus ihrem Käfig zu befreien. Wie hat sie das geschafft?

„Ungezähmt“ ist ein Selbsthilfe-Sachbuch von Glennon Doyle.

Meine Meinung:
Das Buch besteht aus drei Teilen („Im Käfig“, „Schlüssel“ und „Frei“). Es gibt 65 kurze Kapitel sowie einen Prolog und einen Epilog. Der Aufbau ist übersichtlich.

Die Autorin berichtet in der Ich-Perspektive von ihren Erfahrungen - schonungslos und erfrischend ehrlich. Die Sprache ist klar, locker und angenehm zu lesen, ihr Stil anschaulich und leicht verständlich. In den Kapiteln werden einzelne Episoden ihres Lebens geschildert. Das führt zu einer Aneinanderreihung von persönlichen Anekdoten, die mitunter den Lesefluss etwas bremst. Überrascht war ich anfangs auch darüber, dass ältere und jüngere Erlebnisse und Gedanken nicht chronologisch sortiert sind und es immer wieder zeitliche Sprünge gibt. Das lässt die Lektüre ein wenig chaotisch wirken und macht es gerade am Anfang nicht leicht, sich zu orientieren.

Nach den vielen Lobeshymnen und Schwärmereien von Prominenten wie Adele, die von dem Buch sehr beeindruckt sind, waren meine Erwartungen an die Lektüre nicht gering. Inhaltlich stecken in den rund 340 Seiten tatsächlich richtige und aufschlussreiche Einsichten und Beobachtungen. So wird im ersten Teil anhand unterschiedlicher Beispiele beschrieben, wie Frauen im Allgemeinen und Glennon Doyle im Speziellen eingetrichtert wurde und wird, wie sie zu sein haben. Im zweiten Teil werden die vier Schlüssel zur Freiheit erläutert. Schließlich stellt die Autorin dar, wie sie ihr Leben radikal verändert hat. Das Buch regt zum Nachdenken an und bietet durchaus einige Denkanstöße. Die Botschaft, sich selbst zu vertrauen und nur nach den eigenen Vorstellungen zu leben, ist dabei absolut begrüßenswert.

Im Großen und Ganzen ist der Inhalt für mich jedoch weniger spektakulär, inspirierend und augenöffnend als erhofft. Das liegt einerseits vielleicht daran, dass ich mich mit etlichen Erfahrungen und Sehnsüchten Doyles nicht identifizieren und daher nicht in allen Punkten mitfühlen kann, und andererseits vielleicht auch daran, dass mir vieles schon vor der Lektüre sehr bewusst war und mir einige Erkenntnisse der Autorin daher recht banal vorkommen. Womöglich bin ich für das Buch aber auch die falsche Adressatin, da ich ziemlich selbstbewusst und zufrieden durchs Leben gehe und nicht die Notwendigkeit sehe, vieles bei mir zu ändern.

Gut gefällt mir, dass das künstlerisch anmutende amerikanische Cover auf die deutsche Ausgabe übertragen wurde. Auch der prägnante Originaltitel („Untamed“) wurde erfreulicherweise wörtlich ins Deutsche übersetzt.

Mein Fazit:
„Ungezähmt“ von Glennon Doyle ist eine unterhaltsame Lektüre, die zwar keine phänomenal neuen, aber zumindest interessante Einsichten für Frauen bereithält. Vor allem diejenigen, die sich mehr Zufriedenheit in ihrem Leben wünschen, finden Denkimpulse und Ideen dafür, was sie verändern können.

Veröffentlicht am 22.11.2020

Die tragische Affäre von Mary Vetsera und Kronprinz Rudolf

Das Kaffeehaus - Bewegte Jahre
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Wien in den 1880er-Jahren: Komtess Sophie von Werdenfels, genannt Phiefi, kommt gerne in das Kaffeehaus ihres bürgerlichen Patenonkels Stephan Danzer. Dort trifft die junge Adelige auf den Offizier Richard ...

Wien in den 1880er-Jahren: Komtess Sophie von Werdenfels, genannt Phiefi, kommt gerne in das Kaffeehaus ihres bürgerlichen Patenonkels Stephan Danzer. Dort trifft die junge Adelige auf den Offizier Richard von Löwenstein und verliebt sich in ihn. Richie ist mit dem verheirateten Kronprinzen Rudolf befreundet, für den Sophies beste Freundin, die Komtess Marie von Vetsera, schwärmt. Trotz der Warnung Sophies lässt sich Mary auf eine Affäre mit dem Kronprinzen ein und erschüttert damit das Kaiserreich…

„Das Kaffeehaus – Bewegte Jahre“ ist der Auftaktband zur Romantrilogie von Marie Lacrosse.

Meine Meinung:
Der Roman besteht aus fünf Teilen, die insgesamt 26 Kapitel mit einer angenehmen Länge umfassen. Eingerahmt werden sie von einem Pro- und einem Epilog. Die Handlung spielt nicht nur in Wien, sondern auch an anderen Schauplätzen in Österreich und im angrenzenden Ausland. Der Roman umspannt einen Zeitraum von etwa zehn Jahren. Genaue Orts- und Zeitangaben vor den jeweiligen Abschnitten machen die Orientierung dabei sehr einfach. Erzählt wird aus unterschiedlichen Perspektiven. Der Aufbau wirkt gut strukturiert und nachvollziehbar.

Der Schreibstil ist anschaulich, einfühlsam und lebhaft. Sprachlich ist der Roman etwas an die damalige Zeit und an den Wiener Dialekt angepasst.

Authentisch und interessant sind die Protagonisten ausgestaltet. So war mir Sophie gleich von Anfang an sympathisch.

Die Handlung ist – dank Wendungen, Überraschungen und dramatischen Geschehnissen – abwechslungsreich. Trotz der fast 700 Seiten bleibt die Geschichte kurzweilig. Allerdings braucht sie am Anfang etwas, um in Fahrt zu kommen.

Inhaltlich habe ich den Roman als ein wenig seichter und unspektakulärer als die drei Bände der hervorragenden „Weingut“-Saga von Marie Lacrosse empfunden. Gut gefallen hat mir aber, dass die Autorin auch dieses Mal wahre, historische Ereignisse beleuchtet. Im ersten Band der Saga geht es vor allem um das tragische Schicksal von Mary Vetsera. Interessant fand ich es auch, einiges über das Leben des Adels und den Alltag in der k.u.k.-Monarchie zu erfahren. Die umfangreiche und fundierte Recherche der Autorin zeigt sich unter anderem im ausführlichen Nachwort „Wahrheit und Fiktion“. Darin erläutert sie, was auf tatsächlichen Begebenheiten basiert und was ihrer Fantasie entsprungen sind.

Ein Pluspunkt ist das umfassende Zusatzmaterial. Es gibt eine Übersicht über die im Roman auftauchenden Figuren, die damals real existierende Persönlichkeiten kennzeichnet. Darüber hinaus sind Landkarten, ein Glossar mit Begriffen der damaligen Zeit und ein Quellenverzeichnis eine hilfreiche Ergänzung. Ein besonderes Schmankerl: Abgedruckt ist zusätzlich das Rezept für eine Mokka-Prinzentorte, die von einem Konditor eigens für den Roman kreiert wurde.

Das nostalgisch anmutende Cover schaut recht austauschbar, aber hübsch aus. Auch der Titel ist ansprechend.

Mein Fazit:
Mit „Das Kaffeehaus – Bewegte Jahre“ ist Marie Lacrosse ein lesenswerter Auftaktband einer neuen Trilogie gelungen. Ich werde mich sicherlich nach Erscheinen auch in den zweiten Teil vertiefen, der sich besonders mit Kaiserin Sisi beschäftigen soll.

Veröffentlicht am 21.11.2020

Wenn die Vergangenheit noch lange nachwirkt

Die Schweigende
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Karin Remy (79) fällt in ein tiefes Loch, als ihr etwa gleichaltriger Mann Jens nach einem Herzinfarkt plötzlich stirbt. Auch die gemeinsamen Töchter Geli (50), Imke (Ende 40) und Nesthäkchen Anne vermissen ...

Karin Remy (79) fällt in ein tiefes Loch, als ihr etwa gleichaltriger Mann Jens nach einem Herzinfarkt plötzlich stirbt. Auch die gemeinsamen Töchter Geli (50), Imke (Ende 40) und Nesthäkchen Anne vermissen ihren liebevollen Vater sehr. Einer von ihnen, nämlich Imke, hat er noch im Sterben ein Versprechen abgenommen: Sie soll einen gewissen Peter finden. Wer ist der Unbekannte? Und warum kennt ihn ihre Mutter offenbar, streitet das aber ab? Imke beginnt zu recherchieren und stößt auf grausame Geheimnisse...

„Die Schweigende“ ist ein Roman von Ellen Sandberg.

Meine Meinung:
Der Roman besteht aus etlichen Kapiteln mit einer angenehmen Länge. Erzählt wird abwechselnd aus der Sicht der vier Frauen, wobei Karins Kapitel zum Teil in der Gegenwart und zum Teil in den 1950er-Jahren spielen. Der Aufbau ist gut durchdacht und funktioniert prima.

Der Schreibstil ist unspektakulär, aber anschaulich und einfühlsam. Der Autorin gelingt es mit ihren Beschreibungen, viele Bilder vor dem inneren Auge entstehen zu lassen und Atmosphäre zu schaffen. Etwas störend sind in der ersten Auflage die zahlreichen (Tipp-)Fehler, die dem Korrektorat entgangen sind.

Von den vier Frauen steht vor allem Karin im Vordergrund. Ihr Charakter verfügt über am meisten psychologische Tiefe und wirkt recht realitätsnah. Ziemlich klischeehaft werden dagegen ihre Töchter dargestellt. Vor allem Anne wird als Figur stark überzeichnet. Sie kommt als Karikatur der egoistischen Karrierefrau rüber und wäre auch aus inhaltlicher Hinsicht für die Geschichte verzichtbar gewesen. Wie bei ihren Schwestern wird ihr Denken und Fühlen sehr gut deutlich. Die Töchter bleiben jedoch insgesamt charakterlich recht schablonenhaft und eindimensional.

Die Grundthematik der Geschichte ist wichtig und interessant. Karins Erlebnisse, die von wahren Begebenheiten inspiriert sind, machen den Roman bewegend und rütteln auf. Die fundierte Recherche ist dem Buch anzumerken. Es regt dazu an, nachzudenken und sich weitergehend zu informieren. In einer Art Nachwort erklärt die Autorin, wie sie zu dem Thema gekommen ist. Zudem zeigt die Geschichte auf, wie die Vergangenheit auch in das Leben nachfolgender Generationen hineinwirken kann.

Eine gewisse Spannung bleibt bis zum Ende des Romans erhalten, indem Karins Geheimnisse nur Stück für Stück aufgedeckt werden. Manche Enthüllungen sind überraschend, andere etwas vorhersehbar. Auf rund 500 Seiten ist die Geschichte größtenteils kurzweilig und schlüssig.

Das stimmungsvolle, etwas düstere Cover passt sehr gut zum Inhalt. Der Titel ist ein wenig überspitzt, aber geht in Ordnung.

Mein Fazit:
„Die Schweigende“ von Ellen Sandberg ist ein unterhaltsamer Roman, der einem erschütternden Thema die nötige Aufmerksamkeit verschafft. Nicht ganz gelungen ist allerdings die Ausgestaltung der Protagonistinnen.

Veröffentlicht am 15.11.2020

Im Hier Und Jetzt

Marigolds Töchter
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Seit 30 Jahren betreibt die 66-jährige Marigold einen Dorfladen mit einem Poststelle. Mit ihrem Mann Dennis lebt sie in einem kleinen Haus. Nun muss die Familie enger zusammenrücken, denn die älteste Tochter ...

Seit 30 Jahren betreibt die 66-jährige Marigold einen Dorfladen mit einem Poststelle. Mit ihrem Mann Dennis lebt sie in einem kleinen Haus. Nun muss die Familie enger zusammenrücken, denn die älteste Tochter Daisy (32) sucht bei ihnen Unterschlupf. Ohnehin ist es schon recht voll, da die jüngere Tochter Suze mit 25 Jahren noch bei ihnen wohnt und vor Kurzem auch Nan, die 86-jährige Mutter von Marigold, eingezogen ist. Aber Goldie wird gerne gebraucht. Dabei übersieht ihre Familie, dass es Marigold immer schlechter geht und sie selbst Hilfe benötigt....

„Marigolds Töchter“ ist ein Roman von Julia Woolf.

Meine Meinung:
Der Roman besteht aus 29 eher kürzeren Kapiteln. Erzählt wird überwiegend aus der Sicht von Marigold, aber auch aus anderen Perspektiven. Der Aufbau funktioniert gut.

Der Schreibstil ist einfach und schnörkellos, jedoch auch anschaulich. Viel wörtliche Rede schafft eine lebhafte Atmosphäre.

Der Fokus der Geschichte liegt vorwiegend auf Marigold, einer sympathischen, aber auch recht gutmütigen, teils sogar etwas naiv anmutenden Protagonistin. Auch weitere interessante Charaktere, allen voran die Töchter Daisy und Suze, tauchen auf. Ihre Gedanken und Gefühle lassen sich sehr gut nachvollziehen.

An dem Roman hat mich gereizt, dass es nicht nur um Liebe und Familie geht, sondern auch um die Demenz-Thematik. Das macht die Lektüre emotional bewegend.

Die Handlung nimmt zu Beginn nur langsam Fahrt auf, wird aber zunehmend abwechslungsreich. Mehrere Wendungen und Komplikationen sorgen dafür, dass der rund 420 Seiten umfassende Roman kurzweilig und unterhaltsam bleibt. Jedoch sind einige Punkte ein wenig klischeehaft und wirken unrealistisch.

Das hübsche Cover hat zwar nur einen indirekten inhaltlichen Bezug, gefällt mir allerdings gut. Der deutsche Titel ist etwas irreführend, da es nicht nur um Marigolds Töchter, sondern auch um sie selbst geht. In diesem Fall ist das englischsprachige Original („Here and Now“) treffender.

Mein Fazit:
„Marigolds Töchter“ von Julia Woolf ist ein unterhaltsamer und berührender Roman, der mir schöne Lesestunden bereitet hat. Ihr Potenzial schöpft die Geschichte jedoch leider nicht ganz aus.

Veröffentlicht am 07.11.2020

Vaters letzte Reise

Sterben im Sommer
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Es ist im September 2018, als Lázló Bánk mit 85 Jahren stirbt. Bereits mehrere Monate vorher hat die Diagnose der Ärzte sein baldiges Ableben angekündigt: Der Krebs ist bei dem gebürtigen Ungarn zurückgekehrt. ...

Es ist im September 2018, als Lázló Bánk mit 85 Jahren stirbt. Bereits mehrere Monate vorher hat die Diagnose der Ärzte sein baldiges Ableben angekündigt: Der Krebs ist bei dem gebürtigen Ungarn zurückgekehrt. Noch einmal will er einen Sommer am Balaton, in der alten Heimat, verbringen, noch einmal im See schwimmen. Seine Tochter Zsusza begleitet ihn. Doch viele unbeschwerte Tage sind ihnen nicht vergönnt. Noch in der Ferne verschlechtert sich sein Zustand. Eine Odyssee durch verschiedene Kliniken beginnt.

„Sterben im Sommer“ ist ein Memoir von Zsusza Bánk.

Meine Meinung:
Das Buch besteht aus mehr als 70 Abschnitten, die nicht explizit als Kapitel gekennzeichnet sind. Erzählt wird in der Ich-Perspektive aus der Sicht der Tochter – allerdings nicht in chronologischer Reihenfolge: Immer wieder gibt es Rückblenden und Zeitsprünge, die recht unvermittelt auftauchen und sich daher nicht ganz einfach nachvollziehen lassen. Eine Ebene umfasst die jüngere Vergangenheit, die die Diagnose, die Leidenszeit, das Sterben und die Monate danach umfasst. Darüber hinaus handelt das Buch auch von der Geschichte von Zsuszas Familie mit Ereignissen vor ihrer Geburt und von ihren eigenen Erinnerungen an frühere Jahrzehnte. Auf mich machte der Aufbau leider bisweilen einen etwas chaotischen Eindruck.

Der Schreibstil ist poetisch und bildhaft. Die Autorin erzählt langsam, aber eindringlich und intensiv, wobei diese Wirkung auch durch häufige Wiederholungen und Betonungen entsteht.

Inhaltlich stehen der Vater und die Beziehung zu ihm im Vordergrund des Buches. Zwei Aspekte nehmen besonders viel Raum ein. Einerseits geht es um die Krankheit, das Leiden und schließlich den Tod. Dabei teilt die Autorin ihre ganz persönlichen Erfahrungen und Emotionen, die sie in dieser Zeit erlebt hat. Sie schildert das Sterben eines geliebten Menschen, die Hilflosigkeit angesichts seines Leidens und die anschließende Trauer. Was geschieht mit uns, wenn wir solche Situationen erleben? Andererseits spielt auch die Familiengeschichte der Bánks in dem Buch eine wichtige Rolle: die Flucht aus Ungarn nach Deutschland im Jahr 1965, die gemeinsamen Aufenthalte in der alten Heimat, die früheren Erinnerungen an den Vater, die Großeltern und andere Verwandte.

Durch die direkte Art des Erzählens und die offenherzigen Schilderungen hat mich das Buch immer wieder berührt und nachdenklich gemacht. In vielen Beschreibungen habe ich eigene Beobachtungen und Gefühle wiedererkannt. Auf 240 Seiten kommt es zwar zu der einen oder anderen Redundanz. Dennoch ist es der Autorin sehr gut gelungen, die unterschiedlichen Facetten der Trauer und des Todes allumfassend darzustellen. Gefallen hat mir auch, dass das Buch nicht düster, sondern hoffnungsvoll und versöhnlich endet.

Ich habe das Buch als ungekürzte Lesung angehört, gesprochen von Lisa Wagner, die als Interpretin mit ihrer akzentuierten Aussprache einen guten Job macht.

Das reduzierte, aber dennoch stimmungsvolle Cover spricht mich sehr an. Auch der prägnante Titel ist treffend gewählt.

Mein Fazit:
„Sterben im Sommer“ von Zsusza Bánk ist keine Wohlfühllektüre, aber ein sehr persönliches, ein offenes und authentisches Buch, das mich bewegen konnte.