Cover-Bild Das Kaffeehaus - Bewegte Jahre
Band 1 der Reihe "Die Kaffeehaus-Saga"
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15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Goldmann
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 736
  • Ersterscheinung: 28.09.2020
  • ISBN: 9783442205974
Marie Lacrosse

Das Kaffeehaus - Bewegte Jahre

Roman
Wien in den 1880er-Jahren: Die junge Sophie von Werdenfels flüchtet aus der tristen Atmosphäre ihres Elternhauses so oft wie möglich in die Pracht des Kaffeehauses ihres bürgerlichen Onkels. Dort lernt sie Richard von Löwenstein kennen, einen persönlichen Freund des Kronprinzen Rudolf. Während sich die beiden verlieben, schwärmt Sophies beste Freundin Mary für den verheirateten Kronprinzen. Ungeachtet aller Warnungen Sophies, lässt sich Mary sogar auf eine Affäre mit Rudolf ein. Und niemand ahnt, dass dadurch das Kaiserreich in seinen Grundfesten erschüttert wird …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.08.2021

Ein Blick hinter die Kulissen der Kaiserzeit

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Marita Spang, eine promovierte Psychologin, ist als Autorin eine Seiteneinsteigerin. Mit ihrem ersten Buch Hexenliebe, dem noch drei weitere historische Romane folgten, gewann sie 2015 auf Anhieb den Goldenen ...

Marita Spang, eine promovierte Psychologin, ist als Autorin eine Seiteneinsteigerin. Mit ihrem ersten Buch Hexenliebe, dem noch drei weitere historische Romane folgten, gewann sie 2015 auf Anhieb den Goldenen HOMER, einen Literaturpreis, der die Vielfalt der historischen Unterhaltungsliteratur fördern möchte.
Unter dem Pseudonym Marie Lacrosse veröffentlichte der Goldmann Verlag ihre erste Trilogie: „Das Weingut“. Das war ihr Durchbruch mit dem sie es auf die Spiegel Bestsellerlisten schaffte.

Ende September erschien das erste von drei Büchern ihrer Kaffeehaus Saga. Es spielt hauptsächlich in Wien zur Zeit der K und K Monarchie und konzentriert sich auf die tragische Lebensgeschichte des österreichisch-ungarischen Thronfolgers Rudolf, dessen Mutter ist Kaiserin Elisabeth, genannt Sisi. Sein Freitod ging als die Mayerling - Affäre in die Geschichte der Habsburger ein.
Das sehr edle Cover des Buches, als Klappenbroschur gestaltet, ist in zarten Farben gehalten. Es zeigt eine anmutige junge Frau vor einen Café in Wien. Die Innenseite wurde mit Rezept und Bild der Mokkaprinzentorte kreiert, die in diesem Buch eine Rolle spielt.Was ich nicht so ideal finde, ist die weiße Schrift auf den Innenklappen.

Durch die bildhafte Erzählweise fühlte ich mich mitten in der Geschichte. Sehr hilfreich waren dabei der Stadtplan von Wien und die Landkarten der damaligen Zeit.
Dem Roman vorangestellt sind ein umfangreiches Register über die historischen Persönlichkeiten und die handlungstragenden fiktiven Figuren.

Stephan Danzer, der bürgerliche Onkel der jungen Sophie von Werdenfels. führt das mondänes Kaffeehaus mit dem Café Prinzess. Statt der tristen Atmosphäre, die seit dem Tod ihres geliebten Vaters in ihr Elternhaus einzog, liebt sie das Ambiente dort sehr. Mit der Wiederheirat ihrer Mutter ging das gesamte Vermögen und die Vormundschaft auf den ungeliebten und despotischen Stiefvater über. Sooft es möglich ist, flüchtet sie ins Café. Dort begegnet sie Richard von Löwenstein, einen Freund des Kronprinzen Rudolf. Diese beiden jungen Adligen wurden zusammen mit ihren Familien von Marie Lacrosse als verbindende Protagonisten erschaffen. Sie führen durch diesen sehr umfangreichen Roman und lassen uns eintauchen in die Welt der Monarchie, der dort herrschenden Traditionen, die Etikette, die auf jeden Fall einzuhalten sind. Egal,was passiert. Das Wichtigste ist immer die Contenance zu wahren.

Sophie, Piefi genannt, ist eng befreundest mit der Baronesse Marie Alexandrine von Vetsera, genannt Mary. Diese beiden Fräulein teilen ihre Geheimnisse und Schwärmereien einander mit.
Mary schwärmt schon immer für den Thronfolger und sammelt Bilder, die von ihm in Wiener Salonblättern erscheinen. Leider bleibt es nicht dabei. Sie versucht ständig ihm aufzufallen. Es gelingt ihr und sie treffen zusammen. Sophie und Richard erfahren, durch ihre Freundschaften zu Mary und Rudolf aus erster Hand, was sich zusammen braut. Leider ist die Baronin Helene von Vetsera viel zu nachgiebig zu ihrer Tochter und bemerkt nicht, auf welchen Abwegen sich die gerade 17-jährige Mary schon befindet. Ihre Ansicht ist, dass es solche Geschichten nur im Theater gibt und nicht im wirklichen Leben. Welch ein Irrtum.

Es wurde gelogen, betrogen, bestochen, vertuscht und immer wieder falsches Zeugnis abgegeben. All das nur, um den Schein nach außen zu wahren.
Kaiser Franz Joseph führte ein strenges erzkonservatives Regime. Veränderungen, die sein liberal denkender Sohn, Kronprinz Rudolf, gern durchgesetzt hätte, um die Regentschaft moderner zu gestalten, ließ er nicht zu. So konnte er nicht, in der Rolle des Thronfolgers agieren. Aus den Regierungsgeschäften wurde er heraus gehalten. Er fühlte sich unglücklich und suchte sein Glück bei anderen Frauen, was gesundheitliche Folgen hatte.

Marie Lacrosse hat hier eine spannende Geschichte erzählt, die historisch belegt ist und als Mayerling - Affäre noch immer nicht vergessen ist. Sehr akribisch hat sie recherchiert, die Schauplätze in Wien und Umgebung besucht und viel Quellenmaterial studiert. Bis zum Ende des Buches habe ich mit gefiebert. Die Spannung war so stark, dass ich es nur ungern aus der Hand legte.
Viel habe ich von den Gepflogenheiten am Kaiserhof auf der einen Seite und vom Überlebenskampf der einfachen Menschen, die auf jeden Kreuzer angewiesen auf der anderen Seite, erfahren.
Ich finde das Buch, mit dem Marie Lacrosse ihre zweite Trilogie begann, einfach brilliant und kann es uneingeschränkt weiter empfehlen. Es erhält von mir 5 Sterne, mehr gibt es leider nicht.
Nun bin ich gespannt auf den zweiten Teil der Saga. Wie mag es mit Sophie weiter gehen, die zu viel weiß?

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Veröffentlicht am 08.08.2021

Für alle Sissis-Fans geeignet

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Marie Lacrosse hat einen sehr bildhaften und detaillierten Schreibstil. Die Sprache ist der Zeit angepasst und enthält einige typische Worte im Wiener Dialekt. Als kleiner Sissi-Fan war mir sofort beim ...

Marie Lacrosse hat einen sehr bildhaften und detaillierten Schreibstil. Die Sprache ist der Zeit angepasst und enthält einige typische Worte im Wiener Dialekt. Als kleiner Sissi-Fan war mir sofort beim Lesen des Klappentextes bewusst, dass ich dieses Buch lesen muss. Die Protagonisten sind sehr gut ausgearbeitet.
Die Autorin lässt die alte k.u.k Zeit wieder auferstehen. Sie hat mit viel Aufwand recherchiert und das finde ich wirklich super. Etikette, Contenance und der äußere Schein sind damals einfach alles. Durch Sophies Familie lernt man wie schnell man von der Bildfläche verschwinden kann, wenn man nicht mehr in das Gesamtbild passt.
In die fiktive Geschichte um Sophies Familie sind viele historische Begebenheiten perfekt eingefädelt. Beim Lesen erlebt man das Ende des Neunzehnten Jahrhunderts mit sehr viel Authentizität.
Am Anfang hatte ich beim Lesen ein paat kleine Startschwierigkeiten, aber die waren schnell vorbei. Marie Lacrosse hat einen großartig recherchierten historischen Roman geschrieben. Der erste Band ihrer Trilogie dreht sich um Kronprinz Rudolf und dem Kaffeehaus. Beim Lesen erlebt man die k.u.k. Zeit des 19. Jahrhunderts in Wien mit Glanz, aber auch mit den Schattenseiten dieser Epoche.
Mehr möchte ich zur Handlung des Buches nicht verraten.

Ich freu mich schon sehr auf die zwei Folgebände- viel Spaß beim Lesen!

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Veröffentlicht am 05.06.2021

Wunderschöner Auftakt einer neuen Saga

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Wien in den 1880er Jahren,
Sophie von Werdenfels fühlt sich zu Hause nicht wohl. Alles ist trist und steif.
Ganz anders ist es im prächtigen Kaffeehaus ihres Onkels.
So besucht sie ihn immer wenn es ihr ...

Wien in den 1880er Jahren,
Sophie von Werdenfels fühlt sich zu Hause nicht wohl. Alles ist trist und steif.
Ganz anders ist es im prächtigen Kaffeehaus ihres Onkels.
So besucht sie ihn immer wenn es ihr möglich ist.
Im Kaffeehaus lernt Sophie Richard von Löwenstein kennen und verliebt sich in ihn.
Richard ist ein Freund des Kronprinzen Rudolf.
Sophies beste Freundin ist Mary, sie interessiert sich für den verheirateten Kronprinzen.
Trotz Warnungen seitens Sophie lässt Mary sich auf Rudolf ein.
Wo das hinführt ist vielen bekannt.

„Das Kaffeehaus – Bewegte Jahre“ ist der Auftakt einer neuen Saga von Marie Lacrosse.
Ich kann nur sagen, was für ein Buch!
Ich wurde nach den ersten Seiten schon völlig in die Geschichte hineingezogen.
Vor einigen Jahren habe ich das Kloster in Mayerling (ehemaliges Jagdschloss des Kronprinzen Rudolf) besucht und mir auch das Musical Rudolf angeschaut.
Von diesem Zeitpunkt an bin ich fasziniert von der Geschichte. Jetzt dieses Buch hier lesen zu dürfen ist wie ein Geschenk.

Die Gestaltung des Buchs ist schon einmal wunderschön. Auf der Innenseite steht das Rezept der Mokka Prinzentorte. Es gibt einen Plan von Wien anno 1889 und einen Plan von Österreich-Ungarn.
Dann natürlich auch ein Personenverzeichnis, geordnet nach Personengruppen was äußerst hilfreich ist.
Anhand der fiktiven Charaktere Sophia von Werdenfels und Richard von Löwenstein macht man beim lesen die Bekanntschaft mir Kronprinz Rudolf und mit Mary Vetsera.
In diesem Buch wird Rudolf allerdings nicht romantisiert. Er wird anders dargestellt wie ihn sich so mancher vorgestellt hat.
Ich finde hier lernt man den wahren und echten Rudolf kennen.
Die Liebesgeschichte die zwischen Rudolf und Mary entsteht und deren Ende ist ja hinreichend bekannt. Mir hat Mary oft sehr leidgetan. Sie konnte nicht hinter die Fassade von Rudolf blicken.
Sie hat sich einem romantischen Traum hingegeben.

Auch die Geschichte von Sophia hat mich berührt.
Seit ihr Vater gestorben ist, ist das Leben für sie, ihre Schwester und ihrer Mutter nicht leicht.
Ihre Mutter hat wieder geheiratet und der Stiefvater ist sehr streng. So flüchtet Sophie immer wenn es geht zu ihrem Onkel ins Kaffeehaus.
Hier herrscht eine ganz andere Atmosphäre. Die Wiener Kaffeehausatmosphäre wird sehr gut vermittelt und ich habe mehr als ein Stück Kuchen beim lesen verzehrt.
Hier lernt sie Richard kennen.
Richard, ein Freund und Vertrauter des Kronprinz leidet unter dem was Rudolf ihm anvertraut. Auch Sophie spricht immer wieder Warnungen aus die Mary aber nicht hören will.
So werden die beiden ungewollt in in eine furchtbare Tragödie hineingezogen.

Es geht aber nicht nur um Liebe und Schmerz. Auch die politische Seite kommt nicht zu kurz.
In Österreich-Ungarn stehen Veränderungen an. Ungarn möchte sich am liebsten von Österreich lösen.

Man taucht in diesem Buch in das frühere Wien ein, in die Kaffeehauskultur und in die Geschichte Österreich-Ungarns.
Es ist erstaunlich wie gekonnt hier historische Begebenheiten mit Fiktion miteinander verwoben werden.
„Das Kaffeehaus – Bewegte Jahre ist mit über 700 Seiten ein umfangreiches und facettenreiches Buch. Ich kann gar nicht oft genug betonen wie begeistert ich von diesem Werk bin. Und das beste es folgen noch zwei Bände.
Der zweite Band „Das Kaffeehaus – Falscher Glanz" liegt schon bei mir zum lesen bereit.

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Veröffentlicht am 29.05.2021

Ein toller und historisch interessanter Auftakt!

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„Das Kaffeehaus- Bewegte Jahre" von Marie Lacrosse ist der erste Band der Kaffeehaus-Reihe. Mich konnte der Roman überzeugen! Ein echtes Lesevergnügen, vor allem für Geschichtsinteressierte! Spannend, ...

„Das Kaffeehaus- Bewegte Jahre" von Marie Lacrosse ist der erste Band der Kaffeehaus-Reihe. Mich konnte der Roman überzeugen! Ein echtes Lesevergnügen, vor allem für Geschichtsinteressierte! Spannend, packend und dramatisch!

Der Mix aus Fiktion und Realität ist der Autorin hervorragend gelungen. Auf mich wirkte der Roman sehr gut recherchiert. Natürlich sind die erzählten Ereignisse aus Sicht der Autorin interpretiert und mit Fiktion gemischt. Trotzdem sehr authentisch und empfehlenswert für diejenigen, die sich mit dem Schicksal von Sisis Sohn Rudolf und Mary beschäftigen wollen ohne eine langweilige Biografie zu lesen.

Der Schreibstil der Autorin ist angenehm und flüssig. Mit bildhaften Worten lässt sie den Leser in die Welt der Protagonistin Sophie eintauchen. Sophie ist eine sehr sympathische Protagonistin mit der ich mitgefiebert habe und deren Leben mich sehr fasziniert hat. Mary hingegen kommt sehr naiv und oft auch nervig rüber. Mit Richard hatte ich Anlaufschwierigkeiten, doch letztendlich ist auch er mir sympathisch.

Das Ende klärt das Schicksal von Mary und Rudolf, lässt aber Sophie und Richards Zukunft recht offen. Daher freue ich mich schon Band 2 zu lesen.

Fazit: Absolute Leseempfehlung! Ein gelungener Mix aus Fiktion und Wahrheit! Abtauchen in das Wien von damals! Bewegend, dramatisch und absolut fesselnd!

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Veröffentlicht am 01.05.2021

Gut recherchierter historischer Roman

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„...Sechs hauchdünne Biskuitböden wurden mit köstlicher Mokkabuttercreme bestrichen und übereinandergelegt. Der letzte Boden wurde, genauso wie die gesamte Torte, zusätzlich mit einer Marzipanschicht überzogen, ...

„...Sechs hauchdünne Biskuitböden wurden mit köstlicher Mokkabuttercreme bestrichen und übereinandergelegt. Der letzte Boden wurde, genauso wie die gesamte Torte, zusätzlich mit einer Marzipanschicht überzogen, die mit Kakaopulver hellbraun gefärbt und geschmacklich verfeinert war. Verziert wurde das Werk zunächst mit Mokkabohnen aus Bitterschokolade, Mandeln und Tupfern aus Schlagobers...“

So wurde die ursprüngliche Princess-Torte im Café Princessin Wien von Stephan Danzer, dem Besitzer, hergestellt. Mittlerweile wurde sie verfeinert und nennt sich nun Mokkaprinzentorte. Das Rezept befindet sich in der ersten Umschlagseite.
Die Geschichte beginnt im Jahre 1879. Sophie von Werdenfels ist die Nichte von Stephan. Sie liebt das Café ihres Onkels und ist gern selbst in der Backstube tätig. Nach dem Tod ihres Vaters aber ändert sich ihr Leben grundlegend. Ihre Mutter heiratet erneut, allerdings unter ihrem Stand. Das lässt sie der Wiener Adel spüren. Gleichzeitig ist der Stiefvater dagegen, das sich Sophie im Café aufhält.
Die Autorin hat einen fesselnden historischen Roman geschrieben. In jeder Zeile ist spürbar, welch umfangreiche Recherche dem vorausgegangen sein muss.
Sophie ist befreundet mit Komtess Marie von Vetsera, genannt Mary. Die schwärmt schon als junges Mädchen vom Kronprinzen Rudolf. Im Café lernt Sophie Richard von Löwenstein, einen Vertrauten des Kronprinzen, kennen.
Der Schriftstil lässt sich angenehm lesen. Auf vielen Seiten wird vor mir das Leben in der Kaiserstadt Wien aufgeblättert. Schnell wird deutlich, dass das Hofleben einer Schlangengrube gleicht. Wer sich einen Fehler erlaubt, wird geschnitten. Es gibt eine strikte Rangordnung, über die sich kaum jemand hinwegsetzen darf. Manche Privilegien sind nur dem Hochadel zugänglich. Selbst zu den Bällen und im Wiener Hoftheater gibt es eine genau vorgeschriebene Kleiderordnung.
Deutlich dargestellt wird die Entwicklung des Kronprinzen. Seine neuen Idee stoßen beim Kaiser auf taube Ohren. Verzweifelt kämpft er um die Anerkennung durch seine Eltern. Seine Mutter aber hat nur Augen für die jüngere Schwester.

„...Rudolf beobachtete die Szene mit einem gefrorenen Lächeln auf den Lippen. Innerlich fühlte er sich wie erstarrt. Vor Enttäuschung und Eifersucht konnte er keinen klaren Gedanken fassen...“

Noch heftiger trifft es ihn, wenn ihn der Vater überwachen lässt oder öffentlich brüskiert. Er flüchtet sich in die Arme seiner Geliebten. Auch sein körperlicher Verfall wird exakt von Richard bei ihren Begegnungen beschrieben. Gerade die Gespräche zwischen den beiden, die für mich zu den stilistischen Höhepunkten des Buches gehören, offenbaren die innere Zerrissenheit und Unzufriedenheit des Kronprinzen. Schon bald äußert er erste Selbstmordgedanken:

„...“Ich weiß, wies ehr du unter den aktuellen Verhältnissen leidest und wie unglücklich du bist. Doch ich erkenne dich trotzdem kaum wieder. Du hast dich über alle Maßen verändert!“ „Das mag sein Richard. Aber ich kann dich beruhigen. Lange werdet ihr mich nicht mehr ertragen müssen.“...“

Natürlich werden auch politische Fragen behandelt. Während die Ungarn mehr Selbstständigkeit wollen, macht sich in Wien eine Strömung breit, die für den Anschluss des deutschsprachigen Österreichs an Deutschland plädiert. So fällt auch durch zunehmenden Antisemitismus auf.
Als es der 17jährigen Mary gelingt, Zugang zum Kronprinzen zu bekommen, ist der Tag der Katastrophe nicht mehr fern.
Mehrere Karten zu Beginn, ein Personenverzeichnis, ein inhaltsreiches Nachwort, das Fiktion und Realität trennt und ein Glossar ergänzen das Buch.
Die Geschichte hat mir ausgezeichnet gefallen. Die Autorin versteht es, die Spannung hochzuhalten und trotzdem Raum für die Kleinigkeiten des Lebens im historischen Kontext zu lassen. Dazu gehören nicht zuletzt die Beschreibungen mancher Köstlichkeiten im Café Princess. Mit hungrigen Magen das Buch zu lesen, ist keine gute Idee!

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