Die Jagd nach den „Magischen Momenten“
Happy End für zweiMit der Karriere könnte es für Evelyn Doris Summers, genannt Evie, deutlich besser laufen. Nachdem die 29-Jährige ihren Traum aufgegeben hat, als Drehbuchautorin zu arbeiten, ist sie nun eine unterbezahlte ...
Mit der Karriere könnte es für Evelyn Doris Summers, genannt Evie, deutlich besser laufen. Nachdem die 29-Jährige ihren Traum aufgegeben hat, als Drehbuchautorin zu arbeiten, ist sie nun eine unterbezahlte Assistentin in einer Londoner Filmagentur. Die Beförderung zur Agentin lässt auf sich warten. Doch das ist nicht ihr einziges Problem. Der wichtigste Klient der Agentur, der bekannte Drehbuchautor Ezra Chester, weigert sich, eine romantische Komödie abzuliefern. Zwar hat der Star einen Vertrag unterzeichnet, ein solches Drehbuch zu schreiben. Aber bisher ist es ihm gelungen, sich davor zu drücken. Und wenn Ezra, den Evie heimlich S.N.O.B. nennt, nicht bald mit dem Schreiben anfängt, steht die Agentur vor dem Aus. Kurzerhand schlägt ihm Evie einen geheimen Pakt vor: Sie wird ihm beweisen, dass es romantische Liebe wie im Film gibt, indem sie selbst „Magische Momente“ inszeniert. Im Gegenzug muss S.N.O.B. seinen Vertrag erfüllen…
„Happy End für 2“ ist der Debütroman von Rachel Winters.
Meine Meinung:
Der Roman besteht aus 42 Kapiteln mit einer angenehmen Länge, die von einem Prolog und einem Epilog eingerahmt werden. Erzählt wird in der Ich-Perspektive aus der Sicht von Evie. Eine Ausnahme bilden die Kapitelanfänge, die jeweils eine Beschreibung im Stil eines Drehbuchs beinhalten. Zudem werden immer wieder Chats und E-Mails eingestreut. Abgesehen vom Prolog wird in chronologischer Reihenfolge erzählt. Dieser Aufbau funktioniert ganz gut.
Der Schreibstil ist recht einfach, aber gut verständlich und anschaulich. Negativ fällt auf, dass das Korrektorat nicht sehr sorgfältig gearbeitet hat. Es gibt einige Tippfehler, die den Lesefluss stören. Außerdem lief beim Übersetzen das eine und andere schief, was mich an einer Stelle völlig verwirrt hat. Im Großen und Ganzen lässt sich der Roman jedoch flüssig lesen.
Mit Evie steht eine sympathische Protagonistin im Vordergrund, die bisweilen recht naiv und chaotisch wirkt, aber ein gutes Herz hat. Auch einige andere Hauptfiguren gefallen mir und sind interessant ausgestaltet. Mehrere der Personen sind aber ziemlich klischeehaft.
Die Grundidee des Romans finde ich klasse, denn in ihr steckt eine Menge Potenzial. Leider hapert es bei der Umsetzung an einigen Stellen. Viele der Szenen kommen recht albern und überzogen rüber. Immer wieder gleitet die Geschichte in Richtung Slapstick ab und trifft meinen Humor leider nicht. Zudem bleibt das Geschehen vorhersehbar. Auf echte Überraschungen habe ich bis zum Schluss vergeblich gewartet. Vor allem zu Beginn des Romans kam bei mir keine richtige Lesefreude auf. Im letzten Drittel steigert er sich jedoch und konnte mich doch noch fesseln.
Positiv anzumerken ist, dass die Geschichte thematisch nicht eindimensional ist. Zwar spielt die Liebe die wohl wichtigste Rolle, aber der Roman hat noch mehr zu bieten, da auch andere emotionale Aspekte zum Tragen kommen, die mich allerdings nur zum Teil bewegen konnten.
Die Goldprägung des Covers ist gut gelungen. Ansonsten macht die Gestaltung auf mich einen eher lieblosen Eindruck. Der deutsche Titel ist aus inhaltlicher Sicht nicht so treffend wie das Original („Would Like to Meet“).
Mein Fazit:
„Happy End für 2“ von Rachel Winters ist eine leichte Lektüre, die vor allem Fans romantischer Komödien interessieren dürfte. Leider schöpft der Roman nicht sein vielversprechendes Potenzial aus und konnte mich nur in Teilen gut unterhalten.