Die Schicksale der drei Serrano-Frauen
Der Mut zur FreiheitMadrid im Jahr 1947: Die 63-jährige Margarita Serrano García ist die Inhaberin einer Wäscherei mit mehreren Filialen. Als Schwangere mit 19 Jahren von ihrer streng katholischen Familie verstoßen, hat sie ...
Madrid im Jahr 1947: Die 63-jährige Margarita Serrano García ist die Inhaberin einer Wäscherei mit mehreren Filialen. Als Schwangere mit 19 Jahren von ihrer streng katholischen Familie verstoßen, hat sie den Neubeginn geschafft. Obwohl sie mit einigen Schwierigkeiten zu kämpfen hatte, gelang es ihr, ihre Tochter Valentina alleine groß zu ziehen. Auch Valentina Serrano bekommt eine uneheliche Tochter: Olivia. Der Vater ist Deutscher – und verheiratet. Und die 24-jährige Olivia, eine gefragte Tänzerin und Tierschützerin, verliebt sich ausgerechnet in einen Stierkämpfer…
„Der Mut zur Freiheit“ von Katja Maybach ist ein Roman über drei Frauen, die nicht nur viele Gene, sondern auch ähnliche Schicksale teilen.
Meine Meinung:
Der Roman besteht aus 22 Kapiteln mit einer angenehmen Länge. Erzählt wird abwechselnd aus der Perspektive von Margarita, Valentina und Olivia. Neben dem gegenwärtigen Geschehen in den 1940er-Jahren gibt es einige Rückblenden. Der Aufbau funktioniert gut und gefällt mir.
Auch der Schreibstil konnte mich überzeugen. Er ist anschaulich, eindringlich, lebhaft und liebevoll. Mir fiel es leicht, in die Geschichte hineinzufinden und in die damalige Zeit abzutauchen. Das Buch habe ich nur ungerne zur Seite gelegt.
Margarita, Valentina und Olivia sind die drei Hauptprotagonistinnen des Romans. Die drei Serrano-Frauen waren mir sympathisch. Ich konnte mich gut in ihre Gedanken und Gefühle hineindenken und habe ihre Lebenswege gerne verfolgt. Sie werden vielschichtig und authentisch dargestellt. Besonders die Erlebnisse von Margarita machen betroffen. Auch die Nebenfiguren wie Javier, Bartolomé, Leandro und die anderen werden interessant geschildert.
Das Setting im Spanien der Franco-Diktatur finde ich sehr reizvoll. Es gelingt der Autorin, die damaligen Umstände und die Lebensbedingungen von Frauen in dieser Zeit einzuflechten, ohne den Leser zu überfordern oder zu langweilen. Somit ist die Lektüre nicht nur unterhaltsam, sondern auch lehrreich. Darüber hinaus schafft die Geschichte den Spagat zwischen gefühlvoll und kitschig und konnte mich emotional sehr berühren.
Die Handlung erscheint an manchen Stellen ein wenig konstruiert, ist aber insgesamt schlüssig und abwechslungsreich. Der Roman hat einige Wendungen zu bieten. Auch der Schluss der Geschichte hat mich nicht enttäuscht.
Das Cover ist ansprechend gestaltet und passt gut zu den 1940er-Jahren. Der Titel des Buches ist ebenfalls treffend gewählt.
Mein Fazit:
„Der Mut zur Freiheit“ von Katja Maybach ist eine bewegende, sehr besondere Familiengeschichte. Das Buch hat für schöne Lesestunden gesorgt und ist nicht nur für Fans historischer Romane eine empfehlenswerte Lektüre.