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Veröffentlicht am 08.01.2024

Wiedersehen macht Freude

Kalmann und der schlafende Berg
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Kalmanns Vater lädt ihn in die Vereinigten Staaten von Amerika ein, geplant ist unter anderem ein Ausflug nach Washington D.C. Kurz darauf wird Kalmann ins FBI-Hauptquartier gebracht, um unmittelbar danach ...

Kalmanns Vater lädt ihn in die Vereinigten Staaten von Amerika ein, geplant ist unter anderem ein Ausflug nach Washington D.C. Kurz darauf wird Kalmann ins FBI-Hauptquartier gebracht, um unmittelbar danach in ein Flugzeug zurück nach Island gesetzt zu werden, wo ein Mord geschieht, in den ein Berg involviert ist und erstaunlicherweise auch Kalmanns geliebter Großvater, der kürzlich starb. Mit Feuereifer stürzt Kalmann sich in die Ermittlungen.

Ich habe mich sehr darüber gefreut, als ich hörte, dass es ein Wiedersehen mit Kalmann, dem selbsternannten Sheriff von Raufarhöfn, gibt. Voller Vorfreude stürzte ich mich ins Buch, war unglaublich gespannt darauf, welche neuen Abenteuer mit Kalmann mich erwarten. Anfangs wusste ich nicht so recht, worauf die Andeutungen und Hinweise hinauslaufen, aber als ich es verstanden hatte, war ich mehr als amüsiert. Was für eine verrückte und abgedrehte Story sich der Autor da hat einfallen lassen, wie großartig passten die realen Ereignisse in die fiktive Geschichte! Er hat diesmal zwar länger auf sich warten lassen, aber nun war er endlich da; der Zauber von Kalmann.

Die Erzählung hat mich in ihren Bann gezogen, der Charakter Kalmann ist ein vielschichtiger Mensch, auch wenn nicht alle seine Ausführungen für mich Sinn ergaben, aber dies soll wahrscheinlich so sein. Trotz meines Amüsements gab es im Verlauf der Geschichte viele ernste und schwierige Momente, denn Kalmann ist besonders und sein Verhalten anderen Menschen gegenüber, besonders gegenüber seiner Mutter, hat mich oft erschreckt und auch wenn ich weiß, dass es seinem Zustand geschuldet ist, mochte ich ihn in solchen Situationen etwas weniger. Zum Glück überwogen dennoch die schönen und lustigen Momente, abgesehen davon, dass man Kalmann einfach nicht lange böse sein kann.

Mit dem letzten Drittel kam für mich ein kleiner Hänger, der allerdings durch das explosive Finale wieder ausgeräumt werden konnte. Das vorliegende Buch war zwar etwas schwächer als der erste Band, was für mich persönlich mit der Thematik des Kalten Krieges zusammenhängt, aber nicht minder unterhaltsam und abgedreht. Zuletzt war ich traurig, von Kalmann Abschied nehmen zu müssen, allerdings freue ich mich schon umso mehr auf seine nächsten Abenteuer. Strahlende vier Sterne und eine Leseempfehlung gibt es dafür von mir.

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Veröffentlicht am 07.01.2024

Augenblicke des Lebens

Das Mosaik meines Lebens
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Lisa gehts nicht gut, ihr Leben scheint festgefahren, in ihrer Ehe ist sie schon lange nicht mehr glücklich. Spontan bricht sie aus ihrem Alltag aus, um nach Griechenland zu fliegen, wo sie zur Ruhe kommen, ...

Lisa gehts nicht gut, ihr Leben scheint festgefahren, in ihrer Ehe ist sie schon lange nicht mehr glücklich. Spontan bricht sie aus ihrem Alltag aus, um nach Griechenland zu fliegen, wo sie zur Ruhe kommen, vor allem aber zu sich selbst finden will. Ihrem Mann, der währenddessen zu Hause die zwei gemeinsamen Kinder betreut, gefällt das nicht. Darauf kann und will Lisa keine Rücksicht nehmen, wenn sie sich nicht verlieren will. Hilfe erhält sie dabei von Judith, die sie Tante Ju nennt und aus Ihrer Kindheit kennt.

Vor fast zwei Jahren durfte ich das Debüt von Michaela Wiebusch lesen mit dem wunderbaren Titel „Im Dorf der Schmetterlinge“, das mich sehr gut unterhalten hat. Umso gespannter war ich auf das neue Buch der Autorin, das letztes Jahr erschienen ist. Ich hatte zwar einige Bedenken, ob es mir gefallen würde, da ich bis dahin noch nie etwas von den zwölf Archetypen gehört habe, die wir in uns finden als Teil unserer Persönlichkeit, allerdings kann ich bereits jetzt verraten, dass meine Befürchtungen völlig unbegründet waren.

Ein Ratgeber in einer Geschichte eingebettet, dies ist sicherlich nicht neu, dennoch war es für mich eine lehrreiche Reise und eine Auffrischung, denn einige Verhaltensweisen und Ratschläge habe ich im Laufe meines Lebens tatsächlich bereits umgesetzt, andere waren mir allerdings neu und so nahm ich diese zum Anlass, einige Situationen in der Vergangenheit zu reflektieren. Das kann man machen, muss man aber nicht; es ist ebenso beglückend, die Geschichte von Lisa einfach zu genießen.

Mir hat dieser Ausflug ins Ratgeber-Genre unglaublich gut gefallen, mein Lieblingskapitel war „Die Choreografie des Augenblicks“ mit Pina, der Künstlerin. Erwähnen möchte ich bei dieser Gelegenheit noch die schönen Illustrationen von Gisela Goppel, die im Buch enthalten sind, zur Geschichte passten und damit das Gesamtbild wunderbar vervollständigten. Volle Punktzahl gibt es dafür von mir und eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 04.01.2024

Verärgerte Frauen sind gefährlich

Wer vom Teufel spricht
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Am Silvesterabend 1999 treffen sich sieben Frauen in einem Hotel und starren ungläubig auf den abgetrennten Kopf von Jamie Spellman, der auf einem Tisch vor ihnen liegt. Alle sieben Frauen haben Jamie ...

Am Silvesterabend 1999 treffen sich sieben Frauen in einem Hotel und starren ungläubig auf den abgetrennten Kopf von Jamie Spellman, der auf einem Tisch vor ihnen liegt. Alle sieben Frauen haben Jamie gekannt, jede einzelne von ihnen hätte Grund gehabt, ihn zu ermorden, aber dennoch beteuern sie alle ihre Unschuld. Detective Nova Stokoe nimmt die Ermittlungen auf und ist erstaunt, als sie auf einem Überwachungsvideo ihre Ex-Geliebte Kaysha entdeckt.

Der Schreibstil war angenehm, ich kam fast sofort im Buch an und tauchte ein in die Welt von Jamie Spellman und dessen Frauen. Mit Rückblenden gab es einen Einblick für mich in die Vergangenheit, nach und nach erfuhr ich, in welcher Beziehung die einzelnen Personen zueinander standen und was passiert ist. Diese Zeitsprünge fand ich interessanter und spannender, als die Gegenwart, die mich eher weniger gut unterhielt. Die zurückliegenden Ereignisse ergänzten aber die Geschichte und es fügte sich einiges zusammen, allerdings blieben die Charaktere leider alle ziemlich blass, besonders Jamie bekam ich nicht zu fassen, was bei einer Figur, um die sich die Story dreht, nicht unbedingt von Vorteil ist.

Im Großen und Ganzen würde ich nicht von einem Thriller sprechen, Spannungsroman trifft es im vorliegenden Fall wohl besser. Die Lebenserfahrungen der Frauen waren sehr unterhaltsam, allerdings empfand ich die Geschichte insgesamt als nicht ganz rund. Das mag in erster Linie daran liegen, dass der getötete Jamie nicht genug herausgearbeitet wurde; mir war er schlicht und ergreifend egal. Die Dynamik zwischen den Frauen fand ich seltsam, ihre Beziehungen zueinander wenig nachvollziehbar, hier fehlte mir ein wenig Tiefe. Und trotzdem habe ich das Buch gerne gelesen! Die Idee war toll und auch wenn die Umsetzung nicht ganz meinen Geschmack getroffen hat, könnte ich mir eine Verfilmung gut vorstellen. Von mir gibt es drei Sterne und eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 03.01.2024

Schwacher Abschluss der Trilogie

Nebelblau
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Marinearchäologen finden bei ihrem Tauchgang am Grund des Ångerman-Flusses ein Skelett; entgegen der Annahmen handelt es sich um kein Unglücksopfer, sondern um Mord, da die Person erschossen wurde. Die ...

Marinearchäologen finden bei ihrem Tauchgang am Grund des Ångerman-Flusses ein Skelett; entgegen der Annahmen handelt es sich um kein Unglücksopfer, sondern um Mord, da die Person erschossen wurde. Die schwangere Polizistin Eira Sjödin wird mit der Untersuchung betraut, man sieht keine Gefahr in der Ermittlung eines Cold Case für die werdende Mutter. Je mehr Einzelheiten Eira herausfindet, desto verworrener wird der Fall.

Der dritte und letzte Teil der Trilogie um und mit Eira Sjödin hat mich leider nicht überzeugt. Nicht nur, dass der Ausflug in die Vergangenheit bis ins Jahr 1967 sich für mich persönlich als zu politisch motiviert entwickelt hat, es gab zudem viele Stellen, die die Geschichte unnötig in die Länge gezogen haben. Einzig die persönliche Situation von Eira ließ mich durchhalten, denn natürlich wollte ich diesbezüglich unbedingt wissen, wie es weitergeht. Dadurch wurde die laufende Ermittlung für mich nur zweitrangig, denn obwohl ich etwas neugierig war, was vor so vielen Jahren passiert ist; wichtig war es für meinen Seelenfrieden nicht. Die Auflösung war schlüssig, der Abschluss zufriedenstellend, aber ich hätte mir eigentlich ein etwas runderes Ende gewünscht. Dennoch habe ich die Trilogie sehr gerne gelesen und vergebe hier solide drei Sterne.

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Veröffentlicht am 29.12.2023

In guten wie in schlechten Zeiten

The Marriage Act - Bis der Tod euch scheidet
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Großbritannien in der Zukunft. Nachdem es vor geraumer Zeit gelungen ist, durch die Hilfe eines Unternehmens mittels eines DNA-Matches seine wahre Liebe zu finden, geht die britische Regierung einen Schritt ...

Großbritannien in der Zukunft. Nachdem es vor geraumer Zeit gelungen ist, durch die Hilfe eines Unternehmens mittels eines DNA-Matches seine wahre Liebe zu finden, geht die britische Regierung einen Schritt weiter und erlässt ein Gesetz, das Ehepartnern viele Vorteile verschafft, um ihre Bürger dazu zu animieren, dass sie heiraten und einen sogenannten Smart-Marriage-Vertrag unterschreiben, der daraufhin den Behörden unter anderem erlaubt, bei allen Gesprächen mitzuhören und einzugreifen, falls Gründe vorliegen sollten, die auf Unstimmigkeiten zwischen den Eheleuten hinweisen. Eine KI entscheidet dann über das weitere Vorgehen, das, in mehrere Stufen gegliedert, zuletzt in der Fortführung der Ehe oder einer Scheidung, auch gegen den Willen der Beteiligten, münden kann. Nicht alle Bürger sind damit einverstanden, allerdings erwartet die Gegner dieser Maßnahmen die volle Härte der Unterstützer dieses Gesetzes, die nicht immer legal operieren.

Nach den beiden Büchern The One: Finde dein perfektes Match und The Passengers: Du entscheidest über Leben und Tod, die sich bereits mit der Künstlichen Intelligenz, selbstfahrenden Autos und natürlich der Liebe beschäftigt haben, folgt nun folgerichtig eines über eine mögliche Zukunft, in der es mit Privilegien verbunden ist, zu heiraten und im Zuge dessen dem Staat gegenüber jede Privatsphäre aufzugeben. Der gläserne Mensch im Kampf mit der KI und einer handvoll Mächtiger, die ihre Stellung nicht immer im Sinne der Bürger ausnutzen. Kann dieses Thema funktionieren? Es kann und ergibt einen großartigen Science-Fiction-Roman, der spannender und erschreckender nicht sein könnte, den ich an zwei Nachmittagen ausgelesen und nicht mehr aus der Hand gelegt habe.

Aus verschiedenen Blickwinkeln konnte ich der Geschichte folgen, der Autor hat hierfür diverse Charaktere geschaffen mit unterschiedlichen Motiven und Hintergründen. Natürlich waren darunter nicht nur gute Menschen und ganz typisch für ihn hat er den Personen Prüfungen auferlegt, die nicht ohne waren, damit es nicht langweilig wird. Hierbei hat er so manchen Charakter etwas erleben lassen, das ich diesem gerne erspart hätte. Wie üblich machte John Marrs vor fiesen Aktionen bei keiner seiner Buchfiguren halt, so unfair und böse diese auch sein könnten. Dies machte einen großen Reiz aus, denn nie konnte ich sicher sein, welche der Personen ein Fiasko unbeschadet überstehen würde und welche nicht. Die Auflösung war stimmig, der Abschluss hat mich mitgenommen und tatsächlich noch einmal überrascht. Wieder ein Buch des Autors, das vor Einfallsreichtum nur so strotzte und mich sehr gut unterhalten konnte. Gerne vergebe ich dafür die volle Punktzahl und empfehle es weiter.

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