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Frau mit MesserDie alte Frau mit dem Decknamen Hornclaw - Hornklaue - ist erschöpft, sie ist müde ihres Lebens, Mitte sechzig ist sie nun, ihres Körpers, der sie langsam im Stich lässt, und ihres Berufs, den sie seit ...
Die alte Frau mit dem Decknamen Hornclaw - Hornklaue - ist erschöpft, sie ist müde ihres Lebens, Mitte sechzig ist sie nun, ihres Körpers, der sie langsam im Stich lässt, und ihres Berufs, den sie seit fünfundvierzig Jahren ausübt. Sie ist in der Schädlingsbekämpfung tätig, man beseitig dort Insekten und Ungeziefer, was eine schöne Umschreibung dafür ist, dass es sich um Auftragsmorde handelt. Auf ihre alten Tage scheint sie milder zu werden; anders ist es nicht zu erklären, dass sie es sich erlaubt, kurz von einem anderen Leben zu träumen. Sympathien für andere Menschen aber sind in ihrem Job gefährlich, denn sie rufen einen Gegner auf den Plan, mit dem die alte Auftragsmörderin nicht gerechnet hat.
Was für ein außergewöhnliches Buch! Ich bin immer wieder geschwankt zwischen Mitleid und Abscheu, konnte mich lange auf keine Seite festlegen. Durch Erinnerungen von Hornclaw, deren echten Namen ich bis zuletzt nicht erfahren habe, konnte ich mir ein gutes Bild davon machen, wie und warum sie zu dem Menschen geworden ist, der sie nun ist. Diese Rückblenden und Geschehnisse wurden immer wieder in die Geschichte eingebaut und nicht kenntlich gemacht, dennoch hatte ich zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, nicht folgen zu können. Die Thematik vom Älterwerden gerade mit diesem, sagen wir mal, nicht alltäglichen Berufsstand zu verbinden, ist nicht neu, aber dennoch hat mich das Buch gut unterhalten, Emotionen geweckt und die ein oder andere Träne vergießen lassen. Letztendlich fand ich den Charakter von Hornclaw sehr gut ausgearbeitet und authentisch. Die Wendung, die die Geschichte genommen hat, habe ich so nicht erwartet, aber diese war passend und gut gewählt. Das Finale glich einem Actionfilm in Buchform, das Ende gefiel mir sehr.
Skurrile Charaktere, ein interessanter Hintergrund und eine Protagonistin, die polarisiert. Ich würde sagen, alles richtig gemacht! Lediglich die manchmal holprige Übersetzung möchte ich am Rande erwähnen, die gelegentlich dazu führte, das der ein oder andere Satz etwas seltsam klang. Erstaunlicherweise passte dies aber zur Story, die ebenfalls seltsam und eines Tarantino würdig war. Gerne empfehle ich dieses außergewöhnliche Buch weiter.