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Veröffentlicht am 03.03.2022

Intellekt hilft da nicht

In ewiger Freundschaft (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 10)
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Die Programmleiterin Heike Wersch wird vermisst, ihre Freundin macht sich große Sorgen, weil sie diese bereits seit Tagen nicht erreicht. Die Vermisste scheint kein netter Mensch gewesen zu sein; nachdem ...

Die Programmleiterin Heike Wersch wird vermisst, ihre Freundin macht sich große Sorgen, weil sie diese bereits seit Tagen nicht erreicht. Die Vermisste scheint kein netter Mensch gewesen zu sein; nachdem ihr von ihrem Arbeitgeber nach über dreißig Jahren gekündigt worden ist, ist sie auf einem Rachefeldzug und produziert einen Skandal nach dem anderen. In ihrem Haus findet sich keine Spur von ihr, aber im Obergeschoß des Hauses wird ein alter Mann gefunden, der nicht nur dehydriert und verwirrt, sondern auch angekettet ist. Bei den folgenden Ermittlungen scheint jeder Befragte etwas zu verbergen und dann wird die Leiche einer Frau gefunden. Ist das erst der Anfang?

Da ist er, der lange von mir ersehnte zehnte Teil der Reihe um Pia Sander und Oliver von Bodenstein. Die Ermittlung rund um ein renommiertes Verlagshaus hat mir nicht nur spannende, sondern oft auch amüsante Lesestunden beschert. Der feine Witz, der sich durch das gesamte Buch zieht, ist unverwechselbar; witzig und humorvoll, ohne jemals verletzend oder hämisch zu sein. Den ein oder anderen Verlag in die Story einzubauen, war eine grandiose Idee und es hat mir unglaublichen Spaß gemacht, die bekannten Namen zu lesen. Gleiches gilt für die Bücher der Autorin selbst; bekannte Titel begegneten mir auf den Seiten und auch der ein oder andere Name, der mir von den früheren Fällen bekannt war, tauchte auf. Herrlich!

Wie immer ließ die Autorin verschiedene Sichtweisen zu, sodass ich manchmal mehr wusste, als die Ermittler selbst. Trotzdem hat sie es geschafft, mich bis zuletzt im Unklaren zu lassen, was wirklich passiert ist. Jede der beteiligten Personen hatte, wie das im wahren Leben auch ist, etwas zu verbergen oder verschwieg etwas, mit oder ohne Absicht. Es ergab sich ein interessanter und spannender Fall, der trotz der vielen Wendungen absolut schlüssig aufgelöst wurde. Lose Enden sucht man hier vergebens. Ein Kriminalroman, der mich begeistert zurücklässt und von mir verdiente fünf Sterne bekommt.

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Veröffentlicht am 02.03.2022

Hinter der Tür

Das verschlossene Zimmer
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Wir schreiben das Jahr 1939, Marie lebt mit ihrem Vater, dem renommierten Chirurg und Allgemeinmediziner Dr. Dominik Karski, in Krakau. Ihre Mutter hat sie früh verlassen, der Vater spricht nicht davon ...

Wir schreiben das Jahr 1939, Marie lebt mit ihrem Vater, dem renommierten Chirurg und Allgemeinmediziner Dr. Dominik Karski, in Krakau. Ihre Mutter hat sie früh verlassen, der Vater spricht nicht davon und verweigert Marie weitere Einzelheiten darüber, warum die Mutter ging. Überhaupt wächst Marie überbehütet auf, die bedrohlichen Zustände in Polen sowie die Situation der Juden allgemein, haben in ihren Gedanken vorerst keinen Platz. Vorrangig ist dort der Wunsch, ihre Mutter ausfindig zu machen, koste es, was es wolle. Dass sie dadurch sich und ihren Vater in große Gefahr bringt, realisiert Marie erst viel zu spät.

Anfangs finde ich die Geschichte etwas kindlich geschrieben, fast kommt es mir vor, als ob die Sicht der siebzehnjährigen Marie überhand nimmt. Diese ist für ihr Alter sehr kindisch und naiv, was aber wohl ihrer Kindheit und Jugend geschuldet ist, in der ihr Vater sie von allem abgeschirmt und beschützt hat. Trotzdem lasse ich mich auf das Buch ein, gestatte es der Story, mich mitzureißen und gewöhne mich dann auch an den Schreibstil. In der Mitte nimmt das Geschehen eine völlig andere Wendung an und auch wenn ich ab da schon ahne, was passiert sein könnte, wird es nicht minder spannend. Atemlos verfolge ich die Rückblenden, die mich verstehen lassen, was passiert ist. Ungläubig lese ich über Zeiten, die so anders sind als die, in denen ich aufgewachsen bin. Meine Ahnung hat sich bestätigt und dennoch wird das Ende sehr emotional für mich. Ein wunderbares Buch, das mich begeistert zurücklässt. Von mir gibt es 4,5 Sterne und eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 01.03.2022

Ruhet in Frieden

Morrow
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Eine namentlich nicht genannte Person kehrt mit zwei Begleitern in das Haus zurück, in dem sie vor zehn Jahren mit ihren Eltern ein Jahr verbracht hat. Sie erzählt den beiden Männern, die sich Notizen ...

Eine namentlich nicht genannte Person kehrt mit zwei Begleitern in das Haus zurück, in dem sie vor zehn Jahren mit ihren Eltern ein Jahr verbracht hat. Sie erzählt den beiden Männern, die sich Notizen und Kameraaufnahmen machen, was sie als Kind erlebt hat, als sie in der Nähe ihres damaligen Wohnhauses einen Spielplatz an einem alten Gebäude fand, dem Morrow Asylum, das einst ein Kinderheim war. Dort lernte sie Jack kennen, der mit ihr spielte, aber auch eigenartige Regeln und Verbote aufstellte. Seltsame Dinge gingen dort vor.

Lange habe ich nicht einmal das Geschlecht der Erzählerin gewusst, ihren Namen bis zuletzt nicht erfahren. Die Seiten flogen dahin, aber anfangs passierte einfach nichts. Das Kind spielte und spielte, tagein und tagaus, richtige Spannung kam so bei mir leider überhaupt nicht auf. Dann kam eine kurze Sequenz, die weit in die Vergangenheit ging, was dazu führte, dass ich kurzfristig vollkommen den Überblick verloren habe.
Ich kam leider gar nicht in die Geschichte rein, fand auch keinen Zugang zu der Erzählerin. Das Grundkonzept ist interessant, aber die Umsetzung hat mir bedauerlicherweise nicht gefallen. Es passte einfach nicht zwischen dem Buch und mir. Schade. Für Fans von ruhigen Grusel- und Geistergeschichten könnte dies aber sicherlich ein passendes Buch sein.

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Veröffentlicht am 28.02.2022

Der Mörder neben mir

Gaußberg
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Hannover. Kommissar Wim Schneider hat es nicht leicht; erst wird er ins Einbruchsdezernat versetzt, weil dieses unterbesetzt ist, und dann macht auch noch seine Blase Probleme. Als eine Wasserleiche auftaucht, ...

Hannover. Kommissar Wim Schneider hat es nicht leicht; erst wird er ins Einbruchsdezernat versetzt, weil dieses unterbesetzt ist, und dann macht auch noch seine Blase Probleme. Als eine Wasserleiche auftaucht, bei der es sich um eine Frau aus Braunschweig handelt, wird Wim unerwarteterweise zum Leiter der Soko ernannt, weil dies seine Heimatstadt ist und er sich dort auskennt. Bei der Zusammenarbeit der Polizeidienststellen in Hannover und Braunschweig muss er ausgerechnet mit einem ungeliebten früheren Ex-Kollegen zusammenarbeiten, da ist Ärger vorprogrammiert. Als eine weitere Leiche auftaucht, steigt der Druck auf die Ermittler.

Dieser Kriminalfall hat mir sehr viel Spaß gemacht. Der feine Humor, der sich durch das Buch zieht, hat mich oft zum schmunzeln gebracht, der Fall selbst war toll konstruiert und wirklich spannend. Die Fährten, die der Autor ausgelegt hat, waren raffiniert und bis zuletzt bin ich nicht einmal annähernd in die Nähe der Lösung gekommen. So mag, so liebe ich das! Anfangs gab es mehrere parallele Stränge, die aber bald ineinander passten. Es gab nur zwei Sachen im Buch, die mir nicht gefielen beziehungsweise unlogisch waren, aber das war nichts, was mein Lesevergnügen erheblich gestört hätte. Ein tolles Debüt, das mir große Lust auf eine Fortsetzung macht, denn Kommissar Wim Schneider mag ein skurriler und oft unfreundlicher Kauz zu sein, aber als Ermittler hat er mir sehr gefallen und ein wenig habe ich ihn bereits ins Herz geschlossen. Von mir gibt es viereinhalb Sterne und eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 26.02.2022

Tierischer Spaß in Bildern

Pets Rock
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Dieses Buch ist ein wahres Feuerwerk an Kreativität und Talent.

Die Charaktere entstehen in zwei Etappen: Zuerst werden die Vierbeiner fotografiert und später alle anderen Bestandteile des Bildes zeichnerisch ...

Dieses Buch ist ein wahres Feuerwerk an Kreativität und Talent.

Die Charaktere entstehen in zwei Etappen: Zuerst werden die Vierbeiner fotografiert und später alle anderen Bestandteile des Bildes zeichnerisch hinzugefügt, z.B. Haare, Kleider, MakeUp oder Requisiten. All dies ist handgezeichnet und so entsteht ein einzigartiges Kunstwerk. (Seite 158)

Es macht mir unglaublich viel Spaß, zu raten, wen das jeweilige Tier darstellen soll. Auffallend oft passt die Tierart dermaßen gut zur dargestellten Person, dass der ein oder andere Lachanfall vorprogrammiert ist. Hierbei sind es die kleinen Details, die mich begeistern; ob Schmuck, ein kleiner Bauch, die Pose oder die Frisur, manchmal ist es eine dieser Kleinigkeiten, die mich auf die Lösung bringt. Royals, Künstler, Figuren der Film-, aber auch Personen der Zeitgeschichte, alles ist vorhanden. Ein bunter Mix, der mich staunen, schmunzeln und oft lachen lässt.

Ein Bildband zum behalten, verschenken, auf den Tisch legen oder aber, um diesen jemandem an den Kopf zu werfen, der euch ärgert. Hier sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt. Der einzige Kritikpunkt ist, dass es keine Auflösung gibt, so dass mir einige Werke zwar sehr gefallen, ich aber keine Ahnung habe, wen das Tier darstellen soll. Dies mindert zwar nicht den Spaß, soll aber dennoch erwähnt werden. Von mir gibt es fünf Sterne mit Sternchen und eine Leseempfehlung.

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