Mord in feinen Kreisen
Mord am StrandwegAm Heiligabend wird die zwölfjährige Elisa in ihrem Kinderzimmer mit einem Kopfkissen erstickt. Ein namenloser Erzähler berichtet von dem Mord und den Ermittlungen, die er auf eigene Faust beginnt. Es ...
Am Heiligabend wird die zwölfjährige Elisa in ihrem Kinderzimmer mit einem Kopfkissen erstickt. Ein namenloser Erzähler berichtet von dem Mord und den Ermittlungen, die er auf eigene Faust beginnt. Es gibt mehrere Verdächtige, von denen niemand ein richtiges Alibi hat. Wie kam der Mörder ins Zimmer und wieder hinaus, wenn dieses von innen verschlossen wurde? Diese und viele andere Fragen gilt es zu beantworten.
Die Sprache im Buch ist einfach und manchmal seltsam altmodisch; ich weiß zum Beispiel nicht mehr, wann ich den Begriff „malade“ das letzte mal gehört habe (malade heißt, sich krank und deshalb unwohl, elend fühlen), es muss aber wirklich lange her sein. Die Erzählung erinnert mich an frühere Detektivestorys, in denen der erzählende Ermittler mehr weiß als der Leser, dies aber für sich behält, obwohl er ansonsten jeden seiner Schritte kommentiert und preisgibt. Anfangs bin ich amüsiert, es ist eine ungewöhnliche Erzählweise, die mich aber ab etwa der Mitte der Story nicht mehr richtig begeistern kann. Ein wenig ist da die Luft raus, die Ermittlung dreht sich im Kreis, die Fragen wiederholen sich. Im letzten Drittel zieht die Story aber wieder an, meine Aufmerksamkeit wird gefordert und mein Interesse ist neu entfacht. Leider überzeugt mich die Auflösung nicht ganz, hier habe ich eine raffiniertere Wendung erwartet. Alles in allem ein kurzweiliges Vergnügen, mehr Kurzgeschichte als Roman, für zwischendurch eine nette Unterhaltung. Ich vergebe drei Sterne.