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Veröffentlicht am 11.08.2021

Unterhaltsam, lesenswert, aber mir zu oberflächlich

Jeder Magen hat seinen Reiz
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„Jeder Magen hat seinen Reiz“ von Prof. Dr. Med. Michael Schäffer führt alle relevanten Erkrankungen, Therapien und Antworten auf teilweise skurrile Fragen zum Magen auf.

Dieses Fachbuch ist das einzige ...

„Jeder Magen hat seinen Reiz“ von Prof. Dr. Med. Michael Schäffer führt alle relevanten Erkrankungen, Therapien und Antworten auf teilweise skurrile Fragen zum Magen auf.

Dieses Fachbuch ist das einzige Buch, welches ich kenne, was sich ausschließlich mit dem Magen befasst. Damit hat der Chefarzt für Viszeralchirurgie schonmal eine literarische Lücke geschlossen und Pluspunkte bei mir gesammelt.

Die Einstiege in die Kapitel waren immer unterhaltsam und gut geschrieben.
Mir gefielen auch die treffenden Vergleiche und die breit gefächerten Informationen. Die waren zwar nicht immer passend, aber ich lerne auch gerne abgefahrene Fakten.
Leider war die Struktur aber auch etwas unlogisch. Es fing mit Wiederkäuern an, dann kamen Schwertschlucker, jedoch habe ich vergeblich auf die Beschreibung vom Aufbau des Magens gewartet. So hat mir auch an anderen Stellen öfter noch mehr Tiefgang gefehlt.
Das zeigt aber auch, dass das Buch nicht primär darauf abzielt, sich auf eine medizinische Prüfung vorzubereiten, sondern dem „gemeinen Volk“ dieses empfindsame Organ - was wir übrigens nicht zwingend zum Leben brauchen - näher zu bringen. Dass fast keine Fachbegriffe verwendet wurden und wenn doch mal einer vorkam, er sofort erklärt war, weist ebenfalls darauf hin.

Ich mochte außerdem die unterhaltsame Zeichnungen, auch wenn es verhältnismäßig wenige gab. Trotzdem war das Fachbuch nicht unansprechend gestaltet, sondern Cover und Schrift haben mich immer dazu angespornt, weiter zu lesen.
Da der Doktor direkt aus dem Beruf berichten konnte, war es, auch durch seine Erfahrung,
sehr anschaulich, weitreichend und spannend. Besonders den Teil mit den OPs zur Magenverkleinerung fand ich interessant und toll geschrieben.
Ausführliche Definitionen, Anmerkungen und ein Glossar runden das Buch sehr gut ab.


Etwas verwirrend und komisch fand ich noch, dass der Autor einige Dinge mehrfach erwähnt hat und auch beim dritten Mal noch so getan hat, als würde er uns das alles (mit all seinen Details) zum ersten Mal erzählen. Lernen durch Wiederholung schön und gut, aber ich habe es doch eher als störend empfunden.



Fazit: Dieses unterhaltsame Buch über den Magen war zwar irgendwie etwas random, aber die vielfältigen Informationen machen es für jeden Leser spannend und lesenswert. Nur hätte ich mir noch mehr medizinische Details gewünscht.

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Veröffentlicht am 11.08.2021

Sehr lehrreich und schön illustriert!

Gesund mit Darm. Fitter, gelassener und jünger mit dem richtigen Mikrobiom
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In „Gesund mit Darm“ von Ärztin und Bestsellerautorin Prof. Dr. Michaela Axt-Gadermann dreht sich alles rund um die Gesundheit des Darms, aber auch die Auswirkungen auf unsere allgemeine Gesundheit.
Die ...

In „Gesund mit Darm“ von Ärztin und Bestsellerautorin Prof. Dr. Michaela Axt-Gadermann dreht sich alles rund um die Gesundheit des Darms, aber auch die Auswirkungen auf unsere allgemeine Gesundheit.
Die Zusammenhänge, die dabei u.a. zu Krebs, Ernährung, unserem Immunsystem oder Bewegung gezogen wurden, waren Augen öffnend und sehr interessant.

Das Buch lebt von seinen bunten Farben, der schön großen Schrift und vielen Bildern.
Durch neun große Kapitel mit verschiedenen Unterpunkten hat „Gesund mit Darm“ eine hilfreiche Struktur und lädt auch durch verständliche Erklärungen, anschauliche Vergleiche und aktuelle Bezüge zum Weiterlesen ein. Deswegen ist es durchaus schon für junge Leser in jeder Lebenslage geeignet. Jedoch ist es ebenfalls tiefergehend und auch mal komplizierter.
Im Mittelteil kamen mir dann auch zu wenig wichtige Informationen und zu viele Bakteriennamen vor. Im letzten Abschnitt wurde es aber wieder interessanter.
Es hätte also etwas zusammenfassender sein können, aber war somit natürlich auch so ausführlich, dass es sogar für Fachpersonal spannend sein kann.
Die ganzen exakten Namen der Bakterien konnte (und wollte) ich mir sowieso nicht merken, aber durch die ständige Wiederholung sind mir einige im Gedächtnis geblieben, was ja auch ein positiver Nebeneffekt ist.
Der Schreibstil gefiel mir ebenfalls, da er leicht und locker, aber trotzdem seriös war.
Besonders toll fand ich auch die vielen Wissenskästchen und Tabellen, die die Informationen übersichtlich dargestellt haben.
Die 18€ für das Buch lohnen sich auf jeden Fall, man bekommt viele leicht umsetzbare Tipps, viel Wissen und hochwertige Qualität!


Mein Fazit: Ein sehr ansprechendes Fachbuch über die Darmflora mit guter Struktur und vielen hilfreichen Zusammenfassungen. Mir war es allerdings teilweise zu spezifisch.

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Veröffentlicht am 08.07.2021

„Diese Gerichte sind so vielfältig und bunt wie die Liebe.“

Tasty Pride - Das Original
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Das neue Kochbuch aus der Tasty-Reihe des südwest-Verlags erscheint in der Pride-Edition. Alle Rezepte sind von Köchinnen oder Köchen aus der queer food community und begleitet von ihrer persönlichen Geschichte ...

Das neue Kochbuch aus der Tasty-Reihe des südwest-Verlags erscheint in der Pride-Edition. Alle Rezepte sind von Köchinnen oder Köchen aus der queer food community und begleitet von ihrer persönlichen Geschichte oder Verbindung zu dem Gericht.

„Tasty Pride“ ist ein Rezeptbuch für alle, die gerne abgefahren essen und Neues ausprobieren. Es gab zwar auch einige basic Rezepte, aber ansonsten kann es mit Vielseitigkeit und Internationalität glänzen.
Außerdem birgt es viele Rezepte, mit denen man seine Gäste beeindrucken kann, die also schön und aufwendig aussehen. Aufwendig sind sie aber auch größtenteils in der Zubereitung, weshalb ich mir ungefähre Zeit- oder Schwierigkeitsangaben gewünscht hätte.
Ich fand ebenfalls cool, dass es oft die Rezepte für die verwendete Gewürzmischung gab (wenn nicht, war es allerdings doof) und dass die Gerichte alle von unterschiedlichen Köchen stammen.

Wie jedes Kochbuch dieser Reihe ist es sehr ansprechend, aber gleichzeitig funktional gestaltet. Pluspunkte gibt es also für das schöne Cover, die kräftigen Farben und weil es zu jedem Rezept ein tolles großes Foto sowie Angaben zur Portionsgröße gibt.
Zusätzlich sind die Anleitungen logisch und detailliert.

Aufgeteilt sind die Rezepte in mehrere Kategorien. Besonders der süße Teil hat mir gut gefallen.
Ansonsten fand ich von den 75 Rezepten aber nur ca. ein Drittel so ansprechend, dass ich sie nachkochen würde.
Warum?
Es wurde häufig nach komplizierten Zutaten verlangt, die ich persönlich nicht immer im Haus habe. Darauf wurde aber auch schon im Klappentext hingewiesen und so kann man gut neue Dinge kennenlernen.
Zusätzlich kam öfter viel Mayonnaise rein (und die mag ich nicht) und die Rezeptideen waren generell sehr fettig. Zum Abnehmen eignet sich dieses Kochbuch also weniger.
Ich habe es aus diesen Gründen mehr als Inspiration genutzt, denn dafür war es richtig gut.

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Veröffentlicht am 05.07.2021

Das Fachgebiet eines Urologen erklärt von Volker Wittkamp

Fit im Schritt
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Vom Urologen haben wir doch alle schonmal gehört. Aber was macht der eigentlich genau? Und müssen auch Frauen zum Urologen? Diese und noch viele weitere Fragen klärt der Urologe Volker Wittkamp in seinem ...

Vom Urologen haben wir doch alle schonmal gehört. Aber was macht der eigentlich genau? Und müssen auch Frauen zum Urologen? Diese und noch viele weitere Fragen klärt der Urologe Volker Wittkamp in seinem populärwissenschaftlichen Fachbuch „Fit im Schritt“ mit viel Witz und skurrilen Geschichten vom Fach.

Als erstes hervorheben möchte ich den humorvollen und lockeren Schreibstil des Autors, der sich durch das ganze Buch zieht. Es gab viele Wortwitze (damit kriegt man mich immer haha) und unterhaltsame Einschübe.
Ein paar Mal waren die Witze zwar unlustig, aber da fehlte mir glaube ich einfach der Männerhumor, denn ansonsten fand ich den Grad zwischen Humor und Ernsthaftigkeit sehr passend gewählt. Die Sprache war ansonsten ziemlich einfach gehalten, was das Verständnis erleichtert hat, aber manchmal fehlten mir gute Konnektoren und damit der Zusammenhang.

Dieses Buch würde ich vor allem Männern empfehlen, da es zwischenzeitlich auch etwas von einem Selbsthilfebuch für männliche Probleme hatte. Aber es ist durchaus auch für Frauen interessant, die von dem Autor öfter explizit angesprochen und somit eingebunden wurden. Trotzdem empfand ich es als weibliche Leserin manchmal als langweilig, da ich einfach viele Organe schonmal per se nicht besitze, weswegen mich das Wissen über ihre Erkrankungen nicht entscheidend weiter gebracht hat.

Ich habe aber auf jeden Fall gelernt, was ein Urologe alles zu tun hat und fand sehr gut, dass Volker Wittkamp aus erster Hand berichten konnte.
Mein Highlight waren jedoch die Freundebucheinträge der Organe und Merkzettel am Ende jedes Kapitels.
Außerdem hat mir der erhobene Zeigefinger gegen das Rauchen gefallen - sorry an alle Raucher, aber aus medizinischer Sicht ist es echt verwerflich, sogar für die Blase & Co.
Das schwarz-grüne schlichte Design mochte ich ebenfalls, auch wenn das Cover, vor allem wegen der schlechten Qualität des Fotos nicht ganz so ansprechend für mich war.


Mein Fazit: Ein sehr lustiges Sachbuch, was einem das urologische Fachgebiet auf unterhaltsame Weise nah bringt, aber doch eher Männer anspricht.

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Veröffentlicht am 30.06.2021

Herzensbuch

Love Challenge
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„Love Challenge“ ist ein New Adult Roman, den man trotz seiner Länge gut in einem Stück durchlesen kann. Habe ich das das gemacht? Eventuell…

In der Fortsetzung der „Kiss, Love & Heart“- Trilogie von ...

„Love Challenge“ ist ein New Adult Roman, den man trotz seiner Länge gut in einem Stück durchlesen kann. Habe ich das das gemacht? Eventuell…

In der Fortsetzung der „Kiss, Love & Heart“- Trilogie von Helen Hoang steht nun Khai im Vordergrund, dessen Mutter unbedingt eine Ehefrau für ihn organisieren will. So steht auf einmal Esme vor seiner Haustür, die seine Me aus Vietnam nach San Francisco hat einfliegen lassen. Khai hat jedoch einen guten Grund, weswegen er sich von Beziehungen fern hält. Auch, dass seine Mutter die Hochzeit schon organisiert hat, ändert daran nichts. Aber Esme hat sich fest vorgenommen, Khai zu verführen, um sich in Amerika mit ihrer Familie ein besseres Leben aufbauen zu können...


Ich habe schon nach den ersten Seiten gemerkt, dass das ein richtig gutes Buch werden wird und mein Gefühl hat mich nicht getäuscht.

Mich hat besonders die Geschichte von Esme berührt, auch wenn Khai der eigentliche Protagonist war. Ihre Vergangenheit, ihre Gefühle und ihr Wille waren sehr aussagekräftig und bewundernswert. Aber beide Figuren waren erneut sehr faszinierend, sympathisch, stark und doch vollkommen unterschiedlich und besonders.

Der Schreibstil hat mir ebenfalls gefallen, es war mitreißend und Helen Hoang hat die Charaktereigenschaften der Personen wirklich gut beschrieben. Ich habe mich ihnen nah gefühlt und konnte ihre Aktionen immer nachvollziehen.
Da die Personen aus Band 1 eher weniger vorkamen, sondern der Fokus sehr auf Esme und Khai lag, ist es gar nicht unbedingt nötig, den vorangegangenen Teil gelesen zu haben. Ich habe mich aber umso mehr gefreut, dass ich die Charaktere besser kennengelernt habe, die dafür im ersten Teil nur eine kleine Rolle gespielt haben.
Hier fand ich auch noch den größere vietnamesische Aspekt interessant, da Esme erst so frisch aus ihrem Heimatland kam.

Dass die Autorin viele ihrer eigenen oder familiären Erfahrungen in den Roman eingearbeitet hat, hat man gemerkt, da es sehr authentisch und berührend war. Also lest bitte auch das Nachwort, da kam es nochmal sehr gut raus.


Der Konflikt zum Ende hin hat sich leider wiederholt, was es etwas langweilig gemacht hat, aber er wurde im Endeffekt in gutem Tempo gelöst.
Etwas unentschlossen lässt mich auch Khais Entwicklung zurück, die fand ich fast zu krass. Aber wer bin ich, dass ich das bewerten könnte, dafür habe ich definitiv zu wenig Ahnung von seiner Erkrankung.

Wegen der kleinen Kritikpunkte ist es knapp an 5 Sternen vorbei gerutscht, aber vielleicht auch einfach, weil es durch den ersten Band, nicht mehr vollkommen einmalig für mich war.


Mein Fazit: Ein außergewöhnlicher und schöner Roman, der einem so viel übers Leben beibringen kann und den ich ihn nur schlecht aus der Hand legen konnte.

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