Rezension
Das Wunder der kleinen DingeIch wurde auf Das Wunder der kleinen Dinge durch den Klappentext und nicht zuletzt wegen des wunderbaren Covers aufmerksam. Alles verspricht einen magisch angehauchten Roman, der sich perfekt für die ersten ...
Ich wurde auf Das Wunder der kleinen Dinge durch den Klappentext und nicht zuletzt wegen des wunderbaren Covers aufmerksam. Alles verspricht einen magisch angehauchten Roman, der sich perfekt für die ersten Herbsttage eignet.
Im Mittelpunkt dieses Romans steht Myra, eine Frau im mittleren Alter, deren Lebensmittelpunkt sich um ihre Miniatur-Villa dreht. Liebevoll kümmert sie sich um die Villa Liliput, ersetzt einzelne Möbel, richtet ganze Räume neu ein oder baut neue Gegenstände. Mit ihrer Freundin Gwen betreibt sie einen Blog und begeistert täglich Leser mit Einblicken in die Villa.
Ein weiterer Handlungsstrang beschäftigt sich mit Alex, welcher in einem identische Haus wie der Villa Liliput lebt. Wie die Miniatur und die echte Villa zusammenhängen, findet man erst nach und nach und mithilfe von weiteren Handlungssträngen von Figuren aus vergangenen Generationen heraus.
Insgesamt ist das Erzähltempo recht langsam und ausschweifend, jedoch nicht unbedingt im negativen Sinne. Die Geschichte lebt Wort wörtlich vom der Liebe zum Detail, was sich auch in dem Schreibstil und dem Tempo niederschlägt. Wer viel Handlung erwartet, wird bestimmt stutzen, daher sollte man sich ein paar ruhige stressfreie Abende einplanen, um die bildreiche und gar malerische Geschichte genießen zu können - idealerweise ein paar Herbstabende, wo man sich schon in Decken einkuscheln kann. Ebenso sollte man auch keine große romantische Liebesgeschichte erwarten, denn es geht viel mehr um die Liebe zur Familie und zum Leben. Alex und Myras Beziehung macht zwar einen wichtigen Teil der Geschichte aus, jedoch ist diese so slow-paced, dass ich die große Rahmengeschichte drumherum viel interessanter fand.
Im Großen und Ganzen habe ich diesen Roman sehr genossen und konnte wunderbar in die bildgewandte Welt eintauchen, jedoch fehlte es mir gerade zum Ende hin an Details. Fast wirkte es etwas gehetzt, es hätte der Geschichte gut getan, sie in einem ebenso gemütlichen Tempo zu beenden, wie man sie begonnen hat.