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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.01.2019

Ich reise allein

Engelskalt
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Zwei kleine Mädchen werden erhängt im Wald aufgefunden, in seltsamer Kleidung, mit einem Schulranzen auf dem Rücken. Einiges deutet darauf hin, dass sie nicht die einzigen toten Kinder bleiben werden. ...

Zwei kleine Mädchen werden erhängt im Wald aufgefunden, in seltsamer Kleidung, mit einem Schulranzen auf dem Rücken. Einiges deutet darauf hin, dass sie nicht die einzigen toten Kinder bleiben werden. Kommissar Holger Munch stellt ein Team zusammen und holt auch Mia Krüger dazu, die sich eigentlich auf eine einsame Insel zurückgezogen hatte, um sich umzubringen. Doch der Fall lässt sie weitermachen. Wird es dem Team gelingen, den Tod weiterer Mädchen zu verhindern?

„Engelskalt“ ist ein gut geschriebener norwegischer Krimi, der schon durch die Ausgangssituation unfassbar und brutal wird. Die kleinen Mädchen aufgehängt in einem Wald lassen böse Bilder vor Augen entstehen. Die Lösung des Falls scheint weit weg, einige Verdächtige tauchen auf, sind jedoch schnell ausgeschlossen. Munch und Mia ahnen bald, dass der Mörder es auf die Ermittler selbst abgesehen hat. Doch durch welchen Fall in der Vergangenheit sind sie ihm nahegekommen?

Obwohl ich früh ahnte, wer hinter der Entführung und Ermordung der Mädchen stecken könnte, fand ich die Ermittlungen spannend. Den zweiten Strang des Romans, in dem es um eine Freikirche ging, die sich im Wald verschanzt, hätte ich dafür nicht gebraucht, glaubte ich von Anfang an nicht, dass sie etwas mit dem Fall der Kinder zu tun haben.

Mia Krüger und Holger Munch – und natürlich auch das übrige Team – würde ich gerne bei einem weiteren Fall begleiten, denn ihre Ermittlungen haben mir gut gefallen. Guter und spannender nordischer Krimi!

Veröffentlicht am 30.12.2018

Für die Liebe lohnt sich jedes Risiko

Warte nicht für immer
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Clare hat ihren Ehemann Ethan verloren und ist mit ihrer kleinen Tochter Maddie allein. Als sie das Mädchen in die Notaufnahme bringen muss, begegnet sie dem Arzt Logan, der wieder Gefühle in ihr weckt. ...

Clare hat ihren Ehemann Ethan verloren und ist mit ihrer kleinen Tochter Maddie allein. Als sie das Mädchen in die Notaufnahme bringen muss, begegnet sie dem Arzt Logan, der wieder Gefühle in ihr weckt. Doch ist sie schon bereit, sich wieder auf einen Mann einzulassen? Und was ist mit Logan? Bisher ist er eher für seine unverbindlichen Liebschaften bekannt. Kann er der Richtige für eine alleinerziehende Mutter sein?

Clares Leben machte mich traurig, weil sie schon so jung ihren Mann verloren hat und nun mit ihrer vierjährigen Tochter alleine ist. Schon das erste Treffen mit Logan macht aber Hoffnung auf ein neues Leben. Die Rendezvous der beiden waren auch immer schön, sehr romantisch und hoffnungsvoll. Was mich hier ein bisschen nervte, war Logans sehr übertriebene Ritterlichkeit. Selbst wenn sich ihm Clare auf einem Silbertablett präsentierte, machte er einen Rückzieher und wollte, dass sie sich wirklich sicher ist. Nervig und irgendwie unglaubwürdig, weil er ja vorher so was wie eine männliche Schlampe war. Auch der Schluss war für mich etwas drüber, weil ich finde, dass das nicht nötig gewesen wäre. Klar, jeder Groschenroman braucht so eine Wendung, damit die Liebenden endgültig zusammenfinden, aber hier fand ich es einfach zu viel.

Insgesamt hat mir die Geschichte aber gut gefallen, weil ich Clare und Logan witzig zusammen fand und ihre Liebe mich überzeugte. Nett!

Veröffentlicht am 29.12.2018

Geheime Wünsche

Zwischen uns die Sterne
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„Allerdings habe ich ihm verschwiegen, dass ich Deine Wünsche ebenfalls gelesen habe, Cameron. Meine Güte, Ihr zwei seid echte Idioten.“

Cameron, Aiden und Everett sind seit ihrer Kindheit allerbeste ...

„Allerdings habe ich ihm verschwiegen, dass ich Deine Wünsche ebenfalls gelesen habe, Cameron. Meine Güte, Ihr zwei seid echte Idioten.“

Cameron, Aiden und Everett sind seit ihrer Kindheit allerbeste Freunde. Die Jungs verbringen ihre Ferien immer in dem Camp, das Camerons Eltern führen und in dem traumatisierte Soldaten und ihre Familien sich erholen können. Von frühester Kindheit an haben die drei ein Ritual. In jedem Jahr schreiben sie einen Wunsch auf einen Sternenzettel, den sie in einer Kiste aufbewahren. Doch alles ändert sich, als Gefühle ins Spiel kommen und Everett sich entscheidet, mit Ärzte ohne Grenzen durch die Welt zu reisen, woraufhin er sich Jahre nicht bei seinen Freunden meldet. Bis Aiden stirbt und Everett auffordert, nach Hause zu kommen.

Mir gefiel von Anfang an die Idee der Geschichte und die Traurigkeit, die mit den ersten Seiten und dem Brief, den der kranke Aiden an seinen besten Freund schreibt, aufkam. Die Gefühle, die Everett für Cameron empfindet, und umgekehrt die Gefühle, die Cameron für Everett empfindet, kennt der Leser, doch die beiden sind nicht in der Lage, sich das gegenseitig einzugestehen. Immer kommt etwas dazwischen, wobei ich das meiste nachvollziehen konnte. Everett ist unsicher, ob er gut genug für Cameron ist. Und Cameron wartet immer darauf, dass er ihr gesteht, das gleiche für sie zu empfinden. Mir gefiel das, auch wenn es natürlich laaaange dauerte, bis die beiden „Idioten“ es endlich hinbekamen.

„Zwischen uns die Sterne“ ist eine romantische Geschichte, bei der ich die Rückblicke auf die Kindheit der drei Hauptakteure besonders mochte, aber auch das Aufeinandertreffen zwischen Cameron und Everett im Heute. Hierbei fieberte ich dem ersten Kuss entgegen und musste manches Mal augenverdrehend weiterlesen, weil wieder etwas dazwischenkam. Doch am Ende wurde ich belohnt.

Romantisch, amüsant und lesenswert!

Veröffentlicht am 27.12.2018

Das Leben der Anderen

Doggerland. Fehltritt (Ein Doggerland-Krimi 1)
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Am Morgen nach dem Austernfest wacht die Polizistin Karen Eiken Hornby neben ihrem Chef in einem Hotelzimmer auf. Ein Fehltritt, den sie gerne verheimlichen würde, doch dann wird an diesem Morgen ausgerechnet ...

Am Morgen nach dem Austernfest wacht die Polizistin Karen Eiken Hornby neben ihrem Chef in einem Hotelzimmer auf. Ein Fehltritt, den sie gerne verheimlichen würde, doch dann wird an diesem Morgen ausgerechnet die Ex-Frau des Chefs ermordet aufgefunden. Karen wird die Leitung der Ermittlungen übertragen, da ihr Chef nicht in diesen Fall einbezogen werden kann. Karen muss nun den Mörder finden und gleichzeitig das Alibi ihres Chefs bestätigen, ohne zu offenbaren, dass sie und er die Nacht miteinander verbracht haben.

Karen Eiken Hornby mochte ich, da sie einige Fehler hat, die sie auch nicht zu vertuschen versucht. Auch ihre Freunde sind sehr interessant und ihre Handlungen ließen mich oft schmunzeln. Auch die einzelnen Mitglieder ihres Teams sind zum Teil sympathisch, zum Teil aber auch etwas hinterwäldlerisch, wie sie sich gegen die Leitung durch eine Frau wehren. Der Fall ist interessant erzählt und gibt einige Rätsel auf. Die Rückblicke in die 1970er Jahre und das Leben einer Kommune auf einem Hof sind spannend und lassen einen ahnen, dass die Lösung des Falls mit den Ereignissen damals zu tun hat. Ich ahnte dann zwar schon, worauf alles hinausläuft, war dann aber doch etwas überrascht.

Der Schreibstil ist gut und die Geschichten rund um die Mordermittlung haben mir Spaß gemacht. Ich bin sehr gespannt auf weitere Fälle mit Karen Eiken Hornby und dem restlichen Team, denn am Schluss der Ermittlungen hat Karen alle von ihren Qualitäten überzeugt. Das hat mir gefallen. Ein guter nordischer Krimi mit einem interessanten Ermittlerteam, von dem ich gerne mehr lesen möchte. Gut!

Veröffentlicht am 26.12.2018

Eine Familiengeschichte

Der Apfelbaum
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Der Schauspieler Christian Berkel hat mit „Der Apfelbaum“ die Geschichte seiner Familie erzählt. Für die Recherche besuchte er Archive, las alte Briefe und reiste zu den Orten, die für seine Vorfahren ...

Der Schauspieler Christian Berkel hat mit „Der Apfelbaum“ die Geschichte seiner Familie erzählt. Für die Recherche besuchte er Archive, las alte Briefe und reiste zu den Orten, die für seine Vorfahren eine Rolle gespielt haben. Der Roman erzählt die Geschichte von Sala und Otto, die sich im Berlin vor dem 2. Weltkrieg kennen. Sie ist Halbjüdin, so dass sich ihre Wege bald trennen.

Zunächst war ich skeptisch, ob der Schauspieler Christian Berkel ein Buch schreiben kann, das ich gerne lesen würde. Ich mag die Geschichten, die über Schicksale im 2. Weltkrieg erzählen, weshalb die Familiengeschichte von Berkel sehr interessant für mich war. Und ich muss sagen, dass ich Sala und Otto gerne begleitet habe. Auch die Zeitsprünge, die Christian Berkel einfließen lässt, wenn er über seine eigene Kindheit und sein Verhältnis zu seiner Mutter schreibt, sind spannend.

Obwohl also alles da ist, was einen guten historischen Familienroman ausmacht, konnte mich die Geschichte nicht komplett überzeugen. Ich fand viele Ereignisse zu lang erzählt, weshalb ich oft geneigt war, einfach vorzublättern. Die Geschichte von Sala und Otto hat mich nicht richtig überzeugt, leider!