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Veröffentlicht am 03.07.2018

Ein Feriencamp in Cornwall

Hinter dem Café das Meer
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Als Demi ihren Job als Kellnerin in einem Café verliert, verliert sie auch ihre Unterkunft und muss mit ihrem Hund Mitch einige Tage im Freien verbringen. Da bekommt sie das Angebot, auf dem heruntergekommenen ...

Als Demi ihren Job als Kellnerin in einem Café verliert, verliert sie auch ihre Unterkunft und muss mit ihrem Hund Mitch einige Tage im Freien verbringen. Da bekommt sie das Angebot, auf dem heruntergekommenen Anwesen von Cal zu wohnen und zu arbeiten, der das verkommene Feriendorf seines Vaters wieder auferstehen lassen will. Cal, gerade von einem freiwilligen Einsatz in einem Krisengebiet zurück, traumatisiert und von seiner Freundin verlassen, ist nicht gerade der netteste Chef. Doch nach und nach holt ihn Demi mit ihren Ideen für das Familienanwesen und ihrer toughen Art zurück ins Hier und Jetzt.

Demi und Cal mochte ich sofort, weil beide durch die Erlebnisse in ihrer Vergangenheit zu kämpfen haben. Ihren Schlagabtausch bei allen Themen habe ich sehr genossen. Auch die sich anbandelnde Liebesgeschichte gefiel mir, auch wenn man nie so richtig wusste, ob Cal nicht doch noch auf ein Happy End mit seiner Verflossenen, die inzwischen mit einem anderen verlobt ist, hoffte. Die Steine, die Cal und Demi beim Umbau in den Weg gelegt wurden, haben mich total auf die Palme gebracht und ich hoffte, dass sie es schaffen können, aus dem alten Anwesen das Öko-Urlaubsparadies zu machen, von dem sie beide träumen.

Das Buch hat mich sehr gut unterhalten und ich bin jetzt gespannt auf die folgenden Teile „Weihnachten im Café am Meer“ und „Hochzeit im Café am Meer“, um hier noch mehr über Cal und Demi lesen zu können, denn ihre Geschichten sind – meiner Meinung nach – noch nicht fertig erzählt.

Schöne romantische Sommerunterhaltung!

Veröffentlicht am 01.07.2018

Spannendes psychologisches Duell

Das Wesen
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1994: Die kleine Juliane verschwindet und wird Tage später ermordet aufgefunden. Ein Täter wird verhaftet und verurteilt. 15 Jahre später: Kommissar Bernd Menkhoff und sein Kollege Alex Seifert, die den ...

1994: Die kleine Juliane verschwindet und wird Tage später ermordet aufgefunden. Ein Täter wird verhaftet und verurteilt. 15 Jahre später: Kommissar Bernd Menkhoff und sein Kollege Alex Seifert, die den damaligen Fall klärten, bekommen den Hinweis auf ein verschwundenes Kind und sehen sich plötzlich in den alten Fall zurückversetzt. Haben sie damals einen Fehler gemacht oder läuft ein perfides Spiel aus Rache?

„Das Wesen“ ist das erste Buch, das ich von Arno Strobel gelesen habe. Die Geschichte ist spannend und verwirrend, was einen als Leser aber gespannt weiterlesen lässt. Lange konnte ich mir das Vorgehen in dem Buch nicht erklären und war auf die Auflösung sehr gespannt. Dann habe ich mich ein bisschen über mich selbst geärgert, weil ich nicht früher auf alle Zusammenhänge gekommen bin. Die Kommissare haben mich überzeugt und auch ihr Verhältnis zueinander gefiel mir, auch als es Zweifel von einem am anderen gab. Dass das Buch in Aachen spielt, gefiel mir auch sehr, da ich mich dort auskenne und so die Wege bei den Ermittlungen vor meinem inneren Auge verfolgen konnte.

Arno Strobel hat hier ein spannendes psychologisches Duell zwischen dem damaligen Täter und Kommissar Menkhoff geschrieben, das mich wirklich gefesselt hat und mich der Auflösung entgegenfiebern ließ. Gut!

Veröffentlicht am 30.06.2018

Weniger sorgen, mehr leben

Mein wunderbarer Buchladen am Inselweg
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„Machmal braucht man nämlich kein Happy End.“

Eigentlich ist Frieke mit ihrem Lebensgefährten auf dem Weg nach Amerika, wo sie ein neues Leben beginnen wollen. Einen letzten Auftrag soll sie für die Zeitung ...

„Machmal braucht man nämlich kein Happy End.“

Eigentlich ist Frieke mit ihrem Lebensgefährten auf dem Weg nach Amerika, wo sie ein neues Leben beginnen wollen. Einen letzten Auftrag soll sie für die Zeitung erledigen, für die sie arbeitet. Ein Interview mit dem Vogelkundler Bengt Gerjets auf Spiekerook. Und Frieke ahnt nicht, wie die Insel, die kleine Inselbuchhandlung, über der sie ein Zimmer bewohnt, und Bengt ihr Leben verändern werden.

Ich habe Frieke sehr gerne nach Spiekerook begleitet und amüsierte mich über die Bewohner der Insel und Friekes Einfinden in der neuen Umgebung. Ihr Aufenthalt, der eigentlich nur wenige Tage dauern soll, verändert Frieke, da sie hier auch auf ihren leiblichen Vater trifft, der in ihrem Leben bisher keine Rolle spielte. Die kleine Inselbuchhandlung, die „Gabe“, die ihr von der Inhaberin der Buchhandlung unterstellt wird, ihre Zweifel und ihre Sehnsüchte kamen sehr schön rüber und machen das Buch lesenswert und spannend. Wie würde sich Frieke entscheiden, wenn es um den Rest ihres Lebens ging? Mir gefiel es, dass ihr Zusammentreffen mit ihrem Vater nichts von einem kitschigen „Ich habe mein Leben lang auf diesen Moment gewartet“-Aussage hatte, sondern beide sehr gelassen miteinander umgingen, ohne sich weinend in den Armen zu liegen. Das Verhältnis der beiden passte sehr gut zur Geschichte der starken und eigenständigen Frieke und auch zu Ole, ihrem kauzigen Vater.

Ein warmherziger und humorvoller Roman, der Fernweh nach den Nordseeinseln auslöst.

Veröffentlicht am 28.06.2018

Das kann sie besser

The Ivy Years – Bevor wir fallen
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Corey Callahan beginnt das College. Nach einem Unfall vor einem knappen Jahr sitzt sie im Rollstuhl, weshalb sie in einem barrierefreien Wohnheim untergebracht wird. Im Zimmer nebenan wohnt Adam Hartley, ...

Corey Callahan beginnt das College. Nach einem Unfall vor einem knappen Jahr sitzt sie im Rollstuhl, weshalb sie in einem barrierefreien Wohnheim untergebracht wird. Im Zimmer nebenan wohnt Adam Hartley, der wegen einem gebrochenen Bein ebenfalls eingeschränkt ist. Die beiden freunden sich an und Corey verliebt sich bald, doch Adam hat eine Freundin. Werden Corey und Adam zusammenfinden?

Ich liebe die „Vermont-Reihe“ von Sarina Bowen und war deshalb sehr gespannt auf diesen ersten Teil ihrer neuen Reihe. Leider wurde ich komplett enttäuscht. Was sie hier abliefert, hat nichts mit Romantik und einer schönen Liebesgeschichte zu tun. Vielmehr liest sich das Buch für mich wie die Schilderung eines normalen Collegealltags, den das Mädchen im Rollstuhl bewältigen muss, womit sie aber wenig Probleme hat. Ja, da ist dieses Mädchen und da ist dieser Junge, die beiden mögen sich auch irgendwie und verbringen viel Zeit zusammen und ja, irgendwie verliebt sich das Mädchen in den schönen Jungen, aber die Emotionen blieben hier irgendwie auf der Strecke. Überhaupt fand ich die Geschichte lieblos erzählt und so, als hätte eine Checkliste neben dem Laptop gelegen, auf der Sarina Bowen dann die einzelnen Punkte abgehakt hat:
Das neue Mädchen am College braucht ein Problem – okay, ich setze sie in den Rollstuhl … Check!
Das Mädchen muss sich in einen gutaussehenden Jungen verlieben – okay, im Zimmer nebenan wohnt der sexy Eishockeyspieler … Check!
Oh, der Junge muss sich ja auch in das Mädchen verlieben – okay, er merkt plötzlich, dass er in das Mädchen verliebt ist … Check!
Ach ja, der Junge braucht ja auch noch ein Problem – okay, nach knapp 300 Seiten taucht sein Vater auf, von dem im ganzen Buch vorher nicht einmal die Rede war. Natürlich ist er nett und bringt auch direkt noch den ausstehenden Unterhalt von 20 Jahren mit … 250.000 Dollar Scheck überreicht – Check!

Das war leider nix, Frau Bowen. Keinerlei Gefühl, keine richtige Geschichte, alles irgendwie nur so abgehandelt, aber wenigstens einen Beitrag zu den gerade angesagten College-Geschichten abgeliefert. Der einzige Pluspunkt für mich ist, dass die Geschichte von Corey und Adam fertig erzählt ist und nicht auf drei Bände ausgewalzt wurde, wie es ja auch gerade so angesagt ist. Ein anderer Pluspunkt ist, dass das Buch sich gut nebenbei lesen ließ (klar, man musste ja auch nicht viel Geschichte verarbeiten). Ansonsten konnte ich leider nicht viel Gutes in der Geschichte entdecken!

Veröffentlicht am 28.06.2018

Eiskalte Spannung

Das Eis
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Eine Gruppe von Touristen beobachtet von einem Kreuzfahrtschiff aus die Kalbung eines Eisbergs, der dabei auch die Leiche des seit drei Jahren verschwundenen Umweltaktivisten Tom Harding freigibt. Zusammen ...

Eine Gruppe von Touristen beobachtet von einem Kreuzfahrtschiff aus die Kalbung eines Eisbergs, der dabei auch die Leiche des seit drei Jahren verschwundenen Umweltaktivisten Tom Harding freigibt. Zusammen mit seinem Freund und Geschäftspartner Sean Cawson gründete Harding in der Arktis eine exklusive Lodge, die gleichzeitig dem Umweltschutz dienen sollte. Von einem Ausflug zu einer Eishöhle kehrte damals nur Cawson zurück, der aussagte, dass Tom bei einem Unfall in der Höhle starb. Nun müssen Sean und alle anderen Beteiligten in einem Gerichtsverfahren in London noch einmal über den damaligen Unfall aussagen. Wird die ganze Wahrheit ans Licht kommen?

Das Buch lebt zum einen von der Schilderung der wunderschönen Natur in der Antarktis und vom sorglosen Umgang der Menschen mit dieser Schönheit. Es erzählt davon, dass es mittlerweile allen Menschen mit genug Geld möglich ist, einen Urlaub in der Arktis zu verbringen. Die Freunde Tom und Sean wollen mit der Midgard-Lodge zwar genau diese Menschen in die Arktis locken, für Tom steht dabei aber der Umweltschutz immer noch an erster Stelle, während Sean sich in halbseidene Geschäfte hineinziehen lässt.

Während des Prozesses und der Aussagen der unterschiedlichen an dem Projekt beteiligten Personen erfährt der Leser mehr und mehr über die Freundschaft der beiden Männer, aber auch über das Midgard-Projekt, das die Freunde auf unterschiedliche Pfade lockt. In Rückblenden gibt Sean immer wieder stückchenweise seine Beweggründe preis. Als Leser interessiert einen indes nur eins: War Toms Unfall wirklich ein Unfall oder steckt mehr dahinter?

Spannend und aufrüttelnd mit wunderschönen Bildern einer schwindenden Natur.