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Veröffentlicht am 03.04.2018

Menschenverachtende Grausamkeiten und eine bittersüße Liebesgeschichte

Im Regen verbrannt
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An ihrem 16. Geburtstag wird Melina von Falkenberg vom Grundstück ihrer Eltern entführt und wird später bei der Verlobungsfeier ihres Bruders gequält und getötet abgeliefert. Ihr Bruder Merlin setzt alles ...

An ihrem 16. Geburtstag wird Melina von Falkenberg vom Grundstück ihrer Eltern entführt und wird später bei der Verlobungsfeier ihres Bruders gequält und getötet abgeliefert. Ihr Bruder Merlin setzt alles daran, die Mörder seiner Schwester zu finden und zu strafen, ohne zu wissen, welch skrupellosen Gangster hinter allem stecken. Nur die mysteriöse Liliana steht ihm bei, die einst selbst ein Opfer der Organisation war. Können die beiden es mit diesen gewissenlosen Mördern aufnehmen?

Eins vorweg: Der Roman ist nichts für zartbesaitete Leser. Die Schilderungen der Folter und Morde sind wirklich drastisch. Aber die Geschichte fesselt auch … durch Merlins unbändigen Willen, die Mörder seiner Schwester zu finden, und Lilianas coole und erfrischende Art. Sie bringt ehrlich Stimmung in die piefig-feine Gesellschaft, in der Merlin daheim ist. Auch die spannende Suche nach den Hintermännern der Tat und Lilianas eigene Vergangenheit lassen den Leser gespannt in das Buch eintauchen.

Insgesamt ein spannender und mitreißender Thriller mit glaubhaften Charakteren. Grausam, aber auch hoffnungsvoll und mit einer bittersüßen Liebesgeschichte, die für mich den Reiz des Romans ausmacht. Gut!

Veröffentlicht am 02.04.2018

Mit der Vergangenheit abschließen

Nichts ist gut. Ohne dich.
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„All das zwischen uns bedeutet gar nichts, es wird nie etwas bedeuten, wenn wir nicht endlich klären, was zwischen uns steht.“

Sechs Jahre ist es her, dass Janas Bruder Tim bei einem Autounfall starb, ...

„All das zwischen uns bedeutet gar nichts, es wird nie etwas bedeuten, wenn wir nicht endlich klären, was zwischen uns steht.“

Sechs Jahre ist es her, dass Janas Bruder Tim bei einem Autounfall starb, den sein bester Freund Leander versuchte. Und jetzt steht Lean plötzlich wieder vor ihr, um mit dem Geschehenen abzuschließen. Doch können die beiden eine Beziehung zueinander haben?

Kommunikation ist wichtig! Das war das, was mir beim Lesen dieses Romans ständig durch den Kopf ging. Mal als: „Jetzt redet noch endlich mal vernünftig miteinander!“, mal als: „Mein Gott, jetzt sag es schon!“, denn Jana und Leander gingen mir mit ihrem ewigen Umeinanderkreisen ein bisschen auf die Nerven. Dass sie nicht miteinander über die Ereignisse von damals reden können, macht ihre aufkeimende Liebesbeziehung unmöglich. Dabei ist es niedlich, ihre Versuche einer entstehenden Freundschaft und aufkommenden Liebe zu beobachten und mitzuverfolgen … wenn sie doch nur mal miteinander reden würden!

Natürlich haben es beide nicht leicht … obwohl es auch hier schwieriger sein könnten, weil sie sich beide durchs Leben treiben lassen, während Jana von ihrer älteren Schwester und Leander von einem reichen Kumpel ausgehalten werden. Doch Janas Verhältnis zu ihrer Schwester wird durch ihre Freundschaft zu Leander getrübt, während der sich um seine totkranke Mutter kümmert, was ihre Leben natürlich nicht leichter macht.

Alles in allem hat mich die Geschichte von Jana und Leander gut unterhalten. Bittersüß ist die aufkeimende Liebe zwischen ihnen und lässt den Leser mitfiebern, ob sie es wohl auf die Reihe kriegen. Und ich seufze: Wenn sie nur miteinander reden würden …

Veröffentlicht am 31.03.2018

Ein Erbe

Eine Liebe in Apulien
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Nach dem Tod ihrer Großmutter erbt Viola deren heruntergekommenes Anwesen in Apulien. Da sie gerade ihren Job verloren hat, denkt sie darüber nach, aus dem Anwesen ein Hotel zu machen. Gegen den Wunsch ...

Nach dem Tod ihrer Großmutter erbt Viola deren heruntergekommenes Anwesen in Apulien. Da sie gerade ihren Job verloren hat, denkt sie darüber nach, aus dem Anwesen ein Hotel zu machen. Gegen den Wunsch ihres Vaters entscheidet sie sich dafür, in Apulien zu bleiben und das Projekt in Angriff zu nehmen. Doch noch jemandem scheint dieses Vorhaben nicht zu gefallen, denn mehrfach werden kleine Sabotageakte gegen Violas Umbauarbeiten unternommen. Und auch Aris, den Viola für die Umbauarbeiten engagiert hat und in den sie sich verliebt, scheint ein Geheimnis zu haben. Kann Viola ihre Pläne verwirklichen?

Der Roman beginnt zwar traurig mit Adeles Tod, doch schon Violas Ankunft auf dem alten Anwesen und die Beschreibung der schönen Umgebung versetzen den Leser in Urlaubsstimmung. Das alte Verwalterehepaar und ihr Enkel Nico, aber auch Aris und sein Freund Ezio machen die Geschichte sympathisch. Die kleinen Probleme, die Viola bei den Genehmigungen für ihren geplanten Umbau hat, sind irgendwie so typisch bürokratisch, ließen mich aber immer lächeln. Violas Probleme beim Umbau und die Anschläge auf ihr Projekt sind leider sehr durchschaubar, so dass der Leser nicht lange rätseln muss, wer hinter allem steckt. Auch Aris Problem ist mir etwas zu vorhersehbar und die Lösung schon sehr klischeehaft. Trotzdem ist die Liebesgeschichte zwischen ihm und Viola schön zu lesen. Das Ende war mir dann auch etwas zu kitschig und wenig überraschend.

Insgesamt eine nette kleine Geschichte, die Urlaubsstimmung vermittelt. Etwas weniger Drama hätte nicht geschadet!

Veröffentlicht am 30.03.2018

Im Wald

So dunkel der Wald
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„Glück zerstört man nicht, egal, wie falsch es sich anfühlt.“

Ronja und Jannik wurden als Kinder von einem Mann entführt und leben nun mit ihm und anderen Kindern in einem einsamen Haus mitten im Wald. ...

„Glück zerstört man nicht, egal, wie falsch es sich anfühlt.“

Ronja und Jannik wurden als Kinder von einem Mann entführt und leben nun mit ihm und anderen Kindern in einem einsamen Haus mitten im Wald. Alle Gedanken an Flucht werden durch die zu große Angst vor Bestrafung erstickt. Doch Ronja will nicht länger dieses Leben führen und plant eine Flucht. Wird sie entkommen können?

Die Geschichte ist großartig … spannend erzählt und immer mit der Hoffnung auf Rettung der Kinder. Ronja und Jannik, die älteren Entführungsopfer, teilen all das Grausame miteinander und empfinden auch tiefe Liebe füreinander. Als ihre eigene kleine Welt zu zerbrechen droht, fällen sie unüberlegte und für den Leser oft unverständliche Entscheidungen. Die Frage, ob es für sie alle eine Hoffnung auf Rettung gibt, lässt einen das Buch voller Spannung weiterlesen. Die Grausamkeiten, die durch in die Geschichte eingebundene Tagebucheinträge noch stärker hervorkommen, machten mir Gänsehaut, ließen mich aber noch gespannter auf ein gutes Ende weiterlesen. Auch die Ermittlungen, die laufen, weil gerade wieder ein Kind verschwunden ist, sind spannend zu verfolgen, führen sie die zuständige Kommissarin doch immer näher auf die Spur von Ronja und den anderen Kindern. Doch Jannik, der am längsten in dem Haus im Wald lebt, reagiert mit Angst und Unwillen auf die Möglichkeit, in sein altes Leben und damit die Zivilisation zurückzukehren. Hier stellt sich dem Leser auch die Frage, was so ein Leben mit den Kindern macht, welche Angst am Ende die größere ist … weiterhin ein Leben fernab der Zivilisation zu führen oder zurückzukehren zu dem Leben vor der Entführung.

Michaela Kastel hat mit diesem Buch einen Thriller geschrieben, der einen kaum Luft holen lässt und mit jedem Kapitel neues Grauen zutage bringt. Toll zu lesen und spannend.

Veröffentlicht am 29.03.2018

Bist du bereit zu kämpfen?

Die fünfte Welle
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Die Alien-Invasion erfolgte in vier Wellen. Die erste Welle brachte die Dunkelheit, nachdem eine Impulswelle alle elektrischen Geräte und Fahrzeuge stilllegte, die zweite Welle brachte die Zerstörung, ...

Die Alien-Invasion erfolgte in vier Wellen. Die erste Welle brachte die Dunkelheit, nachdem eine Impulswelle alle elektrischen Geräte und Fahrzeuge stilllegte, die zweite Welle brachte die Zerstörung, nachdem Tsunamis das Land heimsuchten. Die dritte Welle erfolgte in Form einer Epidemie, die Hunderttausende tötete. Die vierte Welle brachte die Silencers, die jeden Menschen töteten. Was bringt die fünfte Welle? Cassie und ihre Familie können zunächst überleben, bis die dritte Welle ihr die Mutter nimmt. Als vermeintliche Hilfe naht, wird Cassie von ihrem Bruder getrennt und muss mit ansehen, wie ihr Vater stirbt. Alleine versucht sie, Sammy wiederzufinden und trifft dabei auf Evan, der ihr das Leben rettet. Doch kann sie ihm vertrauen?

Ich habe schon einige Dystopien begonnen, aber meistens nach dem ersten Teil keine Lust mehr gehabt, die komplette Geschichte zu lesen, weil alles irgendwie immer gleich oder nicht fesselnd genug war. Mit entsprechend viel Skepsis ging ich an „Die 5. Welle“ heran, war aber schon bald gefangen in Cassies neuer Welt und der Vorstellung, der letzte Überlebende in einer trostlosen Welt zu sein. Ihre Schilderungen ihres früheren Lebens, ihre Familie, ihre Ängste und der Schrecken, den diese neue Ordnung ihr aufzwingt, fesselten mich. Cassies Zusammentreffen mit Evan und seine Art berührten mich, auch wenn ich wusste, dass er nicht der ist, für den er sich ausgibt, bzw. dass er mehr ist als das. Auch das Schicksal von Sammy, Cassies kleinem Bruder, ließ mich mitfiebern. Ich hoffte, dass Ben Parish diesmal sein Versprechen halten würde.

Ich kann es kaum erwarten, den zweiten und dritten Teil dieses Endzeit-Romans zu lesen, um zu erfahren, wie es mit Cassie, Sammy, Ben und Evan weitergeht. Ich hoffe so sehr, dass Evan einen Weg findet, um mit Cassie zusammen sein zu können. Alles andere würde mich mal wieder enttäuschen!