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Veröffentlicht am 04.05.2017

Eine Familiengeschichte

Obwohl es dir das Herz zerreißt
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Mary hat Demenz. Als ihr Lebensgefährte stirbt, wird ihre Tochter Caroline benachrichtigt, um sich um sie zu kümmern. Doch Mary und Caroline hatten seit Jahren keinen Kontakt zueinander. Plötzlich müssen ...

Mary hat Demenz. Als ihr Lebensgefährte stirbt, wird ihre Tochter Caroline benachrichtigt, um sich um sie zu kümmern. Doch Mary und Caroline hatten seit Jahren keinen Kontakt zueinander. Plötzlich müssen sie und ihre Kinder Katie und Chris mit einer verwirrten Mary umgehen, die keiner von ihnen wirklich kennt. Nur Katie macht sich daran, die Erinnerungen ihrer Oma aufzuschreiben und so die Geschichte der Familie aufzudecken.

In der Familie werden viele Geheimnisse bewahrt, die Mary nicht mehr konkret einfallen, die aber ihr Verhältnis zu ihrer Tochter beeinflussen. Mary wurde früh schwanger, verließ ihr Kind, um ihr Leben so zu führen, wie sie es sich erträumt hat. Caroline wuchs bei ihrer Tante und ihrem Onkel auf und erfuhr erst spät, dass sie eine andere Mutter hat. Das Verhältnis zwischen Mutter und Tochter war immer zwiespältig, auch weil Tante Pat, die immer eifersüchtig auf Mary und ihre unkomplizierte Art war, kein gutes Haar an ihrer Schwester ließ.

Marys Art begeistert von Anfang an, weil sie auch in den dunkelsten Momenten, in denen ihr nichts über ihr Leben einfallen will, witzig ist. Dadurch bringt sie ihre Enkelin Katie dazu, sich gerne um sie zu kümmern, mit ihr herumzulaufen und nach Orten zu suchen, die sie von früher kennt. Doch auch Katie hat ihre Geheimnisse und fühlt sich nicht wohl in ihrer Haut und ihrem Leben. Erst als die kleine Familie damit beginnt, sich gegenseitig von ihren Gefühlen und Gedanken zu erzählen, haben sie die Chance auf ein neues Leben.

Die Geschichte ist schön erzählt. Marys dunkle Momente, in denen ihr gar nichts mehr einfallen will, machen traurig, Carolines Umgang mit ihrer Mutter kommt einem herzlos vor, bis man die Geschichte der Familie besser kennt.

Ein schönes Buch mit einem ernsten Thema, schön erzählt, traurig, aber auch voller hoffnungsvoller Momente.

Veröffentlicht am 01.05.2017

Er kann tote Menschen sehen

Der Freund der Toten
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Mulderrig, Irland, 1976. Der junge Mahony kommt aus Dublin in das Dorf, in dem er geboren wurde. Aufgewachsen im Waisenhaus macht er sich mit einem Foto seiner Mutter, auf dessen Rückseite jemand eine ...

Mulderrig, Irland, 1976. Der junge Mahony kommt aus Dublin in das Dorf, in dem er geboren wurde. Aufgewachsen im Waisenhaus macht er sich mit einem Foto seiner Mutter, auf dessen Rückseite jemand eine Botschaft geschrieben hat, auf, um die Wahrheit herauszufinden.

Die Menschen in Mulderrig sind seltsam und scheinen alle etwas zu verbergen. Mahony hat nur die alte Mrs Cauley, die einzige andere Bewohnerin des Gästehauses, in dem er unterkommt, um ihm dabei zu helfen, die Wahrheit über das Verschwinden seiner Mutter herauszufinden. Und er hat all die Toten, die bei seinem Erscheinen im Dorf aus ihren Gräbern kommen, um ihre Geschichten zu erzählen.

Der Schreibstil ist schön, poetisch, mit sehr vielen schönen Passagen, die man verzaubert noch einmal liest. Die Geschichten der Lebenden und der Toten sind faszinierend. Und es ist spannend, dem Geheimnis um Orlas Schicksal nachzugehen und das Geheimnis um Mahonys Vater aufzudecken.

Ein schön geschriebenes Buch, voller skurriler Charaktere, umherwandelnden Toten und Geheimnisse. Gut!

Veröffentlicht am 01.05.2017

Auf der Suche nach sich selbst

Ich, Eleanor Oliphant
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Eleanor Oliphanit ist 30 und arbeitet in einem Büro als Buchhalterin. Eleanor ist merkwürdig, weshalb sie niemanden hat. Ihr Alltag ist perfekt durchgeplant, was wenig Platz für neue Erfahrungen lässt. ...

Eleanor Oliphanit ist 30 und arbeitet in einem Büro als Buchhalterin. Eleanor ist merkwürdig, weshalb sie niemanden hat. Ihr Alltag ist perfekt durchgeplant, was wenig Platz für neue Erfahrungen lässt. Bis sie sich verliebt und anfängt, sich zu verändern.

Eleanor Oliphant ist ein faszinierender Charakter. Auf den ersten Blick ist sie wenig sympathisch und lässt einen des Öfteren kopfschüttelnd zurück. Durch ihre schonungslose Ehrlichkeit und ihre Art alles wörtlich zu nehmen stößt sie die Menschen in ihrer Umgebung schnell vor den Kopf, was nicht dabei hilft, Freunde zu finden. Einzig ihr Kollege Raymond, der sich von Eleanors Art nicht abschrecken lässt, findet nach und nach Zugang zu ihr.

Es hat mir sehr viel Spaß gemacht, Eleanor auf ihrer Suche nach sich selbst zu begleiten. Ihre Abenteuer im Nagelstudio, beim Frisör oder auch beim Einkaufen von angesagteren Klamotten waren wirklich schön zu verfolgen. Zu sehen, wie sie nach und nach aus ihrem einsamen Leben herauskam, amüsierte und rührte mich.

Ein schöner Roman über die Entdeckung des Lebens. Ich bin ein Fan von Eleanor Oliphant!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Figuren
  • Erzählstil
  • Humor
  • Originalität
Veröffentlicht am 30.04.2017

Einfach und schnell kochen

Björn Freitag – Smart Cooking
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In seinem Kochbuch „Smart Cooking“ hat Björn Freitag laut Untertitel Gerichte zusammengestellt, deren Zubereitung einfacher nicht geht. Im Vorwort erklärt er, dass das Buch eine Sammlung von Lieblingsgerichten ...

In seinem Kochbuch „Smart Cooking“ hat Björn Freitag laut Untertitel Gerichte zusammengestellt, deren Zubereitung einfacher nicht geht. Im Vorwort erklärt er, dass das Buch eine Sammlung von Lieblingsgerichten enthält, die er selbst kocht, wenn er eigentlich keine Zeit zu kochen hat. Und auch ich habe einige Gerichte wiederentdeckt, die ich liebte, als meine Mutter sie mir gekocht hat, die mir selbst aber immer zu aufwändig waren. Die Rezepte enthalten immer eine Liste mit Basics, die man normalerweise im Haus hat (z. B. Zwiebeln, Öl, Knoblauch, Gewürze), und Zutaten, die man kaufen muss. Den Rezepten vorangestellt ist eine Basics-Liste, die man laut Björn Freitag immer im Haus haben sollte, wobei ich hier einige Dinge entdeckt habe, die bei mir noch nie zur Grundausstattung gehörten (z. B. Cashewkerne, Kokosessig oder dreierlei Kartoffeln [festkochend, mehligkochend, vorwiegend festkochend]). Da ich aber für jedes Gericht eine Einkaufsliste mache, stört das nicht.

Die Rezepte sind unterteilt in:
- Einfaches mit Fleisch
- Einfaches mit Geflügel
- Einfaches mit Gemüse
- Einfaches mit Fisch und Meeresfrüchten
- Einfache Suppen und Salate
- Grundrezepte

Alle Rezepte, die ich bisher nachgekocht habe, waren wirklich schnell und einfach zuzubereiten. Man benötigt wenige Küchengeräte und Zutaten und hat nach kurzer Zubereitungszeit ein leckeres Gericht auf dem Teller. Hier und da ändere ich etwas ab, weil ich Saucen etwas dicker mag, aber grundsätzlich bin ich mehr als überzeugt von diesem Buch. Einfach und gut.

Veröffentlicht am 29.04.2017

Eher Science Fiction als Thriller

Hagerstown
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In der Kleinstadt Hagerstown ereignet sich ein Blutbad. Ein Großteil der Bevölkerung fällt aus allen Öffnungen blutend einfach tot um. Bevor sich Einzelheiten verbreiten können, werden Nachrichten gelöscht. ...

In der Kleinstadt Hagerstown ereignet sich ein Blutbad. Ein Großteil der Bevölkerung fällt aus allen Öffnungen blutend einfach tot um. Bevor sich Einzelheiten verbreiten können, werden Nachrichten gelöscht. Die Regierung vertuscht alles. Was ist hier passiert?

Ich erwartete einen Vertuschungsthriller, fand mich aber ganz schnell in einem Science Fiction-Roman wieder. Die Gesellschaft besteht zum großen Teil aus mehr oder weniger genmanipulierten Mutanten, die ihr Leben größtenteils virtuell gesteuert leben. Obwohl ich etwas anderes erwartet habe, hat mich die Geschichte von Anfang an gut unterhalten.

Anders, Terry und Gary haben mich amüsiert, die Geschichte ist spannend, auch wenn viele technische Details mich überfordert haben. Die Zusammenhänge mit den Geschehnissen in Hagerstown wurden deutlich und waren verständlich erklärt.

Eine Geschichte, die mich überrascht hat, mit vielen lustigen Elementen, aber auch einem erhobenen Zeigefinger in Richtung technischer Errungenschaften. Gut zu lesen und unterhaltend!