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Veröffentlicht am 03.09.2020

Spiel mit mir

Raum der Angst
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Probanden, die zu wissenschaftlichen Zwecken an einem Escape-Room-Experiment teilnehmen sollen, verschwinden spurlos. Auch die Studentin Hannah verschwindet eines Abends nach der Arbeit und wacht mit Gedächtnislücken ...

Probanden, die zu wissenschaftlichen Zwecken an einem Escape-Room-Experiment teilnehmen sollen, verschwinden spurlos. Auch die Studentin Hannah verschwindet eines Abends nach der Arbeit und wacht mit Gedächtnislücken in einem fremden Raum auf. Jemand hat sie und die Teilnehmer der Studie in seinen eigenen Escape Room verfrachtet, in dem es bald um Leben und Tod geht. Doch wer ist der Unbekannte – und vor allem: Warum hat er die Leute in seine Gewalt gebracht?

Die Idee dieses Escape-Room-Thrillers fand ich sehr spannend. Der Anfang hat mich auch sehr gepackt, weil ich es spannend fand, wie die Teilnehmer des Experiments im ersten Raum ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen müssen. Auch Hannahs Entführung und ihr Treffen mit den anderen Gefangenen hat mich gefesselt.

Die erdachten Räume und der Kampf der Gefangenen um ihr Entkommen haben mir durchgängig gut gefallen, auch wenn ich fand, dass die Lösung der Räume oft aus dem Nichts kam. Die Gedankenblitze und Gewissheiten der Teilnehmer – gerade auch, weil es hier um Leben und Tod ging, was auch den Teilnehmern recht schnell klar war – waren mir oft zu zufällig. Aber das hat meine Neugier auf das Ende nicht geschmälert.

Leider fand ich allerdings die Auflösung des kompletten Spiels etwas fragwürdig und auch irgendwie unsinnig. Mir erschlossen sich die Gedankengänge des Täters nicht so recht, weil die Person, die er eigentlich treffen wollte, gar nichts mit seinem Spiel zu tun hatte. So fand ich die Auflösung ein bisschen zu willkürlich. Und auch der Cliffhanger am Ende hat mir nicht so richtig eingeleuchtet. Da hätte ich mir einfach einen klaren Schluss gewünscht, wobei ich das Ermittlerteam dann auch gerne bei einem weiteren Fall begleitet hätte.

Insgesamt hat mich das Buch aber gut unterhalten und ich kann mir vorstellen, weitere Bücher des Autors zu lesen. Für diesen Roman gibt es 3,5 Sterne!

Veröffentlicht am 01.09.2020

Freundschaft Plus

Taste of Love - Rezept fürs Happy End
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Journalistin Vicky soll für einen Artikel über Singles an einem Kochkurs teilnehmen. Allein unter Männern bildet sie ein Team mit Mitch, einem Freund ihres Schwagers in spe. Während sie versuchen, den ...

Journalistin Vicky soll für einen Artikel über Singles an einem Kochkurs teilnehmen. Allein unter Männern bildet sie ein Team mit Mitch, einem Freund ihres Schwagers in spe. Während sie versuchen, den Kochkurs ohne größere Verletzungen zu überstehen, freunden sich die beiden an – und nutzen bald ihre Freundschaft, um gewisse Vorzüge zu genießen. Doch als sich ihre Gefühle füreinander verändern, wird es kompliziert. Können Vicky und Mitch auch mehr als Freunde sein?

„Rezept fürs Happy End“ ist der Abschluss der Taste-of-Love-Reihe und ich war gespannt, wie nun auch noch Vicky ihren Mann fürs Leben finden wird. Das Buch hat mir – wie seine Vorgänger – gut gefallen, auch wenn natürlich alles vorhersehbar ist. Ich mochte es, alle Protagonisten aus den Vorgängern wiederzutreffen und den Stand ihrer Familienplanung zu kennen.

Auch Mitch und Vicky sind ein gutes Paar. Anfangs scheinen sie so gar nicht zusammenzupassen. Sie, die burschikose, großmäulige Journalistin, er der schnieke Anwalt, der auf weiblichere Frauen steht. Doch ihr Humor ist ähnlich und so bildeten sie schon bald ein sehr schönes Paar.

Ich habe mich gefreut, wieder Zeit mit den Bostoner Köchen zu verbringen und zu sehen, dass immer noch alle glücklich und zufrieden sind. Bei Vickys und Mitchs Geschichte hätte ich mir ein bisschen mehr Gefühle gewünscht, aber auch so fand ich das Buch sehr amüsant und lesenswert!

Veröffentlicht am 30.08.2020

Wo ist Mia?

Remember Mia
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Estelle Paradise wird schwer verletzt in ihrem verunglückten Wagen gefunden. Offenbar wurde auf sie geschossen, doch Estelle kann sich an nichts erinnern. Auch nicht daran, wo ihre sieben Monate alte Tochter ...

Estelle Paradise wird schwer verletzt in ihrem verunglückten Wagen gefunden. Offenbar wurde auf sie geschossen, doch Estelle kann sich an nichts erinnern. Auch nicht daran, wo ihre sieben Monate alte Tochter Mia geblieben ist. Was hat Estelle getan? Die Polizei geht davon aus, dass sie ihrer eigenen Tochter etwas angetan hat. Doch was ist die Wahrheit?

Das Buch hatte echt Potenzial. Auch wenn ich die Geschichte um Estellte, Jack und Mia von Anfang an seltsam fand – mal davon abgesehen, dass ich niemanden in diesem Buch sympathisch fand -, wollte ich wissen, was hier wirklich passiert ist. Wurde Mia entführt oder hat Estelle ihr wirklich etwas angetan?

Da Estelle sich an nichts erinnern konnte, blieb die Wahrheit lange verborgen. Als sie sich dann offenbarte, wünschte ich mir fast, sie wäre noch länger im Verborgenen geblieben. Denn alles, was jetzt folgte, fand ich einfach nur unglaubwürdig und doof. Mal davon abgesehen, dass die Polizei beim Verschwinden eines Kindes sicher mehr tun würde, als zuzuschauen – vor allem, wenn eine Mutter einen Mann beschuldigt, ihre Tochter entführt zu haben. In diesem Buch war das nicht so. Keiner hat einen Handschlag getan, um das Kind wiederzufinden. Das fand ich seltsam.

Und auch Estelle – meine Güte, eine unsympathischere Protagonistin habe ich glaube ich noch nie kennengelernt. Sie ist albern, sie ist eine schlechte Mutter, auch wenn es Depressionen nach der Geburt waren, hätte sie einen Arzt aufsuchen können – aber sie hatte für all ihre Fehler eine Entschuldigung parat. Ätzend!

3 Sterne gibt es für einen recht spannenden Anfang, bevor alles seltsam und albern wurde. Muss man nicht gelesen haben.

Veröffentlicht am 29.08.2020

Was geschah auf Nordkoster?

Die Springflut
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1987: Eine schwangere Frau wird am Strand vergraben und der Springflut überlassen, die es in der Bucht geben wird. 2011: Die Polizeianwärterin Olivia Rönning übernimmt eine Seminararbeit. Sie soll sich ...

1987: Eine schwangere Frau wird am Strand vergraben und der Springflut überlassen, die es in der Bucht geben wird. 2011: Die Polizeianwärterin Olivia Rönning übernimmt eine Seminararbeit. Sie soll sich einen Cold Case vornehmen und aufführen, was die Polizei in dem Fall heute tun würde, wo ihr moderne Ermittlungsmethoden zur Verfügung stehen. Sie nimmt sich den Fall der ertränkten Frau vor, weil ihr Vater in diesem Fall ermittelte. Zusammen mit dem Ex-Polizisten Tom Stilton verbeißt sie sich in den Fall, ohne zu ahnen, welche Wahrheiten sie aufdecken werden.

Nachdem ich „Schlaflied“, den vierten Teil der Reihe gelesen hatte, wollte ich unbedingt die Anfänge von Olivia Rönning und Tom Stilton kennenlernen, weshalb ich jetzt den ersten Teil gelesen habe. Und ich kann sagen, dass mich auch dieser erste Teil wirklich gut unterhalten hat.

Ich fand die Zusammenstellung des Ermittlungsteams, das ja eher ungewöhnlich ist, spannend. Olivia, die noch keine Polizistin ist, aber sehr gute Ansätze einer guten Ermittlerin zeigt, und Tom, den das Leben stark mitgenommen hat und der mittlerweile alles andere als ein Polizist ist, dazu Abbas, der Informant, der so viele Geheimnisse zu haben scheint – das hat mir richtig viel Spaß gemacht.

Der Fall ist auch sehr gut durchdacht und ich war gespannt, ob es den Autoren gelingt, am Ende alle losen Fäden miteinander zu verbinden. Und das haben sie geschafft – und noch viel mehr, denn am Ende ist alles ganz anders als man als Leser am Anfang glaubt. Da wird alles noch einmal durcheinandergewirbelt, so dass das Buch ganz anders endet als erwartet. Das hat mir richtig gut gefallen.

Ein typisch nordischer Krimi mit vielen Handlungssträngen, die am Ende kunstvoll zu einem Strang verwoben werden. Mir hat es Spaß gemacht und ich freue mich auf Teil 2.

Veröffentlicht am 28.08.2020

Klassiker vegan serviert

No meat today
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Eins vorweg: Ich bin weder Vegetarierin noch Veganerin, aber ich finde es gut, hin und wieder einen fleischlosen Tag einzulegen. Bisher reichten mir dann Gemüseschnitzel (panierte Scheiben von Kohlrabi ...

Eins vorweg: Ich bin weder Vegetarierin noch Veganerin, aber ich finde es gut, hin und wieder einen fleischlosen Tag einzulegen. Bisher reichten mir dann Gemüseschnitzel (panierte Scheiben von Kohlrabi oder Sellerie) oder eine leckere Linsenbolognese. Fleischersatzprodukte finde ich irgendwie unschön – und Tofu hatte ich bisher noch nie lecker zubereitet vorgesetzt bekommen. Deshalb wollte ich dieses Buch testen, denn ich wollte wissen, wie man fleischloses Essen richtig würzt und welche Möglichkeiten es gibt.

In „no meat today“ präsentiert Elisa Brunke über 65 Rezepte, in denen Klassiker wie Gulasch, Königsberger Klopse und Chili vegan vorgestellt werden. Nach einer Einleitung folgen unter den Rubriken

- Pastaglück
- Lieblingsgerichte aus aller Welt
- Vegan Seafood
- Burger und Fingerfood
- Basics und Beilagen

die Rezepte. Nach der Einleitung folgt eine für mich sehr überraschende Seite mit Fleischalternativen. Ich war überrascht, weil ich nicht wusste, wie viele Möglichkeiten zum Ersetzen von Fleisch es gibt. Ich kannte natürlich Tofu und Seitan, wurde aber völlig überrascht von Sonnenblumenhack & Co. Und gerade Sonnenblumenhack kann ich wirklich jedem empfehlen. Ich habe damit ein Chili gemacht und der Unterschied zu Hackfleisch ist kaum zu schmecken. Wirklich toll, das gibt es bei mir jetzt öfter.

Insgesamt fand ich die Vorbereitung für die Rezepte oft sehr langwierig. Da muss man schon vorarbeiten, damit das Essen rechtzeitig auf dem Tisch steht, oft ist es dann schwer, spontan ein Gericht zu kochen. Natürlich geht es auch anders, aber mir fiel das oft auf.

Trotzdem: Das vegane Kochbuch bietet eine bunte Auswahl an leckeren Rezepten. Ich wurde mehr als einmal überrascht und habe einige neue Lieblingsrezepte für mich entdeckt, die es jetzt öfter geben wird. Vielleicht auch für Leute mit Erfahrung im veganen Kochen leichter nachzukochen, vielleicht könnte man auch einige Sachen länger vorher vorbereiten und im Kühlschrank aufbewahren – das müsste ich noch mal recherchieren.

Ein wirklich gutes Kochbuch, auch wenn man kein Veganer oder Vegetarier ist. Lecker!