Profilbild von misery3103

misery3103

Lesejury Star
offline

misery3103 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit misery3103 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.02.2020

Nur mal kurz die Welt retten

Der Hund, der die Welt rettet
0

Georgie liebt ihren Hund Mister Masch. Umso schlimmer, als eine böse Seuche das Leben aller Hunde und auch aller Menschen auf der Welt bedroht. Hunde werden getötet – aber Georgie kann nicht zulassen, ...

Georgie liebt ihren Hund Mister Masch. Umso schlimmer, als eine böse Seuche das Leben aller Hunde und auch aller Menschen auf der Welt bedroht. Hunde werden getötet – aber Georgie kann nicht zulassen, dass ihr geliebter Mister Masch nicht mehr da sein könnte. Als sie und ihr bester Freund Ramzy die alte Dr. Pretorius kennenlernen, ergibt sich eine Chance. Die Wissenschaftlerin hat nämlich eine Zeitmaschine gebaut und so wäre es möglich, in der Zukunft ein Heilmittel gegen die Krankheit zu holen. Wird es Georgie und Ramzy gelingen, die Welt zu retten?

Was für ein spannendes Kinderbuch – noch dazu mit tollen Kindern, die sich auf ein Abenteuer einlassen. Das hat mir sehr viel Spaß gemacht. Georgie und Ramzy sind zwei coole Kids, die durch Zufall in ein Abenteuer schlittern. Ein bisschen hat es mich gestört, dass sich zwei Kinder so einfach von einer ihnen unbekannten Frau zu sich nach Hause mitnehmen lassen, um dort an einem Experiment teilzunehmen. Aber dann dachte ich: Ach, was solls, es ist ein Kinderbuch, da ist alles erlaubt. Das Abenteuer rund um die „Zeitmaschine“ war dann auch irgendwie cool, obwohl mir einige Dinge unlogisch vorkamen. Aber das geht mir bei Zeitreisefilmen und -büchern immer so. Deshalb hat mich auch das nicht gestört.

Schlimm fand ich, dass so viele Hunde in der Geschichte sterben mussten. Das fand ich für ein Kinderbuch etwas zu krass, aber es ist realistisch. Zum Glück gelingt es Georgie, Mister Masch erst mal vor dem Einschläfern zu retten und am Ende ist er es, der die Welt retten kann. Das hat mir gefallen.

Überhaupt hat mir das Buch wirklich gut gefallen. Der Schreibstil ist toll und Georgie kommt richtig angenehm und sympathisch rüber. Auch Ramzy ist toll – und die Charaktere amüsieren alle auf die eine oder andere Art. Dabei zieht sich so ein Wortwitz durch das gesamte Buch – ich sage nur Mister Eymann Nurrswei, dessen „Name“ mich durchweg amüsiert hat.

Insgesamt ein schön geschriebenes und wirklich spannendes Kinderbuch mit einer ernsten Geschichte, die aber mit viel Wortwitz erzählt wird. Mir hat es gefallen!

Veröffentlicht am 21.02.2020

Castor und Pollux

Der Näher
0

Fallanalytiker Abel wird von seinem Chef nach Gummersbach geschickt. Zwei Frauen sind spurlos verschwunden, doch ihr Verschwinden wird nach Auffinden von Abschiedsbriefen als freiwillig behandelt. Zufällig ...

Fallanalytiker Abel wird von seinem Chef nach Gummersbach geschickt. Zwei Frauen sind spurlos verschwunden, doch ihr Verschwinden wird nach Auffinden von Abschiedsbriefen als freiwillig behandelt. Zufällig wird kurz nach Martin Abels Ankunft eine Leiche gefunden. Eine Frau und ihr gerade geborenes Baby sind in einem Erdloch vergraben. Schnell wird klar, dass der Fund der Frau etwas mit dem aktuellen Verschwinden der beiden Frauen zu tun hat. Doch wer ist der verrückte Mörder, der im Bergischen Land sein Unwesen treibt?

Martin Abel hat es in diesem Teil der Serie mit einem wirklich durchgeknallten Mörder und einem bizarren Szenario zu tun. Der Täter ist grausam und brutal, total verrückt und gefährlich. Der Fall der entführten Frauen jagte mir einen Schauer über den Rücken. Abel ist gewohnt unsympathisch, als er auf die Kollegen in Gummersbach trifft, doch schnell durchschauen sie seine Art und nehmen ihn in ihrem Team auf. Gleichzeitig tut sich eine Menge in seinem privaten Umfeld, so dass Abel eine Menge zu verdauen hat.

Der Fall und der Weg zur Lösung haben mir gefallen. Ein bisschen haben mich die ständigen Zufälle gestört, durch die Abel der Lösung des Falls näher kam. Das war mir oft ein bisschen unglaubwürdig. Auch der Mörder verhielt sich am Schluss etwas zu dämlich, wo er doch vorher so übermächtig und planend war. Trotzdem fühlte ich mich gut unterhalten, auch wenn der Fall ekeltechnisch echt an der Grenze war.

Wieder ein guter Fall für Martin Abel – und ich bin gerne wieder dabei, wenn es neue Monster zu fangen gibt.

Veröffentlicht am 20.02.2020

Sommer der Veränderungen

Zimtsommer
0

Ada verlor bei einem schrecklichen Unfall ihren Mann und ihre kleine Tochter. Um den Beileidsbekundungen und traurigen Blicken zu entgehen, verlässt sie New York und mietet sich ein Hausboot in Seattle. ...

Ada verlor bei einem schrecklichen Unfall ihren Mann und ihre kleine Tochter. Um den Beileidsbekundungen und traurigen Blicken zu entgehen, verlässt sie New York und mietet sich ein Hausboot in Seattle. Das Hausboot befindet sich an einem Steg, der von den Bewohnern die Bootsstraße genannt wird. Hier lernt sie Alex kennen, der sich schnell in ihr Herz schleicht. Und sie stöbert ein Geheimnis auf. 50 Jahre zuvor ist eine Bewohnerin der Bootsstraße spurlos verschwunden. Was wissen die anderen Hausbesitzer?

Das Buch ist nett. Ada hat eine schlimme Vergangenheit und ist traurig. Die Bewohner der Bootsstraße sind liebenswert und nehmen die junge Frau in ihrer Mitte auf. Alex ist ein toller Nachbar. Die Rückblicke in die 1950er Jahre und zu der verschwundenen Penny sind interessant und geben Rätsel auf. Man will wissen, was ihr wirklich passiert ist.

Was mir nicht so gut gefallen hat, ist dass alles so furchtbar schnell geht bei Ada. Sie ist so in Trauer, dann reicht aber ein nettes Wort von Alex und sie ist neu verliebt. Das könnte ich ja noch hinnehmen, aber dann ist die Liebesgeschichte auch so wenig mitreißend. Es kommen einfach gar keine Gefühle rüber – so finde ich es. Deshalb konnte ich nicht so richtig mit Ada und Alex mitfühlen, fand es aber irgendwie niedlich und nett.

Pennys Geschichte hat mich mehr mitgerissen, aber auch hier kamen die Gefühle nicht so richtig bei mir an. Den Schluss fand ich auch irgendwie nicht schlüssig, wenn auch eine nette Überraschung.

Insgesamt eine nette Geschichte, die ich gerne gelesen habe, auch wenn mich die Gefühle nicht so recht mitnehmen konnten.

Veröffentlicht am 18.02.2020

Der Drowning Pool

Into the Water - Traue keinem. Auch nicht dir selbst.
0

Nel Abbott ist tot. Angeblich hat sie sich selbst das Leben genommen, indem sie von einem Felsen in den Drowning Pool in ihrem Heimatort gesprungen ist. Ihre Schwester Julia kommt nach Beckford, um sich ...

Nel Abbott ist tot. Angeblich hat sie sich selbst das Leben genommen, indem sie von einem Felsen in den Drowning Pool in ihrem Heimatort gesprungen ist. Ihre Schwester Julia kommt nach Beckford, um sich um ihre Nichte zu kümmern. Der Drowning Pool galt schon immer als Gefahr für Frauen. Bei Hexenprozessen diente er zum Ertränken der verdächtigten Frauen, auch zahllose Frauen aus dem Ort nahmen sich dort das Leben. Doch gehört auch Nell zu ihnen? Jules will das nicht glauben, auch wenn Nell Zeit ihres Lebens besessen von der Geschichte des Ortes war. Was ist wirklich passiert?

Der Aufbau des Romans ist erst mal eine Herausforderung. Die Kapitel sind jeweils aus Sicht eines Bewohners geschrieben und es dauert eine Zeit, bis man als Leser alle zugeordnet und sortiert hat. Das ist zuerst etwas mühsam, geht aber schneller als zuerst erwartet. Trotz dieses etwas ungewöhnlichen Stils fesselte mich die Geschichte von Anfang an, denn nach und nach werden immer neue Informationen enthüllt. Informationen von Verhältnissen, Geheimnissen und mehr, die alle zu Nells Tod geführt haben könnten. Das hat mir gefallen.

Bis zur Auflösung glaubt man mehr als einmal, die Geschichte durchschaut zu haben, was sich aber immer wieder als falsch herausstellt. Die Auflösung selbst war für mich eine Überraschung, aber gleichzeitig auch wieder nicht – schwer zu erklären.

Ich mochte das Buch und fand es insgesamt sogar besser als „Girl on a train“, den ersten Roman der Autorin.

Veröffentlicht am 17.02.2020

Wie man eine Werft kapert

Das Leben fällt, wohin es will
0

Marie liebt ihr unbeschwertes Leben. Sie lebt in einer WG mit ihrer besten Freundin, jobbt in einem Café und ist ständig mit ihren Freunden auf der Piste. Als ihre Schwester an Krebs erkrankt und Marie ...

Marie liebt ihr unbeschwertes Leben. Sie lebt in einer WG mit ihrer besten Freundin, jobbt in einem Café und ist ständig mit ihren Freunden auf der Piste. Als ihre Schwester an Krebs erkrankt und Marie bittet, ihr mit den Kindern und bei ihrer Arbeit in der familieneigenen Werft zu helfen, ist es mit dem schönen Leben erst mal vorbei. Doch schnell erkennt Marie, dass sie die Werft vermisst hat. Als sie sich auch noch in den Geschäftsführer der Werft verliebt, wird es Marie angst und bange, denn so viel Ernsthaftigkeit kann sie in ihrem Leben doch gar nicht gebrauchen – oder vielleicht doch?

Die fast 30jährige Marie und ihr ausgeflipptes Leben fand ich zwar ein bisschen zu viel, aber irgendwie mochte ich sie von Anfang an. Sie ist ausgeflippt und unterhaltend, steht aber sofort zur Verfügung als ihre Schwester sie braucht. Ihr Einsatz in der Werft war auch amüsant, denn zunächst nimmt niemand Marie so richtig ernst und sie trifft einige sehr zweifelhafte Entscheidungen. Doch nach und nach gewinnt sie die Leute für sich, was mir gut gefallen hat. Wie sowohl ihre Schwester als auch ihr Vater mit Marie umgingen, hat mich oft echt genervt. Okay, sie ist unzuverlässig gewesen und man konnte sich nicht auf sie verlassen, aber trotzdem hatte sie dieses Verhalten nicht verdient.

Am Anfang fand ich den Roman ein wenig langatmig, aber nach und nach hat mich Marie für sich gewonnen und gerade ihr Geplänkel mit dem Geschäftsführer Daniel und ihr Umgang mit den Kindern ihrer Schwester haben mich sehr gut unterhalten. Dazu sage ich nur: Harhar, ihr Piraten, wir kapern ein Schiff!