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Veröffentlicht am 08.02.2022

Die Luft ist raus

Der Mann, der zweimal starb (Die Mordclub-Serie 2)
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Nachdem ich vom ersten Band der Reihe restlos und uneingeschränkt begeistert war, hatte ich große Erwartungen an die Fortsetzung - die leider nicht erfüllt wurden. Gerade so hat es das Buch geschafft, ...

Nachdem ich vom ersten Band der Reihe restlos und uneingeschränkt begeistert war, hatte ich große Erwartungen an die Fortsetzung - die leider nicht erfüllt wurden. Gerade so hat es das Buch geschafft, mich bei der Stange zu halten, und viel zu selten hatte ich das Bedürfnis unbedingt weiter lesen zu müssen.
Der Plot ist recht ausgefeilt und bietet mit vielen überraschenden Wendungen ausreichend Spannung, droht aber dadurch auch haarscharf ins Absurde zu kippen - irgendwann sind es einfach zu viele Haken, die geschlagen werden können. Die Dialoge und vor allem Joyce als Erzählerin, die mich beim ersten Band noch so unterhaltsam zum Schmunzeln gebracht haben, fallen diesmal leider extrem flach und bemüht aus, so dass ich ganze Passagen am liebsten durchgestrichen und schnellstens wieder vergessen hätte. Irgendwie schafft es der Autor diesmal nicht, den leichten und doch pointierten Ton wieder zu treffen, der den Donnerstagsmordclub anfangs so besonders gemacht hat. Schade, aber bereits der zweite Band wirkt wie eine Fortsetzung zu viel, der bekanntlich bei den meisten Serien irgendwann einfach die Luft ausgeht. Vielleicht - hoffentlich - kann mich ein künftiger Band drei wieder versöhnen, eine Chance würde ich ihm geben.

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Veröffentlicht am 27.01.2022

Weckt Erinnerungen

Krabat
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Seitdem mich in jungen Jahren die tschechische Trick-Verfilmung von Krabat nachhaltig beeindruckt hat, hatte ich vor das Buch zu lesen. Bis dato habe ich es nicht geschafft, aber dann entdeckte ich die ...

Seitdem mich in jungen Jahren die tschechische Trick-Verfilmung von Krabat nachhaltig beeindruckt hat, hatte ich vor das Buch zu lesen. Bis dato habe ich es nicht geschafft, aber dann entdeckte ich die Hörspielfassung, die mir mit ihrem düsteren Cover sofort ins Auge fiel. Und sofort war die Erinnerung an die dunkle kalte Mühle und den bösen Meister wieder da. Oder besser gesagt: die Erinnerung an das beklemmende Gefühl, das die Geschichte in mir ausgelöst hat. Vor allem aber ist Krabat in mir seitdem fest mit dem Bild der Raben verankert - das mir noch lange danach einen Schauer über den Rücken laufen liess.
Die unheimliche Stimmung wird vor allem durch die Musikuntermalung, aber auch durch die ruhige, fast schon leise, aber sehr eindringliche Stimme des erzählenden Krabat hervorragend eingefangen. Und so wurde diese märchenhafte Erzählung von Otfried Preußler, die auf einer alten Sage beruht, vor meinem geistigen Auge wieder sehr lebendig. Und wieder steht der Wunsch, das Buch selbst endlich einmal zu lesen, ganz oben auf meiner Liste.

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Veröffentlicht am 25.01.2022

Nur noch ein Kapitel...

Die Zahlen der Toten
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Nachdem ich zufällig mittendrin mit Band 11 der Reihe angefangen hatte, war ich natürlich neugierig auf den Anfang und wie alles begann. Die Charaktere werden gut eingeführt, gerade die persönliche Geschichte ...

Nachdem ich zufällig mittendrin mit Band 11 der Reihe angefangen hatte, war ich natürlich neugierig auf den Anfang und wie alles begann. Die Charaktere werden gut eingeführt, gerade die persönliche Geschichte der Hauptperson Kate Burkholder wird hier geschickt in den vorliegenden 'Fall' integriert. Obwohl die Ermittlung streckenweise etwas zu langatmig ausfiel, einige Charaktere etwas stereotyp ausfielen und das Ende grob vorhersehbar war, hat mich das Buch doch immer wieder gepackt und zum Weiterlesen animiert. Fazit: sehr entspannender spannender Thriller mit einigen heftigen Szenen, aber ausgewogen und fesselnd geschrieben.

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Veröffentlicht am 24.01.2022

Beklemmend

Hinter diesen Türen
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Anfangs war ich skeptisch, da ich Geschichten mit High-Tech nicht sonderlich mag (da hat mich möglicherweise meine erste Erfahrung mit dem m.E. grottenschlechten Roman Security von Dean Koontz negativ ...

Anfangs war ich skeptisch, da ich Geschichten mit High-Tech nicht sonderlich mag (da hat mich möglicherweise meine erste Erfahrung mit dem m.E. grottenschlechten Roman Security von Dean Koontz negativ geprägt). Allerdings schafft die Autorin es in diesem Roman vortrefflich, durch die allgegenwärtige Smart-Home-Technik eine beklemmende, fast schon klaustrophobische Stimmung zu erzeugen, die paradoxerweise in bester Tradition - wie die nächtlichen gruseligen Geräusche - Gänsehaut zu erzeugen versteht. Das Ende konnte mich leider nicht so ganz überzeugen, daher ein Punkt Abzug. Hier kam eine unerwartete neue Komponente hinzu, die in keiner Weise zu erahnen war und äusserst aufgesetzt wirkte - das war mir einfach im Gesamtbild nicht 'rund' genug. Bei diesem Roman gilt daher wohl eher 'der Weg ist das Ziel', den ich mit Hochspannung im Eiltempo beschritten habe.

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Veröffentlicht am 09.01.2022

Wohlfühlroman mit ernsten Untertönen

Das Geheimnis des Bücherschranks
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Das Buch wird als „Wohlfühlroman“ beworben. Das stimmt auch größtenteils, solange man sich in der Gegenwartsgeschichte befindet, die eine typische Frauengeschichte erzählt mit Höhen und Tiefen, ...

Das Buch wird als „Wohlfühlroman“ beworben. Das stimmt auch größtenteils, solange man sich in der Gegenwartsgeschichte befindet, die eine typische Frauengeschichte erzählt mit Höhen und Tiefen, die nach einigen Verwirrungen und Konflikten zum vorhersehbaren Happy End führen. Dies ist Rebeckas Geschichte, die ins Haus ihrer Großmutter zurückkehrt, nachdem diese einen Unfall hatte.

Der parallel erzählte Handlungsstrang, der im Jahr 1943 spielt, ist allerdings deutlich ernster und eindringlicher geschrieben. Es geht hier um das Schicksal dänischer Flüchtlinge, deren mutige Helfer und die vorgeblich neutrale Stellung Schwedens sowohl gegenüber Deutschland als auch den Alliierten, bei der es im Verlauf aber nicht bleibt. Dies ist die dramatische Vergangenheit von Rebeckas Großmutter Anna.

Nachdem Rebecka das alte Tagebuch von Anna gefunden hat, verknüpfen sich Gegenwart und Vergangenheit, alte Geheimnisse werden aufgedeckt und lange ungelöste Fragen beantwortet. Letztendlich findet sich natürlich alles, aber bis dahin ist es ein aufregender Weg.

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