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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.11.2022

Magischer Krimi

Der unsterbliche Salamander
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Ich bin eher Krimi- als Fantasy-Fan, aber die Mischung in diesem Buch gefällt mir außerordentlich gut. In vielen Szenen dominiert die reine Ermittlungsarbeit, und der fantastische Hintergrund wird sehr ...

Ich bin eher Krimi- als Fantasy-Fan, aber die Mischung in diesem Buch gefällt mir außerordentlich gut. In vielen Szenen dominiert die reine Ermittlungsarbeit, und der fantastische Hintergrund wird sehr schlüssig integriert. Die Erklärung der Magie wirkt fast schon wissenschaftlich und ist eine wirklich geniale Idee, und ich finde es gut wie menschlich die Hexen und Zauberer agieren, Intrigen und Machtspielchen inklusive. Die Gesetze und Regeln in dem Ort Gelivron fand ich besonders faszinierend, unter anderem die Art der Bestrafung von Verbrechern. Auch dass es in dieser Welt keine Technik gibt, was der Szenerie einen historischen Anstrich verleiht, wirkt stimmig und gefällt mir außerordentlich gut. Ich habe natürlich versucht mir die verschiedenen Personen oder Magiewesen (z.B. die kleinen Feen, die hier übrigens böse sind) bildlich vorzustellen, aber das ist gar nicht so einfach und würde sicherlich super Special Effects in einem Film abgeben. Hier wären ein Glossar oder eine Galerie absolut die Schokostreusel auf der Kirsche auf dem Sahnehäubchen.

Das Ermitterteam - Inspektor Theodem Brigâ und seine neue tatkräftige und loyale Partnerin Valerie - finde ich sehr sympathisch, und Theos Familiengeheimnis macht ihn gleich nochmal interessanter und greifbarer. Und dann ist da ja noch seine Haushexe Sibilla, für die Theo offensichtlich Gefühle hegt...

Was den "Fall" an sich angeht, wurde ich mehrfach gekonnt in die Irre geführt und habe dann doch jedes Mal mit meinem Verdacht falsch gelegen. Die Auflösung enthüllt schließlich eine absolut fantastische alte Geschichte und das Finale hat mich wirklich umgehauen. Das Ende ist einfach nur schön und lässt keine Fragen offen außer: wann wird es eine Fortsetzung geben?

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Veröffentlicht am 24.10.2022

Fast schon ein Horror-Thriller

SCHNEE
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Hinter dem eher unscheinbaren Cover verbirgt sich ein eiskalter Thriller, der es in sich hat. Was harmlos anfängt, steigert sich zu einer Symphonie des Grauens, in der selbst ich nicht mehr zwischen Realität, ...

Hinter dem eher unscheinbaren Cover verbirgt sich ein eiskalter Thriller, der es in sich hat. Was harmlos anfängt, steigert sich zu einer Symphonie des Grauens, in der selbst ich nicht mehr zwischen Realität, Geistererscheinung und Wahnsinn unterscheiden konnte. Besonders gut haben mir die gruseligen Elemente gefallen, in denen die Protagonisten Dinge und Menschen sahen die nicht da waren und die sie langsam an ihrem Verstand zweifeln ließen.
Die Geschichte wird in zwei Handlungssträngen erzählt: was der Gruppe passiert ist, die im isländischen Hochland verschollen ist, und was im Hier und Jetzt vorgeht, wo Polizei und Bergwacht die Leichen finden und über deren Schicksal rätseln. Die parallel eingeflochtene Geschichte des gefundenen Kinderschuhs und seiner Herkunft sorgt zusätzlich für Gänsehaut.
Ich liebe Thriller die in Eis und Schnee spielen, und dieser Roman erhebt das Genre nochmal auf ein ganz neues Level. Klare Leseempfehlung - aber zieh Dich warm an!

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Veröffentlicht am 20.09.2022

Ein Thriller der Extraklasse!

Das versunkene Dorf
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Nach einem Dienstunfall, der ihr Gesicht entstellt, wird Noémie Chastain von ihrer Einheit in Paris in die Provinz abgeschoben, wo sie es schon bald mit einem ungewöhnlichen, weit in die Vergangenheit ...

Nach einem Dienstunfall, der ihr Gesicht entstellt, wird Noémie Chastain von ihrer Einheit in Paris in die Provinz abgeschoben, wo sie es schon bald mit einem ungewöhnlichen, weit in die Vergangenheit des besonderen Ortes zurückreichenden Mordfall zu tun bekommt. Und während Noémie die Geheimnisse des Ortes enthüllt, findet sie auch zu sich selbst zurück.

Eine bemerkenswerte Protagonistin und ein raffiniert konstruierter Fall - dieser Thriller hat mich von der ersten bis zur überraschenden letzten Seite nicht mehr losgelassen. Leider gibt es die weiteren Krimis des Autors noch nicht in deutscher Übersetzung, aber ich hoffe das wird bald nachgeholt.

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Veröffentlicht am 18.07.2022

Sympathischer Krimi-Auftakt

Mord in Montagnola
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Mit 'Mord in Montagnola' startet eine neue Krimireihe mit der Übersetzerin Moira als Hauptperson, die zu ihrem Vater ins Elternhaus in Montagnola im Tessin zurückkehrt. Als eine Leiche gefunden wird, soll ...

Mit 'Mord in Montagnola' startet eine neue Krimireihe mit der Übersetzerin Moira als Hauptperson, die zu ihrem Vater ins Elternhaus in Montagnola im Tessin zurückkehrt. Als eine Leiche gefunden wird, soll Moira bei den Zeugenbefragungen als Dolmetscherin für der Polizei einspringen. Gemeinsam mit der Kommissarin Chiara begibt sie sich auf Spurensuche. Da Moira sich in Montagnola auskennt, erfährt sie Dinge, die der Polizei verborgen bleiben und kann so die Ermittlungen unterstützen. Natürlich bleibt es nicht aus, dass Moira hier und da auch eigene Nachforschungen anstellt. Und dann ist da noch ihre Jugendliebe Luca, der inzwischen als Gerichtsmediziner arbeitet, so dass sich beider Wege immer wieder kreuzen.

Mit Moira hat die Autorin eine sympathische, wenn auch manchmal etwas naiv-verpeilte Protagonistin geschaffen. Und auch wenn der Kriminalfall zugunsten der Charaktere und ihrer Geschicke ein wenig in den Hintergrund tritt, hat mich das Buch von der ersten Seite total gefesselt und ich konnte es gar nicht mehr weglegen. Dabei hat es mich auch kaum gestört, dass manche Begebenheiten eher unglaubwürdig waren - zum Beispiel wie intensiv Moira von der Polizei einbezogen wurde und wie unsicher die Kommissarin dargestellt wurde.

Fazit: ein echter Wohlfühl-Krimi mit Urlaubsflair.

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Veröffentlicht am 21.06.2022

Horror vom Feinsten

Leichdorf
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Dieses Buch hat mich mehr als positiv überrascht, denn es entpuppte sich entgegen meiner anfänglichen Skepsis als absolutes Lese-Highlight.
Mir ist sofort die unglaubliche inhaltliche Dichte aufgefallen: ...

Dieses Buch hat mich mehr als positiv überrascht, denn es entpuppte sich entgegen meiner anfänglichen Skepsis als absolutes Lese-Highlight.
Mir ist sofort die unglaubliche inhaltliche Dichte aufgefallen: von Anfang an gibt es vergleichsweise viele Charaktere, die einem aber sehr schnell vertraut werden, und es passiert wirklich sehr viel, was ich alleine daran merkte, dass ich nicht durch die Seiten 'fliegen' konnte, sondern wirklich jeden Satz bewusst aufnehmen musste. Und auch wenn nicht in jedem Moment hochdramatische Action ablief, so waren die Beschreibungen und das Geschehen immer interessant und fesselnd. Der Schreibstil hat mich tatsächlich ein wenig an Werke von Stephen King erinnert, in denen sich die Spannung ja auch langsam aufbaut und der Anfang für eine ausführliche Einführung der Charaktere genutzt wird. Ich hatte dann auch gleich meine Favoriten unter den Personen - denen ich natürlich gewünscht habe dass sie heil aus der ganzen Geschichte herauskommen mögen... Und auch wenn die Wahl einer der Hauptfiguren auf den ersten Blick sehr klischeehaft wirkte, hat der Autor dieser Person eine ganz eigene sehr intensive Aura verliehen, die ihr unglaubliches Denken und Handeln gleichzeitig sehr glaubhaft und eindringlich machte.
Zwischendurch hatte ich kurz die Sorge, dass die sehr komplexe Handlung mit zu vielen Nebenschauplätzen und verschachtelten Handlungssträngen überfrachtet ist und sich in den Details verliert, aber am Ende passte alles perfekt zusammen und ergab einen extrem düsteren und unheimlichen Sinn.
Besonders gut gefallen hat mir auch, dass der Horror immer wieder zwischenmenschlichen Tönen wich, die einem manche der Protagonisten so richtig ans Herz wachsen ließen und der Geschichte Nachdruck und Tiefe verliehen. Das große Finale am Ende schliesslich hat alle meine Erwartungen übertroffen, und ich war von der bildhaften Ästhetik des Horrors wirklich total beeindruckt - das war wirklich ganz großes Kino. Fazit: 'Leichdorf' bietet Horror vom Feinsten und legt hoffentlich den Grundstein zu weiteren Romanen, die das Thema und den schaurigen Reiz der Gegend vertiefen und (hoffentlich) auch die ein oder andere Figur wieder aufleben lassen.

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