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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.01.2022

volle Punktzahl

Die Ullsteinfrauen und das Haus der Bücher
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Nach dem Nele-Neuhaus-Krimi ein weiterer Roman, der im Verlagsmillieu spielt. Diesmal historisch und diesmal der Ullstein-Verlag.

Das Buch liest sich einfach herrlich. Das Liebespaar, welches man hier ...

Nach dem Nele-Neuhaus-Krimi ein weiterer Roman, der im Verlagsmillieu spielt. Diesmal historisch und diesmal der Ullstein-Verlag.

Das Buch liest sich einfach herrlich. Das Liebespaar, welches man hier kennenlernt, ist etwas unkonventionell. Er ist der Chef im Verlag und mit 60 bereits Witwer. Sie ist halb so alt wie er und geschiedene Autorin. Ihre Liebe wird von Familie und Freunden skeptisch bis ablehnend beäugt. Gegen alle Widerstände heiraten die beiden und müssen dann erfahren, dass seine Familie sich damit nicht abfinden will. Erst werden Gerüchte geschürt, dann Gerichte bemüht, um das Glück der beiden zu verhindern. So was hält die beste Liebe nicht lange durch. Diese Ehe beruht auf realen Geschehnissen also gab es für die Autorin nur begrenzten Spielraum im Lauf der Story.

In einem fiktiven Handlungsstrang hat Frau Rygiert mehr Möglichkeiten und wir lernen einen jungen Fotografen und eine ihm zugetane Schreibkraft kennen, die sich gerne als Autorin versuchen möchte.

Wie gesagt. Ich habe das Buch einfach so verschlungen. So unterhaltsam und schön geschrieben. Volle Punktzahl

Veröffentlicht am 02.01.2022

etwas langatmig

In ewiger Freundschaft (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 10)
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Pia und Oliver ermitteln wieder. Und Nele Neuhaus erzählt in gewohnter Manier. Gegenwart und Vergangenheit spielen eine gleichwertige Rolle. Es gibt sehr viele Darsteller wobei die meisten auch gleichzeitig ...

Pia und Oliver ermitteln wieder. Und Nele Neuhaus erzählt in gewohnter Manier. Gegenwart und Vergangenheit spielen eine gleichwertige Rolle. Es gibt sehr viele Darsteller wobei die meisten auch gleichzeitig über kurz oder lang Verdächtige werden. Die Ermittler sind ein gut eingespieltes Team, werden vom Privatleben aber manchmal etwas aus dem Konzept gebracht. Es geht hier nicht um einen blutigen Plot, sondern rätselhafte Verwicklungen, Taten, die gesühnt werden müssen, Rache und Liebe. Besonders toll fand ich, dass die Story sehr viel mit der Autorin und ihrem Metier zu tun hatte. Der Winterscheid-Verlag steht mit seinen Angestellten und Autoren im Zentrum des Geschehens. Für interessierte Leser sehr unterhaltsam.

Womit man bei diesem Roman allerdings leben muss ist, dass er sehr langsam in die Gänge kommt und die Spannung immer wieder gedrosselt wird. Es ist ein eher langatmiger Krimi mit wenig Thrill. Und Olivers Privatleben hat mich diesmal auch echt runtergezogen und teilweise genervt.
Meiner Meinung nach nicht ihr bestes Buch.

3,5 Sterne aufgerundet auf gerade noch 4.

Veröffentlicht am 05.09.2021

Falsche Vorstellungen

Genussvoll gesund bleiben
3

Ich hatte wohl ganz falsche Vorstellungen von diesem Buch. Es war nicht meine erste Kochrunde und ich war hochmotiviert. Genussvoll gesund zu bleiben finde ich ein einladendes perfektes Motto. Als Biologe ...

Ich hatte wohl ganz falsche Vorstellungen von diesem Buch. Es war nicht meine erste Kochrunde und ich war hochmotiviert. Genussvoll gesund zu bleiben finde ich ein einladendes perfektes Motto. Als Biologe und Bioladen-Einkäufer war ich sehr gespannt und sehr aufgeschlossen. Ich hätte mir allerdings gewünscht, dass schon vorher explizit erwähnt worden wäre, dass Grundpfeiler dieses Buches die Low-Carb- und glutenfrei Ernährung sind und dass es sich um eine richtiggehende "Diät" handelt - also nicht zwecks abnehmen aber zwecks Körper durchpusten und auf Spur bringen.

Das Buch ist in 28 Tage unterteilt und hier in Frühstück, Mittagessen udn Abendessen. Diese Struktur macht es etwas unübersichtlich, wenn man die Gerichte austauschen und die Reihenfolge verändern möchte. Dadurch, dass das Buch eine handliche Größe hat - also kleiner als A4, müssen Gerichte über mehrere Seiten dargestellt werden, Fotos finden sich oft zwei Seiten später oder vorher, dass verwirrte mich.

Zu den Gerichten kann ich sagen, dass mich die meisten Frühstück-Varianten nicht ansprachen bzw. so aufwendig waren, dass ein berufstätiger Mensch sie unter der Woche nicht macht. Wenn ich um 7 in die Arbeit fahre, will ich nicht noch schnibbelnd und kochend den Morgen verbringen. Und einiges mutete eher wie Mittagsspeise an und war kein Frühstück für mich als Mitteleuropäer.

Enttäuscht war ich von der fehlenden Individualität der Rezepte. Zu vielen Gerichten hätte ich kein Rezept gebraucht, vor allem, da kaum besondere Gewürze verwendet wurden, es kaum interessante neue Kombinationen gab. Neu war nur, dass kein gewöhnliches Mehl verwendet werden durfte und diverse Zutaten sehr speziell waren. Also so, dass ich sie extra hätte kaufen müssen, weil sie einem normalen Haushalt fehlten. Und ich bin wirklich gut ausgestattet, da ich gerne vielsteitig und exotisch koche. Gestört hat mich auch, dass viele Zutaten sehr teuer waren. Warum muss ich Perlhuhn zubereiten? Da war mir einiges viel zu speziell.

Die Ergebnisse haben mich zum Großteil nicht überzeugt. Da ich das Buch in der Leserunde kennen lernte, war ich auch enttäuscht von den Urteilen der Mit-Köche, die von geschmacklosem Brot und anderen wenig leckeren Ergebnissen berichteten. Das nahm mir mit den eigenen Kochversuchen schnell die Freude.

Fazit: Das Kochbuch hat mich enttäuscht zurückgelassen. Nichts Neues für mich, keine neuen Lieblingsgerichte, keine Aha-Erlebnisse. Gesund wird man wahrscheinlich schon. Aber es war für mich zu umstänglich das alles nachzukochen, nachzukaufen und auszuprobieren, um dann auch noch geschmacklich enttäuscht zu werden. Hier macht gesund bleiben nicht so großen Spaß. Für mich jedenfalls.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Rezeptideen
  • Gestaltung
Veröffentlicht am 22.08.2021

anspruchsvoll

Shuggie Bain
0

Von diesem Buch hatte ich schon sehr viel gehört. So etwas hat seine Tücke, da man mit bestimmten Erwartungen rangeht. Ich bin jemand, der oft Schwierigkeiten mit Booker-price-Büchern hat. Keine Ahnung, ...

Von diesem Buch hatte ich schon sehr viel gehört. So etwas hat seine Tücke, da man mit bestimmten Erwartungen rangeht. Ich bin jemand, der oft Schwierigkeiten mit Booker-price-Büchern hat. Keine Ahnung, ob ich für diese Art von Büchern einfach nicht der richtige Leser bin. Aber ich gebe nicht auf.

Shuggie ist ein kleiner Junge, der in einem Glasgow der 80ger Jahre aufwächst. Die Stadt ist eine Arbeiterhochburg und die Zeiten sind schlecht. Armut klopft auch an die Türe von Shuggies Familie. Seine Mutter ist daran nicht unschuldig, denn sie leidet an der Alkoholsucht und kann mehr schlecht als recht für ihre Kinder suchen. Über die Jahre wird es immer schlimmer und der kleine Shuggie kämpft wie ein Löwe aber er kämpft gegen Windmühlen um seine Mutter, die immer mehr in einer Abwärtsspirale ist und droht ihren letzten Sohn, der noch bei ihr wohnt, mitzuziehen.

Das Buch liest sich nicht mal so einfach weg. Man hat schwer zu kauen an manchen Szenen. Die Sprache ist direkt und hart. Hier wird nichts beschönigt und man rechnet auch nicht mit einem Happy End.

Eine Geschichte darüber, dass das Schicksal es nicht immer gut meint mit Kindern und man sich seine Eltern nichtaussuchen kann. Ob man aus dem Dilemma so einer Jugend ausbrechen kann bleibt weitgehend offen.

Anspruchsvolle Lektüre.

Veröffentlicht am 22.08.2021

schöner zweiter Band

Die Heimkehr der Störche (Die Gutsherrin-Saga 2)
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Im ersten Band dieser Reihe habe ich Dora und Curt kennengelernt und für mich war ihre Geschichte ein deutsches "Vom Winde verweht". Das war wohl auch ein wenig von der Autorin so gedacht. Ich war also ...

Im ersten Band dieser Reihe habe ich Dora und Curt kennengelernt und für mich war ihre Geschichte ein deutsches "Vom Winde verweht". Das war wohl auch ein wenig von der Autorin so gedacht. Ich war also gespannt, ob sich die beiden Hauptdarsteller nun endlich füreinander eintscheiden können. Aber erst mal ist alles ganz anders. Dora und ihre Familie sitzen als arme Flüchtlinge bei einer Bauersfrau fest und Curt ist seit Kriegsende verschollen. Und das sind immmerhin schon 7 Jahre. Endlich fasst sich Dora ein Herz, macht sich auf nach Ostberlin um zu studieren und den Mann ihres Herzens zu suchen. Immer dabei Curts Tochter, die sie inzwischen wie ihr eigenes liebt.

Im Zentrum dieses zweiten Bandes sind die Anfangsjahre in der DDR. Das ist interessant, über weite Strecken aber auch mal wieder erschreckend. Wie die Kommunisten und die Stasi Hand in Hand die Menschen unterdrücken, klein halten, sie in die Grenzen der DDR zwingen, das finde ich jedes Mal wieder deprimierend. Dieser Grundton hat mich tatsächlich etwas runter gezogen. Wie Dora und ihr Bruder sich bemühen nicht aufzufallen, sich anzupassen und es doch nicht können, wie die Stasi eine bedrohliche Größe in ihrem Leben wird. Wie sie herausfindet, was mit Curt passiert ist und wie sie versucht, ihm zu helfen.

Mehr möchte ich nicht verraten. Sonst ist die Spannung womöglich nicht mehr so groß.
Ein schöner zweiter Band. Die Unterdrückung der DDR hat sich allerdings auf mein Leseerlebnis geschlagen. Doras Stärke und Lebensmut erinnert wirklich an Scarlett O'Hara. Ich kann nur bewundern, wie sie sich durchkämpft.