Voller Gefühl....wunderbar und spannend zu lesen#
Der Sommer, in dem es zu schneien begannLucy Clarke ist eine meiner Lieblingsautoren, sie schreibt voller Gefühl Geschichten mit gaaaanz viel Tiefgang!
Leider wurden nur wenige Bücher ins Deutsche übersetzt.
Schon das Gesicht des Buches ist ...
Lucy Clarke ist eine meiner Lieblingsautoren, sie schreibt voller Gefühl Geschichten mit gaaaanz viel Tiefgang!
Leider wurden nur wenige Bücher ins Deutsche übersetzt.
Schon das Gesicht des Buches ist toll, blaue Wellen, die sich über den Buchblock ziehen, etwas besonderes, wie auch der Inhalt des Buches! Auch der Titel passt wunderbar.
Am Strand von Dorset wird Evas Ehemann Jackson morgens beim Angeln von den Wellen erfasst und ertrinkt in der eiskalten See. Im Alter von 29 Jahren ist Eva nun nach nur einem Jahr Ehe Witwe.
Nachdem keiner von Jacksons Familie zur Trauerfeier nach England gekommen ist, beschließt Eva, nach Tasmanie, in die Heimat ihres Ehemanns zu reisen, um seinen Vater Dirk und seinen Bruder Saul, mit dem sich Jackson vor vier Jahren überworfen hatte, kennenzulernen.
Dort wird Eva kühl und abweisend in Empfang genommen. Dirk konfrontiert sie mit der Tatsache, dass er gegen eine Ehe zwischen ihr und Jackson war und auch Saul zeigt deutlich, dass Eva in Tasmanien nicht erwünscht ist.
Als sie dort eine Fehlgeburt erleidet, kaum dass sie gemerkt hatte, schwanger zu sein, stellt Saul ihr für einen Aufenthalt eine Hütte am Strand zur Verfügung. Distanziert kümmert er sich um sie und lehrt ihr das Freitauchen.
Im Meer fühlt sich Eva unbeschwert und kann sich von ihrem Schmerz der Trauer ablenken. In Gesprächen mit Saul wird ihr bald klar, dass ihr die Familie etwas bewusst verschweigt und dass sie Jackson - ihre Liebe auf den ersten Blick - gar nicht kannte.
Nach und nach werden ihr Details aus Jacksons Vergangenheit bekannt, die so gar nichts mit dem Mann zu tun haben, den sie geheiratet hat.
Der Roman "Der Sommer, in dem es zu schneien begann" ist sehr atmosphärisch, der Leser wird direkt auf die Insel Tasmanien im Indischen Ozean vor Australien versetzt.
Die Stimmung des Romans ist sehr melancholisch, was einerseits an der Fassungslosigkeit und Traurigkeit Evas über den Tod ihres Mannes rührt, aber auch des unterkühlten Empfangs von Jacksons Angehörigen und der schroffen Charaktere geschuldet ist.
Die Autorin schenkt tiefe Einblicke in die Gefühlswelt und Empfindungen von Eva, die mit der Absicht Tasmanien gekommen war, ihren Mann, den sie nur zwei Jahre kannte, in Gesprächen mit Freunden und der Familie besser kennenzulernen und mit ihnen gemeinsam zu trauern.
Stattdessen passiert das genaue Gegenteil: Niemand möchte zunächst mit ihr über Jackson sprechen und was Eva dann doch bei ihren Begegnungen mit den Menschen vor Ort erfährt, wirft mehr Fragen als Antworten auf.
Auch die sich in ihr entwickelnden Gefühle für Saul bringen sie durcheinander. Sie kann nicht einordnen, ob sie nur etwas für ihn empfindet, weil er sie an Jackson erinnert.