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Veröffentlicht am 18.02.2018

Rezension zu „Die Kathedrale des Lichts“ von Ruben Laurin

Die Kathedrale des Lichts
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Ruben Laurin ist das Pseudonym von Thomas Ziebula. In „Die Kathedrale des Lichts“ entführt uns der Autor in die Zeit des Magdeburger Dombaus. Erschienen ist der Roman im Januar 2018 bei Bastei Lübbe.

Magdeburg, ...

Ruben Laurin ist das Pseudonym von Thomas Ziebula. In „Die Kathedrale des Lichts“ entführt uns der Autor in die Zeit des Magdeburger Dombaus. Erschienen ist der Roman im Januar 2018 bei Bastei Lübbe.

Magdeburg, 1215: Meister Bohnsack, ein bekannter Baumeister zu seiner Zeit, wird nach Magdeburg gerufen, um am neuen Magdeburger Dom mitzuarbeiten. Zusammen mit seiner Bauhütte macht er sich aus Maulbronn auf dem Weg. Hier begegnen sie dem Wenden Moritz, der in seiner Kindheit schon harte Schicksalsschläge ertragen musste. Meister Bohnsack erkennt sein Talent als Bildhauer und nimmt ihn kurzerhand mit. Beim Bau des Doms kann Moritz auch weitere wichtige kirchliche Persönlichkeiten für seine Bildhauerei begeistern. Doch nicht jedem gefällt der Erfolg des Wenden und so schafft er sich auch einige Feinde.

Wieder einmal ein historischer Roman, in dem es um den Bau einer Kathedrale geht. Manchen mag dieser Umstand noch aus „Die Säulen der Erde“ von Ken Follett bekannt sein. Dieser historische Roman ist allerdings bei weitem nicht so lang geraten und es geht diesmal um eine echte Kathedrale, die auch heute noch steht – der Magdeburger Dom.
Der Schreibstil war weitestgehend gut und flüssig zu lesen. Dieser war nicht zu ausschweifend, aber dennoch konnte man sich alles gut vorstellen. Leider konnte mich die Geschichte an sich nicht so ganz fesseln. Teilweise habe ich mich dabei erwischt, wie ich quergelesen habe und es hat seine Zeit gedauert bis ich mit den Personen warm geworden bin. Etwa ab der Mitte des Buches hat mich das Schicksal von Moritz und Hannah aber doch gepackt und ich wollte unbedingt wissen, wie es für die beiden ausgeht.
Wie aus dem vorherigen Abschnitt schon deutlich wird, hatte ich lange Zeit eine gewisse Distanz zu den Personen im Buch. Ich konnte mich irgendwie nicht so wirklich mit Hannah und Moritz identifizieren. Der arme Wende mit dem schweren Schicksal, der bei Vollmond in Raserei verfällt, war mir ein bisschen zu viel des Guten und dann kommt noch eine Verrückte in Magdeburg dazu. Und Helena mit ihrem Nachdenken darüber, ob sie denn nun verliebt ist oder nicht und wen sie denn nun heiraten soll, ging mir auch lange Zeit auf die Nerven. Irgendwie haben die beiden es aber im Laufe des Buches doch noch geschafft, mich zumindest in gewisser Weise für sich einzunehmen.
In seinem Roman hat Ruben Laurin viele interessante Fakten zur Planung und zum Bau der Kathedrale eingearbeitet. Wir erfahren, wie es als Baumeister war, die Geldgeber von seinen Plänen zu überzeugen oder auch wie Skulpturen geplant und anschließend in Stein gehauen wurden. Der zeitliche Rahmen der verschiedenen Bauplanänderungen stimmt nicht immer mit den historischen Fakten überein, aber ich denke man erhält dennoch einen guten Einblick wie es auf so einer großen Baustelle zugegangen ist.
Wirklich viele gesicherte Fakten zu den historischen Personen im Buch gibt es leider nicht, so dass es sich hierbei eher um einen fiktiven Roman mit einem historischen Grundgerüst handelt. In seinem Nachwort geht der Autor auf Fiktion und Wahrheit ein und erzählt auch ein wenig davon, wie er auf die Idee zu dieser Geschichte gekommen ist. Leider gibt es bei dem wenigen das historisch bekannt ist auch noch Abweichungen von der zeitlichen Abfolge aus dramaturgischen Gründen. Wer mich kennt, weiß, dass ich davon nicht wirklich ein Fan bin. Hier fällt es nicht ganz so sehr ins Gewicht, da eh vieles eher fiktiv ist. Der Autor konnte darüber hinaus seine Spekulationen gut und schlüssig verpacken.

Fazit: Ein historischer Roman mit geschichtlichem Grundgerüst, das dem Autor viel Freiheit bei der Gestaltung lässt. Abzüge in der B-Note gibt es für zeitliche Abweichungen von historischen Fakten aus dramaturgischen Gründen. Empfehlenswert ist der Roman für Leser, die sich sehr für Baukunst interessieren. Auch Freunde von Liebesgeschichten in historischen Romanen kommen in diesem Buch auf ihre Kosten.

Veröffentlicht am 03.02.2018

Rezension „Pheromon - Sie riechen dich“ von Rainer Wekwerth/Thariot

Pheromon 1: Pheromon
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„Pheromon - Sie riechen dich“ von Rainer Wekwerth/Thariot ist ein Jugendbuch-Thriller mit Science-Fiction Elementen, in dem ein spannendes Zukunftsszenario entwickelt wird. Erschienen ist der Roman im ...

„Pheromon - Sie riechen dich“ von Rainer Wekwerth/Thariot ist ein Jugendbuch-Thriller mit Science-Fiction Elementen, in dem ein spannendes Zukunftsszenario entwickelt wird. Erschienen ist der Roman im Januar 2018 bei Planet! vom Thienemann-Esslinger Verlag.

Jake ist ein ganz normaler 17jähriger Junge, der im Football-Team seiner Schule ist. Als er seine Heuschnupfen-Medikamente vergisst, stellen sich tiefgreifende Veränderungen ein. Jake kann plötzlich die Gefühle seiner Mitschüler riechen, Matheaufgaben wie von selbst lösen und viel besser sehen.
100 Jahre später untersucht der ehrenamtlich arbeitende Arzt Dr. Travis Jelen ein schwangeres junges Mädchen namens Lee. Die Ergebnisse der Untersuchung sind mehr als verwunderlich und sorgen dafür, dass Lee ihm nicht mehr aus dem Kopf geht. Dr. Travis begibt sich auf die Suche nach ihr und ein Abenteuer auf mehreren Zeitebenen beginnt…

Wie man der kurzen Inhaltsangabe entnehmen kann, spielt dieser Roman auf zwei Zeitebenen.Ich war recht schnell in der Geschichte drin und der Schreibstil ließ sich gut lesen. Die Veränderungen, die Jake im Jahr 2018 widerfahren, werden sehr genau beschrieben, so dass man sich gut in ihn hineinversetzen und alles gut vorstellen kann. Dadurch, dass man lange Zeit nicht weiß, was diese Veränderungen ausgelöst hat, wirkt die ganze Geschichte recht mysteriös. Die einzige Verbindung zwischen den beiden Handlungssträngen ist lange Zeit nur die Organisation HFP (Human Future Project). 2018 betreibt diese Jugendtreffs, in der merkwürdige Dinge vorgehen, denen Jake mit neu gewonnenen Freunden auf den Grund gehen will. 2118 betreibt dieselbe Organisation medizinische Zentren, in den Jugendliche erstbehandelt und geimpft werden.
Das Szenario, das in diesem Buch entworfen wird, ist interessant. Teilweise war mir das Ganze allerdings von zu vielen Klischees überladen: Hip Hop und Discolichter werden mit Drogen gleichgesetzt oder beispielsweise auch die typische Kluft zwischen arm und reich. Darüber hinaus treten Themen wie Mobbing oder Rassismus in Erscheinung. Alles Themen, die Jugendliche sicherlich beschäftigen, eine wirkliche Auseinandersetzung mit ebendiesen findet allerdings nicht statt. Das ist einerseits schade, hätte aber wahrscheinlich auch den Umfang der Geschichte gesprengt.
Für mich war die Geschichte recht durchschaubar und ich hatte schnell eine Ahnung worauf es hinausläuft, aber ich glaube gerade für Jugendliche ist das Szenario dieses Roman sehr spannend und interessant. Gespickt ist das Ganze mit ein bisschen Technik, Genetik und Biologie. Die Autoren haben hier meiner Meinung nach ein gutes Maß getroffen. Alles klingt auf der einen Seite abgehoben, aber irgendwie ist es mit dem Verstand doch greifbar.
Ein kleiner Kritikpunkt für mich ist noch, dass mir die Zukunft nicht futuristisch genug war. Man merkt eigentlich kaum eine Änderung zu unserer heutigen Zeit und ich glaube in 100 Jahren wird sich noch einiges mehr und deutlicher verändert haben. Der Spannung und dem Fortschritt der Geschichte war dies dienlich, aber für mich erschien es teilweise so nicht wirklich realistisch.

Fazit: Ein spannendes und interessantes Szenario, das Jugendliche sicher gut zu unterhalten weiß. Manchmal etwas mit Klischees überladen, aber mit Themen, die viele Jugendliche beschäftigen. Ich würde es eher ab 16 statt 14 empfehlen. Auch Erwachsene werden gut unterhalten, auch wenn die Geschichte für mein Empfinden etwas durchschaubar war.

Veröffentlicht am 27.01.2018

Rezension: „Flammenwüste - Der Gefährte des Drachen“ von Akram El-Bahay

Flammenwüste - Der Gefährte des Drachen
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In „Flammenwüste – Der Gefährte des Drachen“ von Akram El-Bahay wird die spannende Geschichte von Anûr und seinem Drachen Meno rund um das erste aller Worte weitererzählt. Dies ist der 2. Teil der Flammenwüsten-Trilogie, ...

In „Flammenwüste – Der Gefährte des Drachen“ von Akram El-Bahay wird die spannende Geschichte von Anûr und seinem Drachen Meno rund um das erste aller Worte weitererzählt. Dies ist der 2. Teil der Flammenwüsten-Trilogie, der im September 2015 bei Bastei Lübbe erschienen ist.

Der Geschichtenerzähler Anûr ed-Din und sein Drache Meno müssen zusammen mit ihren Gefährten Shalia, Fis, Hadukaba und dem Sultan Masul unbedingt zuerst das erste aller Worte finden. Ein böser Magier namens Nyan möchte das Wort unbedingt in seinen Besitz bringen, da es unbegrenzte Macht verleiht. Aus diesem Wort wurde die Welt erschaffen und sein Nachhall ist der Ursprung aller Magie. Ein Wettrennen beginnt und die Reise führt den Leser an viele fantastische Orte.

Ich bin mal wieder total begeistert von einem Buch von Akram El-Bahay. Ich liebe diese Verbindung von klassischen Elementen aus der Fantasy mit Magiern und Drachen und dem Setting aus 1001 Nacht. Es ist wirklich grandios. Es passt alles perfekt zusammen und wirkt so als ob Drachen und Magier schon immer zusammen mit Ifriten, Ghoulas und Mariden zusammen in einem Buch aufgetaucht sind. Und dies ist nur ein kleiner Ausschnitt von den Wesen, die in diesem Buch vorkommen.
Der Schreibstil ist klasse. Dieser lässt sich gut und flüssig lesen und alles wird wunderbar beschrieben. Akram El-Bahay versteht es mit Worten ein wahres Kopfkino entstehen zu lassen. Es ist schon 1 Jahr her, dass ich den ersten Teil gelesen habe, dennoch war ich sofort wieder in der Geschichte drin, was sicher auch daran lag, dass einige wichtige Begriffe innerhalb des Textes nochmals erklärt wurden. Besonders gut gefallen haben mir wieder die Geschichten in der Geschichte. Anûr ist Geschichtenerzähler und so sind Geschichten, besser gesagt Märchen, ein integraler Bestandteil dieses Romanes.
Alles ist sehr spannend erzählt. Im Gegensatz zum ersten Teil dieser Reihe ist dieses Buch rasanter erzählt und es geht direkt fantastisch weiter. Man fällt von einem kleinen Abenteuer ins nächste und dieses Buch hat so viel davon zu bieten. Es gab Dinge, die durchaus vorhersehbar waren, aber es gab auch einiges, dass mich überrascht hat, was allerdings daran liegen kann, dass ich nicht allzu häufig Fantasy lese.
Mit den Personen im Buch habe ich mitgefiebert. Die Gruppe rund um Anûr und seinem Drachen Meno war mir sehr sympathisch. Manchmal war mir Anûr etwas zu naiv und impulsiv in seinen Entscheidungen, dies kann man aber durchaus mit dem jungen Alter des Protagonisten entschuldigen. Es gibt eine Liebesgeschichte im Buch, die durchaus wichtig ist, die aber für meinen Geschmack dennoch nicht zu viel Platz einnimmt und es gibt natürlich die Gegenspieler rund um den dunklen Magier Nyan. Wer gut und wer böse ist, ist in diesem Buch schnell klar, dennoch haben mir auch die Widersacher in diesem Buch gut gefallen.
Der erste Teil endete für mich gefühlt ruhiger und hatte noch eine schöne Anekdote zu bieten. Es ist zwar kein totaler Cliffhanger, da auch dieser Band mit einem letzten Kapitel zu einem runden Abschluss gebracht wird, aber es wird eine sehr spannende Ausgangslage für den letzten Teil der Trilogie geschaffen.

Fazit: Für mich persönlich der perfekte Fantasy-Roman. Mehr geht wirklich nicht. Eine absolute Leseempfehlung an alle die Drachen und Magier mögen und die die fantastische Symbiose aus Orient und Okzident erleben möchten.

Veröffentlicht am 13.01.2018

Rezension zu „Weiße Nächte, weites Land“ von Martina Sahler

Weiße Nächte, weites Land
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„Weiße Nächte, weites Land“ von Martina Sahler erzählt die Geschichte deutscher Auswanderer nach Russland ins Wolgagebiet rund um Saratow. Erschienen ist der Roman 2013 im Knaur-Verlag.

Deutsches Reich, ...

„Weiße Nächte, weites Land“ von Martina Sahler erzählt die Geschichte deutscher Auswanderer nach Russland ins Wolgagebiet rund um Saratow. Erschienen ist der Roman 2013 im Knaur-Verlag.

Deutsches Reich, 1766: Die Not ist groß nach dem Siebenjährigen Krieg. Viele Menschen leben in ärmlichen Verhältnissen und sehen keine Zukunft mehr im eigenen Land als Zarin Katharina die Große mit großen Versprechungen dazu aufruft nach Russland auszuwandern. Jeder Auswanderer erhält während der Übersiedelung ein Tagegeld, fruchtbares Land und ein großzügiges Startkapital im russischen Reich sowie 30 Jahre Steuerfreiheit und auch ihre Religion und die Sprache dürfen die deutschen Auswanderer beibehalten. Und so machen sich auch die Weber-Schwestern, Christina und Eleonora, gemeinsam mit vielen anderen aus dem Ort Waidbach auf den beschwerlichen Weg in eine verheißungsvolle Zukunft.

Ein historischer Roman, mit einem für mich sehr interessanten Thema. Ein Thema, dass in gewisser Weise auch persönlich für mich ist, da ich einige Russlanddeutsche kenne und mich die Geschichte dahinter sehr interessiert hat. In diesem Roman geht es um die Auswanderung vieler Deutscher nach Russland. Um die 30.000 sollen es 1766 gewesen sein. 23.000 von ihnen kamen am Bestimmungsort an und gründeten 104 Kolonien. Der Roman von Martina Sahler fängt diese Geschichte auf wunderbare Weise ein. Dies ist der 1. Teil einer Reihe. Es gibt noch zwei weitere Bände. Man kann diesen Roman allerdings auch eigenständig für sich lesen.
Der Schreibstil ist sehr gut und flüssig zu lesen. Ich war schnell in der Geschichte drin, auch wenn mir der Beginn der Geschichte nicht ganz so gut gefiel. Katharina die Große konnte mich im Prolog durchaus für sich und ihre Vision einnehmen. Die ersten Personen, die ich aus Waidbach kennenlernen durfte, fand ich allerdings nicht so toll. Viel Sex und derbe Sprache haben den Start in die Geschichte etwas holprig gemacht, aber mit der Zeit kamen glücklicherweise auch Personen hinzu, die ich sympathisch fand.
Ein historischer Roman, der definitiv auch von den Personen lebt, die in ihm vorkommen. Die Vielfalt der Personen ist sehr groß. Selbst Personen, die man anfangs sehr unsympathisch fand, kann man mit der Zeit durchaus positive Seiten abringen. Einige haben sich auch zum Positiven verändert. Menschen, die zuerst eigentlich gar nicht nach Russland auswandern wollten, haben letztendlich doch ihr Glück dort gefunden. Für andere wiederum wurde die neue Heimat zum Verhängnis.
Ich habe gerne mit ihnen allen mitgefiebert und das Schicksal der Kolonie Waidbach verfolgt. Sehr schön fand ich es auch, dass sich so manches Schicksal ganz anders als erwartet entwickelt hat.
Bei all diesen Dingen merkt man aber auch wie gut die Autorin recherchiert hat. Die Personen in diesem Buch mögen fiktiv sein, aber die Umstände unter denen die Menschen ausgewandert sind, die Strapazen der Reise in die neue Heimat und die harte Arbeit der Auswanderer, ihre Kolonie aufzubauen und zu einem gewissen Wohlstand zu bringen, stimmen. Dies legt die Autorin auch in einem ausführlichen Nachwort dar.
Schade, fand ich, dass zum Schluss die Jahre sehr gerafft wurden und dass der Aufstand der Rebellen rund um Pugatschow nur kurz angerissen wurde. So manches Mal kam mir die Kolonie auch ein wenig zu glimpflich davon. Alles in allem fand ich die Schicksale aber durchaus möglich und kann mir gut vorstellen, dass es ähnlich abgelaufen ist.

Fazit: Ein sehr guter historischer Roman mit wenigen Abzügen, aus dem ich viel für mich mitnehmen konnte und viel Neues gelernt habe. Wenn ihr euch für die Geschichte der Russlanddeutschen interessiert, kann ich diesen historischen Auswanderer-Roman wärmstens empfehlen.

Veröffentlicht am 29.12.2017

Der Than von Cawdor

Der Than von Cawdor
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In „Der Than von Cawdor“ erzählt Silvia Stolzenburg die Geschichte rund um MacBethad und wie dieser zum König von Schottland wurde. Erschienen ist der Roman im Dezember 2017 im bookspot-Verlag

Schottland, ...

In „Der Than von Cawdor“ erzählt Silvia Stolzenburg die Geschichte rund um MacBethad und wie dieser zum König von Schottland wurde. Erschienen ist der Roman im Dezember 2017 im bookspot-Verlag

Schottland, 1040: Der Knappe Duncan zieht zusammen mit seinem Dienstherr und dem König Duncan I in die Schlacht gegen die Wikinger. Auf dem Weg dorthin begegnen sie drei alten Hexen, die MacBethad prophezeien, dass er der nächste König von Schottland wird. Der Ehrgeiz beginnt an ihm zu nagen und so nimmt das Schicksal seinen Lauf. Der König wird ermordet und Chaos bricht aus. Mittendrin verliebt sich der Knappe Duncan in Gwynn, die in den Diensten der Gemahlin MacBethads steht. Beide versuchen um ihre Liebe zu kämpfen.

Es handelt sich bei diesem Werk um das Erstlingswerk der Autorin, dass nun im bookspot-Verlag erschienen ist. Es ist kein historischer Roman im klassischen Sinne. Im Nachwort klärt die Autorin auf, dass sie sich eher an das Drama gehalten hat, dass Shakespeare 1606 veröffentlichte. Und wer mich ein bisschen kennt, weiß, dass ich das persönlich nicht wirklich mag. Man merkt dem Buch auch deutlich an, dass es eher ein Roman mit historischem Setting ist. Das fängt schon beim Personenverzeichnis an, in dem nichts dazu steht, ob die Personen nun historisch sind oder nicht. Ich musste erst googeln, um herauszufinden, dass es 1040 einen MacBethad wirklich gab und dass das der Macbeth aus Shakespeares Drama ist.
Der Schreibstil hingegen war aber gewohnt gut und flüssig zu lesen, so dass ich sehr zügig im Buch vorangekommen bin. Das Buch ist ziemlich brutal, daher finde ich die Triggerwarnung am Anfang des Buches durchaus gerechtfertigt. Es wird viel gemordet, intrigiert und vergewaltigt, was mir dann doch mit der Zeit zu viel wurde. Zwischendrin gibt es auch mal ein bisschen Liebesschmalz, der mir fast schon wieder zu kitschig war.
Duncan und Gwynn waren mir an sich sehr sympathisch, was allerdings auch daran liegt, dass alle anderen Personen in dem Buch eher unsympathisch sind. Mairi, die Freundin von Gwynn, nimmt sich bei den Typen alles was sie kriegen kann und ist eifersüchtig, wenn sie mal nicht im Mittelpunkt steht. Damit ist sie in diesem Buch definitiv die Harmloseste. Effric, ein weiterer Knappe, freut sich, wenn er andere niedermetzeln und schikanieren darf. MacBethad verliert im Laufe des Buches immer mehr den Verstand und wird immer brutaler und umbarmherziger. Seine Frau ist ein durchtriebenes Luder, dass bereit ist über Leichen zu gehen und genau wie ihr Mann den Verstand verliert. Dagegen sind Gwynn und Duncan einfach ein verliebtes Paar, die sich eine ruhige und glückliche Zukunft wünschen.
Ich bin froh, dass ich schon andere historische Romane, dieser Autorin gelesen habe, denn so weiß ich, dass die Autorin auch gut recherchierte und fundierte historische Romane schreiben kann. Für mich war dieses Buch leider ein Reinfall, den nur der gut Schreibstil ein wenig gemindert hat.

Fazit: Für mich leider nicht der richtige Roman, da ich gut recherchierte historische Romane bevorzuge. Wer gerne fiktive Geschichten mit historischem Setting liest und auch nicht vor Brutalität gespickt mit ein bisschen Liebesschmalz zurückschreckt, den kann ich diesen Roman sehr empfehlen. Auch empfehlenswert, falls man Macbeth in Romanform und nicht als klassisches Drama in fünf Akten lesen möchte. Für mich persönlich sind es nur 2 Sterne.