spannende aber nicht ganz überzeugende Fortsetzung der Reihe
Das Blut der HirscheWer die Reihe um den schwedischen Ermittler Zack Harry aus der Feder des Autorenduos Kallentoft / Luttemann kennt, der weiß, dass diese nichts für zartbesaitete Gemüter ist.
Auch in diesem dritten Band ...
Wer die Reihe um den schwedischen Ermittler Zack Harry aus der Feder des Autorenduos Kallentoft / Luttemann kennt, der weiß, dass diese nichts für zartbesaitete Gemüter ist.
Auch in diesem dritten Band steht wieder nicht nur ein grausames Verbrechen im Mittelpunkt, Zack Harrys sieht sich auch in seinem Privatleben erneut vor große Herausforderungen gestellt. Er selbst hat den Drogen nach den harten Ereignissen im zweiten Band entsagt, als er im Dienst in einer besonders grausamen Variante damit konfrontiert wird. Sechs Jugendliche haben sich während der Mittsommerfeier auf einer Schäreninsel vor Stockholm unter Drogeneinfluss gegenseitig verstümmelt und getötet. Die Droge, die bei ihnen im Blut nachgewiesen wird, ist unbekannt, Zack lässt seine Beziehungen ins Drogenmilieu spielen, dennoch kann er weitere Morde nicht verhindern.
Auch privat kommt er nicht zur Ruhe, die Bedrohung gegen seine Person, die schon in den Vorgängerbänden mitschwang, kommt hier deutlicher zum Tragen und bringt seine labile Persönlichkeit an ihre Grenzen.
Die Stärke des Buchs liegt in der temporeichen Geschichte, die kurzen Kapitel mit Perspektivwechseln innerhalb der Kapitel unterstützen diesen Effekt.
Die Reihe lebt von der Hautfigur Zack Harry, in diesem Band steht sie etwas zu sehr im Vordergrund, der Fall um den Tod der Jugendlichen droht neben Zacks persönlichen Problemen unter zu gehen. Er wird zunehmend zum Einzelgänger und verliert gegen Ende an Glaubwürdigkeit. Es ist sehr unrealistisch, dass die Polizei seine Ausfälle und sein zweifelhaftes Verhalten toleriert und ihm derart den Rücken deckt.
Während die Rolle von Zacks Partnerin Deniz an Einfluss verliert, gewinnt die Nebenhandlung um Hede und Olympia an Bedeutung. Man sollte die Vorgeschichte meiner Meinung nach kennen, um die vielen Andeutungen und Anspielungen zu Zacks Person und dem Schicksal seiner Mutter zu verstehen, ansonsten dürften einige Fragen offen bleiben.
Der Krimi ist spannend, für mich aber der bislang schwächste der Reihe, mich konnten diesmal insbesondere die Schilderungen zu Zacks Gemütswandlungen nicht wirklich überzeugen. Dennoch bin ich neugierig auf die Fortsetzung in der Hoffnung, darin der Lösung des Geheimnisses um Zack näher zu kommen, meiner Vermutungen dazu sind schon um einiges konkreter geworden.