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Veröffentlicht am 19.10.2024

Spannender Familienroman

Palais Heiligendamm - Ein neuer Anfang
3

Wir befinden uns 1912, kurz vor dem 1. Weltkrieg, irgendwo in der Nähe des Meers. Dort hat die Familie Kuhlmann ein Hotel erstanden um dem dort ansässigen Luxushotel den Platz streitig zu machen. Doch ...

Wir befinden uns 1912, kurz vor dem 1. Weltkrieg, irgendwo in der Nähe des Meers. Dort hat die Familie Kuhlmann ein Hotel erstanden um dem dort ansässigen Luxushotel den Platz streitig zu machen. Doch nicht nur der Vater, der das Hotel leitet, sondern auch seine Tochter Elisabeth, haben grosses Interesse daran, das Hotel zu laufen zu bringen. Weniger Interesse hegt der als Stellvertreter eingesetzte Paul, Elisabeths Bruder. Er verfolgt ganz andere Interessen, die nicht nur mit dem Klavierspiel und der Musik sondern auch einem gewissen Oberkellner zu tun haben. Für den hat auch seine Schwester Luise eine heimliche (oder doch nicht so sehr) liebe. Nur Johanna und ihr Bruder Friedrich interessieren sich gar nicht für das Hotelgewerbe. Der älteste Sohn Friedrich hat sich vom Familienunternehmen abgewendet um als Arzt in der Charitée zu arbeiten und Johanna entdeckt aufgrund einer Berlinreise und einer Bekanntschaft ihre Hilfreiche Ader und setzt sich sehr für Armen und Bedürftigen ein.

Die Familie ist also breit aufgestellt, doch genau so wie man es sich eben im 20 Jahrhundert vorstellt, wollen Vater und Mutter zunächst nichts davon Wissen, dass Paul sich mehr für die Musik interessiert, seine jüngere Schwester Elisabeth jedoch sehr gerne die Hotelfachschule in der Schweiz absolvieren würde.
Zunächst läuft das Hotel gut an, es gibt einen Ball, auf dem Bewohner für die Afrikanische Kolonie Deutschlands gewonnen werden sollen, auf dem Elisabeth einen jungen Herrn kennen lernt, der ihr sehr eindeutige Avancen macht und ihr nach dem Ball nicht mehr aus dem Kopf gehen will.
Doch die Saison schleppt sich eher voran, und das Hotel macht nicht genug Umsatz um den Kredit abbezahlen zu können, bis Elisabeth schliesslich eine rettende Idee hat.

Das Buch ist wundervoll geschrieben, jeder einzelne der Charaktere ist gut überlegt und liebevoll für den Leser aufgezeichnet. Ich kann mir Elisabeth in ihrer jugendlichen Sturheit, genauso wie Paul, der eher verletztlich ist sehr gut vorstellen. Und auch Minna, die "nur" ein Stubenmädchen ist, und anderes Hotelpersonal, dass eine tragende Rolle spielt, sind bereits von Anfang an so gut durchdacht, dass der Plot des Buchen zwar im Nachhinein durchaus Sinn macht, aber niemals von vorneherein vorhergesehen werden kann.

Als es schliesslich im Buch leider, wie auch in der Realität damals, zum Weltkrieg kommt, werden die Geschehnisse so mitreisend und bildreich beschrieben, dass man sich zeitweise so fühlt, als würde man mit den jungen Männern im Schützengraben liegen.

Leider war ich am Ende etwas enttäuscht, denn ich muss UNBEDINGT das nächste Buch lesen, um zu Wissen, wie es nun mit Elisabeth und ihrem Leben weitergeht .

Die höhen und tiefen die die Familie Kuhlmann im Buch "Ein neuer Anfang" druchmacht, werden jeden, der etwas für Romane übrig hat fesseln. Nie wurde die Geschichte langweilig, und, was bei Romanen manchmal so zu sein scheint, nie dachte ich "ew, kitschig".

Alles in allem kann ich das Buch nur weiterempfehlen und hoffe auf eine baldige Fortsetztung.

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Veröffentlicht am 05.09.2024

Der Abschluss einer mitreisenden Familiengeschichte

Das Erbe der Greiffenbergs - Hoffnungsvolle Aussichten
0

Nachdem Ludwig, der für 1,5 Jahre verschwundene Vater und Oberhaupt der Familie Greiffenberg, zurückgekehrt ist, hängt der Haussegen schief. Nicht nur, weil er sich mit einer anderen Frau in den Bergen ...

Nachdem Ludwig, der für 1,5 Jahre verschwundene Vater und Oberhaupt der Familie Greiffenberg, zurückgekehrt ist, hängt der Haussegen schief. Nicht nur, weil er sich mit einer anderen Frau in den Bergen versteckt hat, sondern auch, weil er nun, seit er zurück ist, tut als wäre nichts gewesen.
Während seiner Abwesenheit mussten seine Kinder Paulina und Ferdinand, die Firma "Feinkost Greiffenberg" wortwörtlich aus der Scheisse ziehen, und die Firma wieder aufbauen. Doch kaum ist Ludwig zurück, übernimmt er wieder das Ruder und macht allen Fortschritt, den vor allem Paulina erreicht hatte, wieder kaputt.
Noch dazu entdeckt die dritte Tochter von Ludwig, Antonia, im Bootshaus der Greiffenbergs einen "Eindringling", der offenbar einen Skandal aufdecken will. Antonio freundet sich mit ihm an, bis sie schliesslich feststellen muss, dass es sich dabei um einen Skandal der ihre ganze Familie betrifft, handelt.

Wie sich die Familie, an ihrer Spitze eigentlich immer noch Oma Elsa, da rauswinden will? Dafür muss man das Buch lesen.

Leider ist dies bereits der letzte Teil der Familiengeschichte um die Greiffenbergs, habe ich sie doch sehr gerne auf ihrem Weg begleitet. Die Autorin hat es geschafft, obwohl doch immer wieder ein anderer Charakter im Mittelpunkt stand, einen nie vergessen zu lassen, dass die anderen Familienmitglieder sich weiterentwickeln. Die Charakter sind so nahbar und ausschweifend konzipiert, das ich teilweise vergessen habe, dass sie in der Realität nicht existieren. Die Sorgen und Schmerzen, aber auch die Freude aller ist deutlich spürbar, wenn man das Buch liest.

Ausserdem ist die Handlung sehr klug konzipiert, auch wenn irgendwann absehbar ist, woher der Skandal kommt, bleibt es doch bis zuletzt spannend, wie die Familie das Problem löst. Auch die innerfamiliären Schwierigkeiten müssen gelöst werden, und jeder Charakter vollzieht eine Entwicklung, die einen eine Grössere, die anderen eine weniger Grosse, um diese Probleme lösen zu können.

Lobend zu erwähnen ist auch, das die Kapitellänge eher kürzer gehalten ist, was für mich, die oft in vielen Abschnitten liest, sehr praktisch ist, jedoch eigentlich fast nicht viel gebracht hat, denn ich konnte das Buch nicht weglegen, und habe nicht selten weit über meine Schlafenszeit hinaus noch geschmöckert. Ich empfehle also, dieses Buch nicht als Zu-Bett-Geh-Lektüre, denn dann ist man ganz sicher am nächsten Tag müde.

Alles in allem kann ich nur eine Empfehlung für das Buch und die gesamte Reihe aussprechen! Für mich hatte das ganze zusätzlich noch einen Nostalgie-Faktor, da ich früher mit meinen Eltern öfters am Chiemsee in Urlaub war.

Wer sich also wegträumen möchte und auf Romane steht, unbedingt lesenswert.

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Veröffentlicht am 31.07.2024

Träumen am Bodensee

Zeit der Schwestern
1

Auch das dritte und letzte Buch der Reihe "Zeit der Schwestern" - "Traubenfest" enttäusch nicht.

Jede der Bände ist einer der Schwestern Hohenhausen gewidmet, und so ist nun endlich Veronika an der Reihe, ...

Auch das dritte und letzte Buch der Reihe "Zeit der Schwestern" - "Traubenfest" enttäusch nicht.

Jede der Bände ist einer der Schwestern Hohenhausen gewidmet, und so ist nun endlich Veronika an der Reihe, nachdem Romy und Caro ihr leben bereits auf eine glücklichere Bahn gebracht haben.
Veronika, kurz Veri, und ihr Ehemann Stefan führen gemeinsam seit mehreren Jahren ein Weingut am Bodensee und geben dabei ein richtig gutes Team ab. Ob sie dass aber auch in ihrer Ehe tun, bezweifelt Veri immer mehr. Mit all den glücklichen Paaren um sie herum, realisiert sie, dass sich in ihrer Ehe etwas ändern muss. Während sie versucht neuen Wind in die Ehe zu bringen, bleibt Stefan, von Natur aus eher grummelig und selbstbezogen, in seinem alten Trott hängen. Dass Veri das irgendwann nicht mehr einfach so ertragen kann ist absehbar. Doch wird sie das alles aufgeben? Wie würde ihre gemeinsame Tochter Rosa die nun bereits 16 Jahre alt ist das aufnehmen, und was ist mit dem alte Hund Zenzi und ihrem geliebten Weingut, in das sie so viel Zeit und Energie gesteckt hat?
Auch auf ihren neuen Job, Wein-Sensorik-Seminare an der Uni zu geben, reagiert Stefan eher negativ als positiv, obwohl dies für Veri durchaus erfreulich ist.
Kurz vor der Lese beginnt nun auch noch ein Praktikant auf dem Weingut, von dem Stefan vergessen hat zu erzählen. Rosa scheint sich prächtig mit ihm zu verstehen. Ausserdem führt sein Vater ebenso ein Weingut, allerdings mit modernen Sorten und alternativen Methoden, die auch Veri gerne auf ihrem Weingut ausprobieren würde. Und Felix, Pauls Vater ist zudem sehr offen und nett gegenüber Veri.
Wo das alles hinführt, und welche Entscheidungen Veri für ihre Zukunft trifft, dafür muss jeder selbst das Buch in die Hand nehmen

Ich kenne bereits die ersten beiden Bände der Reihe, was dafür gesorgt hat, dass ich natürlicherweise mit hohen Erwartungen an dieses Buch getreten bin. Und ich wurde nicht enttäuscht.
Auch in diesem Buch übertrifft sich die Autorin selbst. Wie die Charaktere und die Umgebung konzipiert und beschrieben sind, ist einnehmend. Mit jeder Zeile, die man liest, hat man das Gefühl mehr im Buch zu versinken und ein Teil der Familie Hohenhausen zu werden. Auch Personen, die keine tragende Rolle spielen, sind unauffällig aber schillernd in ihren Facetten erfasst.
Während man also Zeuge von Unterhaltungen zwischen Veri und Stefan wird, oder mit am Tisch sitzt, während Veri und Barabara auf ein Blind-Date gehen, fällt es einem Schwer, überhaupt zurück in die Wirklichkeit zu finden und das Buch zuzuklappen.
Veri, natürlich Mittelpunkt des Buches, ist so einfühlsam beschrieben, das ich mich sofort in sie hineinversetzten konnte, und ihre Zerrissenheit wortwörtlich in mir gespürt habe. So habe ich sowohl für Veris Glück als auch für Stefan mitgefiebert, und gehofft, sie trifft die richtige Entscheidung.

Und natürlich spielt die Umgebung, der Bodensee eine grosse, aber doch dezente Rolle. Mit seinen Sonnenuntergängen, seinen Weinhängen am Wasser, den Fährüberfahrten und den kleinen Inseln bietet er viel Fläche zum träumen, und sich auch in der tristesten Zeit wegtragen zu lassen, in den Urlaub, an den Bodensee.

War ich doch darauf gefasst, dass es das letzte Buch der Reihe sein wird, so bin ich trotzdem sehr traurig, die Familie Hohenhausen verlassen zu müssen. Gerne würde ich sie noch weiter verfolgen und das Jahr mit den Hohenhausens ging für meinen Geschmack viel zu schnell vorbei. Es gäbe noch so viel zu erzählen, aber das wird wohl alles in meinem Kopf passieren.

Ich kann nur jedem Empfehlen, der auf Romane steht, nicht nur das letzte, sondern gerade alle drei der Zeit der Schwestern-Reihe zu lesen.

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Veröffentlicht am 07.07.2024

auf Usedom wird ermittelt

Möwen, Strand und Küstentod - Das Geheimnis in den Dünen
0

Die Hobbydetektivin Ulla und ihre Freunde werden zum 2 Mal, naja sagen wir halbwegs, unfreiwillig in Ermittlungen gezogen, als der ehemalige Bürgermeister tot in seinem Zimmer im Seniorenzentrum gefunden ...

Die Hobbydetektivin Ulla und ihre Freunde werden zum 2 Mal, naja sagen wir halbwegs, unfreiwillig in Ermittlungen gezogen, als der ehemalige Bürgermeister tot in seinem Zimmer im Seniorenzentrum gefunden wird, nachdem er am Nachmittag zuvor eine grosse Ankündigung gemacht hat. Was er wohl der Welt endlich verraten wollte? Und was hat der Pfleger Thommy, der am nächsten Morgen verschwunden ist, damit zu tun? Seine viel jüngere Witwe scheint auch Dreck am Stecken zu haben, oder hat doch die Angestellte der Cafeteria etwas damit zu tun, deren ganze Familie schon lange im Streit mit der Familie des Bürgermeisters liegt.

Nachdem Ulla ihren ersten Fall auf Usedom mit ihren Freunden Bernd, Klaus und Maple gelöst hat, und es nun eigentlich ruhig angehen wollte, da sie genug private Probleme mit der Scheidung von ihrem Mann hat, ist doch ihre Neugier und Ermittlungsfreude geweckt, und sie kann nicht wegschauen. Ist sie doch gerade erst dabei sich so richtig heimisch zu fühlen in Usedom, nachdem sie aus Berlin weggezogen ist. Hilfreich sind dabei Bernd und Klaus, die beiden sind Vater und Sohn und Usedomer Urgesteine. Während Ulla also daran arbeitet, ihre Scheidung möglichst unebschadet zu überleben, was sich durch ihren Ex nicht gerade einfach gestaltet, begibt sie sich auf die verschiedenen Spuren, die sie und ihre Freunde zum Tod des Bürgermeisters selbst sehen. Dabei begeben sie sich nicht nur einmal in heikle Situationen. Eine Hilfe ist ihr dabei ihr "Krimi-Zeh" Guido, der gerne vor Gefahren warnt.
Zudem gibt es noch eine Hintergrundgeschichte, die Ulla schon seit langer Zeit begleitet, und in der es Fortschritte gibt, den Ulla wurde vor langer Zeit von ihrem Ex-Mann dazu gedrängt, ihre Tochter zur Adoption freizugeben, und möchte sich nun auf die Suche nach ihr machen.

Der 2 Teil der Heimat-Reihe um Ulla und ihre Freunde auf Usedom liest sich entspannt und eignet sich optimal als Strand-/Urlaubslektüre. Habe ich ihn zu Beginn einige Male weggelegt, weil sich die Spannung zunächst nur langsam aufgebaut hat, musste ich die zweite Hälfte quasi an einem Abend lesen, den auf einmal hatte mich das Buch in seinen Bann gezogen, und ich wollte und konnte es nicht mehr weglegen, solange bis ich wusste, was nun mit dem Bürgermeister passiert ist.
Die Handlung des Buches ist sehr gelungen, hätte ich doch tatsächlich niemals das Ende vorhergesehen (und darin bin ich sonst sehr gut).
Die Charaktere sind liebevoll konstruiert, manchmal jedoch fehlten mir persönlich kleine Details, die Charaktere spannend und faszinierend machen. In Kombination geben die Charaktere der 4 Freunde und aller anderen involvierten aber ein rundes Bild und es macht Spass, ihnen beim ermitteln "zuzulesen".
Der Schreibstil ist eher locker gehalten, deshalb passend als Urlaubslektüre, die man gerne auch am Strand von Usedom geniessen kann, oder während man sich in eines der beschrieben Restaurants setzt und einen Kaffee oder Cocktail geniesst.
Die Stöckelschuhe, die Ulla immer trägt, würde ich jedoch zuhause lassen-

Alles in allem macht der Krimi Spass zu lesen, es ist nicht gerade ein Thriller, der einem die Finger abkauen lässt, aber sorgt für Unterhaltung und ich würde auch weitere Teile wieder lesen.

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Veröffentlicht am 06.06.2024

Zeit, sich in den Urlaub träumen

Zeit der Schwestern
1

Müsste ich das Buch mit einem Wort beschreiben, dann wäre es Urlaub. Denn der zweite Roman in der Reihe der "Zeit der Schwestern" spielt genau wie der erste in der Bodenseeregion, für mich die Urlaubsregion ...

Müsste ich das Buch mit einem Wort beschreiben, dann wäre es Urlaub. Denn der zweite Roman in der Reihe der "Zeit der Schwestern" spielt genau wie der erste in der Bodenseeregion, für mich die Urlaubsregion meiner Kindheit.

Dort lebt Romy, alleinerziehende Mutter von zwei Kindern mit zwei Vätern. Aber nicht nur ihre beiden Kinder und ihr eigenes Leben muss sie managen, sie ist auch noch Selbständig mit einer Catering-Firma, denn die Küche ist für Romy der Ort, an dem sie sich von allem erholen kann. Während Romys letzter richtiger Partner Ben, der Vater ihrer kleinen Luna sich immer liebevoll um seine Tochter kümmert, taucht nun auch Vinces (ihr Sohn) Vater Pierre nach seinem Verschwinden wieder auf der Bildfläche auf und möchte vielleicht nicht nur den Kontakt zu seinem Sohn wieder aufnehmen. Romy ist sich ihrer Gefühle da absolut nicht sicher, von Ben hatte sie sich getrennt, während Pierre sie damals mit Vince als Baby über Nacht einfach verlassen hat.
Als wäre dieses Gefühlchaos nicht genug, sind nun Sommerferien, und Pierre arbeitet an einem Filmset in Konstanz, an dem die Kinderdarstellerin ausgefallen ist, und Luna füllt kurzfristig die Hauptrolle in dem Kinderfilm. Vince hingegen muss täglich ins Sommercamp gebracht werden, und Romy hat ja auch noch ihre Catering-Firma, die sie mal mehr mal weniger sortiert und geordnet führt. Da ist ihre Familie, die alle auch am Bodensee leben, ihr eine grosse Hilfe. Auch wenn Caro, eine ihrer Schwestern gerade erst wieder an den Bodensee gezogen ist, und selbst grosse Neuigkeiten hat, und Veri, ihre andere Schwester mit dem Weingut und ihrem Mann genug zu tun hat. Noch dazu lassen sich ihre Eltern, die sich kürzlich getrennt haben, jetzt Scheiden und Romys Mutter hat direkt einen neuen Partner, der wie Romys Vater eine Bodensee-Schifffahrts-Gesellschaft hat. Alles in allem eine sehr turbulente Zeit für die Familie Hohenhausen.

Wie die Geschichte für Romy ausgeht werde ich natürlich nicht verraten, aber bis zuletzt habe ich meine Nägel abgekaut vor Nervosität beim lesen und gehofft, das meine Vermutung stimmt.

Die Charaktere sind von Tanja Huthmacher so faszinierend konzipiert, das es schwierig ist das Buch jemals wieder zur Seite zu legen. Trifft sich die Familie Hohenhausen zum grillen, hat man das Gefühl man sitzt direkt mit am Tisch und trinkt selbst einen von Veris Weinen, hört die Kinder schreien vor Freude oder zieht den Kopf ein, wenn ein Streit ausbricht. Diese sind natürlich nur begrenzt, aber kommen in jeder liebenden Familie vor.

Nicht nur Romy mit ihrer sympatischen, teilweise naiven, abenteuerlichen, chaotischen Art hatte mich sofort in ihren Bann gezogen. Ich konnte mich sehr gut mit ihr identifizieren, und auch ich bräuchte Hilfe um mich zu organisieren, wenn ich selbständig wäre.
Auch die Ernsthaftigkeit aber trotzdem liebevolle Art von Ben, und wie er mit seiner Tochter Luna und auch deren Bruder umgeht, lassen einem das Herz aufgehen. Wohingegen Pierre, naja sagen wir, er ist nicht gerade der Publikumsliebling, aber da darf sich jederr Leserin gern selbst ein Bild machen.

Wer also einen entspannten Liebesroman für stressige Zeiten, in denen man sich am liebsten wegträumen würde, aber auch für den Urlaub um die Entspannung sogar im Buch spüren zu können, sucht, ist bei "Zeit der Schwestern- Kirschsommer" total richtig. Das Buch lässt sich in jeder Situation perfekt lesen, der Schreibstil verlockt dazu, einfach weiterzulesen und das ganze Buch und Romys Geschichte in einem Rutsch durchzulesen. Dabei begeistert es, bringt zum lachen, ist ernsthaft, und manchmal muss man vielleicht auch ein mitfühlendes Tränchen vergiessen. Dies macht es aber umso besser.

Wer den ersten Teil nicht gelesen hat, kommt zwar gut im Buch zurecht, verpasst aber durchaus etwas, denn die Familiendynamik der Hohenhausens macht dann noch etwas mehr Sinn, und ist einem auch schon besser bekannt.
Ich jedenfalls habe mir direkt das erste Buch gekauft und auch das dritte Buch befindet sich bereits ganz oben auf meiner Wunschliste, wenn es dann bald erscheint.

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