Sehr spannender dytopischer Jugendroman
DryBei „DRY“ von Neal und Jarrod Shusterman handelt es sich um einen Roman eines Vater-Sohns-Autorendos. Wie bereits von Neal Shusterman gewohnt, heißt es auch diesmal Zukunftsvision, wenn auch ganz anders ...
Bei „DRY“ von Neal und Jarrod Shusterman handelt es sich um einen Roman eines Vater-Sohns-Autorendos. Wie bereits von Neal Shusterman gewohnt, heißt es auch diesmal Zukunftsvision, wenn auch ganz anders als in Skythe – und erschreckend näher und realistischer: einer Region in den USA wird plötzlich das Wasser abgedreht.
Worum geht es?
Der „Tapout“ ist für Alyssa, ihre Familie und die ganze Gegend also doch Realität geworden – das Wasser wurde durch ein Aufstauen des Flusses weiter oben ganz abgedreht. Die Entwicklung hat sich zwar schon länger abgezeichnet, trotzdem hat die Bevölkerung nicht damit gerechnet, dass es tatsächlich so weit kommt. Zeitweise Wasserabschaltungen gab es bereits, was die Menschen jedoch nicht im geforderten Maße dazu animierte, Wasser einzusparen – bis nichts mehr ging.
Alyssa wohnt zusammen mit ihren Eltern und ihrem Bruder in einem kleinen Haus in einer eher ländlichen Gegend – neben Nachbarn, die bisher als absolute Spinner angesehen wurden, jedoch als einzige scheinbar keine Probleme zu haben scheinen, da sich genug Wasser, Strom und Nahrung in ihrem Haus haben. Jedoch auch nur für die Familie – das Teilen mit anderen würde das eigene Überleben gefährden.
Die Katastrophenhilfe läuft nur schleppend an, weil die Einsatzkräfte bei anderen Einsätzen gebunden sind, und auch die Medien stürzen sich auf spektakulärere Ereignisse als „nur“ eine Wasserabsperrung – und als die Medien berichten, ist es bereits zu spät. Die Supermärkte und Tankstellen sind bereits leergekauft, das Problem bleibt tagelang bestehen, bis sich die Menschen nicht mehr zu helfen wissen - und die gesamte Zivilisation in dieser Region zusammenbricht.
Meine Meinung
Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen. Da ich die ersten beiden Skythe – Bände verschlungen habe, wusste ich ganz genau, dass ich auch diesmal mit dem Schreibstil des Autors warm werden würde. Das Buch liest sich erschreckend realistisch, was mich selbst dazu bewegt hat, mir für den nächsten Urlaub das Einkaufen der für den Notfall vorgesehenen Reserven vorzunehmen und bereits eine Liste anzulegen.
Bei einer Selbstkontrolle bin ich draufgekommen, dass auch unsere Wasservorräte zu Hause nicht lange vorreichen würden, da wir hauptsächlich Leitungswasser konsumieren und, wenn wir gerade einkaufen waren, einmal monatlich etwa 12 Liter Softdrinks auf Lager legen – was für drei Personen nicht lange reicht. Auch die Eiswürfel aus dem Tiefkühler wären schnell aufgebraucht und wir in ernstzunehmenden Schwierigkeiten. Gewand und Wäsche hätten wir genug, jedoch wird es ohne Wasserversorgung auch hier schwierig.
Die Handlung des Buches verläuft actiongeladen und ich mag die Protagonistin sehr. Ich kann mich noch gut an Teenagerprobleme erinnern – und muss zugeben, dass Alyssa durch die Gesamtsituation sehr schnell erwachsen wird.
Fazit: Ein sehr realistisches Buch, das zum reflektierten Umgang mit der Ressource Wasser anregen sollte.