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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.12.2018

Zu wenig Fall, zu viel Nebenhandlung für meinen Geschmack

Am Abgrund lässt man gern den Vortritt
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„Am Abgrund lässt man gern den Vortritt“ ist der zehnte Fall von Kommissar Hubertus Jennerwein. Für diesen Band hat sich Autor Jörg Maurer etwas Besonderes einfallen lassen, denn diesmal steht, wie in ...

„Am Abgrund lässt man gern den Vortritt“ ist der zehnte Fall von Kommissar Hubertus Jennerwein. Für diesen Band hat sich Autor Jörg Maurer etwas Besonderes einfallen lassen, denn diesmal steht, wie in Band 1, das Ehepaar Grasegger im Mittelpunkt der Handlung, jedoch auf komplett unterschiedliche Art und Weise wie beim Reihenauftakt. Die Bücher sollten in der richtigen Reihenfolge gelesen werden.

Zum Inhalt:
Hubertus hat endlich mal länger frei und möchte sein Sabbatical in Schweden verbringen. Just da wird Ignaz Grasegger, der bald wieder legal als Bestatter im Kurort hätte arbeiten dürfen, entführt. Seine Frau Ursel vertraut sich dem beurlaubten Ermittler an und die beiden ermitteln gemeinsam. Als Jubiläum, so zu sagen, gibt es auch ein Treffen mit Kollegen Kluftinger und viel aus dem beruflichen Werdegang des Kommissars wird breitgetreten.

Meine Meinung:
Die Handlung ist mir teilweise zu sehr an den Haaren herbei gezogen, übertrieben oder teilweise (beruflicher Werdegang, Familienfeier) nur geschrieben worden, um die Seiten zu füllen. Schade, denn ich hätte gerne mehr Handlungsrelevantes gelesen. Gewohnt witzig ist dieser Fall schon wieder, allerdings driftet die Handlung zu oft ab, die Motive sind schnell für Fans der Reihe ersichtlich, einige Wendungen scheinen jedoch an den Haaren herbeigezogen zu sein.
In Summe war es mir etwas zu viel Verschwörung und Mafia, zu wenig Tiefgang (vor allem die Kinder der Graseggers hätten meiner Meinung nach noch mehr hergegeben) und zu viel Nebenhandlungen in der Geschichte.
Bisher der für mich schwächste Band der Serie, ich bin jedoch gespannt, wie es weitergeht, und hoffe, dass die Fälle dann wieder mehr im Mittelpunkt stehen und die Nebenhandlung tatsächlich nur nebenbei ein bisschen erzählt wird.

Fazit: Ich hätte mir mehr Fall und weniger Nebenhandlung gewünscht.

Veröffentlicht am 09.12.2018

Nicht so spannend wie der erste Band

Scythe – Der Zorn der Gerechten
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„Scythe – Der Zorn der Gerechten“ ist der Mittelband der Skythe-Trilogie von Neal Shusterman. Der erste Band sollte unbedingt vor dem zweiten Band gelesen werden, da die Handlung aufbauend ist und der ...

„Scythe – Der Zorn der Gerechten“ ist der Mittelband der Skythe-Trilogie von Neal Shusterman. Der erste Band sollte unbedingt vor dem zweiten Band gelesen werden, da die Handlung aufbauend ist und der zweite Band ohne die Vorkommnisse und Erklärungen von Band 1 schwer zu verstehen ist.



Nach dem ersten Band vergeht kaum Zeit, bis der zweite Band beginnt. Citra ist jetzt Scythe Anastasia und hat, wie die meisten weiblichen Scythe der Geschichte, einen Vornamen einer historischen Person bekommen. Als Jung-Skythe arbeitet sie eng mit einer erfahrenen Scythe zusammen, in ihrem Fall mir der „Grand Dame des Todes“, mit Scythe Curie. Das Besondere an Anastasia ist ihre Nachlesemethode, mit der sie bei vielen älteren Scythe und ganz besonders bei der Neuen Ordnung auf Ablehnung stößt. Auf sie und Scythe Curie werden Anschläge verübt, die Motive liegen im Dunkeln.

Ebenso tritt auch Rowan, als Hauptperson aus Band 1, wieder in Erscheinung, und zwar als geheimnisvoller Scythe Luzifer, der es sich zur Lebensaufgabe gemacht hat, weniger ehrenwerten Scythe nach dem Leben zu trachten und diese zu töten.

Die wahrscheinlich interessanteste Figur des Mittelbandes ist der Thunderhead, der am Ende jedes Kapitels seine Gedanken mit den Leser*innen teilt und für mich als einziger durchgehend spannenden Input geliefert hat.

Auch im zweiten Band steht wieder ein Mensch im Fokus, der einen weiteren Erzählstrang in diesem Buch anführt und somit weiteren Einblick in die Welt liefert – denn hier läuft nichts so, wie es sich der junge Mann ursprünglich erwartet hat.

Der Schreibstil ist nach wie vor packend, so wie auch in Band eins, eine sehr bildhafte Sprache und viele Dialoge haben mich mitten hinein in die Handlung versetzt. Ebenso war es schön, alte Bekannte aus dem ersten Band wieder zu sehen und noch weiter in die Welt einzutauchen.

Meine Hauptkritik ist es, dass sich ab etwa der Mitte des Buches, die Handlung extrem zu ziehen anfängt und die Handlungsdichte für etwa 200 Seiten sehr gering ist. Natürlich kann es sein, dass diese Teile für den dritten Band relevant sind, da dieser Band erst 2019 erscheint, finde ich den Bogen zu weit gespannt. Nach wie vor liegt vieles im Dunkeln, auch wenn auf den letzten 100 Seiten des Buches erneut viel Spannung aufgebaut und bis zum Ende des Buches aufrecht erhalten wird.



Fazit: Typisch für einen Mittelband, nicht so gut wie Band 1 und hoffentlich eine gute Überleitung zum spannenden Finale

Veröffentlicht am 23.11.2018

Humorvoller (Nicht)Ratgeber

Ein Arschvoll Ratschläge
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„Ein Arschvoll Ratschläge. Wie wir ohne Klugscheißer viel entspannter leben“ ist im Oktober 2018 im Bastei Lübbe Verlag als Taschenbuch erschienen. Vom Autor Kai Twilfer habe ich bereits ein Buch, leider ...

„Ein Arschvoll Ratschläge. Wie wir ohne Klugscheißer viel entspannter leben“ ist im Oktober 2018 im Bastei Lübbe Verlag als Taschenbuch erschienen. Vom Autor Kai Twilfer habe ich bereits ein Buch, leider noch ungelesen, zu Hause und war daher sehr neugierig auf den (Nicht-) Ratgeber.

Worum geht es?
Gibt es nicht zu viele Ratschläge auf dieser Welt? Sowohl gebetene als auch ungebetene Vertreter? In diesem Buch werden gut gemeinte Ratschläge zu verschiedenen Themenbereichen humorvoll aufgerollt, der Autor gibt tiefe Einblicke in sein Leben, was dem Buch noch zusätzlich eine persönliche Note verleiht.

Meine Meinung:
Ich konnte das Buch beim Lesen kaum aus der Hand legen. Gerade im Genre Humor ist es oft so, dass der Inhalt nicht mit dem witzigen Klappentext und dem tollen Cover mithalten kann, weshalb ich beim Lesen der ersten Kapitel erst mal skeptisch war. Außerdem handelt es sich um einen deutschen Autor, was bedeutet, dass er den österreichischen Humor nicht zwangsweise trifft.
Da ich eine ähnliche Art zu denken und formulieren habe, wie der Autor, musste ich ganz oft beim Lesen lachen. Der (Selbst)Optimierungswahn wird schonungslos durch den Kakao gezogen und der Autor plädiert, auf sehr humorvolle Weise, zu mehr Geduld mit sich selbst und anderen und mehr Gelassenheit im Leben allgemein.
Eine große Rolle spielt die WG, die im Wohnhaus des Autors lebt, sind dort doch viele „Ratschläger“ zu finden, die es nur gut mit ihren Mitmenschen meinen und, nach eigenem Empfinden, selbst die Weisheit mit dem Löffel gefressen haben. Den vegetarischen Abend konnte ich mir daher bildlich vorstellen und musste dabei fast die ganze Zeit lachen, auch, wenn es für das arme Ernährungsopfer in der Situation sicher alles andere als lustig war.
Neben dem Autor finde ich den Hausmeister, um den es auch immer wieder geht, sehr unterhaltsam und kann mir auch diese Person sehr gut vorstellen. Besonders unterhaltsam fand ich, dass in diesem Fall der Autor vom Beratenen zum Ratgeber wurde und die Thematik dadurch auch von der anderen Seite beleuchtet wurde.
Neben dem Unterhaltungswert punktet das Buch auch dadurch bei mir, da es zur Selbstreflexion anregt. Welchen Rat will und sucht man selbst tatsächlich? Wer ist für mich tatsächlich qualifiziert, mit den gewünschten Rat zu erteilen und hilft mir dadurch tatsächlich weiter? Brauche ich wirklich noch einen Ratgeber oder bin ich auch in der Lage, meinen Kopf anzustrengen und darüber nachzudenken, was ich in dieser Situation wirklich brauche?

Fazit: Ein sehr witziger (Nicht)Ratgeber mit persönlicher Note, der auch zum Nachdenken anregt.

Veröffentlicht am 17.11.2018

Ein Buch ohne Ecken und Kanten

The One Best Man (Love and Order 1)
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„The one best man“ ist der Auftaktband einer neuen E-Book Serie des Autorinnenduos Piper Rayne. Das Buch ist ursprünglich auf Englisch erschienen und seit Anfang November im Forever (Ulllstein) Verlag ...

„The one best man“ ist der Auftaktband einer neuen E-Book Serie des Autorinnenduos Piper Rayne. Das Buch ist ursprünglich auf Englisch erschienen und seit Anfang November im Forever (Ulllstein) Verlag erschienen.

Worum geht es?
In diesem erotischen Liebesroman geht es um Victoria, die mit ihrer kleinen Tochter zu ihrer kranken Mutter nach Chicago gezogen ist. Zu diesem Zeitpunkt war Victoria frisch geschieden von einem Anwalt, mit dem die Ehe ganz anders war, als sie sich das ursprünglich vorgestellt hat. Als sie ihre Tochter zur Schule bringt, trifft sie Reed,den äußert attraktiven Trauzeugen ihres Mannes, wieder und es beginnt zwischen Victoria und Reed zu knistern.

Meine Meinung zum Buch
Das Cover ist ein wahrer Blickfang, dadurch, dass das Gesicht nicht sichtbar ist, bleibt der Leserin viel Spielraum zum Interpretieren und Träumen. Sowohl Victoria wie auch Reed haben einiges an Geschichte und ganz unterschiedliche Lebenserfahrungen hinter sich, wodurch es klar ist, dass und warum es zwischen den beiden zu knistern beginnt. Hierbei möchte ich jedoch nicht ins Detail gehen, weil das das Lesevergnügen erheblich schmälern würde.
Was mir gut gefällt ist der lockere und bildhafte Schreibstil des Buches, der der Übersetzerin zu verdanken ist, denn ich war von Beginn weg mitten drin in der Handlung und konnte mir alle Personen und Orte sehr gut vorstellen, die Seiten sind beim Lesen nur so dahin geflogen.
Als negativ bewerte ich, dass sich sämtliche Probleme und Problemchen, die sich sowohl dem Paar wie auch den Einzelpersonen in den Weg gestellt haben, vollständig und ohne größeres Zutun lösen ließen. Auch, wenn es solche Glückspilze im wahren Leben geben mag, erscheint mir das bei den Lebensgeschichten von Victoria und Reed höchst unwahrscheinlich, dass sich sämtliche Schwierigkeiten so mir nichts, dir nichts in Wohlgefallen auflösen.
Dadurch ergibt sich für mich in Summe nur ein durchschnittliches Lesevergnügen, hätte ich mir doch mehr Ecken und Kanten in der Handlung gewünscht Da es bei der Reihe voraussichtlich so weitergehen wird, werde ich die Folgebände nicht lesen.

Fazit: Guter Schreibstil, zu wenig wahre Spannungselemente.

Veröffentlicht am 15.11.2018

Zu wenig Praxis, zu viel Massagetechnik

Berührung
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Das Buch „Berührung. Warum wir sie brauchen und wie sie uns heilt“ von Bruno Müller-Oerlinghausen und Gabriele Mariell Kiebgis ist ein Sachbuch zum Thema „Berührungen“ und 2018 im Ullsteinverlag als Taschenbuch ...

Das Buch „Berührung. Warum wir sie brauchen und wie sie uns heilt“ von Bruno Müller-Oerlinghausen und Gabriele Mariell Kiebgis ist ein Sachbuch zum Thema „Berührungen“ und 2018 im Ullsteinverlag als Taschenbuch mit Klappbroschur erschienen. Das Cover zeigt eine junge Frau, die sich gerade rundum wohlfühlt, und hat damit mein Interesse geweckt. Die Aufmachung ist hochwertig, das Buch sieht nach einmaligem Lesen noch neuwertig aus.

Da ich beruflich ganz viel mit Nähe und Distanz zu tun habe, wollte ich unbedingt mehr und wissenschaftlich fundiert über Berührungen erfahren, ganz besonders interessiert habe ich mich für den großen Praxisteil. Leider war jedoch das Buch ganz anders als erwartet.
Das fiktive Paar Marie und Noah bleibt flach und stereotyp, die persönliche Note, die damit vermittelt hätte werden sollen, kommt bei mir nicht durch, auf mich wirkt es gewollt und nicht gekonnt und macht dadurch mehr kaputt als es auflockert.
Der erste Teil des Buches mit seinen Studien zu Berührungen im Allgemeinen fand ich interessant, allerdings liest es sich ab dem zweiten Drittel als Werbebuch für die von einem Autor entwickelte Massagetechnik und driftet thematisch total in verschiedene Massagetechniken ab, einen weiteren Schwerpunkt bildet Massage bei depressiven Erkrankungen.
Nachdem ich mich weder für verschiedene Massagetechniken interessiere noch an Depressionen leide und außerdem nicht in Deutschland wohne, ist es mir völlig egal, warum welche Therapie (nicht) von einer deutschen Krankenkasse bezahlt wird, was jedoch seitenweise erörtert wird.
Am meisten gefreut habe ich mich also auf den „großen Praxisteil“, wo keine einzige alltagstaugliche Übung vorgestellt wird, die für mich in irgendeiner Form neu gewesen wäre, außerdem bildet der „große Praxisteil“ nicht einmal ein Viertel des Buches, wodurch meine Erwartung an etwa halb Theorie und halb Praxis nicht erfüllt wurde. Außerdem fehlt mir die Wissenschaftlichkeit bei der Wirksamkeit der einzelnen Übungen, das hätte ich mir bei einem Sachbuch erwartet.
Das Gebiet Berührung und körperliche Liebe wird wieder von der Massageseite aufgerollt, schade, denn hier hätte es so viele für mich wesentlich interessantere Aspekte zu diesem Thema gegeben.

Fazit: Wer sich für Massagetechniken interessiert oder an Depressionen leidet, wird bei diesem Buch voll auf seine Kosten kommen. Alle anderen können das Buch nach dem ersten Drittel abbrechen.