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Veröffentlicht am 20.03.2018

Spannend von der ersten bis zur letzten Minute

Todesurteil
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"Todesurteil" von Andreas Gruber wrid von Achim Buch gelesen und ist der zweite Band der Maarten S. Sneijder und Sabine Nemez Reihe. Ich kannte den ersten Band vom Hören nicht und aus meiner Sicht wurden ...

"Todesurteil" von Andreas Gruber wrid von Achim Buch gelesen und ist der zweite Band der Maarten S. Sneijder und Sabine Nemez Reihe. Ich kannte den ersten Band vom Hören nicht und aus meiner Sicht wurden auch keine wesentlichen Details des ersten Falls verraten, so dass dieser Band sogleich auf meiner Wunschliste landet.

Im vorliegenden Band beginnt die Handlung mit zwei parallelen Handlungssträngen - einerseits bei Staatsanwältin Melanie Dietz in Wien, wo die zehnjährige Clara nach einjährigem Verschwinden tätowiert und völlig verstört wieder auftaucht - und andererseits in Wiesbanden, wo Maarten S. Sneijder an der BKA Akademie unterrichtet und wo Sabine Nemez überraschend als Schülerin aufgenommen wurde. Im Seminar werden ungelöste Mordfälle durchgenommen und Sabine Nemez erfährt, dass ihr früherer Lebensgefährte im Dienst angeschossen wurde und im künstlichen Koma liegt.

Der Verlauf der Handlung ist sehr spannend - wer bereits einige Krimis gelesen hat, rechnet ja bereits damit, dass die beiden Handlungsstränge irgendwann zusammenlaufen. Die Frage ist immer nur: wann und wie?

Sabine Nemez ist mir als Protagonistin sehr sympathisch: ich mag ihre Einstellung zum Leben, ihre Herangehensweise an Probleme und sehe in ihr eine Projektionsfigur. Maarten S. Sneijder ist eine spannende männliche Hauptfigur, die mit viel Erfahrung brilliert und es sich herausnimmt, die Regeln auch zu übertreten und mit sienen Mitmenschen umzuspringen, wie es ihm beliebt. Auch in die Staatsanwältin in Wien kann ich mich sehr gut hineinversetzen und fand alle drei Persönlichkeiten sehr interessant.

Meine Heimatstadt und den Handlungsort Wien konnte ich mir sehr gut vorstellen, auch den Neusiedlersee kenne ich gut. Dem grandiosen Sprecher, der es schafft, alle Chraktere zum Leben zu erwecken, muss ich allerdings die falsche Aussprache von "Neuwaldegg" und "Neusiedlersee" ankreiden, denn hier liegt die Betonung jeweils auf der ersten Silbe (und nicht auf der zweiten bzw. letzten). Das hat mich beim Zuhören wahnsinnig gestört, wird jedoch für Menschen, die diese Region nicht kennen, nicht von Relevanz sein. Was mich weiters nicht überzeugt hat, war der Wiener Dialekt eines Charakters, so eine Aussprache habe ich in Wien in den letzten 31 Jahren von keiner einheimischen Person gehört, sondern kenne das nur aus älteren Filmen. Der niederländische Akzent hingegen klingt für mich sehr authentisch und auch den anderne Figuren wird ihre eigene, individuelle Sprache inklusive Betonung gegeben.

Die Handlung ist in sich schlüssig und der Spannungsbogen wird sehr bald gespannt, die Spannung bleibt bis etwa 10 Kapitel vor Schluss aufrecht, danach bekommt die Geschichte einen schönen Ausklang und noch offene Fragen werden geklärt.

Fazit: Da habe ich eine neue Krimireihe entdeckt, von der ich die anderen Bände auch noch hören möchte. Überzeugt mich auf der ganzen Linie.

Veröffentlicht am 18.03.2018

Viele Rezepte, für die man viel Zeit braucht

halb zehn - das Frühstückskochbuch
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"halb zehn - das Früchstückskochbuch" erwähnt schon im Vorwort, dass es hier um das Zelebrieren eines gemütlichen Frühstücks geht, und nicht im Frühstück für jeden Tag. Die Aufmachung des Covers ...

"halb zehn - das Früchstückskochbuch" erwähnt schon im Vorwort, dass es hier um das Zelebrieren eines gemütlichen Frühstücks geht, und nicht im Frühstück für jeden Tag. Die Aufmachung des Covers ist schlicht, im Buch geht es jedoch farbenfroher zu. Das Buch ist qualitativ hochwertig gearbeitet.

Positiv ist, dass das Buch gut strukturiert ist - hier ist nach Arten des Frühstücks geordnet, wobei es immer viele internationale Variationen gibt, und so sichergestellt ist, dass für jeden Geschmack etwas dabei ist. Das Buch ist nach dem Doppelseitenprinzip gestaltet: auf der linken Seite befindet sich ein Foto des Gerichts, auf der rechten Seite befindet sich das Rezept samt Nährwertangaben, was für die bewusste Ernährung sicher sehr hilfreich ist, jedoch mit den vagen Angaben des Rezepts (z.B. 1-2 EL Öl und 4-5 sehr frische Eier, 4 Scheiben Sauerteigbrot) bei den Baked Beans auf Ungefährwerte schließen lässt. Diabetiker hätten dann also mit der "falschen Sicherheit" Probleme. Es kann nicht egal sein, wie viele wie große Eier ich nehme (beim Kaloriengehalt) und wie schwer eine Brotscheibe ist (die reichen von 20 bis 60 Gramm).

Außerdem würde ich mir wünschen, dass die Zubereitungszeit der Rezepte irgendwo zu finden ist. Dann kann man nach zwei oder drei Rezepten die eigenen Zeiten an die im Buch vorgegebenen anpassen und weiß, wie lange ein Rezpet ungefähr dauern wird. Da habe ich mich nämlich ganz böse nach unten verschätzt und das "Frühstück" war nicht um halb Zehn sondern um kurz vor Zwölf fertig, wobei die Kinder nicht so lange warten wollten und schnell ein Müsli mit Joghurt gegessen haben.

Einen weiteren Minuspunkt gibt es dafür, dass viele Rezepte Zutaten brauchen, die in einer durchschnittlichen Küche nicht zu finden sind. In meiner Küche habe ich z.B. weder Zuckerrübensirup (auch keine Glukosesirup aus anderer Quelle, mit der ich einen Austausch schaffen könnte. Hier müsste ich Haushaltszucker auflösen, was jedoch zu anderen Eigenschaften führen würde). Ebenso habe ich kein Senfmehl und habe von dessen Existenz erstmals in diesem Buch erfahren, also auch diese Zutat weglassen. Auch das Gewürz Sumach kannte ich davor nicht und auch den Begriff Wachtelbohnen musste ich Googeln. Und das war gerade mal eines der Rezepte.

Bei einem Buch von "Stiftung Warentest" hätte ich mir mehr gesunde Rezepte erwartet, eben auf Obst- oder Gemüsebasis, mal Abseits der Säfte. Mir ist es zu viel Kohlenhydrate und Fett- Basis Gerichte drin, toll fand ich zum Beispiel das Brioche Rezept, das schmeckt großartig, auch noch am nächsten Tag.

Gewünscht hätte ich mir auch noch 5 bis 10 Rezepte "Frühstücke für jeden Tag" gewünscht, auch wenn das nicht Schwerpunkt des Buches ist. Oder Rezepte für Essen, das sich auch ein paar Tage gut zum Mitnehmen im Kühlschrank hält.

Fazit: Wer ein Buch mit ausgefallenen Frühstücksrezepten sucht, und auch den Gang zu Märkten zwecks Spezialzutaten nicht scheut, der wird mit deisem Buch viel Freude haben. Ebenso brauchen so gut wie alle Rezepte viel Zeit zum Zubereiten und eignen sich nicht für den sponatenen Einsatz, wenn man mal Lust auf "was Besonderes" hat und das ohne Einkaufsbummel in unter 90 Minuten umsetzen möchte. Wer jedoch einfache und schmackhafte Gerichte sucht, und Speisen mit hohem Obst- und Gemüseanteil bevorzugt, wird mit diesem Buch nicht glücklich werden.

Veröffentlicht am 17.03.2018

Dieser Band konnte nicht mit seinen Vorgängern mithalten

Magisterium
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„Magisterium. Die silberne Maske“ ist der vierte von fünf Bänden der Magisterium-Serie von Holly Black und Cassandra Clare. Da die Handlung aufbauend ist, sollten die Bände unbedingt in der richtigen Reihenfolge ...

„Magisterium. Die silberne Maske“ ist der vierte von fünf Bänden der Magisterium-Serie von Holly Black und Cassandra Clare. Da die Handlung aufbauend ist, sollten die Bände unbedingt in der richtigen Reihenfolge gelesen werden, da es sonst nicht mehr möglich ist, die einzelnen Charaktere und die von ihnen getroffenen Entscheidungen richtig in die Handlung einordnen zu können.

Die Handlung wird dort fortgesetzt, wo der dritte Band aufgehört hat. Call befindet sich im Gefängnis und wird beschuldigt, am Tod seines besten Freundes Aaron schuldig zu sein, obwohl das nicht den Tatsachen entspricht. Callum ist klar, dass viele außerhalb des Gefängnisses Angst vor ihm haben, da sie ihn ausschließlich als inkarnierte Seele von Constantine Madden, nicht aber als eigenständige Persönlichkeit sehen. Master Joseph jedoch setzt alles daran, Call aus dem Gefängnis zu befreien, denn er soll Aaron wiederauferstehen lassen.

Während der ersten Hälfte des Buches habe ich öfter an Abbruch gedacht. Ich musste mich über mehrere Tage hinweg zwingen, weiterzulesen und habe oft nach 10 oder 20 Seiten aufgegeben, weil mich die Handlung nicht fassen konnte. Es war klar, dass Call aus dem Gefängnis befreit werden muss, da es sonst keine Handlung für Band vier gegeben hätte. Bis ungefähr Seite 150 zieht sich die Handlung dahin, in den letzten 100 Seiten nimmt das Buch, so wie in den Vorgängerbänden, wieder Fahrt auf und setzt die Handlung fort. Hätte man jedoch den langatmigen Teil gekürzt, so wären nicht mehr genug Seiten übrig geblieben, um eine spannende Handlung zu schreiben und das Buch als alleinstehenden Band herauszubringen.

Obwohl der Schreibstil wieder sehr gut ist, und es 100 Seiten lang richtig zur Sache geht, ist mir die Handlungsdichte insgesamt in dem Buch zu gering. Ich würde das Buch eher als Zwischenband, also als Buch 3,5 sehen, wofür es jedoch insgesamt zu teuer ist. Die handlungsrelevanten Inhalte würden sich jedoch problemlos in 10 bis 20 Seiten zusammenfassen lassen, und könnten auch so in den finalen Band einführen.

Ich muss zugeben, dass ich mir mehr erwartet habe, soll doch der vierte Band die Spannung bis aufs Äußerste vorantreiben, bevor der finale Band der Serie im Herbst auf Englisch (deutschsprachiges Releasedatum konnte ich nicht finden) in den Handel kommt. Davon habe ich wenig gemerkt, möchte jedoch wegen der drei guten Vorgängerbände unbedingt erfahren, wie die Geschichte schlussendlich ausgeht.

Fazit: Dieser Band konnte nicht mit seinen Vorgängern mithalten.

Veröffentlicht am 13.03.2018

Großartiger Serienauftakt

Izara 1: Das ewige Feuer
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Das Buch „Izara: Das ewige Feuer“ von Julia Dippel erschien im Oktober 2017 und ist der Auftaktroman einer Jugend-Romantasy-Reihe. Jugendliche sollten meiner Meinung nach mindestens 13 Jahre alt sein, ...

Das Buch „Izara: Das ewige Feuer“ von Julia Dippel erschien im Oktober 2017 und ist der Auftaktroman einer Jugend-Romantasy-Reihe. Jugendliche sollten meiner Meinung nach mindestens 13 Jahre alt sein, wenn sie zu diesem Buch greifen, da es hier viele Szenen mit Körperkontakt gibt, die für jüngere Leser_innen eventuell nicht nachvollziehbar sind.

Bisher hatte ich noch nichts von der Autorin gelesen und wurde durch das wunderschöne Cover und den spannend klingenden Klappentext auf das Buch aufmerksam. Ari ist Schülerin in einem Eliteinternat, ihre Eltern sind getrennt, der Kontakt mit dem Vater kaum vorhanden und die Mutter ist psychisch labil. Eine Mädchenfreundschaft, Schwärmerei für Jungs und der Nebenjob für den fahrbaren Untersatz prägen den Alltag der Schülerin, bis plötzlich übernatürliche Wesen Jagd auf Ari machen, und ihre Welt von heute auf morgen nicht mehr so ist, wie Ari dachte. Sie schlittert in einem Geheimbund, verliebt sich in Lucian, der ursprünglich Jagd auf sie gemacht hat, und weiß bald nicht mehr, wem sie ihr Vertrauen schenken kann und wem nicht.

Der Schreibstil ist, typisch für ein Jugendbuch, leicht gehalten und daher auch sehr mitreißend, da es keine komplexen Satzkonstruktionen gibt, über deren Bedeutung man sich den Kopf zerbrechen muss. Zahlreiche Dialoge lockern den Text auf und geben dadurch einen guten Einblick in Anschauung und Sprache der einzelnen Charaktere. Die einzelnen handlungstragenden Personen werden nach und nach mit ausreichend Beschreibung und Hintergrundinformationen in den Text eingeführt und ich konnte von Beginn an die Welt vor meinem geistigen Auge entstehen lassen, das Kopfkino ist also direkt angesprungen und während der ganzen Handlung gelaufen.

Die Geschichte selbst nimmt häufiger von mir unerwartete Wendungen, die Spannung ist schon nach fünfzig Seiten aufgebaut und der Spannungsbogen bleibt bis zum Ende des Bandes gespannt. Trotzdem sehe ich die Geschichte des ersten Bandes in sich abgeschlossen, es bleiben keine wesentlichen Fragen des ersten Bandes offen und trotzdem möchte ich nach dem Lesen unbedingt erfahren, wie es mit Ari und ihren Freunden in den nächsten Bänden weitergeht – der Folgeband erscheint bereits im Mai.

Die Emotionen der Jugendlichen, aber auch der unsterblichen Wesen, sind hervorragend herausgearbeitet, so dass sich das Profil der einzelnen Figuren immer weiter formt und jedem Charakter seine Einzigartigkeit gibt. Dadurch entstehen individuelle Charaktere, auf Stereotype wird kaum zurückgegriffen. Auch die übernatürlichen Wesen werden mit ihrer Herkunft, Abstammung und Ausformung erklärt. Insgesamt kommen gängige Theorien auf den Tisch, die jedoch trotzdem spannend und gut nachvollziehbar zu lesen sind.

Mein Fazit: Ich habe über den ganzen Band hinweg mit Ari mit gefiebert und mich wunderbar unterhalten gefühlt.

Veröffentlicht am 11.03.2018

Dieses Buch hält, was es verspricht

Chemie im Essen
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Das Buch "Chemie im Essen" von Hans-Ulrich-Grimm wurde für die Schulbibliothek angekauft, um im Fach Chemie einen Einstieg ins Thema für Jugendliche und Interessierte zu geben, sowie als Nachschlagewerk, ...

Das Buch "Chemie im Essen" von Hans-Ulrich-Grimm wurde für die Schulbibliothek angekauft, um im Fach Chemie einen Einstieg ins Thema für Jugendliche und Interessierte zu geben, sowie als Nachschlagewerk, das auch für VWAs zitiert werden kann.

Das Buch erfüllt die Vorgaben, denn auch mit keinen oder nur wenigen Vorkenntnisssen ist es möglich, die wesentlichen Inahalte dieses Buches zu erfassen. Die Position, die der Autor einnimmt, lässt sich klar herauslesen. Auch für Schülerinnen, die ein wirtschaftliches Thema wählen, kann dieses Buch wegen der aufgeführten Konzerne gefunden werden und interessant sein.

Das Cover passt sehr gut zu diesem Buch, denn die abgebildeten Jellybeans enthalten, wie viele anderen industriell gefertigten Produkte auch, neben Farbstoffen noch viele andere chemische Zusatzstoffe, die verschienene Krankheiten auslösen können.

Die häufigsten Zivilisationserkrankungen, wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, ADHS, Diabetes und viele mehr werden im Hinblick auf verschiedene Zusatzstoffe beleuchtet, hier bekommen die Leserinnen eine grobe Zusammenfassung darüber, wie sich die Ernährungsgewohnheiten in den letzten Jahrzehnten geändert haben. Die Sehnsucht nach "natürlich" ist immer noch in den Köpfen verankert und, wie in vielen anderen Bereichen auch, hinterfragen die Verbraucherinnen wenig und gehen damit gesundheitliche Risiken ein.

Allgemein regt dieses Buch zum Nachdenken und vor allem Nachschauen an, was jetzt genau im verzehrten Lebensmittel drinnen ist. Das geht natürlich nur, wenn man die Verpackung in dne Händen hält. Aufgeführt wird auch, dass in der Gastronomie ebenso Fertigprodukte und Lebensmittelzusätze eingesetzt werden, worüber die Verbraucher
innen jedoch nicht aufgeklärt werden und daher nicht abschätzen können, in welchen Mengen welche Zusätze tatsächlich konsumiert werden - beim heutigen Lebensstil ist das bedenklich.

Etwas nervig sind häufige Wiederholungen im Thementeil, ganz besonders gut gelungen ist der Mittelteil mit den E-Nummern, denn die wesentlichen Informationen inklusive Nutzen und Risiken werden in kurzer und verständlicher Form wiedergegeben.

Fazit: Dieses Buch hält, was es verspricht.