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Veröffentlicht am 22.02.2018

Kann man lesen, muss man aber nicht

Zodius - Ein Sturm zieht auf
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Dieses Buch wird mit den Worten „Hochspannend und innovativ - atemberaubende Action gepaart mit einer heißen Liebesgeschichte. Lisa Renee Jones ist einfach fantastisch!“ von Lara Adrian beworben. Da mir ...

Dieses Buch wird mit den Worten „Hochspannend und innovativ - atemberaubende Action gepaart mit einer heißen Liebesgeschichte. Lisa Renee Jones ist einfach fantastisch!“ von Lara Adrian beworben. Da mir die Bücher von Lara Adrian gefallen, dachte ich, hier etwas Ähnliches vorzufinden, und wurde entäuscht.

Das Cover des Buches fand ich sehr ansprechend, verspricht es doch eine paranormal - erotisch - düstere Geschichte. Auch der Klappentext kann noch überzeugen, jeoch kann, meiner Meinung nach, dann die Handlung nicht mit dem Klappentext mithalten.

Die Grundidee, mit außerirdischer DNA Superkämpfer herzustellen, gefällt mir. Auch den Begriff "Lebensband" finde ich schön, dieses Phänomen gibt es öfter in der paranormalen erotischen Literatur, deshalb liest es Frau ja.

Durch das ganz Buch zieht sich der Kritikpunkt: Fast alle Charaktäre bleiben sehr flach, für einen erotischen Roman (der nicht explizit so beworben wird, Lara Adrian impliziert das aber für mich) ist mir zu wenig Erotik drin und zu viel militärische Rahmenhandlung, die mich so überhaupt nicht interessiert hat. Die letzten 100 Seiten sind wirklich gut geschrieben, wäre nur der ganze Roman so! Die Spannung fand ich auf den ersten 300 Seiten gering und sich wiederholend. Schade, mit dieser Idee wäre mehr drin gewesen.
Hier wäre es toll gewesen, die Handlungsstänge spannender zu schreiben oder mehr miteinander zu verweben. Außerdem hätte ich mehr über das Seelenleben, die geheimen Wünsche und Gedanken der wichtigsten Personen des Buches erfahren und deren Geschichte emotionaler und plastischer miterleben Wollen. Die Erotik hat während des Lesens bei mir überhaupt nicht geprickelt und ist nicht zur erwarteten Haupt- sondern zur lieblosen Nebenhandlung geworden.

Fazit: Kann man lesen, muss man nicht. Ich lese definitiv keinen Fortsetzungsband dieser Serie.

Veröffentlicht am 22.02.2018

Schöner Frauenroman für Sommertage

Mittenrein ins Leben
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Das Cover ist in türkis und rosa gehalten und zeigt ein klassisches Damenrad mit Blumen im Gepäckkorb. Die Schrift ist glatt und glänzend und hebt sich dadurch vom Hintergrund ab. Die Gegend sieht nach ...

Das Cover ist in türkis und rosa gehalten und zeigt ein klassisches Damenrad mit Blumen im Gepäckkorb. Die Schrift ist glatt und glänzend und hebt sich dadurch vom Hintergrund ab. Die Gegend sieht nach ländlichem Gebiet aus. Insgesamt spricht das Cover meiner Meinung nach Leserinnen mittleren Alters an, auch das Alter der Protagonistin.

Die Geschichte wird aus Sicht der Protagonistin Hildegard, genannt Hilde, erzählt. Zu Beginn der Geschichte bekommt die Leserin einen Einblick in Hildes Leben, sowohl beruflich wie auch privat. Als sich Hilde ihrer guten Freundin Doro abends trifft, hat der Geschäftsführer mit ihrem Exmann eine Besprechung. Hilde arbeitet, nach der Trennung ihres Mannes, weiterhin im Betrieb des Schwiegervaters. Am nächsten Morgen stellt sich jedoch heraus, dass Hildes Schwiegervater verstorben ist, und der Exmann die Firma übernehmen wird und Hilde wird arbeitslos. Nach erfolgloser Suche in der Eifel beschließt sie, in Köln ihr Glück zu versuchen und nimmt Putzjobs an. Dabei kommt sie bei einer alten Bekannten, Regine, unter. Regine ist auf der Suche nach „Mister Right“ im Internet. Immer mehr Frauen treten in das Leben von Hilde, die sich selbst gerne zurücknimmt um anderen zu helfen. Hildes erwachsener Sohn, der in London studiert, ist kaum Thema des Buches. Etwa zur Hälfte des Buches lernt Hilde Antonia kennen, die kaum das Haus verlassen kann, und freundet sich mit ihr an. Gemeinsam mit einigen anderen Frauen, in die Hildes Leben eine wichtige Rolle spielen, gründen sie einen Supperclub. Probleme mit Männern bleiben jedoch nicht aus, die Frauen helfen auch in dieser Situation zusammen.
Dass die Geschichte aus der Ich Perspektive von Hildegard, genannt Hilde, erzählt wird, gefällt mir sehr. Allerdings scheint Hilde ein einfaches Gemüt zu haben und lässt sich von ihrem Exmann ganz schön runter machen, und auch sonst tue ich mir schwer, mich mit einer Person am Beginn des Buches zu identifizieren. Hildes Persönlichkeit erweitert sich jedoch im Laufe der Geschichte und ich konnte mich immer besser mit Hilde identifizieren. Leider musste ich mich auch mit der beharrlichen Verfolgung, die im Laufe des Buches aufgetreten ist, identifizieren, da ich eine ähnliche Situation selbst schon erlebt habe und durch das Lesen dieses Buches die Gefühle von damals wieder hochgekommen sind. Zu beginn hatte ich keine großen Erwartungen an dieses Buch und es war nach einer 20 seitigen Leseprobe für mich kein Must Read. Jedoch entwickelt die Autorin die Geschichte toll, so dass es zu einem sehr schönen Frauenroman wurde, an dessen Ende ich traurig war, dass es aus war. Schade finde ich nur, dass nach dem Tod eines Supperclub Mitgliedes keine Beerdigung im Buch beschrieben wurde, das hat mir gefehlt.

Gelungen finde ich die generelle Idee des Buches, die Aufmachung und der Schreibstil der Autorin, ebenso wird das Buch mit jeder Seite, die man liest, spannender.
Die Rezepte im Anhang waren nichts für mich, da schmeckt mir leider nichts davon.

Fazit
Ein schönes Frauenbuch, das viele Stunden Unterhaltung bietet

Veröffentlicht am 22.02.2018

Gute Idee, schwache Umsetzung

Hab ich selbst gemacht
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Das Buch ist ein Taschenbuch mit sehr schön gestaltetem Einband, Der Schriftzug "Hab ich selbst gemacht" ist geprägt und glänzend und sieht fast so schön aus, als wäre er wirklich aufgestickt, was natürlich ...

Das Buch ist ein Taschenbuch mit sehr schön gestaltetem Einband, Der Schriftzug "Hab ich selbst gemacht" ist geprägt und glänzend und sieht fast so schön aus, als wäre er wirklich aufgestickt, was natürlich zu diesem Buch sehr gut passt. Dadurch habe ich ein hochwertig hergestelltes Buch erwartet, und wurde enttäuscht. Der Einband selbst ist nicht besonders belastbar, und hatte schon nach dem ersten Transport unschöne Stellen. Das Papier ist dünn und der Druk im Buch verwischt, wenn man mit leicht feuchten Fingerkuppen ankommt. Sehr schade, denn so lässt sich das Buch zu "DIY" nicht einfach mitnehmen, abwischen, beim urban Gardening daneben ins Beet legen, usw - was durchaus Sinn gemacht hätte - dachte ich anfangs.

Leider musste ich bald feststellen, dass die Protagonistin, Susanne Klinger, und ich so überhaupt nichts gemeinsam haben. Sie lebt mit einem Partner in einer balkonlosen Wohnung in der Stadt, ich in einem Haus mit Mann und Kind am Stadtrand. Sie hat die Abende und die Wochenenden meist frei, mir bleiben nur wenige Wochen Ferien im Jahr, wo ich neben Kind und Haushalt dazu komme, wirkich etwas selbst zu machen. Das klingt jetzt für ein paar Leserinnen (greifen Männer auch zu diesem Buch? Ich kann es mir, bei dieser Aufmachung, beim besten Willen nicht vorstellen, lasse mich aber gerne eines Besseren belehren) sehr viel, ist es aber nicht, weil ich dafür fix einen Tag am Wochenende mit arbeiten verbringe (also 6 Tage-Woche unterm Schuljahr, verplant von 6.30 Uhr bis 21 Uhr mit Kind und Job und ein wenig Haushalt), und den letzten verbleibenden Wochenendtag für Einkäufe und Haushalt "brauche". Wenn dann gerade mal frei ist, ist sicher jemand krank. Auch die bevorzugten Selbermachdinge teilen Susanne Klinter und ich nicht. Bei mir stehen Kochen und Häkeln groß im Kurs, gärtnern sollte dazukommen (damit bin ich als Kind aufgewachsen, aber unser Garten ist nach wie vor Baustelle und daran wird sich leider so rasch nichts ändern). Nähen kann ich so gut wie gar nicht (nur etwas Gewand ausbessern, aber nach Schnittmuster Gewand herstellen kann ich mir nicht vorstellen, vielleicht irgendwann mal, mit eigenem Nähzimmer), dafür ist eher Heimwerken etwas für mich, obwohl ich eher Erhaltungsarbeiten mache, als etwas Neues zu bauen, abgesehen davon kann ich mich nicht längere Zeit so freischaufeln, dass ich durcharbeitenkann (Kleinkind).
Einige "Abenteuer" von denen sie schreibt mache ich regelmäßig, zum Beispiel Brot backen, Kochen, Marmelade und andere Dinge habe ich im Rahmen von Schulprojekten regelmäßig (Schulgarten- heuer nur die Kräuterschnecke und Komposthaufen), kleine Kleidungsstücke wie Jacken oder Mützen häkeln (Stricken ist nicht so Meines) und natürlich kochen. Käse und Butter stelle ich nicht selbst her, das macht der Biobauer im Hofladen, da sehe ich keinen Sinn darin, das aus Milch zu Hause zu machen. Auch handgemachte Seife gibt es von einem kleinen regionalen Hersteller in meiner Nähe, den ich durch meinen Einkauf gerne unterstütue (und dabei dann auch noch ein paar ätherische Bioöle mitnehme).
Marmelade wird natürlich aus Obst im Garten gemacht, denn wenn es Kirschen und Marillen gibt, dann meist so viel, dass wir die gar nicht auf einmal essen können, oder Erdbeeren vom regionalen Bauern, weil die einmalig im Geschmack sind und es so leckere Marmelade gar nirgendwo zu kaufen gebe.
Was die Autorin des Buches nicht macht, ist Lebensmittel einkochen - damit habe ich letztes Jahr angefangen, ganz besonders im Sommer, mit Tomatensauce für Nudeln für das halbe Jahr (mehr Gefäße hatte ich einfach nicht), oft koche ich auch mehr (z.B. gleich Spätzle für 4 Mal essen, weil es in der Küche eine ziemliche Sauerei gibt) und friere dann für 3 Abendessen ein.
Backen tue ich natürlich auch, aber nicht wöchentlich (und wir kaufen keinen Süßkram, sondern werden einmal im Monat von meiner Großmutter mit Keksen und Kuchen verwöhnt), sondern alassbezogen entweder Cakepos mit Schokoglasur (tolle Häppchen) oder Muffins (hauptsächlich für Feierlichkeiten, weil wenn, dann mache ich mindestens 12), Küchen und Torten sind einfach nicht mein Ding.

Seifensieden mache ich aus Sicherheitsgründen nur im Rahmen von Projekten, im Chemiesaal, mit Schutzkleidung und unter dem Abzug. Da geht es aber nicht um den DIY Charakter, sondern einfach um das Verständnis, dass Seife nur aus umgebauten Fettsäuren besteht (weil die Kids immer schauen, wenn ich mit Öl zum Seifemachen komme).
Gut gefallen hat mir, dass die Autorin einen an dem Alltag ausschnittsweise über ein Jahr hinweg teilhaben lässt - und nebenbei noch ihrem Job nachgeht, da ich bisher in "Selbermachbüchern" immer nur von Menschen gelesen haben, die dieses Experiment anstelle ihrer Arbeit durchgeführt haben.
Auch den Anhang finde ich gut, wo sie aufschlüsselt, woher sie ihre Ideen hatte, teilweise mit Weblinks.

Weniger gut gefällt mir allerdings, dass sich hier kaum eigene Muster finden, die man aus dem Buch nehmen kann, bis auf 3 Rezepte (an mehr kann ich mich nach dem Lesen nicht mehr erinnern), wobei das "ich stehe den ganzen Tag herum Brot" für mich rein platz- und kindtechnisch nicht machbar ist, die Cookies werde ich sicher mal nachbacken, aber hier schreckt mich die Anzahl der Zutaten ab. Wenn es schon keine Rezepte im Buch gibt, so hätte ich mir zumindest Fotos vom selbst Fabrizierten gelesen, hier kenne Ich Webblogs, die in dieser Hinsicht viel spannender zu lesen sind.

Fazit
Nette Buchidee, leider mit schwacher Umsetzung.

Veröffentlicht am 22.02.2018

Spannendes Buch für ältere Kinder

Henry Hunter jagt den Urvampir
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Das Buch "Henry Hunter jagt den Urvampir" von John Matthews ist 2015 im Knesbeck Verlag erschienen, als erstes Buch einer Serie. Das Original wurde auf Englisch geschrieben, bei diesem Buch handelt es ...

Das Buch "Henry Hunter jagt den Urvampir" von John Matthews ist 2015 im Knesbeck Verlag erschienen, als erstes Buch einer Serie. Das Original wurde auf Englisch geschrieben, bei diesem Buch handelt es sich um eine Übersetzung. Es handelt sich ume ine gebundene Ausgabe mit blauem Einband. Auf dem Cover sind die zwei Hauptpersonen, Henry Hunter und Dolf, zu sehen, sowie grüne Tenktakel. Die Bindung ist ist Grün und von guter Qualität, das Buch sieht nach eimaligem Lesen aus wie neu, obwohl ich es ab und zu nur umgedreht abgelegt habe.

Die Geschichte erzählt Dolf aus seiner Perspektive. Henry Hunter, das begabte Kind zweier sehr reicher Eltern, die keine Zeit mehr für ihn haben, und Dolf besuchen das selbe englische Internat. Die Geschichte beginnt in der Nacht, bei einem Einbruch von Dolf und Henry in das Büro des Direktors. Rasch entwickelt sich die Handlung zu einer Abenteuerjagd. Henry ist nicht nur sehr klug, er spricht und verhält sich sehr erwachsen und hat, neben Abschlüssen in verschiedenen Disziplinien, auch eine unüberschaubare Kenntnis von Fremdsprachen und fundierte Kampfsportausbildungen. Er verfügt über ausreichend Geld und Kontakte, um sich jeden Wunsch in Windeseile erfüllen zu können. Daher ist es für ihn und Dolf problemlos möglich, eine Reise nach Transylvanien in einem Privatjet anzutreten.
In Transylvanien angekommen, machen sich die beiden Jungs auf die Suche nach Dracula und haben dabei Unterstützung von einem Touristenführer, der sich um Transport, Logis und Besichtigungstermine kümmert. Bei der Jagd auf den Urvampir lernen sie auch Bella kennen, die sich als Draculas Tochter und große Unterstützung herausstellt. Das Buch endet damit, dass Henry, der in einen Vampir verwandelt und wieder zurückverwandelt wurde, vor zwei Jahren spurlos verschwunden ist, und Dolph die LeserInnen um Unterstützung bittet, Hinweise auf Henrys Aufenthaltsort zu finden - und damit auf weitere (noch erscheinende) Bücher der Serie verweist.

Obwohl ich vom Alter her als Erwachsene definitiv nicht mehr zur Zielgruppe gehöre, hat mir das erste Buch der Serie gut gefallen. Das Buch ist in einer schönen Sprache geschrieben, die man im Kinderprogramm im Fernsehn leider immer seltener hört. Besonders gewählt drückt sich Henry aus, wenn er seinen Freund zum Beispiel mit "Dolf, mein Bester,..." anspricht. Im Buch sind viele Dialoge zu finden, die Sätze sind meist einfach konstruiert, wirken aber keinesfalls lieblos oder abgehackt, sonder sind dem sprachlichen Gebräuchlichkeiten der Zielgruppe angepasst.
Ebenso gefallen mir die einfachen, gezeichneten Illustrationen. Auch einige Rahmen auf Doppelseiten verstärken die Stimmung, die das jeweilige Kapitel transportieren soll. So sieht man zum Beispiel in Transylvanien schon mal Berge mit einer Burg im Hintergrund. Alle Illustrationen sind schwarz - weiß, so wie ich sie noch aus Büchern meiner Kindheit kenne.
Die Entwicklung der Handlung und der Spannungsaufbau gefallen mir sehr gut, mit dem Vampirthema wird auch ein aktueller Trend der Erwachsenen- und Jugendliteratur aufgegriffen und kindgerecht verarbeitet.
Einen Stern ziehe ich bei diesem Buch ab, weil hier eine Theorie eingeführt wurde, dass man die (bereits erfolgte) Verwandlung in einen Vampir wieder rückgängig machen kann, wenn man innerhalt eines Tages von einem Vampir gebissen wird. Diese These wird weder mit alten Schriften belegt (zum Beispiel hätten Dolf und Henry da einen Hinweis darauf in der Höhle finden können), sondern einfach als gegeben postuliert, obwohl sie ein keinem mir bekannten Vampirbuch vorkommt, von denen ich mittlerweile sicher schon 150 gelesen habe.
Weiters habe ich es als sehr störend empfunden, dass auf das Verschwinden von Henry in den letzten Seiten (und ich finde, auch sehr knapp und lieblos) hingewiesen wird. Das hätte mir zu Beginn des Buches wesentlich besser gefallen, und mich die Geschichte auch unter einem anderen Gesichtspunkt lesen lassen. Schade! Denn hierdurch bleibt dem Leser, der Dolf helfen will, nichts anderes übrig, als die Geschichte noch einmal zu lesen, und zwar unter dem Aspekt von Henrys Verschwinden. So gut hat mir die Geschichte dann aber doch nicht gefallen, dass ich sie ein zweites Mal lesen würde, denn dadurch, dass ich den Ausgang bereits kenne, finde ich dieses Abenteuerbuch nicht mehr ausreichend spannend.

Fazit: ein guter Serienstart, der aber bei Vampirtheorien mehr Recherche oder Erklärung gebraucht hätte, der aber viel leicht lesbare Folgeromane für Jungs in diesem Alter mit sich bringt und diese Jungs dadurch vielleicht zu mehr Lesestunden motivieren kann.

Veröffentlicht am 22.02.2018

Hatte mir mehr erwartet

Der Preis der Treue
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Das Buch erscheint am 1. April 2015 als Taschenbuch im dtv und hat 176 Seiten. Es ist eine Übersetzung des französischen Originaltitels Les fidélités, dem Debütroman der Autorin Diane Brasseur. Das Cover ...

Das Buch erscheint am 1. April 2015 als Taschenbuch im dtv und hat 176 Seiten. Es ist eine Übersetzung des französischen Originaltitels Les fidélités, dem Debütroman der Autorin Diane Brasseur. Das Cover ist in einem altmodischen Stil gezeichnet, so wie Freudenmädchen in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts. Die Schriftart ist einladend und gut zu lesen. Das Buch macht einen sehr guten Eindruck und sieht nach einmaligem Lesen noch neu aus.

Der Protagonist, der aus der Ich-Perspektive schreibt und sich selbst in dem Buch nicht namentlich nennt, ist 54 Jahr alt, Anwalt lebt in Paris, ist seit 19 Jahren verheiratet, hat eine große Tochter, und seit einem knappen Jahr ein Verhältnis mit der 31 Jahre alten Alix. Unter der Woche verbringt der Anwalt Zeit in Paris und in Alix Wohnung, an den Wochenenden und im Urlaub ist er bei seiner Frau, die auch nicht namentlich genannt wird, die er aber immer noch liebt.

Den Auftakt des Romans finde ich super, der Protagonist zieht sich in sein Arbeitszimmer zurück, um eine Entscheidung zu treffen, ob er das Verhältnis mit Alix fortsetzen möchte oder nicht. Mit einigen Zeitsprüngen und Gedankensprüngen schildert der Anwalt sein aktuelles Leben, wie er Alix kennengelernt hat, das Zusammenleben mit seiner Frau, was er an seiner Frau schätzt, was an Alix und wie sein Alltag aussieht. Einige Passagen sind dabei, in denen er sich Ereignisse nur vorstellt, dann folgen wieder Rückblenden, und irgendwann muss er sein Arbeitszimmer auch verlassen haben, oder ich habe es falsch verstanden, und der Protagonist ist in die „Jetztzeit“ zurückgekehrt.

Die ersten Seiten, sowie die Romanidee, haben mir außerordentlich gut gefallen. Ich habe mir von dem Buch einen tiefen Einblick in die Seele eines Ehebrechers versprochen, der den Reiz einer jungen, schönen Frau schildert und sie in ihrer Gesamtheit in den prächtigsten Farben ausmalt, die Vorzüge seiner Ehefrau herausstreicht und die seelischen Qualen, die er leidet, aufs Äußerste in diesem Buch breit tritt, eventuell gespickt mit dem einen oder anderen erotischen Schmankerl. Diese Erwartungen haben sich nur anfangs und teilweise erfüllt. Von Alix erfährt man, außer ihrer physischen Vorzüge, sehr wenig, ich kann mir ihre Persönlichkeit anhand des Buches nicht ausmalen. Die Frau des Anwalts kann ich mir nicht vorstellen, sie bekommt keinen Namen, keine genaue Beschreibung, keine Persönlichkeit, keinen Beruf, überhaupt nichts. Die einzige Frau im Buch, die halbwegs gut beschrieben wird, ist die Tochter des Ehebrechers, diese ist aber für die Handlung nicht relevant. Auch das Ende ist für mich nicht so befriedigend – entweder hat er die Entscheidung, Alix zu verlassen, nicht final und wirklich getroffen, oder ich habe das Buch einfach nicht kapiert.

Fazit: mir gefällt die Buchidee, die Umsetzung leider nicht. Da das Buch nicht allzu dick und in dem Stil durchaus lesbar war, finde ich es durchschnittlich. Kaufen würde ich mir dieses Buch allerdings nicht, auch nicht, um es zu verschenken.