Traurig und schön zugleich
Cape Town Kisses"Cape Town Kisses" von Lotte Römer ist als Taschenbuch und e-Book 2018 im Montlake Romance Verlag erschienen. Bisher kannte ich die Autorin nicht, jedoch hat mir das Cover gut gefallen und der Klappentext ...
"Cape Town Kisses" von Lotte Römer ist als Taschenbuch und e-Book 2018 im Montlake Romance Verlag erschienen. Bisher kannte ich die Autorin nicht, jedoch hat mir das Cover gut gefallen und der Klappentext verspricht eine emotionale Geschichte.
Das Buch schließt mit dem wunderschönen Zitat "Manchmal muss man das Glück zwischen den Zeilen finden, denn die Liebe hat viele Gesichter". Dieses Zitat ist charakteristisch für das Buch, denn vieles passiert zwischen den Zeilen und diese Welt hat sich mir als Leserin sofort geöffnet: Ich war mittendrin in der Geschichte und das Kopfkinio ist sofort angesprungen. London kenne ich sehr gut, in Südafrika oder auf Safari war ich noch nie, da mussten die Dokumentationen, die ich irgendwann gesehen habe, fürs Kopfkino herhalten, was mir jedoch nicht schwer gefallen ist. An allen Orten ist sofort eine Hintergrundkulisse in meinem Kopf gewesen und auch die Personen konnte ich mir alle bildlich vorstellen, hier war ausreichend Beschreibung im Buch vorhanden, so dass sich überall ein Bild eingestellt hat. Wegen der Kürze des Buches wird zwar teilweise mit Sterotypen gearbeitet, die jedoch nicht überzeichnet sind, sondern noch einen Anteil an eigenem Charakter mitbringen. Auch Nebencharaktere wie Mojos Frau oder Hans wurden so lebendig, ganz ohne viel Beschreibung und ohne zu stark in die Handlung einzugreifen.
Die Protagonistin Angela mochte ich ihrer Spontanität wegen vom Fleck weg und ich finde es großartig, wie sie ihr Leben in die Hand nimmt und nur wenig mit dem Schicksal hadert. Sie hat sich eine große Aufgabe vorgenommen, nämlich den Vater ihres Sohnes zu finden, was eine fast unlösbare Aufgabe in afrikanischen Ländern ist. Trotzdem klammert sie sich an jeden Strohhalm und vertraut auch etwas zwielichtigen Gestalten, weil die Zeit so drängt.
Der Bruder Carl ist eine starke Persönlichkeit mit Ecken und Kanten. Hinter der aufgesetzten Lockerheit lodern heftige Emotionen, die sich zeitweise schwer beherrschen lassen.
Jasper ist ein sehr ruhiger und nach außen hin gefasster Junge, der sich für meinen Geschmack schon zu angepasst verhält, was aber bei alleinerziehenden Müttern mit starker Muttter-Sohn-Bindung häufiger vorkommt. Für 13 Jahre verhält er sich meiner Meinung nach viel zu kindlich, sein Verhalten passt für mich besser auf einen 10-Jährigen, zu dem er dann in meinen Gedanken auch geworden ist.
Über George möchte ich nicht zu viel schreiben, außer, dass ich ihn auch faszinierend finde, er jeodch so überhaupt nicht der Typ Mann ist, der mir gefällt (rein äußerlich).
Die Handlung ist gut konstruiert und in sich schlüssig, was die Geschichte zu einem emotionalen Lesevergnügen werden lässt.
Fazit: Eine gefühlvolle Geschichte.