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Veröffentlicht am 26.08.2019

Trotz vieler Ereignisse fehlt mir die Handlungsdichte – flach geschrieben

Das Rezept unserer Freundschaft
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Das Cover des Buches „Das Rezept unserer Freundschaft“ hat mich vom Fleck weg angesprochen, hatte ich von einer anderen Autorin letztes Jahr ein Buch über eine Familienfarm gelesen, die seit Generationen ...

Das Cover des Buches „Das Rezept unserer Freundschaft“ hat mich vom Fleck weg angesprochen, hatte ich von einer anderen Autorin letztes Jahr ein Buch über eine Familienfarm gelesen, die seit Generationen Pies herstellt und verkauft. So eine Geschichte hatte ich mir als Freundschaftsgeschichte erwartet – etwas jünger und peppiger, vielleicht.

Von der Handlung wurde ich jedoch enttäuscht. Okay, hier hätte es ein Sex-and-the-City-Thema mit vier nicht mehr ganz jungen Frauen (für mich sogar mit Mitte bis Ende Vierzig eher alt), die alle mit ihren Problemchen zu kämpfen haben, stinkreich sind und mir alle extrem unreif vorkommen. Eine davon ist die Protagonistin Billy, die als einzige der Gruppe nicht stinkreich ist – sondern von ihrer besten Freundin Lucy, einem Exmodel, überall mitgeschleift wird.
Alle haben Geld, alle haben Beziehungen – oder geheiratet, Billy hat eine Mutter, die sich umgebracht hat, als sie ein Kind war, und ihre Liebe zum Essen, aus dem sie bisher zu wenig gemacht hat. Eine Feinschmeckerin in Größe 36, für die sie rund um die Uhr Sport machen müsste – tatsächlich geht sie während der gesamten Handlung einmal für 40 Minuten mit ihren Freundinnen joggen, ansonsten wird nichts erwähnt. Genau das ist ein Beispiel dafür, wie flach viele Themen in dem Buch abgehandelt werden.
Auch, als sich eine der Freundinnen nach einem Streit (Vorsicht – eventuell leichter Spoiler!) nicht mehr meldet, tauschen sich die anderen drei darüber aus, dass sie so gut wie nicht mehr ans Telefon geht – und dass das Verhalten sehr seltsam ist. Auf die Idee, dort mal selbst vorbei zu schauen, kommt von den drei ach so besten Freundinnen niemand – auch das kann ich nicht nachvollziehen, wo es sich doch nicht mehr um junge Mädels sondern um reife Damen handelt.
Kochen und Backen sind zentrale Elemente des Buches, es wird auch die eine oder andere Zutatenliste im Buch genannt. Was ich mir jedoch bei einem Buch, in dem das Kochen oder Backen so eine zentrale Rolle spielt, erwarte – mindestens EIN Rezept, besser noch drei, aus der Handlung im Anhang. Ich war fast schon enttäuscht darüber, nicht das leckere Pierezept zum Coverkuchen im Anhang zu finden.
Weil sich die Handlung in diesem Buch sehr gezogen hat, habe ich auch gefühlt ewig gebraucht, um das Buch zu lesen, und war schon beinahe erleichtert, als ich den ebenso flachen Epilog gelesen habe. Mit den Stereotypen konnte ich mir mit den Charakteren gar nichts anfangen, entweder, sie waren zu blass oder zu vorhersehbar unsympathisch mit wenig eigener Persönlichkeit.

Fazit: Überhaupt nicht das Buch, das ich nach der Leseprobe erwartet habe. Lieblose Abhandlung, stereotype Charaktere, fehlender Tiefgang.

Veröffentlicht am 15.08.2019

Warten auf Band 2

Clans of London, Band 1: Hexentochter
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„Hexentochter“ ist der erste Band der „Clans of London“ Dilogie. Das Buch ist als gebundene Ausgabe im Ravensburgerverlag erschienen, der zweite Band erscheint im Frühjahr 2020. Das Buch ist als Jugend-Fantasy-Roman ...

„Hexentochter“ ist der erste Band der „Clans of London“ Dilogie. Das Buch ist als gebundene Ausgabe im Ravensburgerverlag erschienen, der zweite Band erscheint im Frühjahr 2020. Das Buch ist als Jugend-Fantasy-Roman gelistet und für LeserInnen ab dem 14. Geburtstag geeignet.

Worum geht es?
Caroline ist 17, Waise, arbeitet in einer Bar und möchte Pilotin werden. Als sie jedoch auf einen geheimnisvollen Fremden, Ash, trifft, ist sie von ihm voll und ganz fasziniert. Und plötzlich steckt sie mitten drin, im Schlamassel. Sie selbst soll eine mächtige Hexe sein, ihr Leben wird permanent bedroht – und nebenbei ist sie noch ganz normaler Teenager, der mit der besten Freundin Megan abhängt.

Meine Meinung
Der Schreibstil passt sehr gut zu einem Jugendbuch, für Young Adult finde ich das Buch gar nicht mehr so stimmig, da die Themen eindeutig in der Lebenswelt Jugendlicher angesiedelt sind, die meisten jungen Erwachsenen haben schon ein anderes Gefühlsleben.
Die Protagonistin kommt am Anfang sehr tough herüber, was sich jedoch im Laufe des Buches ändert – das ist aber allzu verständlich. Ihre ganze Welt liegt in Scherben vor ihr, man trachtet ihr nach dem Leben und sie weiß nicht mehr, wer sie ist und wem sie vertrauen kann. Bei ihr hoffe ich definitiv auf eine charakterliche Entwicklung im Folgeband.
Ash muss wirklich atemberaubend schön sein – und ist nebenbei nett und hilfsbereit. Ein wandelndes Klischee, so zu sagen, jedoch ein mir sehr sympathisches. Ich kann dem netten Kerl immer mehr abgewinnen als dem Fiesling, der sein Umfeld terrorisiert.
Henry ist für mich der typische beste Freund – und als diesen habe ich ihn auch sofort ins Herz geschlossen. Über den ganzen Band hinweg hat er sich zu meinem Lieblingscharakter entwickelt. Auch bei ihm bin ich bespannt, in welche Richtung es für ihn in Band zwei weitergeht.
Die Handlung ist vorhersehbar und es gibt nur wenige Wendungen, mit denen ich in der Form nicht gerechnet hätte, jedoch genieße ich genau das bei einem Jugendbuch. Außerdem mag ich London sehr gerne und kenne die Stadt sehr gut, was sich positiv auf mein Kopfkino ausgewirkt hat.

Fazit: Keine neue Welt oder völlig neue Handlung, jedoch eine gute Kombination aus bereits vertrauten Fantasy- und Jugendbuchelementen, die mich neugierig auf Band 2 gemacht hat.

Veröffentlicht am 14.08.2019

Coole Hitze

Fire & Frost, Band 1: Vom Eis berührt
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Fire & Frost – Vom Eis berührt ist der Auftaktroman der „Fire & Frost“ Trilogie. Die Bücher sind als gebundene Ausgabe im Ravensburgerverlag erschienen, die Reihe ist bereits abgeschlossen und kann daher ...

Fire & Frost – Vom Eis berührt ist der Auftaktroman der „Fire & Frost“ Trilogie. Die Bücher sind als gebundene Ausgabe im Ravensburgerverlag erschienen, die Reihe ist bereits abgeschlossen und kann daher am Stück gelesen werden. Das Buch ist für Jugendliche und junge Erwachsene geeignet, sowie für Fans von Magie und Fantasy.

Worum geht es?
Ruby ist eine „Fireblood“, das heißt, dass sie die Magie des Feuers beherrscht. Firebloods sind selten geworden, denn die Eismagier, „Frostbloods“, beherrschen den überwiegenden Teil der bekannten Welt. Verwoben mit düsteren Sagen und dunklen Prophezeihungen beschreibt die Autorin eine mittelalterliche Welt, die von Magie geprägt und von einem erbarmungslosen Herrscher gebeutelt wird. Ruby wird von Truppen des Königs in ihrem Heimatdorf aufgespürt und in den Kerker geworfen – und dort von geheimnisvollen Unbekannten befreit. Einer davon fühlt sich kalt an – doch warum sollte ausgerechnet ein Frostblood einer Fireblood helfen, wo doch Misstrauen, Hass und Vorurteile zwischen ihnen stehen?

Meine Meinung
Ich möchte in „worum geht es“ nicht zu viel verraten und werde mich auch bemühen, auch hier nicht zu viel von der Handlung vorweg zu nehmen.
Das Kopfkino ist bei mir nach etwa 50 Seiten angesprungen. Ich habe ein bisschen gebraucht, um mich in der Welt zu Recht zu finden und mit der vermeintlich wahnsinnig naiven Ruby als Protagonistin anzufreunden. Kurz habe ich sogar mit dem Gedanken gespielt, das Buch abzubrechen und bin im Nachhinein froh, dass ich weitergelesen habe.
Das junge Mädchen Ruby macht eine starke Entwicklung in der Handlung durch- was auch für die meisten Charaktere gilt, mit denen sie im Laufe der Handlung zu tun hat. Vorurteile gibt es auf beiden Seiten – sie bilden ein zentrales Handlungselement. Das Aufräumen mit Vorurteilen und die damit einhergehenden Verhaltensänderungen ziehen sich durch die Handlung.
Ein weiteres Element sind die vielen Geheimnisse und verborgenen Handlungsmotive der Charaktere im Buch. Da man die Handlung aus Sicht von Ruby erlebt, kann man auch nur spekulieren, worin genau die Motive der Charaktere bestehen, Ruby zu helfen oder zu schaden.
Das Buch lässt sich auch als abgeschlossener Roman lesen, in dem alle wichtigen Fragen, die in diesem Band aufgeworfen werden, auch beantwortet werden.
Da mich die Magie zwischen Ruby und ihrem Frostblood nicht loslässt und ich unbedingt wissen möchte, wie es nach dem obligatorischen „und wenn sie nicht gestorben sind“ weitergeht, werde ich mir sofort den zweiten und den dritten Band besorgen, und noch tiefer in die frostige Welt eintauchen.

Fazit: Ein großartiger Auftaktband um Feuer- und Eismagie, Vorurteile und der mächtigsten Waffe von allen – der Liebe.

Veröffentlicht am 23.07.2019

Toller Auftaktband, da kann es gleich mit Band 2 weitergehen

Die wilde Baumhausschule, Band 1: Raubtierzähmen für Anfänger
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„Die wilde Baumhausschule: Raubtierzähmen für Anfänger“ ist der Auftaktband der „Die wilde Baumhausschule“ – Buchreihe von Judith Allert. Die Serie erscheint als gebundene Bücher im Ravensburger Verlag. ...

„Die wilde Baumhausschule: Raubtierzähmen für Anfänger“ ist der Auftaktband der „Die wilde Baumhausschule“ – Buchreihe von Judith Allert. Die Serie erscheint als gebundene Bücher im Ravensburger Verlag. Die Zielgruppe Grundschulkinder erkennt man bereits am Cover. Zeitgleich mit dem ersten Band ist auch der zweite Band erschienen – wem also Band 1 gut gefallen hat, der kann gleich „Ein bärenstarker Rettungsplan“ weiterlesen.

Worum geht es?
Greta ist umgezogen – ihre Eltern eröffnen einen Waldzoo. Weil Greta viel unterwegs und noch nie in einer richtigen Schule war, ist sie sehr aufgeregt. Ihre Klassenkammeraden freuen sich schon auf den Beginn des Schuljahres, und auf die neue Mitschülerin, bis auf den Streichekönig, dem Greta mit ihrem elefantenstarken Auftritt die Show stiehlt – und das baufällige Schulgebäude ruiniert. Dass es sich hier jedoch noch nicht um das Abenteuer selbst, sondern lediglich den Auftakt dazu, handelt, weiß zu diesem Zeitpunkt natürlich noch niemand. Und alle freuen sich schon auf ein Klassenzimmer im Zoo. Doch mit dem schulischen Lernen gibt es wieder Schwierigkeiten, so dass zuerst Praktisches auf dem Lehrplan steht.

Meine Meinung
Ich habe das Buch gemeinsam mit meinem 6-Jährigen gelesen – er ist ABC-Schütze und liest schon sehr gut, bei so langen Büchern jedoch braucht er noch Unterstützung und genießt es auch, die Handlung vorgelesen zu bekommen. Ursprünglich war es geplant, das Buch kapitelweise abends zu lesen, doch ab und zu war die Handlung so spannend, dass wir gleich zwei oder drei Kapitel gelesen haben, weil wir unbedingt wissen wollten, wie das Buch weitergeht.
Die Charaktere sind individuell und stereotyp, der Junior hat sich immer zerkugelt vor Lachen, wenn sein Lieblingstier mal wieder was zu fressen bekommen hat. Die Handlung ist kindgerecht geschrieben, und trotzdem für Erwachsene nicht langweilig. Die Illustrationen in schwarz weiß im Buch sind gerade für selbstlesende Kinder oder welche, die die Tierarten noch nicht so gut kennen, eine tolle Unterstützung zum Vorstellen.
Auch zum Selberlesen ist die Schriftart und –größe bereits für Kinder ab 7 Jahren gut geeignet, wegen der Länge des Buches empfehle ich das Buch zum Alleinelesen ab 8 Jahren, beim Vorlesen kommen auch schon Vorschulkinder auf ihre Kosten, wenn man kapitelweise vorgeht, und ihnen damit eine längere Aufmerksamkeitsspanne über 10 Abende hinweg antrainiert.

Fazit: Ein toller Auftakt, Band 2 steht schon auf der Wunschliste.

Veröffentlicht am 23.07.2019

Band 2 einer Dilogie

Die Unvollkommenen
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Bei "Die Unvollkommenen" handelt es sich um den zweiten Band der "Die Optimierer" Dilogie. Nach Aussage der Autorin ist kein weiterführender Band geplant und die Buchreihe danna uch mit diesem Buch abgeschlossen, ...

Bei "Die Unvollkommenen" handelt es sich um den zweiten Band der "Die Optimierer" Dilogie. Nach Aussage der Autorin ist kein weiterführender Band geplant und die Buchreihe danna uch mit diesem Buch abgeschlossen, auch wenn am Ende noch ausreichend Fragen und Themen für einen dritten Band offen bleiben.

Ich habe den ersten Band nicht gelesen, jedoch bezieht sich das Buch oft auf Vorkommnisse aus Band 1, so dass die emotionale Bindung zu Samson, dem Protagonisten des ersten Bandes, auf jeden Fall eine weitere Ebene in die Handlung des zweiten Buches hineinbringt. Ich werde den ersten Band sicher noch irgendwann lesen, wenn er mir in die Finger fällt, warte aber noch ein bisschen, damit ich ein paar Details vergesse und das Lesen dadurch spannender bleibt.

In diesem zweiten Band geht es um Lila, der ein paar Jahre ihres Lebens fehlen und die in Sicherheitsverwahrung gekommen ist. Dort soll sie ihre restlichen Lebenstage verbringen - in einem 5-Sterne-Palast mit der besten Küche, die man sich vorstellen kann und Animation rund um die Uhr, so man etwas suchen sollte. Sehen so die Gefängnisse der Zukunft aus? Die Insassen scheinen sehr zufrieden zu sein.

Von der Handlung möchte ich nichts vorweg nehmen - denn der Klappentext alleine verrät schon die erste Hälfte des Buches. Wer sich also überraschen lassen will, sollte auch den Klappentext nicht lesen und darauf vertrauen, dass einem, wenn einem Teil 1 gefallen hat, auch der zweite Teil gefallen wird.

Womit ich gar keine Probleme hatte war, mir die fremde Welt vorzustellen. Das letzte Drittel des Buches war mir zu abgedreht, die Wandlungen haben mir nicht so richtig gefallen, weshalb ich das Buch als insgesamt durchschnittlich einstufe.

Fazit: sehr interessante Ideen, das Ende gefällt mir nicht.

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